Hallo, ich erzeuge mir mit obigem Bandpass 2ter (bzw. 4ter) Ordnung aus einem Rechteck ein 1Khz Sinus Messsignal. Muss jedoch festellen dass der Phasenwinkel zum Rechtecksignal sehr vom Temperaturkoeffizienten von C1/C2 abhängt. Hab schon ein paar Materialien, die ich vorrätig habe, für C1/C2 ausprobiert aber bevor ich mich auf die Suche nach geigneten Kondensatoren mache sicherheitshalber noch die Frage: Gibt es Bandpass Schaltungen 2ter & 4ter Ordnung deren Phasengang nicht so empfindlich auf die verwendeten Kondensatoren reagieren, oder ist das allgemein konstruktionsbedingt?
Wie hoch ist die Guete und was gescheht beim durchfahren der Frequenz durch die Resonanz ?
>Wie hoch ist die Guete Qtheretisch=9.45 (siehe Anhang) >was gescheht beim durchfahren der Frequenz durch die Resonanz ? Weiss nicht genau was du damit meinst. Der 1KHz Rechteck ist fest vorgegeben. Aus ihm wird durch den Bandpass ein 1KHz Sinus der aufs Messobjekt gegeben wird. Die Messantwort wird wiederum Bandpassgefiltert. Auf der gesammten Verarbeitungsstrecke sollte durch die Filter möglichst keine zusätzlichen (unkontrollierten) Phasenverschiebungen (zum Rechteck) auftreten.
Der Temperaturgang der Bauteile schiebt Dir die Resonanzfrequenz des Bandpaß weg. Wenn der eine sehr hohe Güte hat, also sehr schmalbandig ist, hast Du an der Resonanzfrequenz nicht nur eine sehr starke Änderungs des Betragsfrequenzgangs, sondern auch eine starke Änderung der Phase. Kurz: Ja, der Phasengang ist konstruktionsbedingt. Je steiler, desto schlimm. Anderen Bandpaß nehmen, der nicht so steil abfällt. Ich glaube allerdings, daß die OPs die Phase schieben und nicht die C's. Kriegt man gut mit Kältespray raus. Cheers Detlef
>Ich glaube allerdings, daß die OPs die Phase schieben und nicht die C's Experimentell: für C1/C2 10nF X7R, Finger auf C1 und man hat ein wunderbaren Temperaturfühler. Die Phase verschiebt sich dabei um ca. 10°. Mit z.b. 10nF MKS (??material nicht ganz sicher) verschiebt sichs nur noch um ca 1°.... >Bandpaß nehmen, der nicht so steil abfällt. Dann breuchte ich ja mehr Stufen um auf die gleiche Selektivität zu kommen. Addieren sich dabei die Phasenverscheibungen nicht wieder auf, so dass im Endefekt das gleiche rauskommt?
>>Finger auf C1 und man hat ein wunderbaren Temperaturfühler. Leg mal den Finger auf den OP !? >>Dann breuchte ich ja mehr Stufen um auf die gleiche Selektivität zu kommen. Das 1kHz Rechteck hat die erste ernsthafte Oberwelle bei 3kHz. Den Bereich kannst Du doch ausnutzen. Dein design ist schon bei 1.5kHz bei -30dB, das ist doch nicht nötig und macht Dir die Phase so empfindlich. Cheers Detlef
>Leg mal den Finger auf den OP !? war gerade dabei ... nüscht, selbst wenn man den Finger gegen den Lötkolben austauscht . Warum sollte auch der OpAmp (TL074) schon bei 1KHz eine Temp. abhängige Phasenverschiebung haben? >Das 1kHz Rechteck hat die erste ernsthafte Oberwelle bei 3kHz. Den Bereich kannst Du doch ausnutzen. Da brauche ichs vielleicht noch nicht aber dann gehts aufs Kabel und kommt als Stark versautes mV/µV Signal zurück und soll bis zu 80dB aufgeblasen werden. Ohne steilen Bandpass kommt man dann leicht in die Sättigung. Ausserdem möchte ich das gleiche Spiel bei 100Khz machen und da hat man dann z.B. zu den 70Khz Störungen eines Röhrenmonitors kaum noch Abstand...
>hast du die Kondensatoren bei ALDI gekauft?
... ach, kriegt man die etwa auch noch wo anders?
Also bei X7R habe ich noch nie etwas anderes erlebt. Gerade die
bedrahteten 10/100nF X7R bei Reichelt driften wie die Sau (+20% in den
ersten 2 Minuten an meinem C Messer). Ausser als Stütz-C kaum für was
anderes zu gebrauchen.
Mir gehts ja bei der Fingerübung ja nicht nur um einen guten Kondensator
und dann is Ruh, sonder mann möchte ja bei der Gelegenheit etwas
lernen...
Wenn man ein Filter etwas komplizierter als ein RC Tiefpass baut, kontrolliert man den Frequenzgang mit einem Sweep. In diesem Fall waere es besser gewesen den aufwand in einen Tiefpaas hoeherer Ordung zu stecken.
X7R ist auch in erster Linie als Abblock-C vorgesehen. Ist zwar besser als Y5U etc. aber eben nicht als Filter Kondensator. Am stabilsten sind Glimmer + Styroflexkondensatoren. Auch NP0 geht gut, hat aber normalerweise nur kleine Werte <=1nF. Im Zweifelsfall MKP oder wenn gar nicht anders geht MKS. Thomas
>Am stabilsten sind Glimmer + Styroflexkondensatoren ja sehe auch gerade: STYROFLEX bei Reichelt mit 50ppm/°C gibts bis 10nF, (sind aber sehr gross), kann man nicht meckern... >Wenn man ein Filter etwas komplizierter als ein RC Tiefpass baut, kontrolliert man den Frequenzgang mit einem Sweep ... so man einen hat. >In diesem Fall waere es besser gewesen den aufwand in einen Tiefpaas hoeherer Ordung zu stecken. Brauch schon beides (z.B. wegen 50Hz). Aber heist das, dass wenn ich einen 40dB Hoch- gefolgt von einem 40dB Tiefpass (mit Unity Gain, wie oben vorgeschlagen) mit sagen wir ein paar Khz Abstand hernehme ich die Phasensensibilität im Durchlassbereich nicht mehr habe? Oder haben alle Filtertopologien an der Grenzfrequenz das gleiche Phasenverhalten? (Die Filterei ist noch etwas neu für mich)
Was soll denn der Bandpass? Ein Tiefpassfilter wäre doch ausreichend. Ein 1kHz Rechteck hat keine Subharmonischen.
>Was soll denn der Bandpass? Ein Tiefpassfilter wäre doch ausreichend.
Bei einem idealen Rechteck zur Sinuserzeugung sicher nicht, da ich aber
den Rechteck von einem Port Pin ohne grossartige Vorkonditionierung
abgreife habe ich dann auch alle Störungen des Digitalteils bis hinein
in den DC bereich. Daher dachte ich naiver weise, nimm einfach einen
Bandpass und du erschlägst alles mit einem OpAmp + 5 Bauteilen.
Der eigentliche Grund meines Interesses an Bandpässen ist, wie oben
schon erwähnt, die Filterung des Messignals nachdem es vom Messobjekt
zurück kommt (ohne zusätzliche unkontrollierte Phasenverschiebungen).
Und spätestens da reicht dann halt ein Tiefpassfilter nicht mehr.
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