Forum: Platinen NaPS-Bad auf 40°


von Henk v.d. Welten (Gast)


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Morgen!
Ich hab mit der guten alten Bügelmethode 
(Laser->arte-Magazin-Cover->Bungard FepCu mit NaPS ätzen) ganz gute 
Erfahrungen gemacht. Nur ist die Plörre halt auch irgendwann mal kalt. 
Ich hab das Wässerchen in einer Kunststoffschale, würde evtl. auch auf 
Schott-Glas "upgraden" und will das wieder auf Temperatur bringen.
Wenn ich das in Mikrowelle stelle, bringt meine Freunding mich 100%ig 
um, ausserdem ist die Öffnung der Mikre auf 1,90; ist also auch 
übergiess-technisch nicht ganz ohne.
Hab gesehen, dass Pollin billige Flächenheizfolien hat und liebäugel 
damit. Hat damit jemand Erfahrungen mit Heizfolien gemacht? Kann ich die 
ohne Regelung auf 45° konstant zwingen?

Groeten, Henk

von S. W. (Gast)


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> Hab gesehen, dass Pollin billige Flächenheizfolien hat und liebäugel
> damit. Hat damit jemand Erfahrungen mit Heizfolien gemacht? Kann ich die
> ohne Regelung auf 45° konstant zwingen?


Warum nimmst du nicht einen Aquarienheizstab?

von Henk v.d. Welten (Gast)


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Hm... mal googeln, was sowas kostet.
Ne Flächenheizfolie hätte halt den vorteil, dass ich keinen Platz in 
meiner Schale opern muss, und dass die Flächenheizfolie halt ihrem 
Namensteil "Fläche" tribut zollt.

Danke für den Tip,

Henkster

von Regler (Gast)


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> Kann ich die ohne Regelung auf 45° konstant zwingen?

Du würdest die dann außen am Bottich ankleben oder wie muß ich mir das 
Vorstellen? Wegen der Temperatur brauchst du ja nur zu messen, und je 
nach Temperatur Heizung an- oder abschalten, Hysterese sollte halt 
vorhanden sein.

Mal über die Verwendung von Fe-III-Cl nachgedacht? Das funktioniert 
runter bis 16°C sehr gut und braucht definitiv nicht erhitzt zu werden.

von Bernd (Gast)


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Und bei 32° ist schluss, ohne tuning...

von yalu (Gast)


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Pollin bietet, wie ich gesehen habe, drei verschidene Heizfolien an, 
zwei davon mit 15 W und eine mit 48 W. Bei den 15-W-Folien hätte ich 
Zweifel, ob damit die die Ätzflüssigkeit überhaupt auf 45 °C aufgeheizt 
werden kann. Immerhin stellt der Boden der Kunststoff- oder Glasschale 
einen nicht unerheblichen Wärmewiderstand dar. Ein Großteil der Wärme 
wird deswegen nach unten (könnte mit entsprechender Isolierung 
vermindert werden) oder von der Flüssigkeitsoberfläche in die Luft 
entweichen.

von Henk (Gast)


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@Regler

Hab gehört, Fe3Cl bewirkt abgesehen von fiesen Flecken (egal) auch eine 
Umdekaration der umgebenden Luft für einen  länger als kurz zu 
bezeichnenden Zeitraum. Will sagen: Stinkt wie Sau und ist 
"gefährlicher" als NaPS. Ist das so? Wie siehst Du das?

> Du würdest die dann außen am Bottich ankleben oder wie muß ich mir das
Vorstellen?

Jap, so hab ich mir das gedacht. Würde die von unten an meine 
Auflaufschale ankleben.

von Regler (Gast)


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>Hab gehört, Fe3Cl bewirkt abgesehen von fiesen Flecken (egal) auch eine
>Umdekaration der umgebenden Luft für einen  länger als kurz zu
>bezeichnenden Zeitraum. Will sagen: Stinkt wie Sau und ist
>"gefährlicher" als NaPS. Ist das so? Wie siehst Du das?

Flecken sind in der Tat übel und erfordern SOFORTIGE Beseitigung, oder 
man braucht Spezialreiniger basierend auf Oxalsäure. Hab mir schon ein 
T-Shirt und ne Hose versaut, aber naja selbst schuld halt.

Zum Gestank ist folgendes zu sagen. Als ich vor zehn Jahren oder so mit 
Fe-III-Cl anfing, habe ich das Zeug natürlich auch im Wasserbad erhitzt, 
weil es eben jeder empfohlen hat. Die dabei aufsteigenden Dämpfe sind 
sehr unangenehm und stinken wirklich. Allerding braucht man -wie oben 
geschrieben- das Zeug definitiv nicht zu erwärmen und Gestank gibt's 
dann auch nicht. Glaub mir, ich mach das regelmäßig in der Küche und 
meine Freundin hätte mich schon längst vor die Tür geworfen :)

Probleme mit Unter- oder Überätzung konnte ich nie erkennen, ich mache 
oft Platinen mit Strukturen von 8mil, was für das Hobby völlig 
ausreicht.

Was ich mir allerdings bald mal besorgen werde, ist ein Glasbehälter in 
den das Zeug reinkommt und durch ne Pumpe oder was auch immer einfach 
bisschen in Bewegung ehalten wird. So brauch ich nicht ständig die 
Kunststoffschale manuell bewegen, dabei passieren nämlich auch ganz 
gerne mal Mißgeschicke. Richtige Ätzmaschinen sind mir einfach zu teuer.

von Henk (Gast)


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Jap, mir auch...
Werde FeIIICl bei gelegenheit mal ansetzen. Thema ansetzen... Kann man 
auch kalt mischen?
Und wie zauberst Du egtl. das Layout aufs Kupfer?  Hast Du einen 
Belichtungsapparat selbst gebaut? Ich liebäugel mit der LED-Version aus 
der Elektor. Nur sind mir 35EUR für 24 LED einfach zu teuer... Angeblich 
geht das auch mit Röhren aus gesichtsbräunern, aber ich finde nirgends 
Infos über das Spektrum der Sch.Dinger. Wenn die auch so bei 400nm 
liegen, wär das schon billiger als die "richtigen" Röhren oder LEDs.
Los; fütter mich mit input : )

Henk

von Regler (Gast)


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> Kann man auch kalt mischen?

Yep, wird dabei sogar von alleine warm :) Ich nehm immer die 250g-Beutel 
von Conrad auf 1 Liter Wasser.

> Und wie zauberst Du egtl. das Layout aufs Kupfer?  Hast Du einen
> Belichtungsapparat selbst gebaut?

Hab mir bei eBay ein Gesichtsbräuner für 10 Euro all inclusive gekauft. 
Den eingebauten mechanischen Timer habe ich durch einen elektronischen 
mit Anzeige und Einstellung ersetzt, fertig. Um das Teil in die 
Waagerechte zu bringen, lege ich unter eine Seite immer ein Buch. Ist 
zwar nicht professionell, aber erfüllt seinen Zweck.

von Regler (Gast)


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Ach ja und als Belichtungszeit wähle ich bei Material von Bungard 160s 
und das schon seit zehn Jahren. Die mißlungenen Platinen kann ich an 
einer Hand abzählen. Mit anderem Basismaterial habe ich keine Erfahrung.

von Verständnisproblemhaber (Gast)


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Ein Bekannter hat seiner Frau eine Jenaer-Form abgequatscht und ätzt auf 
dem Herd...

von Henk (Gast)


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Lässt der sich evtl. die Frau abquatschen : ) ?

von Karl H. (kbuchegg)


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> Zum Gestank ist folgendes zu sagen. Als ich vor zehn Jahren oder so mit
> Fe-III-Cl anfing, habe ich das Zeug natürlich auch im Wasserbad erhitzt,
> weil es eben jeder empfohlen hat. Die dabei aufsteigenden Dämpfe sind
> sehr unangenehm und stinken wirklich.

Entweder ist meine Nase hinüber oder ich mach was falsch.
Ich erwärme mein Fe-III-Cl und, na ja, ein schwacher 'Duft'
ist riechbar. Von 'stinkt wie Sau' kann keine Rede sein.

Die Flecken sind aber wirklich unangenehm. Vor allem bei
mir, der ich die Tendenz habe, beim Basteln immer die 'neue
Hose' anzuziehen. Den Mode-Schrei der letzten Jahre
(zerissene Jeans mit Löcher und Flecken) könnte ich erfunden
haben. Allerdings schon vor 30 Jahren und zum Bruchteil dessen,
was die für ihre Laser-verbrannten Designer-Jeans haben wollen.
Ich leg sogar noch ein paar Epoxid-Harz Tropfen drauf :-)

von S. W. (Gast)


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> Entweder ist meine Nase hinüber oder ich mach was falsch.
> Ich erwärme mein Fe-III-Cl und, na ja, ein schwacher 'Duft'
> ist riechbar. Von 'stinkt wie Sau' kann keine Rede sein.

Dieser schwache Geruch wird alles eiserne in deiner Umgebung oxidieren. 
Aus diesem Grund sollte man schon gar kein FeCl3 verwenden. Zudem ist es 
aus der Umwelt nicht wieder wegzubekommen.

von Torsten (Gast)


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>Dieser schwache Geruch wird alles eiserne in deiner Umgebung oxidieren.
>Aus diesem Grund sollte man schon gar kein FeCl3 verwenden. Zudem ist es
>aus der Umwelt nicht wieder wegzubekommen.

Ich denke mal, dass Du da Eisen(III)Chlorid mit
Salzsäure & Wasserstoffperoxid verwechselst !

Eisen(III)Chlorid wird auch in Kläranlagen eingesetzt.
Dass es NACH dem Ätzen Kupferionen/Kupferbestandteile enthält,
die der Umwelt nicht gutun bzw. schädlich sind ist klar.
Das Gleiche hast Du aber bei den anderen Ätzmitteln NACH dem Ätzen auch.

@Karl Heinz
Meine Nase scheint auch hinüber zu sein - ich rieche nämlich auch
kaum etwas !

Nette Grüße
Torsten

von S. W. (Gast)


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> Ich denke mal, dass Du da Eisen(III)Chlorid mit
> Salzsäure & Wasserstoffperoxid verwechselst !

Nein.

> Eisen(III)Chlorid wird auch in Kläranlagen eingesetzt.

Eisen-III-Chlorid ist ein Umweltgift. Im Sicherheitsdatenblatt, dass 
vermutlich eh niemand liest, steht drinnen, dass es längerfristig die 
Gewässer schädigen kann.

http://www.tessenderlo.ch/deutsch/produkte/pdf/sicherheit/sicherheit_fecl3_37_46_d.pdf
http://www.sidra.de/cache/eisen-iii-chloridsulfat-loesung-s-de-de-9320.pdf
http://www.hedinger.de/bilder/6/Eisen(III)-chlorid%20_wasserfrei_v002.pdf

> Dass es NACH dem Ätzen Kupferionen/Kupferbestandteile enthält,
> die der Umwelt nicht gutun bzw. schädlich sind ist klar.

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