Moin, falls es interessiert, ist im Anhang eine einfache Drehspul-Meßinstrument Überlastschutzschaltung für ein einfaches 300V Röhren-Netzteil vorgestellt. Im Falle eines ausgangsseitigen Kurzschluß begrenzt diese Schaltung den Instrumentstrom auf 120%, ohne die Anzeige-Linearität durch Diodenkennlinien zu verformen. Wie im Schaltbild ersichtlich ist, dient ein Transistor das empfindliche Drehspulinstrument vor hohen Überlast-Kurzschlußströmen zu schützen, bis die 200mA Sicherung auf der Sekundärseite des Netztrafos anspricht. Das Instrument hat einen Ri von 1.3 Ohm mit 100mA Vollausschlag mit 60mV. Das ist zu wenig, um mit einen BJT alleine das Instrument kurzzuschließen. Deswegen wurde mit dem Spannungsteiler R1/R2 der Widerstand erhöht um den Instrumentstrom im Kurzschlußfall auf 120% begrenzen zu können. Durch Q1 und R1 fließen dann rund 550mA. Wie im zweiten Simu-Bild ersichtlich, fließt bis 100mA kein Strom durch Q1, so daß die Meßgenauigkeit nicht durch Querstrom durch Q1 beeinträchtigt wird. Dioden D1, D2 dienen dazu, die Spannung der Schaltung im Überlastfall auf sichere Werte zu begrenzen und Q1 anzusteuern. Die Dioden müssen kurzzeitig rund 25A aushalten. R5 begrenzt den Diodenstrom auf sichere Werte. Da das Netzteil ungeregelt ist, stören die rund zusätzlichen 22 Ohm im Meßzweig nicht sehr. Abgesehen davon hat das ungeregelte NT ohnehin einen ziemlich hohen internen Widerstand. (Vollweg-Gl mit LC Ausgang und Rundfunktrafo). Im Normalfall ist der Spannungsabfall bei 120% nur 0.8V, also weit unterhalb der Schwellenspannung der beiden Dioden zusammen und Q1 ist gesperrt. Wie aus der Simulation ersichtlich, bleibt der Instrument-Maximalstrom im Überlastzustand auf rund 120% begrenzt. Da Drehspulinstrumente in der Regel mindestens eine 100% Überlast aushalten, kann man davon ausgehen, daß mit dieser einfachen Schutzschaltung alles vorsorglich getan wurde. Gerhard
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Man scheint dem Beitrag viel Beachtung zu schenken, wie die Statistik beweist:-) Falls es Euch interessiert: Ich baute die Schaltung, wie im Simulationsschaltbild gezeigt, auf. Der Strom durch den Instrument Stromzweig ist 115mA, anstatt 120mA. Der Messwert stimmt also mit der Simulation ziemlich genau überein. Bei der Überlastung mit 15000uF und 60V steigt der Zeiger des Instruments normal sanft an, genauso wie beim Einschalten innerhalb des gültigen Messbereichs; es ist also kein wildes Hochschnellen des Zeigers bemerkbar. Zum Ende hin verlangsamt sich angenehmerweise die Zeiger Geschwindigkeit. Was die Anzeigegenauigkeit betrifft, hat die Schaltung keinen erkennbaren Einfluß, und das Instrument zeigt völlig normal im gesamten Nenn-Messbereich an. Man kann also zufrieden sein, daß diese Schutzschaltung, so wie gewünscht, ohne Kompromisse, wie in der Simulation beobachtet, einwandfrei funktioniert. Es würde mich interessieren, ob Euch andere gut funktionierende Methoden bekannt sind. Die obige Schutzschaltung ist das beste Schaltungskonzept das mir spontan einfiel.
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Nachtrag: Die scheinbar normale Zeigerreaktion rührt von daher, daß das mechanische Drehspulsystem um Größenordnungen langsamer als die Elektronik reagiert. Bis der Zeiger Vollausschlag erreicht hat, ist der Instrument Spulenstrom schon längst auf den Endausschlag um 115mA begrenzt und das Instrument reagiert dynamisch auf die 15% Überlast, als wäre nichts besonderes geschehen.
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Moin, im Anhang ist das Schaltbild der Instrument Schutzschaltung, das demnächst auf eine Leiterplatte gebracht werden soll. Das Drehspulinstrument ist ein handelsübliches japanisches 100mA 42x42mm Modell mit rund 1.3 Ohm Innenwiderstand. Bitte beachten, daß R1 fast den gesamten Netzteil Kurzschluß-Strom aushalten muss. In meinem Fall dient dazu eine Sicherung oder möglicherweise eine schnelle Relaisschutzschaltung, die ich möglicherweise einbauen werde. R1 dient zwei Zwecken: Erstens begrenzt er den Kurzschlußstrom vom Ausgangselko auf rund 25A um die Dioden D2 und D3 nicht zu überlasten und zweitens beschützt er den Ausgangselko vor Beschädigung durch einem satten Kurzschluß und vermeidet den lauten Knall;-) Da D2 und D3 125A auch nur für eine Periode der Netzhalbwelle aushalten, ist sicherzustellen, daß der 300V Teil schnell genug durch eine Sicherung oder Schutzschaltung den Spitzenstrom (Elko Restenergie) genügend verringert. Bis jetzt habe ich die Schutzschaltung nur mit einem auf 60V aufgeladenen 12mF Elko getestet. Der 300V Test steht noch aus. D1 schützt die Schaltung etwas von extern angelegten Spannungen bei ausgeschaltetem Netzteil. Gerhard
Nice! Muss ich mir merken. Keep your stick on the ice, mf
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