Ich habe bis jetzt nur gutes vom ätzen mit Salzsäure gelesen (saubere Sache, kein vorheizen,...) und möchte es nun auch mal ausprobieren. Kann mir jemand eine Anleitung besorgen oder Tipps geben? Oder steht etwas im Internet? DANKE!
Hallo Martin, Das Ätzen geht recht fix und einfach. Das Problem ist nur die Handhabung der Chemikalien. Vor ca. 20 Jahren (wieso fühle ich mich plötzlich so alt?) habe ich das mit 30%iger Salzsäure und 30% Wasserstoffperoxid gemacht. Beides 1:1 in eine kleine Wanne, die Platte dazu und fertig. Der Ätzvorgang dauert keine Minute und gibt sehr schöne Leitungen. Die Nachteile: - Löcher in den Klamotten, wenn Du Dich etwas zu schnell bewegst - Dämpfe (Chlorwasserstoff, nicht sehr gesund) - Wohin mit den Resten? (Säure + Oxidant + CuO darf auch nicht verdünnt weggeschüttet werden) Ich habe nur auf diese Weise geätzt, da mir der Rest zu umständlich war. Ich weiß auch nicht, ob Du heute noch so ohne weiteres an die Chemikalien rankommst oder ob Du einen Giftschein oä. brauchst. Gruß, Chaldäer
Was brauche ich eigentlich alles für Chemikalien? - Salzsäure 30% - Wasserstoffperoxid 30% und damit kann ich meine belichtete Platine ätzen? Wie sind denn da die Ätzzeiten? Ist die Fotolackschicht sehr empfindliche gegenüber der Salzsäure?
Diese Suppe benutzt ich schon seit ein paar Monaten und bin sehr zufrieden damit... im Vergleich zu Feinkreistall oder so geht es schneller, ist einfacher zu handhaben und billiger. Ich benutzt 770ml Wasser, 200ml Salzsäure und 30ml H²O² (setze meißtenst 1/10 davon an). Das Ätzen dauert etwa 15min, hängt aber davon ab wieviel man benutzt.
Hallo Martin, bei einer frisch belichteten Platine habe ich zuerst mit einer Natriumchloridlösung den belichteten Lack weggewaschen. (Wenn ich mich noch recht erinnere... bin dann zu Siebdruck übergegangen, weil der Photolack bei höheren Säurekonzentrationen und damit kürzerer Ätzzeit zu empfindlich war) Die Platine vor dem ätzen mit klarem Wasser waschen!!! Die genauen Verhältnisse zu ermitteln ist relativ einfach: durch das Peroxid sollte die Platine schnell grün (oder fast schwarz) werden. Das Kupferoxid kann im gegensatz zum Kupfer von der Säure gelöst werden. Wenn Du mit einem Pinsel über die Platine gehst, sollte jedesmal frischer Kupfer zu erkennen sein, der wieder grün wird. Also: Geht das Grüne nicht weg -> mehr Säure, verfärbt sich die Platte nicht -> mehr Peroxid. Gruß, Chaldäer
Hallo, ich würde dringend davon abraten 30%ige Salzsäure mit 30%igem H2O2 zusammenzumischen. Diese Komination erhitzt sich und fängt schön zum schäumen an. Ich has mal ausprobiert weil ich wissen wollte was passiert....wers nicht lassen kann macht das in einem Glas das in einem Wassereimer steht der mit mind 5cm Wasser gefüllt ist. Aber bitte nur mit frischen Zutaten da man die Kupferoxide auf gar keinen Fall in den Abfluss bringen darf.... MfG Rainer
also ich hab das auch gemacht und bei mir passierte gar nix... ausser einer ätzzeit von !!!!!!!!!!!3!!!!!!!!!!!! sekunden... das war ne killerlösung. aber bitte nur im abzug leuts. Fritz7
Hallo, ich hab festgestellt bei so niedrigen Ätzzeiten :) wird das Ergebnis nicht so gut, wie wenn man ein bisschen weniger H2O2 zugibt und so ca. 30sec bis ne 60sec ätzt, dann brauchts auch keinen Abzug dann reichen 2 offene Fenster oder Balkon mit ner geeigneten Unterlage. Es gehört aber immer ein Wassereimer daneben - man weiß ja nie..... MfG Rainer
doch bei mir war das ergebnis gerade durch diese kurze zeit, besonders gut.. (wenig unterätzung) Fritz7
Ist das mit dem Entsorgen der Chemikalien wirklich so streng? Salzsäure: Die menschliche Magensäure ist 3%ige Salzsäure, darf ich also auch nicht ins klo ko***? ;-) Also dürfte Verdünnen doch kein Problem sein!? H2O2: zersetzt sich ja zu Wasser und Sauerstoff. Sauerstoff ist sehr gesund, Wasser eigentlich auch. Einfach nur eine Weile stehen lassen? CuO: Sollte eigentlich durch die HCL in CuCl umgesetzt werden. HCL: wird zu Wasser + Kochsalz neutralisiert, wenn man den Entwickler (NaOH), den man sowieso braucht, zur HCL kippt. Liege ich mit meinen Aussagen jetzt so daneben? Ist das Entsorgen von Eisen(III)Chlorid so viel einfacher? Ich bin kein Chemiker, möchte das aber gern begreifen!
Die Säure und das Peroxid sind nicht gefährlich (für die Kläranlage!!!), was Probleme macht sind die Kupfersalze, die in der Kläranlage die biologische Stufe komplett zerstören, da sie jede Art von Mikroorganismen abtöten. So eine biologische Stufe kostet viel Geld; wenn soetwas öfter vorkommt forscht die Wassergesellschaft nach und findet i.d.R. auch Spuren (Kupfersalze setzen sich gerne in Rohren ab). Da können schöne Summen an Schadensersatz zustande kommen. Also ab damit zum Giftmobil, ist kostenlos und unbedenklich. So faul kann wirklich keiner sein, nicht einmal im Jahr einen Kanister abzugeben. Henrik
Ich habe ja nichts gegen "saubere" Entsorgung, wollte eben nur mal die Zusammenhänge wissen. Also betrifft das im Prinzip alle Ätzmethoden, Kupfersalze entstehen ja immer. Dabei fällt mir ein, Kupfer ist noch gut für die Haare, hört man doch jetzt in der Werbung!? Also mit der verbrauchten Ätzlösung die Haare waschen? ;-)
> H2O2: zersetzt sich ja zu Wasser und Sauerstoff. Sauerstoff ist sehr > gesund, Wasser eigentlich auch. Einfach nur eine Weile stehen lassen? In der Luft sind IIRC ca. 21% Sauerstoff, reiner Sauerstoff ist meines Wissens ungesund für Menschen. Und zur Ungefährlichkeit von Wasser, was meinst Du wieviele Menschen im Jahr durch Wasser umkommen :) Und man kann angeblich sogar eine lethale Dosis Wasser trinken. Simon
Woher bezieht ihr das H202? Meine Frisöse hat ein Pulver aber ich bin mir gar nicht sicher wieviel % da drinnen sind... Egal, ich werde es demnächst mal probieren... ist ja "nur" ein Oxidationsmittel damit es schneller "geht"... Wie lagere ich den Mist dann? HCl + H202 soll man doch gar nicht verschlossen lagern. Reicht da ein ausreichend großer Kanister, mit dem ich den Mist dann verdünnt und verschlossen lagern kann? Offen will ich die Suppe nicht rumstehen lassen, habe schon von Leute gehört denen sämtliche Sachen angerostet sind..
nachtrag: gibt es eigentlich keinen Komplexbilder mit dem man das Cu ausfällen kann? Dann könnte man die Suppe ja doch vorsichtig abgiessen und ins Klo kippen...
H2O2 bekommst Du in der Apotheke (genau wie HCL) beides bekommst Du etwa 30%ig in geeigneten Kunststoffflaschen, die auch zur Lagerung geeignet sind. H2O2 sollte man aber trotzdem nicht zu lange lagern, es wird dann unbrauchbar. HCL hält sich da schon etwas länger. Gemischt sollte man es auf keinen Fall lagern. Mit H2O2 geht es nicht schneller, nur so geht es überhaupt! Die HCL kann dem Kupfer nichts anhaben. Das H2O2 macht aus dem Cu CuO und die HCL aus dem CuO dann CuCl, wenn ich das richtig verstanden habe. Aber ich glaube, darüber gibt es hier schon einige Threads.
Das Ausfällen bringt nicht viel, die erlaubten Abwasser-Werte kann man auch damit nicht erreichen und nachträgliches Verdünnen ist verboten. Es wäre möglich, das mit Zinkgranulat zu machen, Zinkgranulat ist aber sehr teuer, wenn man es überhaupt bekommt. Das Giftmobil, welches in jeder deutschen Stadt mindestens 1 mal im Monat kommt, ist kostenlos, man muss lediglich den Kanister mitabgeben. Henrik
mehr H202 -> schneller (oder die 3sec. von oben:-) weniger, langsamer... so habe ich das gemeint. Oxidiert halt das Kupfer nur auf. H202 "zieht" halt Wasser an und wird dann zu Wasser, darum sollte man es nicht ewig offen stehen lassen und gut verschlossen lagern. Apotheken sollen teuer sein!? Das Blondiermittel ist ein Pulver und lässt sich damit einfacher lagern... Egal ich habe es ja selber noch nicht ausprobiert. Kennt sich jemand in Chemie aus? Womit kann ich das Kuper ausfällen, in einer verdünnten Lösung?
Ok, wenns teuer ist hat es sich schon erledigt. http://www.wgv-quarzbichl.de/beratung/giftmobil/ ... Laborchemikalien: 5 Liter, maximale Gefäßgröße: 1 Liter Säuren, Laugen: 5 Liter Das soll einer verstehen!? 5 Liter, aber nur 5 * 1Liter... Da bin ich mal gespannt, wenn ich zahlen muss nehme ich die anderen 4 Liter wieder mit nach Hause
Hmmm, H202 in Pulverform? Weiss jemand, wie dieses Pulver in Verbindung mit (offensichtlich) Wasser, H2O2 erzeugt?
Das H202 selbst ist flüssig! Ausserdem glaube ich nicht, dass man mit dem Pulver eine hohe Konzentration hinbekommt. Ich verwende flüssiges direkt aus der Flasche (30% nicht 3%, wie beim Friseur). Kostet ein paar pro Liter, kommt man aber ewig mit aus. Ich lagere es übrigens fest verschlossen in der Orginal-Flasche, im Keller, wo es allerdings immer angenehm kühl steht. Die Ätzbrühe selbst sollte man allerdings nicht fest verschlossen halten! Das Pulver würde ich nicht verwenden, was bei dieser Reaktion noch entsteht weiss keiner und wenn noch HCl hinzukommt, kann das unerwünscht Nebeneffekt haben (vielleicht sogar gefährliche). Henrik
Ich habe für die Atzlösung einen 4l Kunststoffbehälter (4-kantig), den ich (wenn ich gerade geätzt habe) zwar zuschraube, aber so etwa die nächsten 24h lang alle paar Stunden entlüfte. Wenn ich ihn zuschraube drücke ich die Seiten etwas ein, verschliesse ihn und wenn die Seiten wieder gerade oder leicht ausgebeult sind wird der Druck abgelassen und die Seiten wieder eingedrückt. Da ich da zur Zeit vielleicht einen halben Liter drin habe, ist genug Platz zum Ausgasen. Wenn ich am Nachmittag was ätze und vor dem Schlafengehen den Druck ablasse, geht das eigentlich bis zum Aufstehen gut. Nach den ~24h gast nichts mehr aus, dann braucht auch nicht mehr entlüftet werden. Da dieser Behälter neben der Toilette steht fällt er einem auch öfter mal ins Auge (im übertragenen Sinne) :) Simon
>>>Die Säure und das Peroxid sind nicht gefährlich (für die
Kläranlage!!!), was Probleme macht sind die Kupfersalze, die in der
Kläranlage die biologische Stufe komplett zerstören, da sie jede Art
von Mikroorganismen abtöten. So eine biologische Stufe kostet viel
Geld; wenn soetwas öfter vorkommt forscht die Wassergesellschaft nach
und findet i.d.R. auch Spuren (Kupfersalze setzen sich gerne in Rohren
ab). Da können schöne Summen an Schadensersatz zustande kommen.<<<
Konnte vor kurzem mit dem Laborleiter einer Kläranlage reden und habe
ihn diesbezüglich gefragt. Tut den Bakterien nicht die Bohne, wenn du
paar Liter Suppe ins Klo kippst. Sie zerstören wohl eher, wenn
überhaupt in der Konzentration, die Bakterien und sonstiges in der
Kanalisation!
Ist ihm noch nie vorgekommen, dass eine biologische Stufe komplett
zerstört wurde, da die Organismen mehrmals täglich kontrolliert werden
(die bilden dann ne Schutzhülle um sich herum) und dann wird einfach
mal kurz nachverdünnt.
Henrik hats ja auch selber schon geschrieben, dass das Kupfer eher in
den Rohren der Kanalisation hängen bleibt und dann halt dort
(unerwünschtes) abtötet.
Ausserdem kann man einen Haushalt keinen Vorwurf machen, wenn
Abflussreiniger eingesetzt wird und dieser Cu-Ionen loslöst.
Bekomme demnächst 12%iges H2O2 (lq.) von ner Frisöse, Halber Liter für 4,50. Wieviel zahlt ihr für 30%iges aus der Apotheke bei euch? Werde
@funker die Diskussionen über den sachgerechte Entsorgung von gebrauchten Ätzlösungen sind in vielen Elektronik-Foren ein Thema. Das ganze Thema kann man kurz zusammenfassen: 1. Ich entsorge die Kupfersalz-Lösungen sachgerecht über ChemMobil oder Recycling-Hof. Selbst für mäßig intelligente Menschen sollte es möglich sein, die Modalitäten der Entsorgungsstellen über das Telephonbuch zu erfragen (evtl. über Stadtreinigung etc.). 2. Ich verhalte mich als Umweltschwein, entsorge über die Kanalisation oder Hausmüll und beruhige mein Gewissen mit "...meine kleinen Mengen machen nichts... , ...die böse Industrie ist viel schlimmer..., ...was kann ich dafür, wenn Haushaltsreiniger das Kupfer auflöst... usw. Mit dieser Argumentation kann ich dann auch alte Autoreifen und Batterien im Wald entsorgen. Nur am Rande, Komplexbildner fällen keine Kufpersalze aus, sondern halten sie eher in Lösung!! Alle wollen zurück zur Natur aber keiner zu Fuß.
@Thomas: Das kann nicht sein! 30%iges H2O2 (technisch) kostet in D min. 9 Euro/Liter! Henrik
@Visitor: Du hast theoretisch schon recht, aber es soll ja auch Leute geben, die ihrer Lösung schon mal ins Klo gekippt haben und sich jetzt Sorgen machen, dass sie im Klärwerk Schaden verursacht haben. Ein sachlicher Beitrag halt, mehr auch nicht. Man muss halt die ganze Kette betrachten und nicht gleich Klo=Klärwerk argumentieren. Klo-Kanalisation-Klärwerk-Abwasser. Ist halt eine "Greenpeace"-Argumentation die du da anführst. Bau schon mal deine Kupferdachrinnen ab, die belasten dein Abwasser auch. Bei tausenden von m³ macht es schon Sinn, dass Grenzwerte eingehalten werden, aber beim Hobbybastler, dem 1-2mal im Jahr ein paar Liter Lösung mit Kupfersalzen anfallen, kann ich Grenzwerte überhaupt nicht nachvollziehen, da es für Haushalte auch keine gibt (Abflussreinger). Schließlich landen die Salze auch nicht direkt im Teich nebenan, wenn man sie ins Klo kippt. Nach einem kräftigen Regenguss geht die Konzentration gegen Null (Kupferdachrinne), oder man erhöht die industrielle Belastung von 0,5ppm auf 0,50000001 ppm.
@funker, natürlich bricht keine Kläranlage und kein Ökosystem zusammen, wenn ein Hobbybastler seine Ätzlösungen über die Kanalisation entsorgt. Mir geht es im Prinzip nur darum, daß eigentlich fast jeder weiß, daß diese Art der Entsorgung nicht ganz "sauber" ist. Da außerdem viele Gemeinden die sachgerechte Entsorgung solcher Kleinmengen kostenlos erledigen, ist nur die eigene Bequemlichkeit der Grund für diese Art der Beseitigung. Umweltbewußtsein fängt auch im Kleinen an, mir macht es jedenfalls nichts aus, zweimal im Jahr meinen Platinenausschuß (Lochraster, ich ätze nicht) im Giftmobil kostenlos abzugeben. PS: Kupferdachrinnen kann ich mir übrigens nicht leisten!
Kupferoxid aus Dachrinnen ist auch nicht wasserlöslich, also keine Gefahr für ein Ökosystem. Gefährlich sind Kupfersalze, wie Kupferchlorid. Henrik
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