Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Merten Argus - Kondensator in der Base-To-Base Strecke?


Announcement: there is an English version of this forum on EmbDev.net. Posts you create there will be displayed on Mikrocontroller.net and EmbDev.net.
von Andreas B. (godsson)



Lesenswert?

Ich habe hier einen Dämmerungsschalter von Merten.

Der war teildefekt, ist jetzt vorläufig repariert (smd Kondensator 100nF 
zweites Foto). Nun wollte ich es aber genau wissen und habe mal den 
Schaltplan für das Gerät erstellt. Dabei ist mir ein Kondensator 
aufgefallen den ich mir nicht erklären kann, und zwar der 4.7 nF 
zwischen NPN und PNP Basis.

Was wird dort abgefangen? Überspannung (Fly-Back des Relais?), Glättung? 
Nimmt man den Konsator aus der Schaltung ändert sich im Simulator 
nichts, bzw ich kann keine schädlichen Spannungsspitzen messen.

Der NPN ist ein BC237, der PNP BC556 (Hersteller für beide unbekannt)

Meine Vermutung ist Überspannungschutz beim Abschalten des Relais, 
erklären kann ich es aber nicht.

Für Hilfe wäre ich dankbar.

Link zum Simulator: https://everycircuit.com/circuit/5651187508576256

Bild 1 Schaltung schematisch, Bild 2 PCB von oben, Bild 3 PCB mit 
überlagerter Platinenschaltung

: Bearbeitet durch User
von Simon D. (jamen)


Lesenswert?

Hallo Andreas,

ein Kondensator zwischen Kollektor und Basis ist normalerweise dazu da, 
die Bandbreite der Schaltung zu reduzieren. Das ist praktisch eine 
künstlich vergrößerte Miller-Kapazität. Ich kann auf den ersten Blick 
die Funktion der Schaltung nicht richtig erkennen, aber auch hier 
scheint mir dieser Kondensator denselben Effekt zu haben, um die 
Bandbreite des vielleicht Spannungsreglers (?) einzustellen.

Viele Grüße,
Simon

von Andreas B. (godsson)


Lesenswert?

Hallo Simon,

leider kann ich das mit der Miller-Kapazität (noch) nicht 
nachvollziehen.

Aber die Schaltungslogik ist recht einfach. Links das ungeregelte 
Netzteil bis ca. zum Potentiometer, ab dort etwa Logik. Am NPN (unten) 
liegt via Spannungsteiler etwa 5V Vorspannung am Emitter an. Also muss 
dessen Basis bei ca. +5.5V zum Schalten liegen. Das wird durch den 1M 
Ohm (als Pullup) erreicht wenn die Photodiode hochohmig wird (nacht). 
Sobald der NPN schaltet liegt die Basis des PNP gegen 3.3kOhm an, das 
reicht und der PNP schaltet durch, und damit auch das Relais.

Nach dem Einschalten bekommt der 2.7M Ohm (da PNP geschaltet) die 24V 
Netzteilspannung und erhöht die Spannung an NPN Basis nochmal um ca. 
200mV.

Die Spannung an NPN Basis bricht erst zusammen wenn die Photodiode 
niederohmig wird (tag). Dann schließt der NPN und der PNP schaltet nicht 
mehr durch. Der Rest drum-herum ist Vitamingemüse. So erkläre ich mir 
das.

Die Spannungsbreite bei 4.7nF kann aber nicht viel ausmachen?! Verzögern 
eher?

PS: Neu kostet der Argus übrigens um die 70-90 EUR, da lohnt sich das 
Erhalten, super simple Schaltung an sich, und für die Ewigkeit gemacht, 
bis auf das Relais, und Elko.

: Bearbeitet durch User
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.