Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Logiganalysator was muss rein?


von uli: (Gast)


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hallo arbeite gerade einen plan für einen logiganalysator aus, meinen
vorstellungen sollten 15MHZ 24kanäle und 32k speichertiefe genügen.
externen trigger pos und neg flanke.
internen trigger von 15MHz bis 1/stunden
seperate notation der Abtastrate je messung
jeder kanal kann einen seperaten  namen bekommen
pc Anschluss
32MB smart media karte als HD
16X2 Display
RS232 PC schnittstelle
diagnose modus
evt. delay time von trigger bis zur messung

fallen euch noch ein paar Funktionen ein die gut wären?

von Markus Kaufmann (Gast)


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Hallo Uli,

ich plane auch gerade an einem Logikanalysator. Erzähl doch mal, wie Du
das realisieren willst.

Zu Deinen Daten:

Wieso nimmst Du gerade 15MHz Abtastrate? Ich nehme an, weil Du 60ns RAM
benutzen willst? Solange Du bei den üblichen Microcontrollern bleibst
ist das ausreichend, aber jeder popelige Logikbaustein (74xxx) ist
heute schneller. Schnelleren Speicher bekommt man billig aus alten
486er Boards (L2-Cache), sogar im DIP-Gehäuse.

Anzahl Kanäle: Wenn Du z.B. einen 64KB RAM komplett überwachen
möchtest, dann brauchst Du 16 Kanäle für die Adressen, 8 für die Daten
(sind bereits 24 insgesammt) und dann noch die Steuerleitungen.
Wieviele Leitungen Du wirklich brauchst hängt halt von Deinem
Anwendungsfall ab.

Manche Logikanalysatoren bieten logische Funktionen für die Trigger an,
also z.B. erst triggern wenn Chip Select und Write Enabled gleichzeitig
aktiv sind. Klingt nicht schlecht, k.A. ob man das wirklich braucht.

Manche Systeme bieten einen Pretrigger. Das bedeutet, daß die
Aufzeichnung eine gewisse Zeit (z.B. 1ms) vor dem Trigger startet.
Realisiert wird sowas durch einen Ringbuffer.

Display: Ich bin am überlegen, ob ich das Gerät jemals Stand-alone
einsetzen werden. Falls ja, dann bräuchte man am besten ein grafisches
Display, um die Signale sauber darzustellen. Andererseits passen auf
die kleinen Displays nicht viele Kanäle und große Displays sind relativ
teuer.

Schnittstelle: Für die 100KByte Speicher ist RS232 ausreichend, aber
wenn Du die 32MB auslesen willst, dann wirst Du damit nicht glücklich
(das dauert ungefähr eine Stunde). Schnellere Alternativen sind USB 1.1
und der Parallelport, beide mit ungefähr 1MByte/sec .

Interessant wären vielleicht noch LEDs zur Zustandsanzeige (eine pro
Kanal), damit man sieht, auf welchen Kanälen aktivität herscht.

Hast Du Dir schon Gedanken über die Spannungspegel gemacht? Einerseits
gibt es heute immer mehr 3,3V-Logik, andererseits laufen manche
Prozessoren (z.B. ATTiny13) bereits ab 1,8V. Kommst Du mit so kleinen
High-Pegeln zurecht?

Markus

von uli: (Gast)


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wollte eigentlich folgendes machen: pläne kann ich gern zusenden, wenn
sie mal über den theoretischen teil raus sind. möchte die messaufnahme
mit ttl und statischen parallelram machen und diesen über einen 15MHz
mit einem 8bit counter und programierbaren comperator unterteilen auch
soll er mit dem µC getaktet werden können. heute kam mir die idee das
man auch die 2 Ram bausteine um jeweils 35ns verschoben zur messung zu
nehmen. das wären dann 30MHz zum digitaldebuggin sind meiner meinung
nach 15MHz aber vollkommen ausreichen, denn wenn man etwas inbetrieb
nimmt kann man ohnehin den systemtakt runterfahren was die sache:

a leichter zum testen macht (anstiegszeiten usw sind definiter und
besser auch am oszi zu lesen)

b emv usw. macht sich nicht so bemerkbar

ja die ganze messerei möchte ich dann über ttl steuern, die jeweils vom
µC in ihre moduse versetzt werden.(habe das modul schon als plan
ausgearbeitet. möchte es nur noch 2-3Tage liegen lassen damit ich es
besser korrigieren kann.)


nach der messung soll dann dar Raminhalt vom µC in ein ***.txt file
konvertiert werden der dan in der smart media disk abgelegt wird. und
mittels RS232 zum PC über hyper terminal gespeichert werden kann und
dann mit wordpad gelesen werden kann. Graphische auswertung wirkt glaub
ich nur verwirrend und bei so einer länge liesst mann sich nur dumm.
der kopf soll in der art so aus sehen:

k k k k k k k k k k k k k k k k k k k k k k k  T
1 2 3 4 5 6 7 8 1 2 3 4 5 6 7 8 1 2 3 4 5 6 7  ns

0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 123

1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 0 0 0 0 0 1 0 1 0 0 343


das schöne an dem aufbau ist das sie sich einfach z.b. in exel
bearbeiten lässt. auch könnte es möglich sein das ich noch die option
mache sie einfach als hex wert übersende.
das auswerten auf nem kleinen poppeligen 128X128pixel LCD finde ich
nicht gerade schön, und stand alone für was. an fast jedem guten
messplatz ist ein PC in der nähe und wenn nicht gibt es immer noch den
guten alten Laptop denn für 150€ bei ebay der dafür allemale ausreicht
und ne RS232 geht gut und gerne über 20m also für den Bastler vollkomen
ausreichend. USB kenne ich mich leider nicht aus. aber wir können auch
gerne was zusammen machen kein problem wenn daran interesse besteht.

von Markus Kaufmann (Gast)


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Hallo Uli,

um zwei Speicherbausteine zu benutzen mußt Du wohl Latches benutzen,
weil so ein RAM mit 60ns seine Daten natürlich auch für ungefähr 60ns
Dauer anliegen haben will.

Systemtakt fürs Debugging runterfahren ist eine gute Idee, das geht
aber nur in begrenztem Rahmen. Gerade Timinprobleme (Baustein ist
langsamer als erwartet) oder dergleichen findest Du damit nicht.

Wir (ich mache das mit einem Bekannten zusammen) sind auch noch in der
Planungsphase. Allerdings ahne ich, daß das erst in der kalten
Jahreszeit was wird.

Markus

von Rainer D (Gast)


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Hallo,

wie wärs mit FIFO's für so eine Anwendung...jedes mal wenn die
Aufzeichnung fertig ist speichert ein MC den Inhalt auf eine SM-Card
oder überträgt die daten zum Rechner.

Die Aufzeichnung ist auch relativ einfach da bei Logicanalysatoren die
höhe der Spannung nicht "wichtig" ist nur 0 oder 1....einfach ein
System CLK signal erzeugen, an dem die FIFOs hängen, diese Speichern
dann bei jeder Flanke den anliegenden Pegel der Pins. Mit den Dingern
kann man irre Frequenzen realisieren.....

MfG
Rainer

von Markus Kaufmann (Gast)


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Fifo-RAMs sind eine nette Sache, haben wir uns auch schon überlegt, aber
 sie sind leider etwas teuer.

Der CY7C4271-10JC hat eine Speichertiefe von 32k (x9) und braucht nur
10ns. Allerdings will Segor dafür stolze 122 Euronen
(Mindestbestellmenge: 30 Stück).

Der IDT 7203S-50J ist als 2048x9 organisiert und braucht 50ns. Segor
will dafür "nur" 11 Euro.

Prinzipiell sind FIFOs relativ seltene Chips und deswegen (in
Einzelstückzahlen) relativ teuer.

Das die Spannung "unwichtig" ist, stimmt leider nicht so ganz.
Logicanalysatoren nimmt man ja oft zum Debuggen und da ist nunmal eines
der Probleme, daß Spannungspegel zu langsam ansteigen. Wenn der LA ein
High bereits ab 1V erkennt und der Empfänger erst ab 2V, dann findet
man gewisse Fehler nie. Mir ist aber noch nicht ganz klar, wie die
Lösung für dieses Problem aussieht. An jeden Port einen schnellen
A/D-Wandler? Oder einfach zusätzlich ein Speicherscope, schließlich ist
das ja eher ein analoge Problem? Hm...

Markus

von Rainer D (Gast)


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Gut ich bin davon ausgegangen das die Spannungspegel eine anständige
Anstiegszeit haben....

Sind 10ns nicht ein bisschen überdiemensioniert? für 20MHz würden 50ns
FIFOs auch reichen und die sind erheblich billiger.

In einer Elektor war mal so ein Teil drinnen....mom ich krams mal raus
.....

Bei Reichelt kostet der teuerste FIFO 15eur.

MfG
Rainer

von Markus Kaufmann (Gast)


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Hallo Rainer,

eigentlich sollten die Anstiegszeiten passen, aber wenn alles ok ist,
dann brauchst Du ja auch keine Fehler suchen.

Das mit der Geschwindigkeit ist so eine Sache. Momentan benutze ich nur
AVRs, da sind die 20MHz völlig ausreichend. Aber wer sagt denn, daß ich
nicht in 2 Jahren vielleicht mal eine schnelle Logik benutze und dann
z.B. 40MHz brauche? Dann will ich den LA nicht unbedingt neu aufbauen.
Wobei 10ns schon recht wenig sind, da ist Speicherinterleave die
günstigere Lösung.

Welche Fifo-Bausteine meinst Du bei Reichelt? Ich kann dort so auf
Anhieb keine Fifo-Speicher finden.

Markus

von Rainer D (Gast)


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Logic-Analysatoren hab ich bis jetzt immer dazu hergenommen
Bus-Protokolle zu betrachten da will ich nur wissen wann hab ich ne 1
oder 0 anliegen. Für Anstiegszeitenbetrachtung is ein Oszi besser
geeignet.

Im Elektor Projekt (Ausgabe 2,3/2003) schreiben die man sollte nur
schnelle Typen mit mind 15ns benutzen. Das Projekt beschreibt einen
20/40MHz Analysator. die ICs sind bei der 40MHz 74Fxx und bei den FIFOs
werden IDT7206(CY7C425-15PC) eingesetzt. Die schreiben auch das sich
4k*9Bit in der Praxis am besten bewährt hat. Je nach anzahl der FIFOs
sind bis zu 36 Kanäle möglich....

Ich denk mal das ist genau das was Ihr sucht.

MfG
Rainer

von Markus Kaufmann (Gast)


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Hallo Rainer,

die Frage ist nur, wo kriegt man die Chips her? Ich finde sie weder bei
Reichelt noch bei Segor.

Allerdings hab' ich meine RAMs schon. Organisiert als 128k x 36,
allerdings keine Fifos, sondern SyncSRAM mit 12ns (Ebay läßt grüßen).

Markus

von Rainer D (Gast)


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Hallo Markus,

1. schau mal auf
http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/
unter F.1 Elektronikversender....

2. Direkt auf den Herstellerseiten in den Distributorlisten.....

3. Einfach mal Elektor ne Mail schreiben wo man die FIFOs beziehen
kann.

MfG
Rainer

von Markus Kaufmann (Gast)


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Hallo Rainer,

die Liste kenne ich schon. Das Problem ist eher, daß die meisten
Lieferanten sich in die drei Kategorien
wir-liefern-nur-Verpackungseinheiten, wir-liefern-nur-an-Firmen und
wir-sind-noch-viel-teurer-als-Conrad eingliedern lassen.

Die Distributoren gehören dabei idR zu 1+2.

Markus

von Harald Hermenau (Gast)


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Hallo,

asynchrone FIFO's sind nun mal teuer. Ich habe die FIFO's bei
Schuricht bekommen (CY7C429-25 zum Preis von 9,46 Netto). war
allerdings schon im Februar! Schuricht leifert auch an privat ohne
Mindestbestellmenge.

Tschüß

von dominik (Gast)


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Hi!

Seid ihr noch an der Sache dran?
Würde mich mal interresieren wie weit ihr seid.

Ciao
  Dominik

von Markus Kaufmann (Gast)


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Bei mir stehts immernoch auf der TODO-Liste

Markus

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