Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Masterstudiengang


von Alex (Gast)


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Hallo

ich werde mitte dieses Jahren mit meinem Studium fertig. Der Abschluss 
ist der "Bachelor" in Elektrotechnik.
Ich bin jetzt am Überlegen, ob ich mir einem Job suche, oder gleich ein 
Masterstudiengang hinten dran hänge.
Ist hier jemand im Forum der schon einen Masterstudium gemacht hat, oder 
gerade dabei ist?
Wenn ja, würde ich gerne mal eure Meinung dazu hören.

mfg

Alex

von Simon H. (simi)


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Also meine Meinung ist:

UNBEDINGT ein Master!

Zur Begründung:
Ich denke, das Bachelor/Master-System ist für Europa schlicht 
untauglich. In Amerika macht das Sinn.

Der Vergleich Europa <-> Amerika führt m.E. nämlich zu folgendem 
Ergebnis:
Bachelor = Elektroniker, Elektriker, Polymechaniker etc. -> 
Lehrabschluss
Master = Dipl. Ing. -> Studiert.

Das zeigt sich schon dadurch, dass in amerikanischen Firmen...

... die Masters das machen, was bei uns die Ings machen.
... Die Bachelors das machen, was bei uns die Techniker machen.
... die "Technicians" das machen, was bei uns die Hilfskräfte machen.

(Das ist übrigens keine rhetorische Übertreibung, sondern Tatsache.)

In der Schweiz (und wohl auch in Deutschland) fallen die Bachelors aber 
m.E. zwischen Stuhl und Bank. Nimm mir das bitte nicht übel, ich will 
nur ehrlich sein: Ein Bachelor ist irgendwas zwischen einem "echten 
Ingenieur" und einem Techniker. Weder Fisch noch Vogel. Wenn eine Firma 
einen guten Elektroniker sucht, dannn holt sie sich 'nen gelernten 
Eletroniker mit Praxiserfahrung. Wenn sie 'nen Ingenieur sucht, dann 
will sie einen Master, weil das dem bisherigen Ing.-Status entspricht 
(mehr oder weniger).

Gruss
Simi

von Simon H. (simi)


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Wenn mir schon keiner widerspricht, dann muss ich das halt selber 
machen. :-D

Nein, mir ist nur noch was dazu eingefallen: In der Schweiz haben 
Fachhochschulabgänger (bis jetzt) einen Bachelor. Der Master ist den 
ETH'lern vorbehalten. Das halte ich für nicht praxisgerecht. Denn die FH 
entlassen viele sehr kompetente Ingenieure, die einem Ami-Bachelor 
sicher überlegen sind! Ich vermute, dass das in Deutschland auch so ist.
Nichtsdestotrotz rate ich zum Master.
Irgendwie ist die Situation einfach sehr verwirrend. Wir haben jetzt 
international kompatible Bezeichnungen, die aber doch nicht kompatibel 
sind, weil der Bachelor hier irgendwie dem Master in USA entspricht, der 
Master auch irgendwie, einfach mit mehr theoretischen Kenntnissen, und 
der Gelernte entspricht dem Bachelor in USA.
Mach den Master, und Du hast klare Verhältnisse. Sowohl hier als auch 
drüben.

Ich bin übrigens erstaunt, dass so wenig dazu gesagt wird - liege ich so 
extrem daneben oder seid Ihr alle einig mit mir? Das Thema ist ja 
eigentlich ziemlich "brisant" und ich bin auch wirklich gespannt auf 
andere Meinungen dazu. Ich bin nämlich ehrlich gesagt ziemlich verwirrt.

Übrigens: Den Master habe ich nicht. Den müsste ich bei der ETH noch 
abholen resp. mein Zeugnis umschreiben lassen - bis jetzt war ich immer 
zu faul dazu - und ich gebe hier Ratschläge.... tststs..... :-)

von Bernhard (Gast)


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Ich sollte gleich die Klappe halten, erst Studium versaut, jetzt 
Stift..... kann ich aber nicht.

Wenn ich ein Chef wäre würde ich mir denken, "die kriegen jetzt den 
Titel Bachelor nach der Zeit wo ich mit dem Grundstudium fertig war. Was 
sollen die schon können?"

Das denk ich jetzt auch, nur interessierts keinen.

Jedenfalls rate ich dir auch den Master hintendran zu hängen!

von Matthias (Gast)


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Weshalb sich sowenige zu dem Thema melden ?

Weil es ausgekaut ist, einfach mal die Suchfunktion anwerfen (sowohl 
hier auf der Seite als auch allgemein über google)

von seventh_son (Gast)


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@ Simon Huwyler

Beziehen sich deine Anmerkungen zu den Unterschieden in Europa und den 
USA auch auf das eigentliche Können oder nur auf die Bezeichnung?

Will meinen, hat ein Bachelor in den USA auch nur eine Ausbildung 
genossen wie hierzulande ein Techniker, kommt somit für einen Ing.-Job 
gar nicht in Frage, oder ist er auf dem selben Wissensstand wie ein 
europäischer Bachelor, wird aber in den USA eben nur für einen 
Technikerjob eingesetzt?

von Simon H. (simi)


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Ich denke, es bezieht sich auf die Ausbildung.

In Amerika studiert man einfach ALLES. Es gibt ja offenbar sogar jenen 
vielzietierten Studiengang für Stripdancing.

Das ist da einfach so. Studieren = etwas lernen. Nicht studieren = 
nichts lernen.

Die Bachelors, mit denen ich (allerdings nur wenig) zu tun hatte, hatten 
in etwa Technikerniveau. Und in den Firmen, in denen ich war, haben die 
"technichians" beispielsweise Kabel konfektioniert. Und NUR das. Also 
Dinge, für die man hier ganz sicher keinen Elektroniker anstellt.

Behaftet mich nicht darauf. SO repräsentativ habe ich diese "Studien" 
auch wieder nicht getrieben - es ist einfach mein persönlicher Eindruck. 
Vielleicht weiss es jemand besser.

Was in Amerika halt auch noch dazukommt, ist, dass es extrem darauf 
ankommt, WO man studiert hat.
Staatliche Unis haben einen sehr schlechten Ruf und (offenbar) 
mangelhafte Ausbildung, private Unis sind teuer bis extrem teuer und 
geniessen einen ausgezeichneten Ruf (in einigen Fällen aber m.E. 
zumindest teilweise zu unrecht. Bei Elite-Unis in Amerika kann man 
nämlich den Abschluss entweder erarbeiten oder käuflich erwerben. Ein 
bisschen pointiert formuliert. Nur machen die Amis da keinen 
Unterschied. Gute Uni = hip. Staatliche Uni = nichts wert.

Ups... ich bin abgedriftet...

von Inges (Gast)


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Hallo,
ich studiere ebenfalls Elektrotechnik, mit Abschluss Bachelor, an ner 
Hochschule die vorher Dipl. Ing. ausgebildet hat. Die alten Fächer 
wurden etwas anderst aufgeteilt (angeblich besser als vorher, da dies 
nach jahrelanger Erfahrung geschieht) und bekamen teilweise andere Namen 
das auch etwas mit den so genannten Modulen zu tun hat.

Der Gesammtihnhalt ist der gleiche!

Und jetzt noch zum Lieblingskritikpunkt vom Bachelor. Der Dipl. Ing. 
Studiengang ging 8 Semester. Der Masterstudiengang darf mindestens 3 
Semester lang sein. Der Bachelor mit Master darf maximal 10 Semester 
dauern. Also geht der Bachelor "nur" 7 Semester. Somit musste 1 Semester 
wegfallen. Man entschied sich dabei für das erste Praxissemester, das 
sowieso die meisten nicht machen mussten, da sie bereits eine Lehre 
haben. Dafür wurde ein 12-Wöchiges Praktikum vor dem Studienbegin 
eingeführt.
Da ich vor meinem Studium eine 2-jährige Fortbildung zum Staatlich 
geprüftem Elektrotechniker absolviert habe, über die ich auch sehr froh 
und stolz bin, kann ich bestätigen, dass der Bachelor deutlich mehr 
beinhaltet (vor allem Mathematik ist nicht annähernd vergleichbar).
Also meiner Erfahrung nach ist:

-> in Deutschland: Bachelor = Dipl. Ing. (FH)

von fieser Scheitel (Gast)


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Jetzt plustern sich schon Wald und Wiesenstudenten auf.

Bachelor < Dipl. Ing. (FH)

Oder willl hier jemand eine läppische Studienarbeit mit einer echten DA 
vergleichen. Bei uns (BaWü) wurden übrigens in den Bachelor 
Studiengangen zahlreiche Fächer entfernt, aber auf eher schwachen 
Hochschulen (s.o.) scheint das wohl nicht notwendig zu sein.

von amoc (Gast)


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Bei uns in Ö entspricht in den meisten neuen Studienplänen der Bachelor 
in etwa dem ersten Abschnitt des alten Studiums (oder Abschnitt 1 + 2 
bei dreiteiligen Studien) und der Master dem vollständigen Studium, also 
Dipl.-Ing.

Also:

Lehrabschluss < Ing. < Bachelor < Dipl.Ing. (FH) < Dipl.Ing. (TU) < 
Dr.techn.

von amoc (Gast)


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... Nachtrag:

und Dipl.Ing. (TU) = Master

von Frager (Gast)


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Was ist den in Ö der Unterschied zwsichen einem ING und einem Diplom ING 
?

Wie kriegt man den ING ohne Dimplom ?

von Inges (Gast)


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An: fieser Scheitel

Ooooh ärgert sich da etwa ein kleiner Dipl. Ing. (FH) etwa darüber, dass 
er doch nichts Besonderes auf dieser Welt ist?
Komme ebenfalls aus BaWü.
Schau dir doch erst mal die Modulinhalte genau an, bevor du Urteilst. 
Nur weil die Namen von ein paar Fächern an sich verschwunden sind, heißt 
das nicht, dass ihr Inhalt auch weggefallen ist! Er wurde nur in andere 
Module gesteckt. Es kommt ein paar mal vor, dass 1 Modul vom Bachelor = 
2 Fächer vom Dipl. Ing. entsprechen. Dementsprechend ist das Modul mit 
doppelter Stundenzahl angesetzt.
Also nicht nur den neuen Stundenplan anschauen, sondern auch mal auf 
deren Inhalt schauen!
Du fragst dich bestimmt, warum ich mir da so sicher bin, dass sich 
insgesamt nicht viel geändert hat? Ganz einfach, ich bin einer der 
Studenten, die sich noch raussuchen konnten ob sie Dipl. Ing. (FH) oder 
ob sie den Bachelor machen. Dementsprechend hab ich mich mit beiden 
Studiengängen genau auseinandergesetzt. Außerdem ist die Durchfallsrate 
in den meisten Fächern sogar gestiegen.
Zuerst selber erkundigen, dann Urteilen! Und nicht nur das Gelaber von 
anderen wiedergeben.

von fieser Scheitel (Gast)


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Ein weiterer Beweis, dass man in einem dieser gekürzten Studiengänge 
kein analytisches Denken erlernt. Als Student eines Diplom Studiengangs 
war ich natürlich in der Lage auch die Anzahl an SWS zu vergleichen, was 
jedoch nichts an der Unterlegenheit eines Bachelor-Abschlusses ändert.
Vorlesungsinhalte mussten einer Studienarbeit weichen, da Bachelor 
aufgrund mangelnden Wissens keine DA schaffen würden.
Wie naiv von dir zu glauben, dass deine Dozenten dir die Wahrheit über 
deinen "Abschluss" verraten würden.
Nimm es nicht so tragisch. Immerhin darfst du ja nach deinem Alibi 
Studium noch ein richtiges anhängen und bist dann auch etwas wert.

von chris (Gast)


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hi,
bin auch in der situation das ich bald mein studium als bachelor beende.

@Simon Huwyler:
von deiner Aussagen bin ich ganz und gar nicht überzeugt,
darf ich mal fragen woher du die Infos hast ?
.. ok du hast dich schon selber korrigiert,bzw gesagt das eigentlich 
selber verwirrt bist ...

@ Inges :
so sieht das bei mir auch aus, nur das das Praktikum vor Studienbeginn 
bei uns auch schon vorher Vorraussetzung war



@fieser Scheitel:

Ines hat völlig recht : Bachelor = Dipl. Ing. (FH)

"Oder willl hier jemand eine läppische Studienarbeit mit einer echten DA
vergleichen. Bei uns (BaWü) wurden übrigens in den Bachelor
Studiengangen zahlreiche Fächer entfernt, aber auf eher schwachen
Hochschulen (s.o.) scheint das wohl nicht notwendig zu sein."

ich studiere auch an einer FH in BaWü, und bei uns wurde nicht geändert, 
außer das die Voresungen ein anderen Namen bekommen haben, und sich 
anderst auf die Semester verteilen ....
außderdem macht da jede FH was sie will, kommt also nocht auf'S 
Bundesland drauf an .....

PS du bist echt lächerlich .....





also meine persönliche Meinung:
man kann den Bachelor nicht verallgemeinern, sondern man muss schauen an 
welcher FH er gemacht wurde ... dazu dient ja dann auch akkreditierung 
usw.
.... meiner Meinung nach Bachelor = Dipl Ing (FH) , Master = Dipl 
Ing(Uni), nur das die FH's jetzt auch Master anbieten können ( meist 
Master of Engineering) , Unis bilden wohl meist Master of Science aus.

... um meine Situatuon zu schildern, ich hab Dipl Ing angefangen, und 
noch vor dem ersten Praxissemester in Bachelor gewechselt (also kein 
Praxissemester gemacht) , heute bin ich glücklich drüber.
1) Praxissemester gespart
2) Master werde ich anhängen weil noch keiner so richtig den Bachelor 
kennt und wenn man die möglickeit hat noch was zu machen sollte man es 
sofort tun.
( Master kann man natürlich auch später noch nachemachen, kostet dann 
allerdings extra zu den Studeingebühren !, wenn man ihn anhängt bezahlt 
man weiter nur die Studiengebühren.) .... und gibt noch andere Gründe 
...
3) Alle die noch den Dipl Ing machen, sind verunsichert, weil sie nicht 
wissen wie sie in Zukunft mal dastehen werden ... hängen also auch noch 
den Master hinten drann.( Ings haben dann halt 1 Praxissemester machen 
müssen)



Chris

von Inges (Gast)


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An fieser Scheitel:

OK mit dir zu diskutieren macht keinen Sinn. Deine Antworten sind 
lächerlich. Außerdem haben wir bei uns an der Hochschule anstatt einer 
Diplomarbeit eine Bachelorarbeit. Also mal wieder nur eine reine 
Namensänderung.
Finde dich einfach damit ab, dass du nichts Besseres bist! Nur bei den 
Amis sind die Studiengänge nicht so hoch angesetzt, in Europa ist das 
nicht der Fall.
Wie auch immer, in spätestens 10 Jahren redet kein Mensch mehr über den 
Dipl. Ing.
Und wenn dir das nicht gefällt, dann ist das dein Problem.

von noch fieserer Scheitel (Gast)


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Bachelorarbeit = Diplomarbeit?

Was sich manche so alles einreden...

Offentsichtlich steht uns ein Zeitalter des Halbwissens und der 
Inkompetenz bevor. In einigen Jahren wird ein Dipl.Ing. ein wahres 
Gütesiegel sein.
Aber du hast schon recht Inges:
Dort wo sich Bachelor Absolventen aufhalten, wird man sicher nicht mehr 
über Dipl.Ings. sprechen. Letztere haben ja schließlich selten Kontakt 
zur Agentur für Arbeit.

PS: Eine ordentliche Hochschule bietet den Master of Science an, aber wo 
das Diplom schon so schlecht wie ein Bachelor ist, da wundert einen gar 
nichts mehr.

von Andreas H. (Gast)


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Mal abgesehen von den beiden "Streithähnen"...Der Dipl.Ing wird auch in 
10Jahren noch von relevanz sein - ganz einfach weil die 
Personalabteilung noch diesen Abschluß als altbekannt einstuft.

-> ich mach dennoch meine Master um mich dann ins Ausland abzusetzen :-)

von Beobachter (Gast)


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Interessant wie leicht sich manche von bekennenden Trollen provozieren 
lassen. Die mangelnde Auffassungsgabe vieler zukünftiger Akademiker 
macht mir ernsthafte Sorgen.
Vielleicht würde etwas frische Luft + eine Prise soziale Interaktion 
Wunder bewirken.

von TechInfo (Gast)


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@chris

Also ich würde mich nicht dadrüber freuen das Praxissemester eingespart 
zu haben. Wodrauf Firmen bei Berufseinsteigern hauptsächlich gucken ist 
nämlich die Berufserfahrung, und da können bei Anfängern natürlich nur 
Praktika, Werksstudententätigkeiten bzw. die Abschlussarbeiten (falls 
sie in der Industrie gemacht wurden) herangezogen werden. Noten sind 
nachher relativ unwichtig, man will sehen dass du schon mal außerhalb 
der FH Leistung gezeigt hast.

Ich hatte mich letztes Jahr für mein Praxissemester beworben und auch 
einige Gespräche geführt. Der Bachelor wird relativ kritisch gesehen, 
vor allem wegen der kürzeren Studiendauer. Viele haben die Befürchtung, 
"unfertige" Leute zu bekommen. Davon abgesehen sind die Entscheider in 
den Entwicklungsabteilungen halt meistens selbst bei Dipl.-Ings und 
bleiben dann gerne bei Altbewährtem.

Ich glaube nicht dass die Zeit der Diplom-Ingenieure abgelaufen ist.

von Betrachter (Gast)


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Wahnsinn!!!Typisches Denken, ich lern mehr also bin ich auch mehr wert.
Sagt mal wie bescheuert sind denn manche da draußen???(Sorry aber die 
Streitereien um Bachelor,Dil.Ing (BA),Techniker usw. sind schon 
teilweise bescheuert und sehr engstirnig)
Manche leute verkraften es einfach nicht wenn jemand weniger lang 
studiert hat und einen "niedrigeren" Abschluß hat, in bestimmten 
Gebieten gleiche Arbeiten macht oder machen kann.(wenn dann das Gehalt 
auch noch genauso hoch ist, na dann ist ja alles aus für die Neider ;-)
Nur weil ein Bachelor nicht so lange geht und evtl. Inhalte gekürzt 
wurden heißt das noch lange nicht das er schlechter ist und weniger 
kann.
Auf der einen Seite wird gemeckert das alles so lange dauert und man mit 
27 oder 28 erst fertig ist, und bla.Dann wird gekürzt und es ist auch 
nicht O.K. Außerdem wo ist denn dir Offenheit für neue Dinge?
Nur weil man mehr gelernt hat heißts noch lange nicht das man es auch 
KANN!!!

von Inges (Gast)


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Oh man oh man.

Da haben mich ein paar Leute falsch verstanden.
Mit dem Kommentar: "in spätestens 10 Jahren redet kein Mensch mehr über 
den
Dipl. Ing." meinte ich nur, dass es bis dahin keine neuen Dipl.Ing. - 
Absolventen mehr geben wird. Wenn das nicht so angekommen ist, dann 
entschuldige ich mich hiermit.

An fieser Scheitel:
Die Qualität deiner Argumente lässt Rückschlüsse auf dein "Wissen" 
ziehen.

Da ich 'Betrachter' vollkommen Recht geben muss verabschiede ich mich 
hiermit, denn Sinnvolles wird dabei sowieso nicht mehr herauskommen.

von icke (Gast)


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Ganz schlimm: die Realität (in gewissen Firmen/Abteilungen).

Ihr könnt diskutieren bis zum abwinken, welcher Abschluss besser ist.
In der Praxis ist alles möglich. Von ganz übel bis ganz top.
Unabhängig vom Alter, Dienstalter, Wissen, Erfahrung u.s.w.

Also, auf alles gefasst sein! Und die persönlichen Konsequenzen ziehen.
(maulhalten, andere anschei**en, arsc*h kriechen, stur stellen, 
opportuneren, schauspielern, angeben, oder sich verpi**sen)

von amoc (Gast)


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@ Frager:

Den Ing. erhält man in Ö nach Abschluss der HTL (höhere Technische 
Lehranstalt, eine "technische Oberstufe", wird üblicher Weise von 15 - 
19 jährigen besucht und schließt mit einer "Mini-Diplomarbeit" ab) + 3 
Jahren einschlägiger Berufspraxis.

Dipl.-Ing. ist der Studierte, sei es nun FH oder TU.

von na ja (Gast)


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Bachelor eingeführt an FH in NRW
->
Kürzere Studiendauer
Abschlussarbeit ca. 1/3 einer Diplomarbeit
Kürzen der Lehrinhalte durch die Prof. (Etwa selber Stoff nur in der 
Bearbeitung stark beschnitten. Beispiel Grundlagen E-Technik vorher 3 
Semester, jetzt 2 Semester)
Kürzen der Laborzeiten (Beispiel Messtechnik Labor, Dipl.-Ing. 20 
Labore, Bachelor 6 Labore)
E-Technik Prof's finden den Bachelor Scheiße, Betriebswirte ganz toll

Jetzt noch meine Ansicht der Dinge
Es tut mir Leid für alle die keinen Dipl.-Ing. mehr machen können. Die 
Unternehmen sind im Augenblick etwas verunsichert, was sie an dem 
Bachelor haben (schaut euch Stellenanzeigen an gesucht werden Dipl.-Ing. 
und keine Bachelor).
Sicherlich gibt es einige Global Player die den Abschluss Bachelor ganz 
toll finden, aber bei diesen Firmen kann nun mal nicht jeder arbeiten.

Eingeführt wurde dieser Abschluss sicher nicht von Technikern die Wert 
auf eine solide Ausbildung gelegt haben.

Und zur Frage: Mach den Master auf jeden fall!

von Student (Gast)


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Hallo,
also ich bin an einer FH in Niedersachsen, E-Technik. 3. Semester jetzt 
grade fertig. Auch Bachelor. Bei uns hat sich im gegensatz zum Diplom 
nur wenig geändert. Mathe 3 würde z.B von 6 SWS auf 4SWS gekürtzt, bei 
gleichen Lehrinhalten. Da ist eigenständiges aufarbeiten angesagt. Alle 
Klausuren haben sich vom Umfang her nicht geändert. Es ist nicht 
einfacher geworden, eher schwiriger, weil weniger Zeit. Es kommt doch 
ganz auf die Profs an, wenn die meinen das man in 4SWS trotzdem so viel 
machen muss wie in 6 dann steht man eben da und muss zusehen das man das 
hinbekommt. Außerdem ist ja auch noch die Sache das man nicht unbedigt 
Studiert um viel zu lernen, sondern um das lernen zu lernen. Ein Dipl 
Ing, der vor 5 Jahren Studiert hat ist genauso viel Wert wie ein 
Bachelor der vor 5 Jahren Studiert hat. Jeder der Studiert hat weis doch 
wie schnell man das erlerte wieder vergisst wenn man es nicht mehr 
anwendet. Das Problem wird eben sein das viele Personaler das gleiche 
Unwissen über den Bachelor Abschluss haben wie viele hier, die denken 
dann sicher auch Bachelor = Facharbeiter. Da hat man dann eben Pech 
gehabt, oder muss sich damit abfinden das das Einstigsgehalt nicht so 
hoch ist. Wenn man sich aber gut verkaufen kann ist eh egal was und wie 
man Studiert hat. Ist meine Meinung.

schöne Grüße

von Simon H. (simi)


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@Chris:

Ich schulde Dir noch eine Antwort.
Ich weiss allerdings nicht genau, wovon Du wissen willst, woher ich es 
habe. Von der Situation im Amiland? Da war ich ein Weilchen lang. An der 
selbsternannt besten technischen Universität der Welt, dem MIT. Ich war 
ausserordentlich enttäuscht und kam zum Schluss, dass in Amerika jeder 
studieren kann, solange er, resp. sein Papi, genug Geld hat.
... Und dann gab's da noch die wirklich cleveren Jungs und Mädels. Und 
das waren unter denen, die ich kennengelernt habe, meist Ausländer 
(Inder, Japaner, Deutsche,...)
"College" ist einfach etwas, das man macht. Sonst hat, kann und ist man 
nichts. Und dann kommt es noch drauf an, WO man es macht.
Dass in Amerika jeder, der auch nur ein wenig mehr macht als mit dem 
Lötkolben zu hantieren, einen Bachelors degree hat, diese Erfahrung 
machte ich auf diversen Firmenbesuchen in den USA.

Wie es in Deutschland ist, weiss ich wirklich nicht. Aber in der Schweiz 
ist die Situation, finde ich, ziemlich unbefriedigend:

Wir haben hier "nur" eine akademisch-technische Universität, die ETH 
(resp. ihre welsche Schwester EPFL). Sie bildete bisher den "Dipl.-x-Ing 
ETH" aus. Jetz kann man zwischen "Bachelor" und "Master" auswählen, 
wobei der Bachelor sogar vom ETH-Rektor als (Zitat) "...wenigstens einen 
'kleinen' Abschluss..." abgetan wird (in einem Interview gesehen).
Grundsätzlich wird er an der ETH, sprich vom Gros der Professoren, 
schlicht nicht für voll genommen.
Demgegenüber stehen die Fachhochschulen, deren Abgänger, früher 
ebenfalls Dipl. x-Ings, jetzt einen "Bachelor" bekommen. Das suggeriert 
wiederum eine "Stufung", die zumindest kritisch zu hinterfragen ist.
Denn der grundsätzliche Ansatz ist komplett unterschiedlich. Ein FHler 
hat sicher weniger theoretische Bildung. Aber er hat schon mal als 
Techniker gearbeitet und kennt sich in der Praxis aus.
Wenn aber ein ETHler mit dem Bachelor aufhört, dann hört sich das für 
mich danach an, dass er sich einfach irgendwie mit dem Minimalaufwand zu 
einem Abschluss durchgewühlt hat. Und bin überzeugt, dass auch noch in 
vielen Jahren ein ETH-Bachelor bei der Stellensuche ganz hinten ansteht. 
Er ist kein Praktiker, aber auch kein Theoretiker. Er ist offensichtlich 
minimalistisch. Er hat offenbar den falschen Weg gewählt, denn wenn er 
Batchelor hätte werden wollen, hätte er den "besseren" Weg dazu gewählt. 
Oder aber er hat sich überschätzt. Ist schlicht mit der Materie nicht 
klargekommen. Er ist der, der früher der "Studienabbrecher" war. Einfach 
mit einem "Zwischenzeugnis" in der Tasche.
Ich persönlich würde einen FH-Bachelor deutlich besser werten als einen 
ETH-Bachelor.

Das hört sich jetzt sehr arrogant und zynisch an. Aber ich bin FEST 
überzeugt, dass genau so das Bild seitens der Industrie ist und noch 
lange, wenn nicht für immer sein wird.

Noch zu meiner Situation: Ich bin noch ein "Dipl. El.-Ing ETH" (resp. 
inzwischen Dr. sc. techn), könnte aber (so wurde mir mal gesagt) meinen 
Master-Titel noch einfordern.




von TechInfo (Gast)


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Kann man in den Staaten seine Abschlüsse wirklich kaufen? Wie läuft 
sowas ab?

von Simon H. (simi)


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Naja, kaufen.... meine Erfahrung am MIT war einfach die:

Die Studiengebühren sind grausig! Laut Wikipedia 33'000 Dollar pro 
Semester (!!!!!!!!!!!!!!).
Das MIT KANN solch immense Gebühren verlangen, weil a)es einen 
ausgezeichneten Ruf hat und b)die Amis prestigegeil wie niemand anders 
sind.
Wie hält man sich diesen Ruf aufrecht? Indem man ihn pflegt. Wie? Mit 
Dissertationen und Publikationen, die von sich reden machen.

-> Es gibt, ein bisschen pointiert formuliert, zwei Sorten von 
MIT-Studenten:

- die klugen
- die reichen.

Die klugen müssen KEINE Studiengebühren zahlen. Sie haben ein 
Stipendium. Dafür müssen sie erstklassige Forschung tätigen. 
Erstaundliche Tatsache: Am Institut, wo ich arbeitete, waren etwa die 
Hälfte der Doktoranden Ausländer. Sie hatten alle ein Stipendium und 
arbeiteten an Dingen, die mich staunen liessen. Eine Amerikanerin kannte 
ich noch, die auch wirklich interessante Arbeiten durchführte. Auch sie 
bezahlte keine Studiengebühren. Und hatte während dem 
Masters-Studiengang keine bezahlt.
Die andere Hälfte hat - sorry - GEBASTELT. Eine Gruppe hat aus Playmobil 
oder so was ähnlichem eine Roboterschnecke gebaut. DAS war deren 
Doktorarbeit!
Eine Studentin, die ich betreute, die notabene schon im FACHstudium 
Elektrotechnik war, war schlicht überfordert, als sie mit einem OpAmp 
einen Diff-Verstärker aufbauen musste! Nicht nur mit der Praxis, darüber 
könnte man ja noch hinwegsehen, sondern auch mit der Theorie!

Mein persönliches Fazit war wirklich, dass die "reichen" MIT-Studenten 
schlich KEINE Ahnung haben und wirklich DUMM sind. Viele jedenfalls. Und 
kombiniert mit dem immensen Mass an Elitärer Arroganz, die am MIT 
herrscht, führt das zu einem wirklich grotesken Bild!

Insofern: Ja. In Amerika kommt es NUR darauf an, wieviel Geld Du hast. 
Darin definiert sich Dein Status. Punkt.

von TechInfo (Gast)


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Nunja,

die dummen Leute müssen ja auch später mal mit ihrem gekauften Abschluss 
in die freie Wirtschaft entlassen werden. Das MIT will die ja sicher 
nicht behalten - falls sie wirklich nichts auf dem Kasten haben - , wenn 
die ihr Studium beendet haben.

Wenn sie aber soviel Kohle von Haus aus haben wollen die sicher nicht 
mit Master-Urkunde als Heizungsbauer arbeiten. Was machen sie also? Kann 
man sich da Arbeitsplätze auch kaufen?

von Rahul, der Trollige (Gast)


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>Kann man sich da Arbeitsplätze auch kaufen?

Wenn man das Studium schon durch die M&P-Bank bezahlt bekommt, wird 
diese Bank vermutlich auch für das Leben nach dem MIT sorgen können...

>Die klugen müssen KEINE Studiengebühren zahlen.
stand da nicht eben noch "die reichen..."? Das kam mir etwas suspekt 
vor...

von Simon H. (simi)


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Hast mich ertappt! :-)

Ich fragte mich noch, ob ich das korrigieren soll, weil es ja eine 
offensichtliche Verwechslung meinerseits war. Aber warum unnötig 
Verwirrung stiften? :-)

Ich sollte WIRKLICH meine Texte ERST nochmals durchlesen und DANN 
speichern...

von Simon H. (simi)


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Es hört sich vielleicht blöd an - und ich bin ja auch nicht der 
Amerika-Spezialist - aber ich habe ein bisschen das Gefühl, dass das 
System irgendwie selbsterhaltend ist.
Will heissen: Man muss halt auch im Job nicht GUT sein. Sondern eben 
einen guten Uni-Abschluss vorweisen können. Das ist viel viel wichtiger. 
Und eins lernen die Jungs und Mädels halt schon am MIT: Die Überzeugung 
zu haben, die Besten zu sein. Und alle anderen denken das ja eh schon 
von ihnen. Ausserdem läuft viel über Vitamin B.

Übrigens gibt es das bei uns ja auch. In der Schweiz zumindest kann man 
sich Abschlüsse auch "kaufen". Nur wird hierzulande kritischer 
hinterfragt.

Ich habe mich übrigens immer gefragt, warum in den Amifilmen das "Sparen 
für die Ausbildung des Nachwuchses" ein so zentrales Thema ist. Achtet 
Euch mal... das ist doch immer das Thema Nummer eins, wenn's um Mr. 
Smith's Finanzplanung geht. Es muss Geld für die Ausbildung der noch 
ungeborenen Kinder da sein.

Tja, jetzt weiss ich, warum. Ausbildung wird gekauft, nicht erarbeitet. 
Und die gekaufte Ausbildung entscheidet über die Möglichkeiten für einen 
Berufseinstieg.

von TechInfo (Gast)


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Ok, also die Amis machen alles über das Geld.

In den Firmen sitzen dann lauter Hirnamputierte, die ihren Master 
gekauft haben, aber in der Firma nix auf die Reihe kriegen (die richtig 
guten bleiben ja bei MIT und co.).

Dann müssten ja alle US-Firmen längst pleite sein? Oder holen die sich 
gute Leute von Übersee und die eigenen Fumpen werden einfach 
mitgeschleppt als Frühstücks-Teamleiter?

von Simon H. (simi)


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Nein.
Es gibt da wie hier kluge Köpfe und Doofies. Nur habe ich den Eindruck 
gekriegt, dass am MIT definitiv die klugen Köpfe nicht in der Überzahl 
vertreten sind, wie man annehmen würde. Da, wo ich war, war ich 
diesbezüglich sogar wirklich enttäuscht.
Was ich geschildert habe, sind meine Eindrücke im Institut, an dem ich 
war. Und das zeigt mir, dass man nicht klug sein muss, um am MIT zu 
studieren. Und nicht reich. Aber ENTWEDER ODER.

Fleiss und Ehrgeiz ist bei den Amis generell in grossem Mass vorhanden. 
Und an Elite-Unis natürlich speziell. (notabene: "meine" Studentin hat 
sich für den Diff-Verstärker eine Woche lang durch etwa 20kg Bücher 
gekämpft.) Und diese beiden Eigenschaften bringen einen im Gschäftsleben 
oft viel weiter als Intelligenz. Und auch die Firma profitiert i.A. mehr 
davon.

.... aber irgendwie driften wir stark vom Thema ab....

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