Habe eine Lötspitze von Ersa gekauft: http://www.conrad.de/goto.php?artikel=588364 Das Lötzinn perlt an der Spitze einfach ab, bleibt aber ca. 2 mm weiter oben haften. Dadurch ist der Wärmetransport direkt an der Spitze auch sehr schlecht. Ist das ein Defekt?
Maxim wrote: > Das Lötzinn perlt an der Spitze einfach ab, bleibt aber ca. 2 mm weiter > oben haften. Welche Temperatur mit welchem Lötzinn ? Perleffekte bekomme ich wenn ich meine Löte so Heiss einstelle das Bleilot vor Angst wieder abspringt... Gruß Björn
Im gleichen Laden (C) habe ich auch kürzlich Spitzen gekauft, auch die 0.4 mm 832 UDLF. Verwende normalerweise die 1 mm, habe sie aber gerade mal eingeweiht und aufgesteckt. Geht einwandfrei! Für mich hört sich das nach zu hoher Temperatur an. Ich verwende gerne einen Lötspitzenreiniger bzw. Verzinner (Stannol Tippy; vor allem beim ersten mal und immer vor dem Abkühlen der Spitze), sowas könntest du mal probieren. Schwämmchen auch immer richtig nass halten. Lötest du geregelt oder mit normalem Lötkolben? Ansonsten könntest du notfalls mal versuchen mit dem Seno Polibloc behutsam die Spitze zu reinigen (aber bei einer neuen Spitze ist das sicher unnötig).
Ich reinige die Spitze auch mit einem nassen Schwamm. Der Lötkolben ist ein Multi Pro 230V. Hat eine Temp von 450°C. Wenn die Temperatur aber wirklich zu hoch wäre, dann würden ja massige Lötstellen schnell flüssig werden. Das ist aber nicht so. Selbst eine kleine Lötstelle, z. B. IC-Pad, braucht manchmal ein paar Sekunden um flüssig zu werden. Außerdem habe ich mit der original-Lötspitze überhaupt keine Probleme. Mit der macht das Löten einfach Spass. Die Temperatur ist ja die selbe. Mein Vater meint, durch die lange und dünne Spitze geht die Wärme nicht schnell genug auf die Lötstelle über. Ich hätte wohl eine etwas dickere kaufen sollen.
Richtig. Die massigen Lötstellen schmelzen nicht, weil die Wärmeübertragung mit der dünnen Spitze nicht so optimal ist. Deswegen kann die Temperatur trotzdem zu hoch sein! Und 450°C sind eine Menge. Mir langen 100°C weniger für die meisten Fälle. Die Spitze ist gut, um kleine ICs zu löten. Beim Kühlkörperauslöten oder solchen Späßen wirst du damit sicher nichts. Aber deswegen hat man ja mehrere davon. Die 0.4er, dazu evtl. noch eine 0.8er und eine 2mm Meißelspitze für´s Grobe, und man ist für fast alles gewappnet. Benutzt du Bleilot? Wenn ja, probier mal was um die ~330-360°C (oder sogar noch weniger) Grüße, David
Da ungeregelt ist die Temperatur vergleichsweise hoch (ich löte nicht über 350 Grad, eher weniger), das erhöht den Hang zur Oxidation. In diesem Fall Kolben nicht lange ohne Zinn an der Spitze liegen lassen und kurz vor dem löten abstreifen und öfter mal in den Aktivator tippen. Ersa empfiehlt übrigens zum reinigen von oxidierten Spitzen tatsächlich die Drahtbürste. Also da nehme ich doch lieber meinen Polibloc. Warum trotz der (zunächst) größeren Hitze das Zinn nicht gleich zum schmelzen kommt, hat außer dem von David schön umschriebenen Grund noch einen weiteren, nämlich die vergleichsweise geringe Leistung des Kolbens. Die Stationen haben hier 60 bzw. 80 Watt (andere noch mehr), damit lässt sich der plötzlich auftretende Wärmeverlust in der Spitze (bei Berührung der Lötstelle) schneller ausgleichen. Du könntest event. mal die 842UD probieren, die ist wie ein angespitzter Bleistift geformt und hat event. etwas mehr Masse in der Spitze um die Wärme zu halten. SMD z.B. SO-8 lässt sich aber auch noch gut mit der 1 mm Spitze löten.
Ich löte bleihaltiges Lot meistens sogar mit 250° (aber geregelt) Damit bekomm ich so gut wie alles gelötet. Nur wenns mal größer wird muss man noch mal n bisschen aufdrehen. Über 400° hab ich aber noch nie gebraucht, auch nicht für mainboard Elkos.
Nebenbei : Bleifreies Lot legiert viel staerker, dh die Spitzen sind schneller aufgebraucht. Eine uebermaessig hohe Temperatur foerdert die legierung, und die Zeit hilft auch. Daher sind moderne Loetgeraete mit Sensoren ausgestattet, die die Temperatur zuruecknehmen waehrend der Kolben in der Halterung ist. Der neue Weller ist super, ich bin begeistert.
Hallo, ich habe zwar eine Weller, aber da muss man z.T. neue Spitzen erst mal gut mit Zinn 'baden', weil sie irgendwie passiviert sind (vielleicht zu lange abgelagert?) und das Zinn dan auch von der Spitze abperlt. Und wenn das Zinn abperlt, dann kann man auch nicht damit löten, weil sich so ne Art Grenzschicht bildet, die Wärme schlecht leitet. Also: wenn die Spitze an einer Stelle Zinn annimmt, versuchen mit mehr Lötzinn, ob der Rest auch benetzbar ist evtl. durch Zuhilfenahme eines Aktivators. Bei meinen Wellerspitzen reicht es meist, wenn ich langsam neues Zinn zuführe, bis sich ein riesiger Tropfen auf der gesamten Lötspitze angesammlt hat. Die Temperatur scheint mir persönlich auch etwas hoch, da bei längerem Nichtgebrauch hohe Temperaturen die Oxidation der Oberfläche fördern, was die Spitze wieder passivieren kann, wenn zu wenig Zinn drauf ist.
Nasse Schwämme fördern durch schnelle Abkühlung Rissbildung in der Spitze, was die Benetzung erschwert und den Verschließ erhöht. Nass sollte der Schwamm also nie sein, höchstens leicht! feucht. Oder man nimmt nen Klumpen Stahlwolle oder ein Papiertaschentuch (brennt erstaunlicherweise kaum an).
>Nasse Schwämme fördern durch schnelle Abkühlung Rissbildung in der >Spitze, was die Benetzung erschwert und den Verschließ erhöht. Nass >sollte der Schwamm also nie sein, höchstens leicht! feucht. Oder man >nimmt nen Klumpen Stahlwolle oder ein Papiertaschentuch (brennt >erstaunlicherweise kaum an). Märchenstunde oder ständig weiter erzähltes Vorurteil?! Zitat Ersa aus "fachgerechter Pflege": "Wischen Sie vor jedem Lötvorgang die Spitze an einem feuchten Schwamm ab. Alternativ können Spitzen mit Metallwolle auch trocken gereinigt werden." Weiteres Zitat Ersa: "Das Reinigen oder Reaktivieren von oxidierten Lötspitzen erfolgt in vier Schritten. 1. Reinigung mit einem feuchten Schwamm ..." NIRGENDWO steht bei Ersa ein Hinweis wie >Achten Sie darauf, dass der Schwamm nicht zu nass ist< oder >auf keinen Fall die Lötsitze auf einem zu nassen Schwamm abwischen< Abkühlen tut die Spitze auch bei Kontakt mit den Lötstellen und gerade größer flächige Lötstellen, die nicht sofort das Zinn zum fließen bringen, kühlen die Spite mit Sicherheit mehr ab als der kurze Kontakt mit einem nassen Schwamm (bei dem sich schnell durch verdampfendes Wasser ein Luftpolster bildet, dass Wärme schlecht leitet und das Auskühlen der Spitze erschwert).
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