Hallo Elektronik-Experten, ich möchte Löten lernen, da ich eine Elektronikschaltung aus einem Buch nachbauen möchte. Die Printplatte aus dem Buch gibt es schon fertig beim einem Leiterplattenhersteller zu kaufen und ist auch schon mit Lötstopplack ausgestattet. Wenn ich das richtig verstehe, verhindert (wie der Name schon sagt), das sich Zinnbrücken bilden, oder? Kann man das komplett ausschließen, oder wie soll ich angstfrei an die Sache rangehen? (Gibt es Faustregeln, welche Lötspotze und Lötzinn ich brauche? Material, Größe, Dicke von Lötspitze und Lötzinn. Glaube das mein Standardlötkolben etwas zu groß ist (so 0,75 cm breite Spitze in etwa)) Beim Recherchieren bin ich auf Lötbäder gestoßen! Kann man damit bestückte Printplatten löten und sich so die Arbeit mit dem Lötkolben ersparen? Meine eigentliche Angst ist, dass ich auf der fertigen Schaltung Zinnbrücken (vorallem bei ICs) mache. Vielen Dank LG Georg!
Bei normalen PDIP ICs wirst du wohl kaum zinnbrücken bekommen, erst recht nicht mit lötstop. 0,75cm Lötspitze ist aber wirklich zu breit. Ich empfehle dir nicht so nen Baumarkt 5€ 60W Brateisen sondern schon eine richtige Lötstation (Weller, Ersa, etc, wollen wir uns jetzt bitte nicht schon wieder drüber streiten ;) ) Als Lot extra Elektronik lot verwenden, mit Dachrinnenlot kommt man hier nicht weit ;)
Lötbäder zum Schwall-Löten von Printplatten werden ständig umgewälzt, damit sich an der Oberfläche keine Oxidschichten bilden. Das ist für Hobbyanwendungen zu aufwendig. Die kleinen "Lötbäder" für große Lötkolben sind vor allem zum Verzinnen von Kupferlackdraht gedacht.
> so 0,75 cm breite Spitze in etwa Mit dem wirst du allerdings nicht glücklich werden. Schau mal ob du für deinen Lötkolben eine andere Spitze bekommst. Wenn nicht, wirst du dir wohl oder übel einen kleinen Elektronik-Lötkolben kaufen müssen. An Lötzinn. Bin kein Experte aber ich nehm immer das ganz normale Elektronik-Lot wie es jeder Anbieter im Angebot hat. > Beim Recherchieren bin ich auf Lötbäder gestoßen! Kann man damit > bestückte Printplatten löten und sich so die Arbeit mit dem > Lötkolben ersparen? Können tut man schon. Nur lohnt sich der Aufwand nicht. Nicht für 1 Platine. > Meine eigentliche Angst ist, dass ich auf der fertigen > Schaltung Zinnbrücken (vorallem bei ICs) mache. Ist kein Problem. Wenn du deinen Lötkolben kaufst, kauf noch eine Lochrasterplatine dazu ein und etwas Draht oder irgendwelche Widerstände, die es grade im Angebot gibt. Und mit denen übst du dann erst mal. Beinchen 90° abwinkeln, Beinchen in die Lötaugen einführen bis der Widerstand auf der Platine aufliegt. Dann Platine umdrehen und Löten: Lötkolben in das Eck zwischen Beinchen und Platine reinhalten, so dass beides erwärmt wird. Im Zweifelsfall lieber zuerst das Lötauge erwärmen und erst 2 Sekunden später nach das Bauteil-Beinchen. Nach 2 Sekunden erwärmen mit dem Lötzinn dazu kommen - Pfft - Lötzinn weg; Lötkolben weg; fertig Noch eine Sichtkontrolle machen, die Lötstelle darf nicht matt sein und das Beinchen mit einem kleinen Seitenschneider abzwicken. Auf zum nächsten Beinchen. Wenn du 10 oder 20 Lötungen gemacht hast, solltest du den Dreh soweit raus haben, dass auch Ic (Sockel) kein Problem darstellen. Und wenn doch mal eine Brücke entsteht, dann streift man entweder das überschüssige Zinn mit dem Lötkolben ab oder (da du ja sowieso noch einkaufen gehen musst) man kauft gleich 'Lötsauglitze' mit dazu. Lötsauglitze ist ein präpariertes Kupfergeflecht, dass Lötzinn wie ein Schwamm von der Platine aufsaugt. Lötsauglitze auf den Zinnklecks legen. Von aussen mit dem Lötkolben draufgehen und in 2 Sekunden hat die Litze das flüssige Zinn weggesaugt. Aber wie gesagt: Bei den Bestückungsdichten sind Brücken kein Problem.
> Aber wie gesagt: Bei den Bestückungsdichten sind Brücken kein Problem.
Hat er was von Bestückungsdichten geschrieben? Ausserdem hängt das
erstmal vom Pinabstand ab. Also John, ich empfehle dir, erstmal nur ICs
mit 2.54mm Pinabstand zu verwenden (die meisten SMD-Chips haben 1mm bis
zu 0.5mm. 1mm geht mit ein wenig Erfahrung auch ganz gut, später auch
0.5mm)
Mit der "Station AP 2" (Suchfunktion auf reichlet.de) und z.B. dem
"LÖTZINN SA 825" löte ich alles bis TQFP144 (besagte 0.5mm). Der
Lötkolben ist einer der günstigsten brauchbaren. Später kannst du dann
entscheiden, ob du ein digitales Wundergerät von Weller, Ersa oder so
brauchst.
Karl heinz Buchegger wrote: >... > Noch eine Sichtkontrolle machen, die Lötstelle darf nicht matt > sein... Da hat einer noch nicht mit bleifreien Loten gearbeitet! ;-)) ;-))
Naja, bei bleifreien Loten ist die Lötstelle halt nicht mehr hochglänzend sondern eher seidenmatt. Ich arbeite mit Sn96Ag3,5Cu0,5 bei 330 Grad und das geht erstaunlich gut.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.