Ich habe einen 12V 7Ah Bleigelakku, der aus einer USV ausgebaut wurde, nachdem diese gemeint hat, er sei defekt. Also hab ich ihn mal auspropiert. Die Leerlaufspannung beträgt ca. 13V. Das klingt doch eigentlich ganz gut. Nun hab ich ihn an eine Keithley SMU angeschlossen und mit 350mA entladen. Als Spannung wird bei dem Entladestrom nur 0.2V angezeigt. Das ist weniger gut. Offenbar hatte die USV recht. Aber was genau stimmt mit dem Akku nicht? Bei einem Plattenschluß müsste doch die Leerlaufspannung bedeutend niedriger sein, oder nicht? (Die USV hat schon einen neuen Akku bekommen. Aber wenn ich den Akku regenerieren könnte, könnte ich den noch für was anderes einsetzen.)
Bleigelakkus haben ein Problem: Sulfatierung. Es baut sich über die Zeit eine Sulfatschicht auf den Platten auf. Diese Schicht bekommt man nicht mehr herunter. Wenn der Akku diesen Zustand erreicht hat, taugt er nur noch als Türstopper oder für's Schadstoffmobil. Aus diesem Grund ist es auch völlig unsinnig, gebrauchte Bleigels bei eBay zu ersteigern. Diese Teile leiden unter dem gleichen Symptom. Zusulfatiert, weil jahrelang dauergeladen. Nach 3-4 Jahren ist der Akku hin. Gruss Jadeclaw.
Also die Sulfatschicht würde den Einbruch der Spannung auf 0.2V erklären? Mit kurzen hohen Spannungspulsen von 150V oder mehr soll man die Sulfatschicht zerstören können. Hat das schonmal jemand erfolgreich gemacht?
Hallo, ich habe mal gehört das sich bei Bleiakkus durch z.B. Tiefenentladung oder einfach auch nur durch den längeren gebrauch die Bleiplatten auflösen und sich ein Schlamm aus den Resten bildet der dann einzelne Bleiplatten kurzschließt. Würde zumindest einigermaßen erklären warum im Leerlauf noch einigermaßen Spannung da wäre (vielleicht sind ja ein paar platten noch nicht kurzgeschlosse) und unter Last das ganze zusammenbricht. Manche sagen in einem solchen Fall Säure raus, mit destillierten Wasser ausspülen und neue Säure rein. Aber ob sich das lohnt...
Nach meiner Erfahrung haben die dann auch extrem niedrige Ladeströme, so dass man schon mit Spannungen um die 25-30V drangehen muss, um da überhaupt wieder Ladung reinzubekommen. Das hilft dann aber manchmal, ich habe dann schon erlebt, dass der Ladestrom innerhalb von ein paar Stunden auf normale Werte anstieg und man die Ladespannung runternehmen konnte/musste. Gruss Axel
"Manche sagen in einem solchen Fall Säure raus, mit destillierten Wasser ausspülen und neue Säure rein. Aber ob sich das lohnt..." Dürfte bei nem Gel-Akku erst recht unrentabel sein...
Danke für eure Hilfe. Aber das Problem hat sich erledigt. Wer misst misst Mist. Ich hab ja bei dem Sourcemeter die Spannung auf 0V gestellt und die Begrenzung auf 350mA. In dem Fall ist der source range automatisch 200mV. Beim Rückmessen der Spannung kann diese dann nie größer als 200mV sein. Jetzt hab ich den source range auf 20V programmiert und es geht. Die Spannung liegt nun bei 12.6V @ 350mA. Na mal sehen, wenn der Akku leer ist.
Den Zustand kannst du auch beurteilen wenn du den Strom bei vollgeladenem Akku und 13.8V Ladespannung misst. Der sollte optimaler Weise 0mA sein, bleibt er über 40mA ist der Akku schlecht. Desweiteren kann es auch sein, dass er mal zu warm geworden ist und das Gel angefangen hat zu gasen. Die Bläschen bleiben dann erhalten und die Kapazität sinkt drastisch. Auch der Innewiderstand geht hoch das merkt man an einem zunächst sinkenden, dann wieder ansteigenden Ladestrom infolge einer leichten Erwärmung, was die Bläschen (=>Gas) ausdehnt. Das Sulfatschicht-Problem wurde oben ja schon ausführlich erklärt. Dem kann man durch kurzzeitiges (ca. 15min.) Entladen mit ca. 1/10C effektiv vorbeugen. Kann aber auch mit kurzen (µs-Bereich) Kurzschlüssen erfolgen. So machens die 'Akkurefresher'. Funktionieren bei mir auch recht gut!
Beim Entladen die Spannung überwachen, 10.5V sollte die Untergrenze sein. Geht man darunter, sink die Lebensdauer drastisch. Gruss Jadeclaw.
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