News Arduino Nano R4, STMicroelectronics-Bugfix und Marktdaten, ein wenig Lesestoff


von Tam H. (Firma: Tamoggemon Holding k.s.) (tamhanna)


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Die wichtigste Meldung dieses Roundups ist eine Erweiterung der Renesas-basierten Arduino-Familie. Fortan gibt es auch eine Variante des Boards im Nano-Formfaktor. STMicroelectronics durfte mit einem peinlichen Fehler balgen und kauft – wohl zum Trost – die MEMS-Sparte von NXP. Was es sonst Neues gibt, verraten wir hier.

STMicroelectronics - Zwangsupdate zur Reaktivierung des Projektgenerators.

Wer in den letzten Tagen ein neues STM32-Projekt generieren wollte, fand sich mit seltsamen Fehlern konfrontiert. Nach einem „temporären“ Fix haben die Franco-Italiener nun eine endgültige Lösung gefunden. Hierzu ist Mithilfe von Seiten der betroffenen Entwickler erforderlich. Spezifischerweise präsentieren sich die notwendigen Maßnahmen folgendermaßen:

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1.Open STM32CubeIDE.
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2. Refresh the database.
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    Go to Help > STM32Cube updater > Select Check the Target selector Device Database Updates
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3. Restart STM32CubeIDE
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4. If you deactivated the auto refresh function previously, you may wish to reactivate it for all your STM32Cube tools. Here is how to proceed:
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 STM32CubeIDE:
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    Go to Window > Preferences > STM32Cube > Firmware Updater.
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    Select your preferred auto-refresh option.
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 STM32CubeMX:
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    Go to Help > Connection & Updates > Updater Settings.
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    Select your preferred auto-refresh option.
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 STMCUFinder:
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    Click on the Settings icon > Settings > Updater Settings.
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    In the "Database Auto-Refresh" section, select your auto-refresh option.

3D-Druck: Blockierung von Gewehr- und Waffenteilen im Slicer möglich.

Dass der Baum der Freiheit regelmäßig getränkt werden muss, ist insbesondere im angelsächsischen Bereich bekannte und (immer wieder gelebte) Praxis. Aus der Logik folgt, dass man von Seiten der Regierung über derartige aktive Eingriffe in die Handlungsfreiheit nicht erfreut ist - die Möglichkeit, mit 3-D-Druckern und Fräsen unbeaufsichtigt Argumentationsverstärker herstellen zu können, sorgt seit längerer Zeit für schlaflose Nächte. Dass Modellrepositorien seit einiger Zeit unter Druck stehen, Baupläne für Argumentationsverstärker aus der Datenbank zu löschen, ist per se nicht neu. Der im Allgemeinen gut informierte Branchennewsdienst Toms Hardware berichtet unter der URL https://www.tomshardware.com/3d-printing/ghost-gun-proliferation-spurs-crackdown-at-thingverse-the-worlds-largest-3d-printer-model-design-repository-lawmakers-also-ask-3d-printer-vendors-to-create-ai-based-systems-to-detect-and-block-gun-prints nun allerdings darüber, dass derartige „Limitationen“ bald auch in die Slicer- und Betriebssoftware der diversen Fertigungsgeräte wandern könnten:

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Manhattan District Attorney Alvin Bragg also contacted 3D printer companies like Bambu Lab, requesting they join in efforts to add hurdles to users who want to 3D print guns and gun-related components. Bragg requested Bambu Lab consider implementing an AI-driven system that checks CAD files against a model trained on gun blueprints to automatically detect gun-shaped parts.

Als Gegenmaßnahme bietet sich - wie immer - das Offline-Konservatieren von Images von bekannt stabilen Versionen der diversen Slicersoftware an.

TDEMI S und TDEMI G mit 510 MHz Echtzeitbandbreite

Die in Westdeutschland ansässige Gauss Instruments hat sich mit ihren Messgeräten einen fixen Stand im Bereich der EMV-Messtechnik erarbeitet. Nun stehen - aussertourlich, weil vor der EMV - zwei neue Messgeräte am Start.

Bildquelle: Gaus Instruments.

Im Fall der neuen Geräte geht es um „Optimierungen“ im Bereich von Funk- und CISPR-Messungen. Im Rahmen der Pressemitteilung, die aus Gründen der Lustigkeit als JPEGs in PDF (!) ausgesendet wurde, vermeldete man nach folgendem Schema eine Erhöhung der Meßgeschwindigkeit.

Bildquelle: Gauss Instruments.

Wie immer gilt, dass Informationen zur Bepreisung - derzeit - nur auf Anfrage erhältlich sind - auf der EMV 2026 dürfte es neue Daten zum Thema geben.

STMicroelectronics – Quartalszahlen veröffentlicht

Die Franco-Italiener vermeldeten nicht nur einen Bugfix, sondern auch (unbefriedigende) Quartalszahlen:

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Q2 net revenues $2.77 billion; gross margin 33.5%; operating loss of $133 million, including $190 million related
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to impairment, restructuring charges and other related phase-out costs; net loss of $97 million
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 H1 net revenues $5.28 billion; gross margin 33.5%; operating loss of $130 million, including $198 million related
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to impairment, restructuring charges and other related phase-out costs; net loss of $41 million

Über die individuellen Abteilungen verteilt ergibt sich dann folgendes Bild:

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In Analog, Power & Discrete, MEMS and Sensors (APMS) Product Group:
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Analog products, MEMS and Sensors (AM&S) segment:
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 Revenue decreased 15.2% mainly due to a decrease in Analog.
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 Operating profit decreased by 55.9% to $85 million. Operating margin was 7.5% compared to 14.5%.
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Power and Discrete products (P&D) segment:
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 Revenue decreased 22.2%.
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 Operating profit decreased from $61 million to an operating loss of $56 million. Operating margin was -12.5%
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compared to 10.6%.
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In Microcontrollers, Digital ICs and RF products (MDRF) Product Group:
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Embedded Processing (EMP) segment:
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 Revenue decreased 6.5% mainly due to Custom Processing.
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 Operating profit decreased by 8.7% to $114 million. Operating margin was 13.5% compared to 13.8%.
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RF & Optical Communications (RF&OC) segment:
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 Revenue decreased 17.9%.
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 Operating profit decreased by 37.2% to $60 million. Operating margin was 17.9% compared to 23.4%.

STMicroelectronics kauft MEMS-Sparte von NXP.

In Zeiten des kostenlosen Geldes gilt, dass negative Quartals- und Umsatzzahlen nicht an Übernahmen hindern. Im Hause STMicroelectronics „erbeutet“ man nun die MEMS-Sensorsparte von NXP. Über die Motivation vermelden die Franco-Italiener in der Pressemitteilung folgendes:

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The MEMS sensors portfolio to be acquired by ST primarily targets automotive safety sensors, both passive (airbags) and active (vehicle dynamics), as well as monitoring sensors (TPMS[1], engine management, convenience, and security). It also includes pressure sensors and accelerometers for industrial applications. ST is well-positioned to leverage strong, established customer relationships with automotive Tier1s with its innovation roadmap in a rapidly expanding MEMS automotive market. MEMS technologies increasingly enable advanced functionalities for safety, electrification, automation, and connected vehicles, paving the way for future revenue growth.

Interessant ist außerdem, dass die Finanzierung der Übernahme - wie im folgenden Snippet besprochen - ausschließlich aus dem operativen Cashflow von STMicroelectronics erfolgen wird bzw. soll:

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STMicroelectronics and NXP have entered into a definitive transaction agreement for a purchase price of up to US$950 million in cash, including US$900 million upfront and US$50 million subject to the achievement of technical milestones. The transaction which will be financed with existing liquidity is subject to customary closing conditions, including regulatory approvals, and is expected to close in H1 2026.

Samsung SmartThings Test Suite - neue Zertifikationseinlaufstelle für Smart Home-Systeme.

Wireless- und Wired-Protokoll Anbieter aller Herren Länder und Standards haben das von der Bluetooth SIG populär gemachte Modell des Wegelagerers emsig kopiert - Rückschläge vor Gericht (siehe beispielsweise https://youtu.be/Mh4mDn2cFDo) taten der Popularität dieser Vorgehensweise keinen Abzug. Im Hause Samsung möchte man der Entwicklerschaft nun mit einer Testsuite unter die Arme greifen, die den „Aufwand“ für die Zertifikation zu reduzieren sucht.

Bildquelle: https://developer.smartthings.com/docs/certification/test-suite

Interessierte Personen finden unter der URL https://blog.smartthings.com/developers/introducing-the-wwst-test-suite-simplifying-development-testing-for-the-smartthings-platform/ außerdem einen kleinen Getting Started-Guide, der die Inbetriebnahme des Systems illustriert und auf die im Hause Samsung aufgetretene Motivation zum Roll-out eingeht.

Arduino® Nano R4 - Renesas-basierte Arduino im Nano-Formfaktor.

Der mit dem Arduino Uno R3 eingeführte Formfaktor hat sich in der Industrie als Quasi-Standard etabliert: Es gibt kaum einen Anbieter von Evaluationsboards, der kein kompatibles System anbietet. Problematisch ist diese breite Adoption insofern, als Upgrades schwierig sind - 5 V-tolerante 32 Bit-Mikrocontroller fanden die Italiener erst im Renesas RA4M1, der daraufhin auch prompt im Arduino Uno R4 zum Einsatz kam. Populär Formfaktor Nummero zwei ist der Arduino Nano - ihn gibt es nun, wie in der Abbildung gezeigt, ebenfalls mit dem neuen Renesas-Mikrocontroller.

Bildquelle: https://store-usa.arduino.cc/products/nano-r4-with-headers

Zum Pinout und GPIO-Complement finden sich ebenda die in der Tabelle gezeigten Informationen.

Bildquelle: https://store-usa.arduino.cc/products/nano-r4-with-headers

Im Ankündigungsblogpost (siehe https://blog.arduino.cc/2025/07/24/introducing-the-arduino-nano-r4-small-in-size-big-on-possibilities/) gehen die Arduinoisten detailliert darauf ein, dass die den Arduino Nano auch als „Übergang in die Produktion“ vorschlagen - man stellt sich offensichtlich vor, dass die Platine analog zu einem ESP 32-Modul auf die Applikations-PCBs gepflanzt wird:

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The Nano R4 without headers is a production-ready module for more advanced users, because its perfect for integrating directly into custom PCBs. Developers and designers working on compact or commercial devices can prototype quickly and scale seamlessly  all while leveraging Arduinos ecosystem.

Ebenda ist außerdem noch die folgende Passage interessant, die auf das Vorhandensein eines RTC-Subsystems hinweist:

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And did we mention the VRTC pin to keep the RTC running with a small battery, and programmable RGB LED for intuitive feedback, debugging, and user interaction? 

Africa Strong: Würth expandiert in Afrika.

Wer seine Horizont abseits von Europa erweitert, kann faszinierende Märkte mit wenig regulatorischen Barrieren (und eine den Namen verdienende erste Klasse auf der Kurzstrecke) finden.

Bildquelle: TunisAir domestic first auf A320 Carthage, Tamoggemon Holding k.s.

Die Analyse des Verhaltens von Komponenten-Lieferanten kann dabei ein wertvoller Beitrag zur Findung interessanter neuer Locations sein. Würth - das Unternehmen hat sich im Bauteil-Bereich mittlerweile gut festgefressen - kündigt in einer Pressemitteilung an, von Südafrika aus eine Gruppe neuer Märkte beliefern zu wollen:

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On June 1, 2025, a new Würth Elektronik branch opened in Brackenfell, Western Cape, South Africa. The location operates under the name Wurth Electronics South Africa (Pty.) Ltd and will serve local customers, but will also be responsible for the markets of Botswana, Mauritius, Namibia, Tanzania and Zambia.

EMV 2026-Beginn der Einreichungen fürs Kongressprogramm

Die Mesago wird auch im Jahr 2026 einen Kongress zum Themenkreis der elektromagnetischen Verträglichkeit anbieten. Als „Kern-Themen“ sind diesmal die Folgenden avisiert:

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A) Störquellen B) EMV im Produktentstehungsprozess C) Risikobeurteilung D) Entstörmaßnahmen E) Prüf- und Messtechnik F) Normung, Regulierung, Zulassung G) EMV in Industrieanwendungen H) EMV in der Verkehrstechnik I) Elektromobilität / Kraftfahrzeuge J) Haushalt, Gebäude, Informations- und Kommunikationstechnik K) EMV in Funk und Wireless L) Energietechnik M) Biomedizinische Technik N) Elektromagnetische Felder Umwelt (EMVU) O) KI in der EMV

Wer ein Paper einreichen möchte, kann dies unter der URL https://emv.mesago.com/koeln/de/conference/submission.html tun.

Lesestoff: Rauscharme ADC-Designs und Signalverarbeitungsketten.

Rauschen ist überall: Diese alte Binsenweisheit beschäftigt die P. T. Elektronikerschaft seit langer Zeit. Wer eine „kompakte“ Zusammenfassung der verschiedenen in einer ADC-Signalkette auftretenden Störquellen begehrt, findet unter der URL https://www.electronicdesign.com/technologies/analog/article/55304840/texas-instruments-noise-considerations-in-adc-signal-chains einen kompakt lesbaren und nach Ansicht des Autors trotzdem ausreichend detaillierten Artikel.

Lesestoff, zur Zweiten - neue Richtlinien für in-App-Purchases in Südkorea.

Wer sich „ernsthaft“ mit Handcomputertechnik auseinandersetzt, stellt bald fest, dass Asien ein hervorragender Markt für In-App-Purchases ist. Die südkoreanische Regierung hat im Interesse des Konsumentenschutzes verschiedenste Änderungen durchgeführt. Wer eine IAP-basierte Applikation oder einen Subscription Service anbietet, ist gut beraten, die von Samsung unter der URL https://developer.samsung.com/iap/subscription-guide/manage-subscription-price/subscriber-consent.html zusammengefasste Änderungs-Übersicht zu lesen und durchzuarbeiten.


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