Hallo, Elektrolyt- und Keramik- Kondensatoren gibt es mitunter für den gleichen Kapazitätsbereich. (z.B. 1uF) Doch wann sollte ich eher einen Elektrolyt - und wann einen Keramik - Kondensator einsetzen? Meines Wissens haben Elektrolyt Kondensatoren: rel. große Bauform, Elektrolyt kann austrocknen, gefahr der Verpolung, Keramik Kondensatoren: rel. kleine Bauform, ...... ? Wer ist für die Spg. Stabilisierung (Bereich 0..24V) besser geeignet? Wer unterdrückt besser Rauschen (Spg. schwankungen) auf der Leitung? Danke und Gruß
So große Kapazitätswerte in Keramik gibts noch nicht so lange. Der Temperaturgang dieser Keramik, z. B. "Z5U" ist ziemlich krumm, S-förmig und oft als +80% / -20% angegeben. Keramik soll auch piezoelektrische Effekte zeigen, also Spannungen bei mechanischer Verbiegung (Vibration) der Platine erzeugen, die unter Umständen stören.
Also ein Keramikkondensator im Bereich 1uF ist meines Wissens um ein vielfaches teurer als ein Elko mit 1uF. Ich würde die Kerkos in dem Bereich nur in einer Audio Applikation (Koppelkondensator) einsetzen. Wenn Du was glätten willst, dann benutzt Du besser einen Elko. Ausserdem stellt sich dann noch die Frage wieviel Strom fliessen soll. Ich glaub nämlich kaum, dass Du Dir bei 1-2A 100 Kerkos mit je 1uF leisten willst ;-) (das dürften glaub dann >200 Euro sein) Natürlich kann der Austrocknen, aber das Hängt vom Einsatzgebiet und der geplanten Lebensdauer ab. Ich meine dass die Hersteller der Elkos in den Datenblättern eine MTBF(Mean time between failures) oder Derating (Alterung) angeben. Keine Schaltung lebt ewig, also mal ins Datenblatt schauen und kalkulieren ;)
Matthias wrote: > Ich würde die Kerkos in dem Bereich nur in einer Audio Applikation > (Koppelkondensator) einsetzen. > Ausgerechnet hier, würde ich Folienkondensatoren verwenden.
Hallo, Elektrolyt: - Formierungsprozess. Es fließt IMMER ein Strom, der zur Aufrechterhaltung des der Oxidschicht benötigt wird. Dieser Strom ist besonders am Anfang recht hoch (wenn das Gerät sehr lange ausgeschalten war oder beim ersten Einschalten), daher weniger geeignet für Batterieanwendungen - Gut geeignet für Stabilisierung, also als Tank verwendet - gut für Audioanwendungen Keramik: - nur kleine Kapazitätswerte stimmt nicht mehr. Taiyo Yuden bietet z.B. 100µF in X5R-Keramik an. - mit speziellen Keramiken auch für Audio (SD bei Taiyo Yuden) - bis auf diese spezielle Keramiken Mikrofonie, d.h. Erschütterungen werden direkt ins Audiosignal übertragen - sehr niedriger ESR - spannungsfest - impulsfest Für Spannungsstabilisierung ist der Elko besser geeignet, da hier das Preis-Leistungsverhältnis besser ist und du Keramiken in dieser Spannungsklasse nur schwer und teuer bekommst. Das höchste der Gefühle sind hier 10µ.
> Ausserdem stellt sich dann noch die Frage wieviel Strom fliessen soll. > Ich glaub nämlich kaum, dass Du Dir bei 1-2A 100 Kerkos mit je 1uF > leisten willst ;-) (das dürften glaub dann >200 Euro sein) Bei 8 Cent pro Stück schwer vorstellbar.
Holger Krull wrote:
> 1µF als Keramik (Z5U Vielschicht) kostet beim R* das Stück 0,41 EUR
Und wie viel kosten 100? Bei Taiyo Yuden gibt es die für 7-8 Cent in
X7R. Selbst bei Digikey werden die hinterher geworfen.
Wer rechnen kann wäre da im Vorteil... ;) Aber ich denke, die Disskusion ist doch eh obsolet. 100 1µ KerKo brauchen mehr Platz als ein 100µ Elko... Edit: Ich kann leider nur beim R* einkaufen....
hallo, mich würde mal interessieren, ob ein "großer" Keramik Vielschicht auch gleich einen obligatorischen kleinen Kerko ersetzen kann. Bsw. brauche ich für eine Schaltung zur Stützung mehrerer getrennter Stromversorgungspins am IC jeweils als RC Glied 10R/47µF/100nF. Nun wollte ich die 47µF in Keramik Vielschicht 1210 verwenden, brauche ich dann noch die 100nF? Gruß Frank
@ Frank Meier (k-pax) >wollte ich die 47µF in Keramik Vielschicht 1210 verwenden, brauche ich >dann noch die 100nF? Ja, weil der wesentlich bessere HF-Eigenschaften hat. MFG Falk
Nur mal so zur Information: 1uF/16V X7R 0805 kostet hier 1,75 Cent bei einer Rolle (4000). Was kostet der Elko? Mit Sicherheit mehr- und hat Nachteile. Hier im Haus gibt es keine Elkos mehr unter 4,7uF- und auch deren Tage sind gezählt.
Bei Keramikkondensatoren, besonders den Z-Keramiken, sinkt die Kapazität mit dem DC-Offset. In der Nähe der Nennspannung hat so ein Kondensator evtl. nur noch 50% seiner Kapazität für überlagertes AC. Ich will das mal "differenzielle Kapazität" nennen. Diagramme dazu gibt's im Datenblatt. Dies führt zu Verzerrungen bei Audio-Signalen.
Johannes, das ist richtig. Aber Kerkos gehören da sowieso nicht hin. Im Kleinsignalbereich sind Folien die beste Wahl, im Grosssignalbereich (Endstufe) gehört in den Signalzweig eh kein Kondensator. Zur Störunterdrückung sind heute bis 2,2uF eindeutig Kerkos die bessere und billigere Wahl.
@ Falk Brunner, danke für Deine Antwort. Also wäre der kleine kerko dann doch nicht unnütz. Gruß Frank
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