Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Wieviele µC kann man an einen Quarzoszillator


von Andreas Kramer (Gast)


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Ich hab mal die grundsätzliche Frage wieviele µC man an so einen Oszi 
drannhängen kann. Konkret meine ich würde es gehen mit einem 16mhz 
Quarzoszillator 2 Mega8 -16 und einen Mega8515 -16 zu betreiben oder 
kommt das Signal dann nur schlecht oder garnicht bei den µC an. Ich will 
das Hauptsächlich um einfach mal ein TWI auf einer Platine zu 
realisieren und auch an "viele" I/O-Pins zu kommen ^^

Vielen Dank im Voraus

Gruß Andreas

von Uwe G. (gromit)


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Warum willst Du das machen? Die Prozessoren laufen damit ja nicht 
synchron.

von Ronny (Gast)


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Ich tippe mal auf Platzgründe auf der Platine...

Also mit Quarzen geht es definitiv nicht,da der Quarz Teil eines 
rückgekoppelten (instabilen) Verstärkers ist.Einfacher: XTAL1 und XTAL2 
sind Ein- und Ausgänge eines Verstärkers,der Quarz gibt mit seiner 
Resonanzfrequenz vor,auf welcher Frequenz die Sache schwingt.

Bei Oszillatoren ist das schwieriger,da kommt es auf vor allem auf die 
Eingangsimpedanz des Oszillatoreingangs und die Ausgangsimpedanz des 
Oszillators an und vielleicht einen Versuch an.Beides steht im 
Datenblatt.

Eine saubere Lösung ist es (meiner Meinung nach) nicht.

von M.B. (Gast)


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Frage: Wieviele?
Antwort: So viel wie man will.

Das Signal kann ja immer wieder verstärkt werden.

Irgendwo habe ich gelesen, das zwei, wenn beide dicht zusammen platziert 
werden kein Problem ist. Ansonsten kann man es ja noch wieder 
verstärken.

von Ronny (Gast)


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@M.B:

Ähm,im Prinzip ist das so ähnlich wie die Fanout-Angabe bei 
Logikschaltkreisen.Jedes Gatter hat da typische Eingangsströme und einen 
maximalen Strom den es am Ausgang treiben kann.Falls der nicht 
ausreicht,wird er eben verstärkt.Damit kann man direkt darauf 
schliessen,wieviele Gatter man an einen Ausgang hängen darf.

Die Frage ist nun,kann man an einen Oszillator,der maximal einige wenige 
mA (<10mA) treiben kann,mehrere Eingänge hängen,ohne das zum einen seine 
Frequenz verändert oder zum anderem gar ein Anschwingen verhindert wird.

Auf jedenfall beeinflusst die Eingangskapazität und der 
Eingangswiderstand eines Eingangs das Signal an den anderen Eingängen.

Als Verstärker wären dann wohl OPVs für die entsprechenden Frequenzen 
nötig (>10MHz)



von Sebba (Gast)


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Einige µCs haben doch extra clockout leitungen - ich denk ma die sind 
dann schonmal impedanzmäßig von den clockeingängen entkoppelt...
da würd ich einfach den Pin nehmen und praktisch durch alle µCs 
durchschleifen. (Wenns wirklich um Platz geht kann man bei vielen auch 
den internen Takt einstellen und dann nach außen leiten - dann brauchst 
du garkeinen externen Takt mehr) (Konkret hab ich das bei dem Tiny2313 
im Kopf - aber der ist dir ja sicher zu klein)

oder halt das Signal anders verstärken/entkoppeln... (vllt einfach 3 
Inverter parallel an deinen Qosz - was du dann dahinter mit dem signal 
machst is dem Osz ja ziemlich wurst...

Wenns dir nur um eine synchrone Kommunikation zwischen den µCs geht dann 
schau dir bei der USART mal den Multi-processor mode an... (hups - is ja 
garnet synchron g) damit läßt sich ordentlich schnell arbeiten.

Oder, wenn man nich ganz ans Limit muss nen kleinen µC damit beauftragen 
n paar Pins dauernd zu togglen und die dann nutzen (hat den schönen 
Nebeneffekt dass du theoretisch eine art Load-Balancing machen kannst 
bis hin dazu dass du alle µCs durch auslassen der Taktimpulse anhalten 
kannst ^^ (laut Datenblatt können die ja 0 Hz - 16 MHz)

von Tobi (Gast)


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Hallo

Meiner Meinung nach denken manche viel zu kompliziert , leider . :-(

Wenn es vom µC her möglich ist den Takt den er sich mit dem Quarz 
generiert nach aussen "schleifen" und an die Takteingänge der anderen 
beiden hängen .

Wenn nicht einfach einen Quarzozillator nehmen und an den Takteingang 
der 3 Prozi's hängen .

Und wegen der dementi : Es gibt heutzutage Quarzoszillatoren die sind 
schon recht klein . 1x1x0,5cm ( standard bedrahtetes BT ) Es gibt die 
dinger aber auch noch kleiner ( in Bedrahteter Bauform ) und in SMD 
Ausführung sogar noch kleiner , da hab ich allerdings keine möglichen 
minimalgrößen da ich die selbst noch nicht brauchte . Nur soviel das da 
0,5x0,5x1cm möglich sind .


Gruß Tobi

von Matthias (Gast)


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Im Datenblatt der Quarzoszillatoren ist normaler ne Angabe, wieviele 
Bausteine er treiben kann. Oft wird das auch in der Form angegeben, dass 
der Taktausgang des Oszillators mit einer bestimmten Maximalkapazität 
betrieben werden darf, zB 15pF. Dann nehme man die Eingangskapazität der 
Takteingänge der µCs (zB 3pF), und rechne die zusammen. In diesem Fall 
dürfte man also 5µCs anschließen.
Vermutlich aber auch nur bei perfektem Platinenlayout ;)

von Knut B. (Firma: TravelRec.) (travelrec) Benutzerseite


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Die großen Büchsenoszis (DIL14) können in der Regel mindestens 10 LSTTL 
Eingangs-Lasten treiben, also auch mindestens 10 Controller, wenn nicht 
mehr. Die Clockleitungen zu den Controllern sollten freilich so kurz wie 
möglich sein. Die Stromaufnahme eines solchen Büchsenoszis kann dann 
aber auch bei bis zu 50mA liegen. Datenblatt lesen hilft.

von Ronny (Gast)


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@Tobi:
Fox Electronics bietet z.B. temperaturkompensierte Oszillatoren in SMD 
an,die lassen sich gerade noch so von Hand auflöten (5x3.2mm).Allerdings 
mit 0.8V clipped-sine Ausgang.Da ist dann z.B ein Schmitttrigger+etwas 
analog-Beschaltung vor dem Takteingang noch nötig,um die Pegel wieder in 
vernünftige Bereiche zu lenken,falls man mit 5V-Logik arbeitet.

von Andreas Kramer (Gast)


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Da sag ich mal Danke für die Vielen Ratschläge und ja es geht einfach 
nur darum nicht unnötig viele bauteile auf eine Platine stopfen zu 
müssen. Ich will die einfach möglichst klein halten sons nichts und 3 
Oszis. wären schon extreme Platzvernichter ^^.

Gruß Andreas

von Rolf Magnus (Gast)


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Nimm halt drei Quarze. Die sind zusammen auch nicht größer als ein 
Quarzoszillator.

von Stefan W. (wswbln)


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Ich hab' in einer Schaltung wo ich wg. Audiosignalverarbeitung alles 
schön synchron haben wollte den Takt des Mega8 mit 100pF Kondi auf ein 
rückgekoppeltes CMOS-Gatter ausgekoppelt und diesen Mastertakt für den 
Rest der Schaltung verwendet (CPLD, Schaltnetzteil etc.). Funktioniert 
wunderbar. Auf diese Weise könnte man sicher auch mehrere Controller mit 
Takt versorgen.

Man darf nur auf keinen Fall vergessen, die CKOPT-Fuse richtig zu setzen 
(sollte man eh' immer machen ;-)) sonst tut sich gar nichts.

von Falk (Gast)


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AFAIK kann man an den OszillatorAUSGANG am AVR noch einen zweiten CMOS 
Eingang anschliessen, z.b. einen zweiten AVR TaktEINGANG. Wenn mehr dran 
soll, dann einfach ein Gatter (z.B. 74HC04) dranhängen und von dem dann 
auf die mehreren Takteingänge das Signal weiterleiten.

MfG
Falk

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