Oft spricht man davon, daß man preisgünstige (im Fachjargon "kosteneffiziente" ) Mitarbeiter einstellen müsse. Die Frage ist nun, wo das Optimum liegt? Hier ein berechnetes Beispiel eines Ingenieurs: Brutto inklusive Sozialabgaben : 105.500,- (35h) Lizenzen / Arbeitsmittel : 13500,- Laborkosten anteilig : 6300,- Arbeitsplatzmiete Büro : 7400,- Gebäudekosten anteilig : 11200,- Verwaltungskosten anteilig : 14.200,- (!!!) Sonstiges : 2700,- Gesamt also über 160.000! Interessant ist nun die Betrachtung, daß hiervon über 50.000 unverrückbare Fixkosten sind, die an den Arbeitsplatz gekoppelt sind und mit einer Mehrarbeit des Mitarbeiters nicht steigen. Arbeitet der Ingeneiru an teuren und investitionsintensiven Projekten, so fallen weitere Fixkosten von 10-20% des Volumens des Projektes an, da externe Zulieferleistungen, Material- und Testkosten der bearbeiteten Projekte nicht linear mit dem eingesetzten Personalaufwand mitwachsen. (2 Ingenieure verursachen nicht die doppelten Kosten). Rechnet man Volumina von z.B. 300.000, so fallen etwa 50.000 Euro an. Arbeitet der Ingenieur nun 40h statt 35h so wächst seine Arbeitsleistung um 14%. Da aber nur die Hälfte seiner Kosten von jetzt über 200.000 mitwächst, spart die Firma also 14%. Der Ingenieur, der 40h arbeitet, könnte als durchaus 28% mehr verdienen, um genauso teuer zu sein. Praltisch kommt der "40er" aber höher in die Steuer und hat nur vielleicht 12% mehr Netto und Sozialversorgung. ??????
Aufklärer, woooowh biste BWL'er bei Siemens oder einem anderem grossen Company?! fg was willste eigentlich Fragen`...in deiner grossen Ausführung haste doch die Antwort selbst gegeben, 50k€ (dein Beispiel) gruss herbert
Und da sind 13500,- für Lizenzen noch nicht mal das Maximum. Das erreicht man schon mit Mentor oder einem anständigen Synthesetool alleine. Allerdings ist fraglich, inwiefern man das auf den Mitarbeiter "rechnen" kann. Das machen echt nur BWLer. Wenn ein Formel-1-Rennstall einen Fahrer einstellt, braucht der selbstverständlich auch ein Auto. Da kann man nicht jammern "Ach das Auto ist so teuer ... die Kosten ...". Ohne Auto fährt der Mann nicht. Punkt. Beschissen sind nur die Abgaben (Staat ist schuld!) und zuviel Verwaltung (Firma ist schuld!). Bei allem anderen solltet ihr jeden Tag auf knien dankbar sein, dass ihr dem Genie eine angenehme Arbeitsumgebung zur Verfügung stellen dürft, damit er seinen Genius in den Dienst eurer Firma stellt, ihr Ahnungslosen ... :D
Hi Aufklärer, ein Teil der Kosten, die du als Fixkosten bezeichnest sind in Wirklichkeit Sprungfixkosten.
Machs doch nicht so kompliziert! Die Kosten eines Arbeitnehmers sind gleich Bruttolohn / 0,66. Alle anderen kosten sind Projektkosten oder Geschäftsausstattung.
Laborkosten anteilig : 6300,- Arbeitsplatzmiete Büro : 7400,- Gebäudekosten anteilig : 11200,- Das ist aber irgendwie doppelt. In den Labor/Arbeitsplatzmiete sollten jedenfalls die Gebäudekosten drin sein. Und 14.000€ Verwaltungslosten ?!?! "Arbeitet der Ingenieur nun 40h statt 35h so wächst seine Arbeitsleistung um 14%." Bist Du da sicher ? Zunächst mal wächst nur seine Anwesenheitszeit um 14%. Ist mir ganz krass in den USA aufgefallen, wo die ja viel länger anwesend sind. Mehr arbeiten tun die aber nicht. Gruss Axel
Mir hamms ausgerechnet, daß ich und mein Platz zusammen 75,- die Stunde kosten. Kriegen tu ich davon gerade 33,- ????
Die Sache liesse sich auch umgekehrt fragen: Was sollte ein Ingenieur verdienen? Schau' ich mir die Handwerkerpreise an, fall' ich in Ohnmacht. Besonders herrausragend finde ich, daß die auch die Anfahrt bezahlt bekommen, im Gegensatz zu uns unwichtigen Softwareentwicklern.
Das wäre fein! Gerade die Anfahrten sind für Hochqualifizierte ein Problem, da die hohen Stundensätze nur in Ballungsgebieten mit entweder astronimschen Reisekosten oder Mietkosten vorort verbunden sind. Daher auch die folgende Korrektur zur Rechung: Zu den 7h Arbeitszeit kommen ja auch noch 1h unbezahlte Pausen und 1h Anfahrt zur Firma hinzu. Ergo liegt das Nettogehalt bei 7/9! Arbeitet man 1h länger, sind es 8/10. Das ist ein Gewinn von fast 3%.
Ingenieur, die Anfahrt beim Softwareentwickler? Du meinst jetzt aber nicht deinen Weg zur Arbeitsstelle und zurück, oder?
Ich weis, worauf Du hinaus willst und Du hast Recht: Der Handwerker bekommt die Anfahrt bezahlt, weil er es in seiner Arbeitszeit fährt und die Firma dafür die Anfahrtskosten beim Kunden eintreibt. Die Fahrt zu seiner Firma muss er selber tragen. Ich bin aber in derselben Situation und fahre zum Büro und dann geschäftlich zum Kunden - erhalte aber in den seltensten Fällen etwas für die Anfahrt. Im Übrigen auch nichts für Bewerbung. Anders herum ist es aber so, daß die meisten Handwerker heute ihre Aufträge per Handy bekommen und direkt von daheim aus losfahren. So sparen Handwerker und Firma und der Kunde zahlt trotzdem. Daher kommt es eben darauf an, möglichst lange zu arbeiten und wenig zu fahren. Aber mach das mal, wenn der Kunde in Duisburg sitzt.
Hi Ingenieur, wenn ihr längere Anfahrten zum Kunden habt und die nicht in Rechnung stellt könnte es bereits im Stundensatz eingepreist sein (oder ihr seit Menschenfreunde). Dein Szenario, dass der Handwerker von zu Hause los fährt hatte ich auch im Kopf (und mich innerlich leicht darüber geärgert). Aber auch da gibt es zum Glück Gegenbeispiele. Ein GaWaSch hat regelmässig in unserer Nachbarschaft so viele Aufträge, dass er keine Anfahrt berechnet. Aber ich fürchte, dass er ein Einzelfall ist. >Daher kommt es eben darauf an, möglichst lange zu arbeiten und wenig zu >fahren. Aber mach das mal, wenn der Kunde in Duisburg sitzt. Kein Problem, in Disburg bin ich in 10 Minuten ;-)
Hallo Aufklärer, Gast, hört sich interessant an. Aber wie geht es weiter. Wie könnte man laut BWL Rechnung die nicht Brutto inklusive Sozialabgaben Kosten effektiver nutzen. Sollte man den Arbeitsplatz nicht nur 8 Stunden nutzen sondern 24 Stunden. Sollte man zusätzlich einen zweiten bzw. dritten einstellen und damit die Zahl der 2000 BenQ Mitarbeiter die sonst auf der Strasse stehen einstellen damit die die Entwicklung die nun brachliegt erledigen. Wie sieht es aus mit dem Human Kapital Aufbau und mit dem Wissensmanagement. Wie wird der berechnet. Wie sollte man diese Effekte berechnen und wie sollte man diese Einnahmen verbuchen. Wie werden die Erlöse aus den Patenten berechnet. Wie wird die Hilfe für externe Projekte sagen wir für gemeinnützige Ehrenämter implementiert. Wie wird die intere Weiterbildung bezahlt. Wie wird das eigenständige reparieren von Messgeräten berechnet. Irgendwie fehlen da noch einige Punkte in deiner Bilanz.
Es ging mir nicht darum, die exakten Kosten auf Heller und Pfennig auszurechnen. Vielmehr wollte ich überschlägig aufzweigen, welche Kosten rund um einen hochqualifizierten Arbeitsplatz bestehen, und daß das Mitarbeiterbrutto 1) nur die halbe Wahrheit ist, 2) mit steigender Arbeitszeit hyperlinear bezahlt werden müsste und könnte! Zu den Fragen: Ja, für beide Seiten wäre längeres Arbeiten effektiver, da sich die Anfahrt für den MA eher lohnt und gleichzeitig der Arbeitsplatz als solcher besser genutzt wird. Natürlich geht das nicht beliebig und vor allem klappt es nicht optimal, den nackten Arbeitsplatz besser zu nutzen, in dem man time sharing betreibt - z.B. Arbeit von 6-14 und 14 bis 22. Das Knowhow und die Allgemeinkosten für Verwaltung müssen ja zweimal aufgebaut und ausgegeben werden. Trotzdem liessen sich so die Kosten senken und Mitarbeiter besser beazhlen. Das müsste man angesichts der Arbeitszeiten aber auch. Für manche Jobs, wo es genug Mitarbeiter gibt und die Einarbeitung nicht so hoch ist, wäre auch ein Wechselbetrieb denkbar, wo man zwar ganztägig, aber nur 3Tage die WOch arbeitet. Somit liesse sich Altersteilzeit, Elterntätigkeit etc besser regeln. Ich kenne da einen Ing-Kollegen, der aus Sportgründen nur 3 Tage die Woche zu 25h arbeitet. Hat natürlich weniger. Die anderen Dinge, die du nanntest (Patente, Gerätereparatur) sind sicher auch interessant, aber praktisch IMO keine so relevanten Kosten.
Hallo Aufklärer (Gast), mir ging es gar nicht darum das ein Mitarbeiter länger arbeitet sondern das der Arbeitsplatz sagen wir der normal von 9 Uhr morgens bis 19:00 genutzt wird von einer zweiten Person bzw. dritten Person genutzt wird einem weiteren Ingenieur wie z.B. momentan bei Siemens. Es stehen hier 2000 Ingenieure auf der Strasse. Warum nutzen die nicht die Geräte in dieser Zeit. Ob nun Teilzeit z.B. im Sommer von 5 Uhr bis 9 Uhr und abends von 19:00 bis 22:00 Viel maritiemen Länder machen das schon seit Jahren. Viele Firmen machen wärend der Zeit Ausbildung für Studenten sowie Weiterbildung, Vorträge und Messmöglichkeiten für sagen wir nicht kommerzielle Vereine sagen wir die Funkamateure. Die wollen zwar keinen Gewinn machen aber haben auch viel zu messen. Auch die zukünftigen Studenten und Elektrotechnik Schüler brauchen mal ein Messgerät was sie nicht haben und was bei Siemens dann dumm rum steht. Das Know How und die Allgemeinkosten würden sich dann verteilen. Es geht ja schliesslich um die Zukunft der Elektrotechnik in Deutschland und da kann man jede Hilfe gebrauchen. Besser als das ein Ingenieur auf der Strasse sitzt und seinem Sohn nichts beibringen kann als das er arbeitslos ist weil bei Siemens einige Manager sich bereichert haben, und das der oberste Chef noch nicht einmal gemerkt hat das 200 Millionen über die Wupper gegangen sind. Es gibt nicht mehr 150 Studenten der Elektrotechnik an der Uni in Duisburg sondern nur noch 10. Ich kenne da einen Ing- Kollegen der aufgrund seiner Eltern die er nicht ins Pflegeheim geben will weil dort nicht gepflegt wird sondern die Qualität und der Serivce so schlecht ist das er sie selber betreut auch nur 3 Tage arbeitet. Hat natürlich mehr da er weiss was mit seinen Eltern genacht wird und was nicht damit gemacht wird. Die anderen Dinge, die ich nanntest (Patente, Gerätereparatur) sind sicherlich viel interessant, aber werden praktisch IMO in Deutschland als nicht so relevanten bewertet und deshalb ihre Synergieeffekte auch nicht genutzt wohl aber in anderne Ländern.
lol [Zitat]...mir ging es gar nicht darum das ein Mitarbeiter länger arbeitet sondern das der Arbeitsplatz sagen wir der normal von 9 Uhr morgens bis 19:00 genutzt wird von einer zweiten Person ... [/Zitat] Aber genau so ist es in China. Auf einer Produktionsstraße, die nicht genutzt wird, kommen dann andere und stellen ihre Produkte darauf her. Das nennt sich dann Plagiatie und ist in Deutschland verboten. :p
Zu den Kosten sollte noch das ganze Zeug genannt werden, welches zwischen zwei Inventuren verschwindet. Gut läuft bei uns Klopapier und Handwaschpaste. Aber es sind auch schon ganze Kloschüsseln verschwunden.
Jau, der Diebstahl durch Mitarbeiter dürfte größer sein, als der durch 'echte' Diebe.
Zu den Kosten gehören auch Betriebsmittel. Wie in meinem Falle z.B. Stapler incl. Wartung. PG's samt Softw., Schulungen und Werkzeuge. So kostet ein Elektriker mal eben zwischen 65-85€ die Stunde. Kein Wunder das man immer die Resourcen an Fremdfirmen geben will. Kostet da ja nur vielleicht 40€. Nur übersieht man da schnell mal die Zeit, die bei Störungen an den Anlagen verloren geht. Wie Anfahrt und vor allem die Kenntnisse der Anlagen. Bis die mal kapiert haben, wie die Anlage funktioniert.
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