Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Kabelbelastbarkeit


von Xreg (Gast)


Lesenswert?

Hallo

Mich beschäftigt die Frage, wie viel Strom man durch welche Kabel 
schicken kann.
Nach den VDE Tabellen kann man vielleicht 16A durch ein 1,5mm² Kabel 
leiten. Gute Isolierung etc. vorausgesetzt.
Kommt es dabei jetzt auch auf die Spannung an?
Man hört hier und da, nur der Strom wäre wichtig.
In Angaben zu Schaltern steht aber explizit, dass man diese z.B. mit 
125V/10A oder mit 250V/ aber nur 6A betreiben kann.
Und wenn man die Spannung mit dem Druck der Elektronen gleichsetzt, 
müsste eine höhere Spannung auch für mehr Wärmeentwicklung sorgen. Oder 
nicht?

Weiss jemand näheres dazu?

von Schoaschi (Gast)


Lesenswert?

Soweit ich weis braucht man bei 16A schon ein 2,5mm² Kabel/Leitung.

Beides ist wichtig. Die Spannung ist wichtig, da die Isolation für diese 
Spannung ausgelegt sein muss.
Und der Strom ist für die Erwärmung der Leitung von wichtigkeit. 
Eigentlich eher die Stromdichte!

Es ist jetzt für die Leitung (relative) egal ob es 125V/10A sind oder 
230V/10A. In beiden fällen wäre die Stromdichte die selbe.. somit auch 
die Erwärmung.

Was bei der Dimensionierung von Leitungen auch noch zu beachten ist, ist 
der Spannungsabfall. Dafür errechnest du den Widerstand der Leitung und 
multiplizierst es mit dem maximalen Strom der fließt. Danach weist du 
welcher Spannungsabfall an der Leitung entsteht.Soweit ich weis, sollte 
er von anfang der Einspeisung bis zum weitentferntesten Gerät maximal 
3Prozent sein,bei Volllast(ist aber schon ein bisschen her :-)). Weiters 
kannst du auch die Leistung ermittel die du da verheizt ;-)

von Schoaschi (Gast)


Lesenswert?

PS.: Die Verlegeart hat natürlich auch noch einfluss auf die 
Strombelastbarkeit.

von Biff (Gast)


Lesenswert?

Hallo Xreg

Guck mal in die DIN VDE 0100-520 Beiblatt 2, Seite 9.

Biff

von Basstler (Gast)


Lesenswert?

PPS.: Im Prinzip geht es nur um darum in wieweit die Leitung ihre Wärme 
abgeben kann. Daher die Verlegeart.
Daher können z.B. Freileitungen ruhig mit 70-80°C vor sich hin kochen. 
Sie können Ihre Wärme gut an die Umgebung abgeben.
Hinzu kommt das verwendete Leitermaterial. Das CU auf Leiterplatten hat 
eine bessere Qualität, verträgt also höhere Stromdichten. Es erwärmt 
sich nicht so stark, geringerer Widerstand, kürzere Wege.

Also interessant ist nur die Wärme.

von nemon (Gast)


Lesenswert?

kupferleiterbahnen lassen sich höher belasten bei gleichem querschnitt, 
als kupferkabel, weil die leiterbahnen nicht isoliert sind (oder nur 
sehr dünn). bei einem kabel kann man locker eine 2mm dicke 
kunststoffschicht haben, welche wärme ja bekanntlich gut isoliert. zudem 
ist bei kupferbahnen der querschnitt entscheidend, da das verhältniss 
von oberfläche zu querschnitt anders ist. rechenbeispiel? nimm mal einen 
querschnitt von 1mm². dies verteilen wir nun einmal auf ein massives 
rundkabel und einmal auf eine mit 35µm beschichtete kupferplatte. die 
Kreisfläche berechnet sich aus A=pi r² => r=wurzel(A/pi) => r~0,56mm. 
der Umfang ist U=2pi*r =>U~3,54mm
und nun für die Leiterplatte: das ist ein rechteck mit A=l*b => b ~ 
28,6mm. Die wärme wird nur an einer seite abgegeben, somit wird auf 
28,6mm breite wärme abgegeben, das ist faktor 8 mal mehr fläche, als 
beim rundkabel.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.