Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik IR - Empfänger parallel schalten


von Jens (Gast)


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Moin moin,
ich habe hier eine Schaltung mit dem ATMega8 mit dem ich einen 
IR-Empfänger realisiere bzw. realisieren will (SIRCS-Code). Als 
Empfänger nutze ich einen TSOP1740.
Jetzt habe ich das Problem, dass ich gerne 2 von diesen TSOP1740 
parallel betreiben würde. Dabei kann es vorkommen, dass nur einer der 
beiden Empfänger ein Signal empfängt oder beide gleichzeitig. Im 
schlimmsten Fall empfängt ein Empfänger ein gutes Signal und der zweite 
ein verrauschtes, fehlerhaftes Signal.
Welche Möglichkeiten habe ich hier? Einfache paralleles anlöten, 
Parallelbetrieb mit zusätzlichem "Schalt-IC", 2 eigenständige 
Empfangsroutinem im Mega8 mit anschließendem Vergleich,...??

Vorschläge oder andere Ideen sind willkommen. Danke!

mfg Jens

von Christoph Kessler (db1uq) (Gast)


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Bei Antennen heißt das Diversity-Empfang
http://de.wikipedia.org/wiki/Antenna_Diversity

von Dennis (Gast)


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ich würde es zuerst mit einer einfachen "veroderung" des signals 
versuchen.

bzw "verundung", wenn das signal des tsop im ruhezustand eine 1 führt.

d.

von cdg (Gast)


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Die haben doch "open Collector"
also einfach parallel schalten.

Ist somit "verodert".

cdg

von Marcus (Gast)


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Das wir wohl nichts geben: Die Störungen von einem Empfänger werden
das ganze Signal "zerstören"...


Gruß, Marcus

von Rahul, der Trollige (Gast)


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>Bei Antennen heißt das Diversity-Empfang
Da wird aber die Signalstärke beachtet, oder? Zumindest habe ich das 
System bis jetzt immer so verstanden.
Sowas wird der TSOP... aber nicht liefern.
Eigentlich sollte es möglich sein, die beiden Empfäger zu verodern.
Ich gehe mal davon aus, dass es sich dabei um einen Sensor "nach vorne" 
und einen "nach hinten" handelt; zwei nebeneinander bringen eher 
weniger...

von 42 (Gast)


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Oder nimm 3 Empfänger und lass die Mehrheit siegen.

/42

von cdg (Gast)


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@Marcus

"das wir wohl nichts geben: Die Störungen von einem Empfänger werden
das ganze Signal "zerstören"...

Nee, wer soll denn stören ?
Moduliertes IR-Licht bei ca. 36KHz
fliegt normalerweise nicht so rum.

Kann Dich aber trösten, es geht auch in der Praxis.

cdg

von Sven F. (sven0876)


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einfach parralel schalten bei open kollektor kein problem sogar nach 
datasheet von vishay ist es so angegeben hab hier für nen 
versuchsempfänger 36, 40, 50, 56 khz parallel geht ohne probleme.

sven

von Marcus (Gast)


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Wenn Ihr meint das gibt keine Störungen, dann schließt mal ein
Speicheroszilloskop an einen 1738 o.ä. an. Da gibt es laufend
kurze Impulse, z.B. von Neonröhren, Plasma TVs, LCD Bildschirmen
DECT Telefonen etc. Mit zwei Empfängern kommt neben der Überlagerung
der Störimpulse noch Mehrwegempfang dazu: Ein Empfänger empfängt das
Signal sauber, der 2. nur Bruchstücke, die dazu leicht verzögert
ankommen können.
Unter Laborbedingungen kann das vielleicht funktionieren, in der Praxis
wird die Erkennung und auch die Empfindlichkeit dadurch deutlich
reduziert.
Die TSOPs sind auch (entgegen den Datenblättern) recht breitbandig.
Ein 38kHz Typ hat selbst bei 57kHz noch eine brauchbare Empfindlichkeit.
Auf kurze Distanz reagiert er u.U. sogar auf 455kHz Signale.

Das Problem ist nur, daß die Impulslänge bei abweichenden Trägern nicht
mehr stimmt, wenn man also mehrere TSOPs für unterschiedliche Frequenzen
parallel schaltet bekommt man garantiert nicht das Signal, das der
einzelne für diese Frequenz liefern würde.

Ich habe schon > 10.000 von den Dingern verbaut, ich kenne sie also
recht gut.

Die einzig brauchbare Lösung für mehr als einen Empfänger ist, die 
Signale
parallel auszuwerten (z.B. 2 Timer) und danach zu entscheiden, was
brauchbar ist und was nicht.

Gruß, Marcus

von Peter D. (peda)


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Ich würd sie einfach auf getrennte Pins legen und dann im Timerinterrupt 
die Empfangsroutine für jeden Pin hintereinander ausführen.

Und dann guckt man eben in jedem Empfangspuffer nach, ob einer was 
sinnvolles empfangen hat.
Und wenn einer zeitnah das gleiche empfangen hat, schmeißt mans weg.


Peter

von Jens (Gast)


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Moin moin,
danke für die Infos. Da bleibt mir wohl nichts anderes übrig, als noch 
etwas Code in den Mega8 reinzuhacken.

mfg Jens

von cdg (Gast)


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@Markus
> Wenn Ihr meint das gibt keine Störungen, dann schließt mal ein
> Speicheroszilloskop an einen 1738 o.ä. an. Da gibt es laufend
> kurze Impulse, z.B. von Neonröhren, Plasma TVs, LCD Bildschirmen
> DECT Telefonen etc."

Um Störimpulse zu sehen muss es kein "Speicher"-Oszi sein,
das haben nicht alle. Normales Oszi tut es auch.

Die Störungen sind dann doch auch bei einem TSOP.
Was soll es also.

> Mit zwei Empfängern kommt neben der Überlagerung
> der Störimpulse noch Mehrwegempfang dazu:
> Ein Empfänger empfängt das Signal sauber,
> der 2. nur Bruchstücke, die dazu leicht verzögert
> ankommen können.

Jauh, Mehrwegeempfang bei Licht-"Geschwindigkeit !!
Da gibt es Probleme wenn eine Flanke dann um ns (Nanosekunden)
verschoben bzw verlängert kommt.

> Das Problem ist nur, daß die Impulslänge bei abweichenden Trägern nicht
> mehr stimmt, wenn man also mehrere TSOPs für unterschiedliche Frequenzen

Wieso unterschiedliche TSOP's parallel schalten ?

> Ich habe schon > 10.000 von den Dingern verbaut,
> ich kenne sie also recht gut.

Was hat verbauen mit kennen zu tun ?
Stückzahlen in der Größenordnung verbaut ein Automat.

Die Post hat dann auch > 10.000 mal geliefert
und kennt die damit auch gut (sollte man mal dort fragen).

Der Fehler ist einfach viel zu schreiben ohne es probiert zu haben.

@Jens
Da auch Sven auf die Vishay Empfehlung verwiesen hat
und ich dies in der Praxis erprobt habe,
mache es einfach mal.

cdg

von Marcus (Gast)


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@cdg
Die Störimpulse sind schon ein Thema: Wenn die TSOPs in unterschiedliche
Richtungen schauen, dann gibt es durchaus unterschiedliche Störungen.
Das bedeutet, daß sich die Störungen durchaus addieren.

Jens selbst schreibt doch, daß u.U. ein Empfänger ein sauberes Signal
empfängt und der andere ein fehlerhaftes. Ihr wollt mir jetzt also
erklären, daß daraus bei zwei "veroderten" Empfägern auf wundersame
Weise nur das Nutzsignal rauskommt ???

Auch bei Licht und Lichtgeschwindigkeit in einem Raum gibt es durchaus
Mehrwegempfang und Auslöschung. Das liegt zum Teil daran, wie die TSOPs 
den
Träger rausfiltern und zum Teil daran, daß durch Reflektion an
unterschiedlichen Materialien im Raum (z.B. Sofa oder Wände etc.)
unterschiedliche Verzögerungen des Signals entstehen. Auch diesen
Effekt kann man mit einem Oszilloskop (am besten mit Speicher) fest-
stellen in dem man die Signale vermißt, die bei direktem und bei
indirektem Auftreffen der IR Impulse auf den Empfänger empfangen werden.

Warum unterschiedliche TSOPs parallelschalten ? Frag Sven (s.o.).

Mich würde auch interessieren wo das parllelschalten in den Vishay 
Datenblättern
propagiert wird - da steht nur drin das die Dinger einen Open Collector
Ausgang haben. Natürlich gehen sie dadurch auch nicht kaputt, wenn
man sie parallel schaltet. - Was sinnvolles kommt trotzdem nicht
unbedingt raus.

Ich will auch gar nicht bezweifeln, daß das in manchen Konstellationen
funktioniert - gerade aber in einem Raum und unter den Bedingungen, die
Jens schildert (ein Empfänger sauberes Signal, der andere nicht) wird
man damit nicht glücklich werden.

Natürlich wird man vom Schleppen vieler Stangen mit TSOPs nicht 
schlauer,
aber vielleicht hat sich ja jemand, der die Dinger kommerziell einsetzt
auch mal mit der Funktionsweise auseinander gesetzt .... - Würde ja
schon Sinn machen.

Marcus

von cdg (Gast)


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Und weil es so einfach ist ...

Einfach 2 TSOP parallel schalten
und dann von den -ach so schlechten- Ergebnissen berichten.

cdg

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