Der Embedded-Bereich lebt nicht von der Hardware allein. MicroChip lanciert eine neue Variante seines Soft Cores, während Nordic Semi die hauseigene Cloud-Lösung ausbaut. OEMSecrets erweitert die Bauteilsuchmaschine um zusätzliche Informationen, während ein Update die Integration zwischen Rust und Assembler erleichtert. Was es sonst Neues gibt, verrät wie immer unser Round-Up.
OEMSecrets: Suchengine bietet nun Complianceinformationen und Lieferdaten an.
Die Bauteiloreisvergleichsengine OEMSecrets wurde um neue Funktionen erweitert, die das Leben des auf der Suche befindlichen Elektronikers bequemer gestalten können.
Bildquelle: OEMSecrets.
Erstens informiert das System fortan - wie oben gezeigt - über Compliance. So lässt sich beispielsweise einfach abschätzen, ob eine Komponente den RoHS-Standards genügt. Komfort-Feature Nummer 2 - dieses ist derzeit noch nicht bei allen Distributoren implementiert - ist eine an die Orderbuch-Anzeige von manchen Brokern erinnernde Ansicht. Diese informiert wie in der Abbildung gezeigt darüber, „wann“ Distributoren den Zugang neuer Positionen erwarten.
Bildquelle: OEMSecrets.
Semtech: Straffung diverser LoRA-Cloudservices.
Im Hause des LP Warn-Anbieters SemTech möge man den Krieg gegen SigFox gewonnen haben - Ruhe kehrt im Ökosystem trotzdem nicht ein. In einem vor wenigen Stunden an die Kundenschaft verschickten Newsletter vermeldet man spezifischerweise Einstellungen bzw. Anpassungen einiger Ökosystem-Komponenten. Opfer Nummero 1 - detaillierte Informationen finden sich unter der URL https://www.semtech.com/loracloud-shutdown/? - ist der hauseigene Clouddienst, dem es Ende Juni Ende Juli zugunsten von Drittanbietern bereitgestellten Services an den Kragen gehen soll:
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The cryptographic key creation and retrieval within our Join-Server will be phased out on July 31, 2025 along with our Join-Server service. Our Join-Server functionality concept has been successfully adopted and is offered by major LoRa Network Server (LNS) partners, providing customers with consolidated service options. All cryptographic keys on the Join-Server must be extracted from our system before July 31, 2025 for use on other partner systems. |
2 |
To streamline the ecosystem and leverage these enhanced partner capabilities, we will be transitioning all LoRa Cloud™ services to our partner network by July 31st, 2025. This strategic move ensures our customers benefit from: |
Neuerung Nummero zwei hat das Ziel, das von Sierra Wireless übernommene Kundenbindungssystem auch in der LoRA-Welt zu etablieren. Aus diesem Grund müssen Nutzer des hauseigenen Fortbildungsystems nach folgendem Schema fortan auf die von Sierra übernommene Anmeldetechnologie zurückgreifen, wenn sie sich weiter fortzubilden gedenken:
1 |
The Semtech LoRaWAN Academy content has recently been migrated into the Semtech Learning Center. Social media sign-in options (such as Google and Facebook) are no longer available for user authentication. |
2 |
The Learning Center now uses AirVantage® authentication as part of Semtech's system after acquiring Sierra Wireless. All current users must transition to this new login method. |
Rust 1.88 mit Detailverbesserungen für den Embeddedbereich.
Obwohl die Programmierung in Rust für „dienstalte“ C-Programmierern mitunter seltsam erscheint, dürfte der Run der mittlerweile sogar im Linux-Kernen verwendeten Programmiersprache nicht mehr aufzuhalten sein. Die vor wenigen Stunden unter der URL https://blog.rust-lang.org/2025/06/26/Rust-1.88.0/ im Detail beschriebene Version 1.88 der Sprache bringt neue Features mit, die unter anderem für Embeddedentwickler hilfreich sein dürften.
Erstens ermöglicht ein als Naked functions bezeichnetes Feature die Deklaration von Code-Inseln, die im Rahmen der Kompilation „eins zu eins, also ohne vom Compiler generierte Präambel, in die Ausgabedatei wandern:
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#[unsafe(naked)]
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2 |
pub unsafe extern "sysv64" fn wrapping_add(a: u64, b: u64) -> u64 { |
3 |
// Equivalent to `a.wrapping_add(b)`.
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core::arch::naked_asm!( |
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"lea rax, [rdi + rsi]", |
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"ret"
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);
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}
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Zweitens ist es fortan möglich, let-Statements nach folgendem Schema in Selektionen zu verketten:
1 |
if let Channel::Stable(v) = release_info() |
2 |
&& let Semver { major, minor, .. } = v |
3 |
&& major == 1 |
4 |
&& minor == 88 |
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{
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6 |
println!("`let_chains` was stabilized in this version"); |
7 |
}
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Im Hintergrund führt das Rust-Entwicklerteam außerdem Detailverbesserungen durch, über die der geneigte Leser unter der weiter oben genannten URL im Detail informiert wird.
Phoenix Contact mGuard Secure Cloud – Version 3.1 verfügbar
Im Hause Phoenix Contact bietet man seit einiger Zeit eine Cloudlösung an, die sich um die sichere Kommunikation mit Maschinen kümmert. Die vor wenigen Tagen veröffentlichte neue Version 3.1 bietet - wie im unter https://www.phoenixcontact.com/de-de/events-und-news/news/m-guard-secure-cloud-mit-neuer-version-3-1 bereitstehenden Changelog dokumentiert - einige neue Features, die potentiell sehr hilfreich sein können:
1 |
. . . China VPN+, das zuverlässige und offiziell genehmigte VPN-Verbindungen nach China ermöglicht. Darüber hinaus unterstützt die neue Version weitere Router- und Cloud-Client-Geräte. Ein anderes Highlight ist das Asset Migration Tool, das den Umstieg von Version 2 auf Version 3 erleichtert. Die Konfigurationsoptionen für die Zwei-Faktor-Authentifizierung wurden erweitert, sodass Administratoren die Zeitspanne für den PIN-Versand per E-Mail anpassen können. . . . |
Nordic kauft Memfault auf
Phoenix Contact ist nicht der einzige Hardwarehersteller, der sich durch das Anbieten von Cloud Solutions und sonstigen Softwareelementen zusätzliches Einkommen verspricht. Die unter der URL https://www.nordicsemi.com/Nordic-news/2025/06/Nordic-Semiconductor-acquires-Memfault veröffentlichte Pressemitteilung vermeldet, dass das für seine Bluetooth-SoCs bekannte Unternehmen Nordic Semi soeben seinen langjährigen Partner aufgekauft hat:
1 |
Nordic Semiconductor, a global leader in low-power wireless connectivity solutions, today announces the acquisition of its long-term partner, Memfault Inc., the market-leading cloud platform provider for large-scale deployments of connected products. This marks a major leap in Nordic’s evolution - from a hardware supplier to a complete solution partner. |
Wie im Fall der Übernahme von Atollic durch STMicroelectronics gilt natürlich auch hier, dass die Bestandskunden über diese Änderung alles andere als erfreut sein dürften. Zur Beruhigung vermelden die Skandinavier indes folgendes:
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Nordic is committed to supporting every IoT device maker – including all existing Memfault customers – regardless of their choice of hardware. The Memfault platform will continue to thrive, with further enhancements and investments in hardware integration, device management, and advanced AI capabilities. |
STMicroelectronics ST67W611M1 – Evaluationsboard verfügbar
Die Zusammenarbeit zwischen STMicroelectronics und Qualcomm war auf Mikrocontroller.net in der Vergangenheit bereits mehrfach Thema. Nun gilt, dass das als X-NUCLEO-67W61M1 bezeichnete und in der Abbildung gezeigte Evaluationsboard bei verschiedensten Distributoren kaufbar ist.
Bildquelle: https://www.st.com/en/evaluation-tools/x-nucleo-67W61M1.html?
Die in den folgenden Schritten gezeigte Preis-Analyse ermöglicht dann eine ungefähre Abschätzung der Kosten für das Entwicklungswerkzeug.
Bildquelle: https://www.oemsecrets.com/compare/X-NUCLEO-67W61M1%20
Microchip SA15-28 DC-DC power converter / SF100-28 EMI filter für Weltraumanwendungen
Dass es auch im Elektronikbereich zu „Rudelverhalten“ kommt, haben wir auf Mikrocontroller.net in der Vergangenheit immer wieder beleuchtet. MicroChip schickt nun – in minimalem zeitlichen Abstand zur Ankündigung von STMicroelectronics - ebenfalls Komponenten ins Rennen, die für den Weltraumeinsatz vorgesehen sind. Es gibt einen Spannungsregler - interessant ist, dass er mit dem dazugehörenden EMI-Filter angekündigt wurde:
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The SA15-28 is available with 5V triple outputs that are optimal for use with point-of-load converters and low-dropout linear regulators to power FPGAs and microprocessors (MPUs). The small-form-factor SA15-28 weighs 60 grams and is approximately 1.68 cu inch to optimize the Size, Weight and Power (SWaP) of the device. Microchip can customize the output voltage combinations upon request. |
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The SF100-28 EMI noise suppression filter can be used with numerous power converters with a total output power of up to 100W. For added flexibility in space applications, the SA15-28 and SF100-28 are fully compatible with Microchip’s existing SA50 series of power converters and SF200 filter. |
Bildquelle: MicroChip
Wie immer gilt, dass Preise nur auf Anfrage zu erfahren sind. Zur Strahlungsresistenz vermeldet man indes folgendes:
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High reliability and performance are critical for power management solutions operating in harsh environments. The SA15-28 DC-DC power converter is designed to operate across a wide temperature range, from −55°C to +125°C, and offers radiation tolerance up to 100 krad TID. |
Microchip Mi-V RV32 V4.0 – neuer Softcore mit erhabener Effizienz
Dass MicroChip seit längerer Zeit massiv im RISC/V-Ökosystem investiert, dürfte für Leser von Mikrocontroller.net keine wirkliche Neuigkeit sein. Hackster berichtet unter der URL https://www.hackster.io/news/microchip-upgrades-its-mi-v-rv32-risc-v-soft-core-processor-promises-a-major-speed-boost-658092a5fb21 nun über eine „neue“ Softcore-Variante, die sich wie in der Abbildung gezeigt präsentiert.
Bildquelle: Hackster.
Für die derzeit nur bei Hackster beschriebene Softcore-Variante verspricht MicroChip eine 30-prozentige Effizienzsteigerung gegenüber dem Vorgänger 3.1. Außerdem soll eine grundlegende Implementierung, die das Profil RV32I implementiert, mit nur 3000 Logikelementen ans Ziel kommen.
Serial Studio-fortgeschrittene Auswertungslogik für den Arduino Serial Monitor
Wer Arduino-Boards mit dem Rechner verbindet, dürfte den Serial Monitor der Arduino IDE mit Sicherheit gut kennen. Nun steht ein neues (und teilweise kostenpflichtiges) Produkt zur Verfügung, dass fortgeschrittene Analyse-Methoden gegen den über den seriellen Port eingehenden Datenstrom anwendet. Die folgende Abbildung bietet einen Überblick der Features, auf die sich der P. T. Nutzer freuen darf.
Bildquelle: https://serial-studio.com/
Ärgerlich ist am System vor allem, dass es-normalerweise-nur als Subscriptionware vertrieben wird. Die folgende Abbildung zeigt Preis-Beispiele.
Bildquelle: Serial Studio.
PicoTech: PicoVNA fortan mit Fähigkeit für logarithmische Sweeps.
Dass PicoTech ihre Messtechnik stark vom PC abhängig macht, bietet im Bereich der Einpflegung neue Features Vorteile. Wo andere Unternehmen Firmware-Updates ausspielen müssen, können die Briten einfach eine Softwareaktualisierung auf der Workstation durchführen. Das neueste Neu-Feature betrifft dabei die hauseigenen Vektornetzwerkanalysatoren, die fortan - wie in der Abbildung gezeigt - für logarithmische Sweeps befähigt sind.
Bildquelle: https://www.picotech.com/library/articles/blog/logarithmic-sweep-in-picovna-5
Golioth: nun mit SSH-artiger Remote Shell.
Der IoT-Cloud-Service-Provider Golioth stellt neues Feature vor, das - derzeit noch experimentiell - ein weiteres, bisher nur vom Prozessrechner bekanntes Feature für kleinere IoT-Geräte zur Verfügung stellt. Spezifischerweise handelt es sich dabei - wie in der Abbildung gezeigt - um eine Art SSH-Shell, die unter anderem die Interaktion mit angeschlossener Hardware ermöglicht.
Bildquelle: https://blog.golioth.io/a-remote-shell-for-embedded-iot-devices/
Zu beachten ist, dass es sich dabei um das Resultat eines firmeninternen Hackathons handelt - ob bzw. wie sich die Zukunft dieses Features entwickeln wird, ist zum Zeitpunkt der Abfassung dieser Newsmeldung noch nicht wirklich bestimmbar.
Lesestoff: Informationen zu den Designentscheidungen hinter Arduino Cloud AI.
Nutzer von Arduino-Boards können bei der Erzeugung ihrer Sketsches seit einiger Zeit auf künstliche Intelligenz zurückgreifen - ein kleines Demo-Video, dass das System in Aktion zeigt, findet sich unter der URL https://www.youtube.com/watch?v=b49oNJLizGI. Unter der URL https://blog.arduino.cc/2025/06/26/why-we-chose-claude-for-the-arduino-cloud-ai-assistant/ bietet Arduino nun einen „Reader“ an, der Informationen zu den verschiedenen Design-Entscheidungen anbietet. Außerdem finden sich da auch Informationen darüber, wie die Italiener die Privatsphäre der Nutzer ihres Cloud-Services zu schützen denken.