Forum: FPGA, VHDL & Co. FPGA im FPGA nachbilden


von Michael N. (spitzi)


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Hallo!

Zunaechst werdet ihr euch bestimmt fragen: "Was will der? Ist doch total 
bekloppt."

Ziel des Ganzen soll sein, einen kleinen FPGA (weniger als 50 CLBs) als 
Makro mit all seinen CLBs/Slices, InterConnects usw. nachzubilden und 
diesen mit einem self-made Bitstrom zu laden - quasi ein FPGA als IP 
Core. Ich habe jetzt schon eine ganze Weile im WWW gesucht, aber leider 
nocht nichts zu der Thematik gefunden.

Mich wuerde also interessieren, ob evtl. jemand schon mal von einem 
aehnlichen Projekt/Vorhaben gehoert hat.

Vielen Dank schonmal im Voraus

Michael

von mr.chip (Gast)


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Hallo

Darf ich dich fragen, was das für einen Sinn ergeben soll? :-)

Gruss

Michael

von Michael N. (spitzi)


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Ich bitte darum Fragen zur Sinnigkeit bitte nicht mehr zu stellen ;-). 
Insgeheim hatte ich eigentlich mit Gegenfragen zur Sinnigkeit gerechnet 
g

Forschungsprojekte sehen auf den ersten Sinn manchmal etwas fragwuerdig 
aus. Aber glaubt mir, es gibt einen guten Anwendungszweck.

Gruss
Michael

von mr.chip (Gast)


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> Forschungsprojekte sehen auf den ersten Sinn manchmal etwas fragwuerdig
> aus. Aber glaubt mir, es gibt einen guten Anwendungszweck.

Dann verrate ihn doch :-) Ich kann dir zugegebenermassen wenig helfen, 
aber viele Leute hier im Forum hätten für dein Problem sicher 
interessante Ansätze, wenn sie nur ein bisschen mehr wüssten. Und genau 
sowas ist doch wichtig für ein Forschungsprojekt im Ingenieurbereich, 
nicht?

von Klaus F. (kfalser)


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Hängt davon ab, was Du brauchst.
Einen FPGA so nachzubilden, dass der Bitstrom geladen wird, ist schon 
deshalb schwierig, weil die Bedeutung der Bits des Bitstroms nicht 
bekannt ist und geheimgehalten wird.
Weiters ist es wahrscheinlich unmöglich das FGPA mit Timing 
nachzubilden, sodaß es intern und außen genau das selbe Timing hat wie 
das gewünschte. Die Funktion eines anderen FPGA's nachzubilden ist 
sicher keine Schwierigkeit, eventuell mittels einer Simulation die 
langsamer läuft.
Drittens ist es unmöglich die I/O's des internen FPGA's nachzubauen, da 
interne keine Tri-state Driver existieren. Die reine Funktion kann man 
sicher nachbauen.

Klaus

von Klaus F. (kfalser)


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Entschuldigung, ich habe erst jetzt gesehen, daß Du von einem Self-Made 
Bitstrom sprichst. Was willst Du? Ein existierendes FPGA nachbilden oder 
Dir eine FPGA-Architektur selbst definieren?

von Falk (Gast)


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Google mal nach Jbits, das ist ein Open Source Tool zur Manipulation von 
Xilinx FPGA Bitfiles. Da kannst du deine eigene Logik selber 
zusammenstricken.

MFG
Falk

P.S. Klingt mir alles reichlich akademisch. Schreib lieber nen 
Softwareemulator für das Ganze und gut. In Hardware hat das wenig Sinn. 
Oder schreib nen Logikinterpreter auf uC Basis ala SPS. Dann hast du 
auch Hardware dabei.

von Joerg (Gast)


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Hallo alle,


Ich finde das ist eine durchaus sehr interessante (akademische) Frage.

So wie ich das sehe steckt die meisste Entwicklungsarbeit eines FPGAs im 
Interconnect (Zitat Xilinx: you pay the interconnect, we throw in the 
logic for free). Das ist auch konsistent mit der Aussage >> 80% der 
Chipfläche gingen für den Interconnect drauf.

Anzunehmen also, dass dieser hochgradig auf die zur Verfügung stehenden 
Fertigungsresourcen optimiert ist: wie viele Layer? Leitungsdurchmesser? 
Stärke der Treiber? (dickere leitungen == mehr Kapazitaet etc.)

Stellt sich also die Frage: was ist der Plan?

1) Einen möglichst eleganten Interconnect, der eventuell gut deinen 
eigenen PAR-Tools entgegen kommt und gute theoretische Eigenschaften 
hat.

2) Einen Interconnect der tatsaechlich auf eine bestimmt 
Fertigungstechnik optimiert ist.

3) Einen Interconnect, der gut auf aktuelle FPGAs passt.


Ob man da auch eine gute Balance finden kann mag ich nicht abschaetzen. 
Die Zielsetzungen koenneten sich auch deutlich wiedersprechen.


Zu (3): ich denke hier muss man die Topologie sehr aehnlich der 
Topologie des drunterliegenden FPGAs waehlen. D.h. wenn der so-und-so 
viele kurzstrecken Verbindungen, so-und-so viele langstecken 
Verbindungen etc. hat, dann muss man sich daran orientieren und gucken 
ob die existierenden PAR-Tools deinen Intercon gut auf den physikalisch 
vorhandenen mappen.

Zu (1): Dies finde ich ist eine sehr interessante Frage. Wuerde gerne 
mehr darueber erfahren.

Unter http://www.altera.com/literature/lit-cyc2.jsp "Cyclone II 
Architecture" findest du eine recht genaue Beschreibung eines 
existierenden  Interconnects.



   j.

von Falk (Gast)


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@Joerg

>Ich finde das ist eine durchaus sehr interessante (akademische) Frage.
>So wie ich das sehe steckt die meisste Entwicklungsarbeit eines FPGAs im

Mag ja sein, aber er wird kaum eine bessere Interconnect-Technologie 
entwickeln wenn er noch eine Ebene in die bestehende FPGAs einbaut. Da 
muss er schon ans Eingemanchte und auf Transisorebene runter.

>1) Einen möglichst eleganten Interconnect, der eventuell gut deinen
>eigenen PAR-Tools entgegen kommt und gute theoretische Eigenschaften
>hat.

Ein Papiertiger. Nicht mein bevorzugtes Kuscheltier.

>2) Einen Interconnect der tatsaechlich auf eine bestimmt
>Fertigungstechnik optimiert ist.

Wie gesagt, da muss er an die Basis ran. Will er aber gar nicht.

>3) Einen Interconnect, der gut auf aktuelle FPGAs passt.

Den gibts schon, nämlich den, der eingebaut ist.

MFG
Falk

von Joerg (Gast)


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b@Falk,


>> 1) Einen möglichst eleganten Interconnect, der eventuell gut deinen
>> eigenen PAR-Tools entgegen kommt und gute theoretische Eigenschaften
>> hat.
>
> Ein Papiertiger. Nicht mein bevorzugtes Kuscheltier.

Gut, dass es verschiedene Interessenslagen gibt :)


Ich kann mich an eine anregende Diskussion mit meinem Prof. ueber die 
Netzwerkstruktur grosser biologischer neuronaler Netze erinnern.
Das ist wohl bis heute nicht abschliessend geklaert. Die Frage ist ob 
diese
Topologisch, oder Skalenfrei sind.

Wenn man mich jetzt nach der Struktur von typischen FPGA Designs fragt,
so wuerde ich vermuten, dass diese lokal topoloisch, im grossen aber 
skalenfrei sind. Aber das ist nur eine ganz grobe Vermutung -- da 
muesste man sich mal eine Menge Netzlisten vornehmen und dessen Struktur 
begutachten.
(oder Altera/Xilinx Leute fragen oder mal nach Papern suchen)

Naja, sorry, ich schwafel. Aber ich finde das eine sehr interessante 
Fragestellung. Und die Art und wiese wie wir Systeme konstruieren hat 
offenbar grossen Einfluss auf die entstehende Topologie.

Und eventuell manifestieren sich hier Unterschiede zwischen von Menschen 
konstruierten und evolutionaer entstandenen Systemen von denen man viel 
lernen kann.


>>2) Einen Interconnect der tatsaechlich auf eine bestimmt
>>Fertigungstechnik optimiert ist.
>
>Wie gesagt, da muss er an die Basis ran. Will er aber gar nicht.
>
>>3) Einen Interconnect, der gut auf aktuelle FPGAs passt.
>
>Den gibts schon, nämlich den, der eingebaut ist.

Da kann ich nicht wiedersprechen.

Spannend finde ich (2) und (3) trotzdem irgendwie.

   j.

von Falk (Gast)


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@Joerg

>b@Falk,

Tippfehler oder Wink mit dem Zaunspfahl? b_ät Falk ? ;-)


>Das ist wohl bis heute nicht abschliessend geklaert. Die Frage ist ob
diese
>Topologisch, oder Skalenfrei sind.

Ähhh, was ist mit topologisch und skalenfrei gemeint? (Bin kein 
Informatiker)

>Naja, sorry, ich schwafel. Aber ich finde das eine sehr interessante
>Fragestellung. Und die Art und wiese wie wir Systeme konstruieren hat
>offenbar grossen Einfluss auf die entstehende Topologie.

Sicher, das sind wichtige Fragen für die Konstruktion der FPGAs. Aber 
der OP ziehlt AFAIK auf was anderes ab.

MFG
Falk

von Michael N. (spitzi)


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Hallo!

Ersteinmal Danke an fuer all die Antworten. Hier nochmal ein paar grob 
gesteckte Ziele:

Klaus Falser wrote:
> Entschuldigung, ich habe erst jetzt gesehen, daß Du von einem Self-Made
> Bitstrom sprichst. Was willst Du? Ein existierendes FPGA nachbilden oder
> Dir eine FPGA-Architektur selbst definieren?

@ alle
- eine selbst-definierte FPGA-Architektur (im Grunde eine einfache Kopie 
bestehender FPGA-Architekturen, aber nur halb (wenn ueberhaupt) so 
kompliziert)
- ein self-made Bitstrom, evtl. aufbauend darauf eine Dipl.-Arbeit ein 
bestehendes Synthesetool die eigene Archtitektur beizubringen, sodass 
man seine eigenen Bitstroeme selbst generieren kann
- ein Moeglichkeit den Bistrom im laufenden Betrieb zu aendern

Falk wrote:
> P.S. Klingt mir alles reichlich akademisch. Schreib lieber nen
> Softwareemulator für das Ganze und gut. In Hardware hat das wenig Sinn.

@ Falk
Nein es ist ausdruecklich so geplant. Z. Zt. ist die Zielplattform ein 
Xilinx FPGA, koennte in ferner Zukunft aber mal ein ASIC werden. 
Insofern macht das alles in Hardware auf jeden Fall einen Sinn.

@ Joerg , Falk

Wegen der Interconnects und des damit verbundenen Verdrahtungsaufwandes 
mache ich mir auch so meine Sorgen. Daher denke ich mal das Version 1) 
oder 2) in Betracht kommt. Aber nochmal: Das Ganze soll vieeel einfacher 
gestrickt sein als eine derzeit verfuegbare Architektur.

Ziel meiner Anfrage sollte eigentlich erst mal nur Recherche sein, 
inwiefern es evtl. schon Ansätze in diese Richtung gibt.

Daher erstmal vielen Dank fuer Eure Hilfe

Gruesse
Michael

von Kest (Gast)


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Ich glaube alle reden jetzt von unterschiedlichen Dingen.

Ein FPGA ist aus CLB/LC/Multiplexern aufgebaut. Interconnects sind halt 
Multiplexer, die entsprechend der Konfiguration schalten oder nicht.

So komplex ist es nicht. Das habe ich schon mal in kleinem Rahmen 
gemacht und in die analoge Welt muss man da nun wirklich nicht abtauchen 
;-)

Kest

von Michael N. (spitzi)


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@ Kest

Koenntest du mir evtl. Ergebnisse zukommen lassen oder mehr darueber 
erzaehlen?
Waere die sehr dankbar dafuer!

Gruesse
Michael

von Joerg (Gast)


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>b@Falk,

Tippfehler oder Wink mit dem Zaunspfahl? b_ät Falk ? ;-)

;)

@super-Falk:

>>Das ist wohl bis heute nicht abschliessend geklaert. Die Frage ist ob
>>diese Topologisch, oder Skalenfrei sind.
>
>Ähhh, was ist mit topologisch und skalenfrei gemeint? (Bin kein
>Informatiker)

Ich auch nicht -- Physiker :)

Finde ad-hoc keine gute Erklaerung im Netz. Grob gesagt geht es um
die Vernetzungs-Struktur in einem Graph. Die Knoten waeren bei uns
die einzelnen Logik Elemente/special Blöcke.
Die Kanten wahlweise Interconnect-Verbindungen zwischen den Knoten eines 
konkreten Designs, oder die potentiellen Verbindungen die der 
Interconnect erlaubt. Je nachdem ob man die Eigenschaften des selbst 
erfundenen Interconnects begutachten will, oder die Struktur eines 
konkret gegebenen Designs.

Mir scheint ein Interconnect dann gut zu sein, wenn die konkret 
benoetigten Verbindungen durch die potentiell vorhandenen realisiert 
werden koennen.
Wenn das nicht passt, muss man routhe-through machen.
(auf kosten von LEs und f_max)

Klar ist auch, dass es teuer ist viele Kanten im Interconnect zu haben 
-- weil der Interconnect dann mehr Platz auf dem Chip benoetigt.

Topologische Graphen zeichnen sich durch eine ausgepraegte Topologie aus 
--  z.B. ein n-Dimensionales Gitter (Schachbrett), bei dem jeder Knoten 
mit seinen Nachbarn verbunden ist. Der Raum muss aber nicht euklidisch 
sein -- sondern kann auch absurde verzerrungen aufweisen. Offenbar 
koennen wir mit unserer 2d-Chip Technik gut 2d-Topologien 
implementieren.

Skalenfei heisst, dass der Graph genauso aussieht, wenn man "rauszoomt" 
und  sub-graphen wieder als Knoten betrachtet.

Allg. gilt, dass skalenfreie Graphen "gut" sind, wenn man zufaellige 
Verbindungen zwischen Knoten braucht, und wenn  zufaellig Knoten 
ausfallen.

Wenn as Projekt hier nicht allzu gross werden soll, ist vermutlich 
ertsmal die Frage wieviele Verbindungen man zu wie-weit entfernten 
Knoten zieht. Lieber viele in die unmittelbare Nachbarschaft, und wenige 
Weitlaufige?

>>Naja, sorry, ich schwafel. Aber ich finde das eine sehr interessante
>>Fragestellung. Und die Art und wiese wie wir Systeme konstruieren hat
>>offenbar grossen Einfluss auf die entstehende Topologie.
>
>Sicher, das sind wichtige Fragen für die Konstruktion der FPGAs. Aber
>der OP ziehlt AFAIK auf was anderes ab.

Ich wollte nur schrieben, warum ich es fuer interessant halte sich ueber 
Interconnect-Strukturen Gedanken zu machen.

@Michael:

1) Kennst du 
http://www.iti.uni-stuttgart.de/~bartscgr/signs/wiki/index.php/Main_Page 
?

2)
Nur eine Idee -- Ich glaube ich wuerde erstmal ganz naiv so Anfangen: 
Auf einem Blatt Papier ein paar LEs Schachbrettartig anordnen, und 
radial n Linien ziehen (aufgehend von jedem LE). Jede Linie 
representiert einen kleinen "Bus" mit m Leitungen. An einigen stellen wo 
sich Linien Treffen kommt eine kleine Switch-Box hin. Die hat dann m^2 
moegliche Verbindungspunkte.

Dann musst du dich entscheiden welchen Radius du betrachtes und nach 
welchen Regeln du Switchboxes an die Kreuzungspunkte anbringst. Dieser 
Interconnect waere "homogen" -- d.h. egal welche LE du betrachtest, es 
hat die gleichen potentielln Verbindungen zu seinen Nachbarn.

Aber das war jetzt nur mal eine Idee -- ich habe ueber das Problem nicht 
laenger nachgedacht und habe mich auch vorher noch nie ernsthaft damit 
beschaeftigt.


  j.

von Falk (Gast)


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@Joerg


>Finde ad-hoc keine gute Erklaerung im Netz. Grob gesagt geht es um
>die Vernetzungs-Struktur in einem Graph. Die Knoten waeren bei uns
>die einzelnen Logik Elemente/special Blöcke.

Hmm, auf Wikipedia gibts ne halbwegs brauchbare Erklärung, wobei mir der 
Knackpunkt nicht sonderlich klar wird.

>Mir scheint ein Interconnect dann gut zu sein, wenn die konkret
>benoetigten Verbindungen durch die potentiell vorhandenen realisiert
>werden koennen.

Ahhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhh!

Nimms nicht persönlich, aber das ist so eine absolut typische 
Theoretiker/Physiker Aussage.

Apfelmus ist Muss aus Äpfeln.
Wen's nicht regnet werd ich nicht nass.

Was soll man damit anfangen?

>Klar ist auch, dass es teuer ist viele Kanten im Interconnect zu haben
>-- weil der Interconnect dann mehr Platz auf dem Chip benoetigt.

Dieser Schluss ist mir so nicht klar.

>Skalenfei heisst, dass der Graph genauso aussieht, wenn man "rauszoom>t"
>und  sub-graphen wieder als Knoten betrachtet.

Aha, also mal etwas volkstümlicher gesagt eine systematische Hierachie.

MfG
Falk

von Kest (Gast)


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@Michael N. (spitzi):

so richtige Ergebnisse habe ich nicht, sorry. Es war eher Experiment, um 
generics und VHDL besser kennenzulernen.

Im Groben:
- Alle LEs sind wie ein Schieberegister miteinander verbunden
- jede LE hat
  - eine LUT, die darüber ladbar ist
  - Eingangsmultiplexer (ich habe einfach 4:1 gemacht -- von vier 
nachbar Logic Elementen)
  - Ausgangsmultiplexer

Dann ordnest Du einfach ein einem Schachbrettmuster und das wars. Dann 
denkst Du Dir ein "Protokoll" aus, um alles zu laden.

Ich habe damals einfach die Datenblätter von Xilinx und Altera (Cyclone) 
genommen und die CLB ähnlich aufgebaut.

Zu der "Sythese", also wie ich aus einer Beschreibungssprache Bitfile 
generiere, bin ich gar nicht gekommen. Ich konnte nur einfache 
(übersichtliche) Sachen machen, wie Zähler, shifter und so.

Anfangen würde ich bei einem Blatt Papier und viel Phantasie :-)

Grüße,
Kest

von Kest (Gast)


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...nachtrag:
baue einen Crossbar-Switch auf, also wo jeder Eingang auf jeden Ausgang 
beliebig schaltbar ist. Nimmt viel Platz im FPGA ein, ist aber sehr 
nützlich. Z.B. 4 auf 4, 8 auf 8 oder wie auch immer.

Kest

von Joerg (Gast)


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Falk, Hallo,

>>Mir scheint ein Interconnect dann gut zu sein, wenn die konkret
>>benoetigten Verbindungen durch die potentiell vorhandenen realisiert
>>werden koennen.
>
>Ahhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhh!
>
>Nimms nicht persönlich, aber das ist so eine absolut typische
>Theoretiker/Physiker Aussage.

Ich nehm sowas nicht schnell persoenlich, keine Angst. Solang es nur der 
Erkenntnisfindung hilft...

Aber bei naeherer Betrachtung ist meine Aussage sogar falsch!

Weil sonst waere ein Interconnect, der jede LE mit jeder LE durch eine 
dedizierte Leitung verbindet das Optimum. Klar, da kann ich jedes 
denkbare
Design reinladen. Aber das haette n*(n-1) dedizierte Verbindung -- viel 
zu gross und teuer. Es kommt auf das Verhaeltnis von "passt gut rein" zu 
"wie teuer ist der Interkonnect" an.

Jaja -- zu theoretisch bla... Aber wir spielen hier potentiell mit 
grossen Zahlen -- ein paar Prozent mehr Effizientz kann da viel 
ausmachen.

Wenn man das richtig machen will wuerd ich das ganze theoretisch 
angehen, die Randbedingungen sauber formulieren -- Zielfunktion vorgeben 
und gucken ob man da Optimum findet.

Und dazu muss man halt auch die irgendwie offensichtlichen Sachen sauber 
formulieren.

>>Klar ist auch, dass es teuer ist viele Kanten im Interconnect zu haben
>>-- weil der Interconnect dann mehr Platz auf dem Chip benoetigt.
>
>Dieser Schluss ist mir so nicht klar.

Ahm, nicht??

Jede Interconnect Leitung verbraucht konkret Platz auf dem Chip 
(resourcen im Host-FPGA). Je mehr Leitungen, um so mehr Resourcen sind 
weg. Find ich offensichtlich. Okey, in Wirklichkeit gibt es ein 
komplizierte Kostenfunktion: Lange Leitungen verbrauchen andere/mehr 
Resourcen als kurze. Aber Leitungen mit negativen oder 
Null-Kosten....?!?

    j.

von Joerg (Gast)


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Hallo,

> baue einen Crossbar-Switch auf, also wo jeder Eingang auf jeden Ausgang
> beliebig schaltbar ist. Nimmt viel Platz im FPGA ein, ist aber sehr
> nützlich. Z.B. 4 auf 4, 8 auf 8 oder wie auch immer.


Crossbar-Switch ist mit Sicherheit ein wichtiges Grundelement. Aber 
vermutlich nicht einen,der jedes CLB (ich nannte es LE) mit jedem 
verbindet.

Dann haettest du bei n LE's n^2 Cross-Bar Punkte. Wenn man das
fuer einen ASIC oder FPGA routen laesst, bekommt man vermutlich eine
eindimensionale Kette aus LEs mit einem Quadrat aus Cross-Bar-Punkten
darum. Das skaliert also nicht.

Eventuell aber trotzdem ein Anfang um ueberhaupt irgendwas zu haben.

   j.

von Tom N. (tom-nachdenk)


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Interessante Diskussion, aber hängt das ganze nicht auch sehr stark

a) von dem/den auf dem FPGA zu implementierenden Designs und
b) von der zur Verfügung stehenden Halbleitertechnologie ab?

Und neben der optimalen Verbindung spielt ja auch noch die 
Geschwindigkeit eine Rolle, deshalb der Trend zu Blockrams,
dedizierten Multiplizierern, DSP-Blocks, CPU-Kernen und IO-Controllern 
die dann ohne geschwindigkeitsmindernde programmierbare Schaltelemente 
schneller arbeiten.

Wenn Du als Zieltechnologie zum Simulation ein FPGA nimmst wird sich 
Deine Topologie je nachdem mehr oder weniger Platz- und 
Geschwindigkeitsoptimal abbilden lassen. Auf einem ASIC hast Du 
vielleicht 1 - 3 Metallisierungsebenene während es bei full-custom ICs 
noch ein oder zwei mehr sein können.

Aber es gibt noch ein weiteres Problem, und das ist die Taktverteilung. 
Das fraktalartige skalieren der Bauelementestruktur wird irgendwann 
abbrechen und dann eben mehrere 'Superzellen' auf einem Die die dann nur 
durch eine für Datenpfade notwendige Anzahl von Bussen oder 
möglicherweise auch DP-Rams miteinander verbunden sind, jeweils mit 
lokalem Takt.

von Michael N. (spitzi)


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Hallo

Ich finde es durchaus gut, welche Gedanken ihr euch alle zu der 
Implementierung macht. Interconnects und Taktnetze sind sicherlich ein 
großes Thema, wo noch viel Hirnschmalz fließen wird.

NUR: Es geht mir nicht um eine mögliche Realisierung, oder wie die sich 
jeder einzelne vorstellt (eure Beiträge waren wirklich bisher 
hilfreich).
Um was es mir geht und damit greife ich nochmal meinen ersten Post auf:
Kennt jemand bzw. gibt es ein ähnliches Projekt mit diesen Zielen??
Quasi ein "FPGA-Makro"?

Grüße
Michael

von Foxtrottel (Gast)


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Hast Du Dir schonmal Gedanken gemacht, wie das Laufen soll?

Wenn Du das komplett formulierst und alles läuft, ...

... DANN WIRD ALLES VON DER SYNTHES WEGOPTIMIERT UND AUF XILINX 
PRIMITIVEN ZURÜCKGEFÜHRT.

von Knut (Gast)


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> Kennt jemand bzw. gibt es ein ähnliches Projekt mit diesen Zielen??

Nein.

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