Hallo,
ich habe ein HART-Modem konstruiert, bei dem die höherfrequenten Signal
(1,2 und 2,2 kHz) über einen Trafo ein- und ausgekoppelt werden. Der
Trafo ist aber nicht zufriedenstellend.
Nun habe ich mal 'ne Mail an den Hersteller geschickt, ob Trafo sein
muss. Die Antwort war, dass auch eine Kondensatorschaltung geht:
"It is possible to have a solution using capacitors. However, if they
decide to go this route, I would recommend adding a fast action fuse
(50-100mA) and a crowbar circuit (two zener diodes facing opposite
directions) to protect against any high voltage spikes occurring on the
line. Also, make sure that the isolating capacitor is rated up to at
least 100V."
Ich nehm also an, die Sicherung (Fuse) in Reihe zum Kondensator und die
Z-Dioden entgegengesetzt jeweils parallel dazu, oder?
Was nehm ich da am Besten für Bauteile? Kondi, Sicherung, Z-Dioden?
Und was passiert bei einem Spannungspeak, wenn die Z-Dioden leitend
werden? Bisher konnten beide Seiten auf unterschiedlichen Potentialen
arbeiten, da die Kopplung nur induktiv war und keine leitende Verbindung
bestand. Das ist in dem Fall dann ja nicht gegeben. Kann das Probleme
machen?
Danke schonmal im Voraus
Alex
Die verwendeten Frequenzen sind etwas sehr tief, bedingen daher einen
grossen Trafo und auch grosse Kondensatoren. Die 100V sind natuerlich
ein Witz, sollte 650VAC heissen falls man auf's Netz koppelt. Die beiden
Seiten sind galvanisch nicht verbunden. Wenn eine Spannungsspitze kommt,
werden die ZDioden leitend und leiten den Strom ab. Das ist ok. Ich
wuerde auch Transzorb empfehlen, die sind etwas schneller. Falls auf das
Netz gekoppelt wird, ist zu bedenken, dass es Vorschriften bezueglich
Blindstrom gibt. Ich glaube mich zu erinnern, dass das Limit fuer
Koppelkondensatoren bei bei 220nF liegt. Da kriegt man bei den genannten
Frequenzen nicht viel Strom rueber. Eine bessere Wahl waere zB
30-100kHz. Was soll denn die Reichweite sein ? auf dem Netz ?
@rene
>ein Witz, sollte 650VAC heissen falls man auf's Netz koppelt.
HART-Modems werden üblicherweise eigentlich nur auf 4-20mA
Stromschleifen gekoppelt, die Spannungen dort sind typ. 24V, teilweise
höher.
>Frequenzen nicht viel Strom rueber. Eine bessere Wahl waere zB>30-100kHz.
HART ist HART, das läuft mit 2100/1100 Hz FSK.
MFG
Falk
Ihr habt natürlich beide recht.
Was nehme ich also für einen Kondi? Sprich: was für eine Kapazität?
Und sollte ich dann auch eine Z-Diode mit annähernd 100V Z-Spannung
nehmen?
MfG
alex
@Alexander
>Was nehme ich also für einen Kondi? Sprich: was für eine Kapazität?
Nun, da muss man mal rechnen.
Wenn das Modem Daten auf die Stromschleife schickt, dann passiert die
Einspeisung AFAIK auf einen 250 Ohm Serienwiderstand. Die beiden
Koppel-Cs liegen damit faktisch in Reihe. Bei der niedrigsten Frequenz
(1100 Hz) sollte noch keine nennenswerte Dämpfung eintreten
(RC-Hochpass).
f = 1/(2*Pi*R*C)
f = 1100Hz
R = 250 Ohm
->
C = 0,578 uF
Macht pro Kondensator etwas mehr als 1 uF.
>Und sollte ich dann auch eine Z-Diode mit annähernd 100V Z-Spannung>nehmen?
Das ist wohl eher ein wenig viel. Ich würde zwei Z-Dioden jeweils gegen
Masse sowie differentiell einen Varistor/Transorb schalten. Die
Z-Dioden/Varistorspannungen müssen naürlich im Bereich der Spannung
liegen, die die Schaltung verkraftet, also irgendwo bei 5V.
MFG
Falk
hi falk,
was heißt "koppel-Cs in reihe"? kann ich mir das so vorstellen:
<meine schaltung>
| |
= =
| |
--|-R-|--<4-20mA-Schleife>
| |
Z Z
| |
GND GND
?
Mit R=250 Ohm?
MfG
alex
<meine schaltung>
| | | |
Z = = Z
| | | |
GND | Z Z | GND
|--->|--|<---|
----|-----R------|--<4-20mA-Schleife>
Etwa so. Wie es der Supportmensch schrieb, zwei Z-Dioden 'face-to-face'.
Wieder gilt: Eine einzelne Diode hat etwa den Wert was deine Schaltung
an Spannung kann.
Funktion: Angenommen eine die Z-Dioden haben jeweils eine
Durchbruchspannung von 5V (in 'Sperrrichtung') und eine Flussspannung
(in 'Flussrichtung') von 0,7V. Wenn nun eine Spannungsspitze auftritt
(generiert über den Strom durch R) die über 5,7V ist, wird die Diode,
die in Sperrichtung ist, leitend (evtl. Randeffekte um herum diesen
Spannungswert sind hier nebensächlich) und somit wird der Eingang
kurzgeschlossen - die Schaltung wird geschützt.
wie könnte eine stromschleife einen arbeitspunkt haben? das hängt doch
von den geräten, die dranhängen und deren eingangswiderständen ab, oder
nicht?
innenwiderstand eines HART-Systems ist 230-1100 ohm...
oder eher so:
<meine schaltung>
(+) (-)
| |
|--|------------|----|
| |
|--->|--|<---|
| Z Z |
= =
| |
| |
----|-----R------|--<4-20mA-Schleife>
?
aber so sind die z-dioden kurzgeschlossen. ist auch mist.
bloß bei der variante oben müsste der widerstand meines systems doch
kleiner als das R (230 ohm) sein, damit überhaupt der hauptteil des
stroms durch mein system fließt, oder nicht? und das wäre nicht der
fall...
Welche Kondensatoren nimmt man dafür. Sind Tantal OK oder gehen auch
schlechtere bzw. brauch man da bessere? Welche Kondensatoren sind
allgemein für die kap. Kopplung geeignet?
Grüße
Robért
@Robért
>Welche Kondensatoren nimmt man dafür. Sind Tantal OK oder gehen auch
AHHHH, bloss nicht! Die sind a) polar (+ und minus muss beachtet werden)
und ausserdem SEHR sensibel gegenüber Überspannung und Pulsströmen.
>schlechtere bzw. brauch man da bessere? Welche Kondensatoren sind>allgemein für die kap. Kopplung geeignet?
Ich würde in die Richtung Folienkondensator oder Metall-Papier gehen,
die sind unpolar und spannungsfest (wenns sein muss bis 1000V und mehr).
Und sie sind nicht so sensibel gegen überspannung, einige Typen sind
sogar selbstheilend.
MFG
Falk
Hallo allerseits,
ich versuche momentan auch ein HART-Modem zum laufen zu bringen. Es soll
ein HART-Master sein. Eine Induktive Ankopplung kommt vermutlich nicht
in frage, da ich keine Transformatoren gefunden hab, die eine Temperatur
von -40°C verkraften. Also interessiere ich mich für die hier
besprochene Ankopplung.
Mein Problem dabei ist folgendes: Wo kann ich die 24VDC Spannungsquelle
für die Stromschleife anschließen und v.a. kann ich das HART-Modem mit
gleichem GND-Potenzial wie dem der 24V-Spannungsquelle betreiben, oder
muss ich eine Galvanische Trennung vorsehen?
Ausserdem habe ich in meinem vorläufigen Modem-Layout nur eine
Verbindung zur Stromschleife (nach
http://www.amis.com/pdf/transceivers/a5191hrt_an.pdf , Seite 22), die 2.
Verbindung soll vermutlich über GND gehen.
Vielen Dank im Vorraus,
Tobias
Transformatoren sollten ueberigens jkein Problem sein. Schau mal unter
"stromkompensierte Drossel" von EPCOS. Ein Ferrit Ringkern mit 2
Wicklungen drauf. Ich wuerd so bei 1mH schauen.
@ Tobias Kölling (dakalle)
>Ich hab mir jetzt mal 5 so Drosseln von EPCOS besorgt, mal sehn obs>klappt.
Was glaubst du, warum die Drossel Drossel heisst und nicht Trafo?
Mfg
Falk
> @ Tobias Kölling (dakalle)>>>Ich hab mir jetzt mal 5 so Drosseln von EPCOS besorgt, mal sehn obs>>klappt.>> Was glaubst du, warum die Drossel Drossel heisst und nicht Trafo?
Ich habe absolut keine Ahnung...
Grüße, Tobias