Das auf der Electronica erstmals gezeigte Raspberry Pi CM 5 wurde offiziell angekündigt. Im Hintergrund erschienen verschiedenste Evaluationsboards am Markt, im Hause Espressif gibt es Softwareupdates. Zu guter Letzt bringt der letzte News-Roundup dieses Monats Lesestoff und Informationen über Industriestandards.
Raspberry Pi Compute Module 5 offiziell verfügbar
Ebenezer Uptons Mannen sind im Bereich des „Leak Managements“ durchaus erfolgreich - die unter https://youtu.be/tUugLXidiHw gezeigte inoffizielle Vorstellung durch Farnell erfolgte sicherlich nicht unabsichtlich. Interessant war, dass einige Medien zum Zeitpunkt dieses Leaks bereits NDAs unterschrieben hatten und sogar schon mit Prototypen arbeiteten. Sei dem wie es sei, ist die Compute Modul-Variante des Raspberry Pi 5 ab sofort im Handel verfügbar. Zur Erinnerung handelt es sich dabei um eine auf dem Raspberry Pi 5 basierende Platine, die vom mechanischen Handling her auf die Bedürfnisse der industriellen Anwendung optimiert ist. Im Bereich der Speicherausbauten zeigt man sich durchaus flexibel: Der Arbeitsspeicher reicht von 2-16 (!!) Gigabyte, während der eMMC-Speicherausbau von 0-64 GB reicht.
Bildquelle: Raspberry Pi Foundation
Interessant ist außerdem, dass die Raspberry Pi Foundation einen auf dem Compute Module montierbaren Kühlkörper anbietet - eine Variante mit Lüfter gibt es derzeit nur von Drittanbietern. Wer „jetzt sofort“ ein Computee Modul zu bestellen gedenkt, ist gut beraten, die folgende Tabelle zu konsultieren. Es gibt nämlich mehr als zwei Dutzend verschiedene SKUs, die sich - unter anderem - im Speicherausbau, aber auch im Bereich der verbauten Funkmodule voneinander unterscheiden.
Bildquelle: Raspberry Pi Foundation
In der angelsächsischen Presse finden sich schon jetzt verschiedenste Informationen. Gareth Halfacree führte bei Hackster umfangreiche Benchmarks durch, die - wie in der Abbildung gezeigt - die wesentlich höhere Rechenleistung der neuen Variante des Compute Modules bestätigen.
Informationen über das zugehörige Entwicklerkit finden sich unter der URL https://www.cnx-software.com/2024/11/27/a-first-look-at-the-raspberry-pi-development-kit-for-cm5/ bei CNX.
Espressif, zur Erstens - Entwicklerportal für Zephyr startet
In der Vergangenheit zeigte Espressif immer wieder Interesse am quelloffenen Echtzeitbetriebssystem der Linux Foundation. Nun wurde das offizielle Entwicklerportal gestartet - Hintergedanke ist, dass Nutzer ihre Applikationen fortan wie in der Abbildung gezeigt unter eine „Kombination“ der Espressif- und der Zephyr-Toolchains in Betrieb nehmen können.
Bildquelle: https://www.espressif.com/en/sdks/esp-zephyr
Auf der als Bildquelle verlinkten URL befindet sich ein „vollständiges“ Entwicklerportal, das unter anderem verschiedene Informationen über die Inbetriebnahme einer Zephyr-basierten Lösung für den ESP32 liefert.
Espressif, zur Zweiten - kleinere Entwicklerkits für den ESP32-P4 avisiert.
Espressifs „Compute only“-SOC P4 wird seit einiger Zeit mit der unter Beitrag "ESP32-P4-Function-EV-Board und Seeed Studio XIAO RP2350 im Hands-on" im Detail beschriebenen Platine ausgeliefert. Während das Evaluationsboard unter anderem mit seinem exzellenten Display beeindruckt, ist es doch vergleichsweise teuer - ein Problem, dem Espressif nun mit dem in der Abbildung gezeigten Produkt an die Pelle zu rücken gedenkt.
Bildquelle: https://www.waveshare.com/esp32-p4-nano.htm?sku=29031
Unter der URL findet sich ein gutes halbes Dutzend verschiedener Konfigurationen, die Zusatzhardware wie Kameras mitbringen. Schade ist lediglich, dass zum Zeitpunkt der Drucklegung alle angebotenen SKUs vollständig ausverkauft zu sein scheinen.
Espressif, zur Dritten - Treiber-Bibliothek esp-iot-solution in Version zwei vorgelegt.
Mit der auf GitHub zur Verfügung gestellten und unter der URL https://docs.espressif.com/projects/esp-iot-solution/en/release-v2.0/index.html im Detail beschriebenen ESP-IoT-Solutions bietet Espressif seit einiger Zeit eine „Treiber-Sammlung“ an, die - analog zur Meadow-Plattform - verschiedene im IoT-Bereich häufig benötigte Komponenten bequem ansprechbar macht.
Bildquelle: https://docs.espressif.com/projects/esp-iot-solution/en/release-v2.0/index.html
In einer unter der URL https://developer.espressif.com/blog/release-esp-iot-solution-v2/? bereitstehenden Ankündigung vermeldet Espressif nun den Release einer neuen Version, die bis zur Abkündigung von Version 5.3 von ESP-IDF mit Updates versorgt wird:
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Today, Espressif is excited to announce the release of esp-iot-solution v2.0. The components in the release/v2.0 branch will receive bugfix maintenance for two years (until January 25, 2027, ESP-IDF v5.3 EOL). |
Espressif, zur Vierten - Neuigkeiten von Embedded Swift.
Nach Apples Ankündigung wurde es vergleichsweise ruhig um Embedded Swift. Unter der URL https://developer.espressif.com/blog/integrating-embedded-swift-and-sdl3-on-esp32/ präsentiert Espressif nun ein vergleichsweise komplexes Beispielprojekt, das einen ESP32, die Embedded Swift-Umgebung und eine Grafikbibliothek zu kombinieren sucht.
Bildquelle: Espressif.
Eclipse Foundation - Internationalisierungs-Client für den CAN-Bus
Dass sich die Eclipse Foundation schon lange als „Anbieter von Management-Dienstleistungen für Open Source-Projekte“ sieht, dürfte langjährige Leser von Mikrocontroller.net nicht wirklich überraschen. Mit canought versucht man nun ein neues Software-Paket ins Rennen zu schicken, dass die „Interoperabilität“ zwischen dem CAN-Bus und verschiedenen anderen Standards des Internets der Dinge zu verbessern sucht. Im Rahmen der Ankündigung wurde das Projekt unter https://newsroom.eclipse.org/eclipse-newsletter/2024/november/eclipse-canought-bridging-can-bus-and-telematics-gap folgendermaßen beschrieben:
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However, there is no standard/secure Application Programming Interface (API) for these telematics applications to access in-vehicle ECUs. This was an issue we ran into at Cummins starting back in 2012 when we first started working with aftermarket Telematics Service Providers to create connectivity services for our engines. We needed a way to get data from our engines to the cloud, but each telematics integration required fully custom software. We ended up partnering with 35 different providers, which resulted in 35 independent development efforts, and no reusable software. This was neither scalable nor sustainable, which is why we decided to launch the Eclipse CANought project. |
Ebenda findet sich auch die in der Abbildung gezeigte Grafik, die den „technischen Aufbau“ des Systems zu beschreiben sucht.
Zu beachten ist, dass die Automotive-Hersteller Cummins das Produkt bereits seit einiger Zeit produktiv einsetzt - es handelt sich hierbei also nicht um eine „leere“ Working Group. Ziel von Cummins dürfte vielmehr sein, den hauseigenen Standard in der Industrie zu zementieren und so verschiedenste Arten von „Rent Seeking Behaviour“ zu ermöglichen.
Seeed Studio, zur Ersten - RS 485-Erweiterung für die XIAO-Familie
Seeed Studio XIAO-Familie erfreute sich in der Vergangenheit am einen oder anderen Achtungserfolg - besondere Erwähnung verdient, dass die Platine die ersten öffentliche Vorstellung des RP2350 war. Mit dem in der Abbildung gezeigten Peripheriegerät steht nun eine Erweiterung zur Verfügung, die den beispielsweise im Smart Home-Bereich weit verbreiteten RS485-Bus für das XIAO-Ökosystem anzielbar macht.
Bildquelle: https://www.seeedstudio.com/RS485-Breakout-Board-for-XIAO-p-6306.html
Seeed Studio, zur Zweiten - Ende der kostenlosen Lieferung
Wer bei Seeed Studio Produkte zu bestellen gedenkt, sollte sich beeilen. Das Unternehmen hat nun nämlich angekündigt, mit Wirkung Ende des Jahres den kostenlosen Versand ersatzlos einzustellen.
Weitere Informationen hierzu finden sich - wie immer - in der als Bildquelle angegebenen URL.
Samsung SAMSEMO - Videosammlung zum Training von Emotionserkennung
Systeme, die durch Video-Analyse und Verfahren der künstlichen Intelligenz die Stellung einer Person zu erkennen suchen, sind per se nicht neu. Wer sich diesem Problem mit Deep Learning-Methoden zu nähern sucht, wird das von Samsung aus verschiedenen Quellen gesammelte Datenkit zu schätzen wissen. Es handelt sich dabei um eine mehrsprachige Videosammlung, die unter anderem aus dem EU-Parlament zusammengestellt wurde.
Bildquelle: https://research.samsung.com/blog/SAMSEMO-New-dataset-for-multilingual-and-multimodal-emotion-recognition
GoWin: FPGAs-Arbeitsumgebung unterstützt nun auch Mac OS
Der chinesische FPGA-Hersteller GoWin hat sich in den letzten Jahren eine durchaus solide Basis im Bereich des „Educational Computing“ erarbeitet. Eine der Ursache dafür ist die hauseigene Arbeitsumgebung, die für den Ausbildungsbereich komplett kostenlos ist.
Bildquelle: https://www.gowinsemi.com/en/about/detail/latest_news/91/
Die neueste Version dieser Arbeitsumgebung unterstützt nun, wie im folgenden vermeldet, auch Mac OS:
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In a groundbreaking first, this new version extends support to macOS, alongside Windows and Linux, making FPGA development accessible across all major operating systems. |
Lesestoff: Vergleich speichersicherer Programmiersprachen
Speicherlecks und Speichermissmanagement bzw. Pufferüberläufe gehören zu den häufigsten Ursachen für Programmfehler und Sicherheitsprobleme. Im Laufe der letzten Jahre erschienen verschiedene Programmiersprachen wie Rust, die diesem Problem auf Sprache-Designebene zu Leibe zu rücken suchen. Unter der URL https://embeddedcomputing.com/technology/software-and-os/memory-safety-in-ada-spark-and-rust gibt es nun ein durchaus interessantes Whitepaper, das Ada, SPARK und Rust in Bezug auf die verschiedenen Programmier-Paradigmata vergleicht.
Lesestoff, zur Zweiten - PCIM-Expo über Jobaussichten für Elektroniker
Im Laufe der letzten Monate ist die Anzahl der offenen Stellen für Elektrotechniker und Elektroniker gesunken. Die PCIM-Expo bzw. der dahinter stehende Veranstalter Mesago nutzte dies, um verschiedene Expertenmeinungen einzuholen. Die Ergebnisse der Karriereanalyse finden sich unter der URL https://pcim.mesago.com/nuernberg/en/pcim-insights/pcim-magazine/job-market-for-electrical-engineers-no-cause-for-concern.html .
Lesestoff, zur Dritten - Auswirkungen von AT&Ts Abkündigung auf NB-IoT
Der IoT-Funkstandard NB-IoT hatte in den letzten Wochen nicht unbedingt die beste Zeit - vor wenigen Wochen kündigte der US-Netzbetreiber AT&T sogar an, sein teuer errichtetes Netz zur Gänze einzustellen. Der im Allgemeinen gut informierten Branchen Newsdienst RCA Wireless führte unter https://www.rcrwireless.com/20241126/internet-of-things-4/end-nb-iot-att ein „Rudel-Interview“ mit verschiedenen Branchenanalysten durch. Tenor der Analystenmeinungen ist dabei, dass Gerüchte über das Ende von NB-IoT zum Zeitpunkt der Drucklegung durchaus übertrieben sind. Spezifischerweise geht man von der Verbarrikadierung von NB-IoT im Smart Meter-Markt aus. Diese „installierte Basis“ kann dafür sorgen, dass Netzbetreiber viele Ländern ihre Netze nicht abschalten - der primäre negative Effekt von AT&Ts Entscheidung betrifft laut den Analysten die Chancen von NB-IoT, sich als „wahrlich globale“ Funktechnologie zu etablieren.