Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Übertrager mit Mittelpunktanzapfung (MHz): Berechung? Kauf?


von Dirk Meyer (Gast)


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Hallo,

habe hier einen DAC mit 2 Ausgängen, wobei der 2. invertiert zum 1. ist. 
Arbeiten soll das ganze von ca. 0...300MHz. Den DAC bekomme ich auch 
soweit mit Daten versorgt, allerdings kann ich den/die Ausgänge nicht 
(z.B. mit 75Ohm) belasten. Deshalb würde ich gerne einen Übertrager mit 
Mittelpunktanzapfung einsetzen, habe das aber noch nie gemacht (wird 
aber für die Anwendung auch empfohlen).
Darf ich zur Berechnung der Wicklungsanzahl einfach den Ansatz (z.B.):
RL = 75Ohm
XL = 3...5 RL = 300Ohm
fmax = 300MHz
L = XL/(2*Pi*fmax)
=> N = sqrt(L/AL-Wert)
machen? Zusätzlich zu den paar Wicklungen dann noch die Drähte 
gegeneinander verdrehen/-drillen (wie oft, Berehcnung?)?
Dann geht es auch gleich weiter mit den Problemen: woher bekomme ich als 
(Privatmensch) einen passenden Doppellochkern (oder mehrere)? Bei 
Reichelt habe ich nur welche bis 30MHz gefunden, bei Conrad schon mal 
bis 250MHz (würde auch erst mal genügen).
Auf einem Eval-Board von Analog habe ich sowas auch schon mal fertig als 
SMD-Bauteil gesehen (habe nur keine Ahnung was die für technische Daten 
hatten). Idealerweise kann man sowas natürlich auch als Privatmensch in 
geringsten Stückzahlen irgendwo in D zu einem annehmbaren Preis 
bestellen.

Gruß,

Dirk

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Ein Symmetrierübertrager für HF, sowas produziert beispielsweise 
Mini-Circuits:
http://www.mini-circuits.com/products/transformers.html
geeignet wäre ein "Balun"=balanced/unbalanced. In beiden Richtungen 
verwendbar, auch von unsymmetrisch, also massebezogen auf symmetrisch, 
beide Seiten 50 Ohm.

Fertige Bauanleitungen wirds nicht geben, das hängt zu sehr vom 
Ferritmaterial ab. Sowas wird immer noch durch Ausprobieren am 
Netzwerkanalysator optimiert.

Die angegebenen Frequenzen für Ferrite sind nur die untere Grenze, das 
"Mü" nimmt nach oben ab, gleichzeitig steigt aber die Kopplung zwischen 
den Wicklungen an. Ein breitbandiger Übertrager hat relativ wenige 
Windungen, das Ferritmaterial bestimmt die untere Grenzfrequenz.

von Dirk Meyer (Gast)


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Hallo Christoph,

danke für den Tipp, werde mir das am WE mal ansehen. Hast du Erfahrungen 
mit denen? (Lieferdauer, Lieferung an privat, evtl. gar Samples?)
Habe eben noch
http://www.mydarc.de/dc4ku/Power_Splitter.pdf
gefunden, vor allem die Abbildungen auf den letzten Seiten lassen mich 
(noch) hoffen.
Auf fertige Bauanleitungen hatte ich auch nicht gehofft, eher auf 
"Vorschläge". Da ich nur auf ein paar Wicklungen (je nach Material bei 
meiner Anwendung sogar nur 1,5 Windungen) komme, hätten mich Erfahrungen 
interessiert (z.B. übers verdrillen, Dicke des Kupferlackdrahtes...). 
Auf jeden Fall ist es schön zu wissen, dass die Mü-Abnahme wohl von der 
höheren Kopplung (etwas?) kompensiert wird.
Habe nächste Woche kurzzeitig/teilweise mal ein NA zur Verfügung, könnte 
also genug wickeln, verdrillen und messen ;=) (Aber ein wenig 
systematisch wollte ich schon vorgehen).

Danke,

Dirk

von Dirk Meyer (Gast)


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kurzer Nachtrag:
da sind ja 10 Stück billiger als 2 Stück ;=) Na ja, das schreckt mich 
eher ab (soll es wohl auch).
Werde zusehen, dass ich von Reichelt mal ein Sortiment Doppellochkerne 
bekomme; Kupferlackdraht habe ich noch zu genüge rumliegen und 
aufgewickelt auf alten Trafos.

Dirk

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