Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Motortreiber 293E


von Poseidonius (Gast)


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Hallo zusammen,

der Motortreiber 293E kann mit 2 H Doppel-Bücken 2 Motoren beschalten. 
Entsprechend hat er 4 "Sensing" Ausgänge, mit denen, so hoffe ich, der 
Strom durch den Motor als Spannung abgegriffen werden kann. Ist das 
richtig? Kann ich die 2 Sensing Kanäle irgendwie zusammenfassen um mit 
einem AD Kanal hinzukommen?

Danke für eure Tipps

von Philipp B. (philipp_burch)


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An die Sense-Anschlüsse solltest du einen Shunt klemmen über dem du dann 
die Spannung abgreifen kannst. Wenn du es nicht brauchst wirst du den in 
jedem Fall irgendwie mit GND verbinden müssen, das ist nicht einfach ein 
Ausgang.
Das Datenblatt verrät das übrigens alles.
http://pdf1.alldatasheet.com/datasheet-pdf/view/22431/STMICROELECTRONICS/L293E.html
Seite 2

von Poseidonius (Gast)


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Vielen Dank Philipp,

ähh, ich muss nachdem ich die Widerstände eingebaut habe dann abhängig 
von der Drehrichtung an den Sense-Anschlüssen eine Spannung abgreifen? 
Wie kann ich aus dieser Spannung auf den Strom schließen, R=U/I wobei R 
der Shunt ist und U die gemessene Spannung? Wie muss der Widerstand 
dimensioniert sein?

Danke für Eure Verständnis

Poseidonius

von johnny.m (Gast)


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Wenn Du die Richtungsinformation nicht brauchst, dann kannst Du auch die 
zu einer Vollbrücke gehörenden Sense-Ausgänge verbinden und über einen 
einzigen Shunt an Masse legen. Über dem Shunt kannst Du dann eine dem 
Motorstrom proportionale Spannung abgreifen (und evtl. einem ADC 
zuführen).

von johnny.m (Gast)


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> Wie muss der Widerstand dimensioniert sein?
So, dass er im Betriebsbereich des Motors nicht zu viel Spannungsabfall 
und Verlustleistung verursacht, aber noch eine vernünftig messbare 
Spannung liefert. Wenn Dein Motor z.B. um 1 A zieht, dann wärst Du mit 
0,5 Ohm bei 0,5 V Spannungsabfall und bei 0,5 W Verlustleistung.

von Poseidonius (Gast)


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Sorry, für mein geringes Elektrotechnikverständnis ...
Es gilt P=U^2/R und damit sollte der Shunt recht groß sein um einen 
geringen Leistungsverlust zu produzieren? Warum ist der Shunt dann 
niederohmig? Der Strom soll doch durch die Motoren fließen und nicht 
über diesen "Messausgang".

Danke


von Poseidonius (Gast)


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Und noch eins hinterher, habe im Netz den Hinweis gefunden, dass man in 
jedem Fall einen Operationsverstärker braucht ... richtig?

von jack (Gast)


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>Es gilt P=U^2/R

U ist aber die Spannung, die am Sense-Widerstand abfällt, und die sollte
möglichst klein sein a)um den Motor keine Spannung wegzunehmen und
b) um die Verlustleistung so klein wie möglich zu halten.

Vielleicht verstehst Du P = I * R^2 besser.

Deswegen brauchst Du auch die Spannungsverstärkung mit dem OPV.
Am besten 100 m(illi)Ohm und 10 bis 50-fache Verstärkung.

von johnny.m (Gast)


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> P = I * R^2
Falsch.

  

von jack (Gast)


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Klar, wollt ich grad verbessern :-)

von johnny.m (Gast)


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@Poseidonius:
Der Shunt liegt in Reihe zur Motorwicklung. Je größer er ist, desto mehr 
Spannung fällt (bei gleichem Strom) an ihm ab. Diese Spannung fehlt dann 
an der Motorwicklung.

Ein OPV macht allein deshalb Sinn, weil die Spannungen am Shunt aus o.g. 
Gründen klein gehalten werden sollten, handelsübliche 
Analog-Digitalwandler jedoch i.d.R. eine gewisse 
mindest-Referenzspannung benötigen. Und dadurch geht die Auflösung bei 
der Messung den Bach runter, weil Du den Messbereich des ADC, der durch 
die Referenzspannung gegeben ist, bei Weitem nicht ausnutzt. Die 
Verstärkung sollte deshalb so gewählt werden, dass der zu erwartende 
Strombereich vernünftig auf den Messbereich des ADC abgebildet wird.

von Poseidonius (Gast)


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Vielen Dank für Eure Hinweise, die kombiniert mit einem Blick auf die 
Wikipedia Seiten für grundlegende Erkenntnisse gesorgt haben ....

Gibts es denn einen Motortreiber, die Leistungsmäßig wie die L293 Reihe 
zugeschnitten sind und eine Strommessung mit zugehörigem OPV schon 
beinhalten?

Danke

von NickJag (Gast)


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Hallo Ich habe auch eine frage zum 293E

Und zwar wenn ich an den shunt ausgang noch einen widerstand anschließen 
muss, währe es dann nicht sinnvoll sich das geld für den teuren 
motortreiber zu sparen und den widerstand(shunt) direkt in reihe mit dem 
motor zu schalten?
Und wie bekomme ich am besten einen Shunt widerstand? habe nen motor mit 
12V 1A und denke das ich nen tiny15 benutze, wo ich schon am adc ne 20x 
verstärkung habe, würde also bei 2,56V ref.V / 20 = 0,125V und die durch 
1A
einen 0.125Ohm widerstand benötigen.

von Der wohl ahnungslose (Gast)


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Der Motortreiber ist ja dazu da, um den Motor zu Treiben ;)
Der µC bekommt bei einem Ampere wohl 'dicke Backen' ... oder löst sich 
unter einem 'plopp' mit viel Gestank in seine Bestandteile auf.
Außerdem kannst Du einfach die Drehrichtung ändern, den Motor aktiv 
Bremsen (kurzschließen) oder auslaufen lassen.

Wenn der Motorstrom nicht benötigt wird, den SENSE-Ausgang auf GND, 
sonst fällt an dem Sense-Widerstand eine dem Motorstrom proportionale 
Spannung ab.
Wie es mit dem ADC des tiny15 aussieht, ist mir aber nicht bekannt - 
liefert der nicht bei Vdd den Maximalwert?

von NickJag (Gast)


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Nein der motortreiber soll ja auch bleiben, aber es gibt ja wesendlich 
günstigere, die dann keinen separaten shunt ausgang haben

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