Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Studium nach abgebrochener Lehre


von Herbert (Gast)


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Hallo zusammen. Ich mach seit einem halben Jahr ne Lehre und merke 
langsam, dass das nichts für mich ist. Jetzt möcht ich das machen, was 
ich von anfang an wollte: studieren. Das Studium ist ohne 
Zugangsbeschränkung.
Hab auch gutes Abitur (2,6)
Bekommt man nach abgebrochener Lehre und Anfang des Erststudiums 
überhaupt Bafög ?

mfg Herbert

von Professor (Gast)


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Du willst studieren?
Im Studium lernt man vorallem selbständiges Arbeiten und mit ausdauer 
ein Problem zu lösen, und nicht wenn es etwas schwierig wird aufzugeben, 
im Vorfeld sich gut informieren und nicht dann einfach abbrechen...

Also - Studienarbeit Nr. 1:
Bekommt man nach abgebrochener Lehre und Anfang des Erststudiums
überhaupt Bafög ?

von Blaubär (Gast)


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Also, wennn man nicht einmal eine Lehre schafft, wird man beim Studium 
überhaupt keine Chance haben. Da werden nämlich die Schlechten 
aussortiert, während eine Lehre jeder Spacko besteht.

von Jorge (Gast)


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@Blaubär
>Also, wennn man nicht einmal eine Lehre schafft, wird man beim Studium
>überhaupt keine Chance haben. Da werden nämlich die Schlechten
>aussortiert, während eine Lehre jeder Spacko besteht.

Kannst du dir vorstellen, dass man eine Lehre "nicht schafft", weil 
einem der Laden zu blöd ist ?

Es ist nicht so, dass die Schlechten aussortiert werden im Studium, 
sondern nur die ungeeigneten fürs Studium und nicht für das spätere 
Berufsleben. Das ist oft das gleiche, weil man dort mit genau diesen 
Leuten Kontakt bekommt.

Tendenziell ist es aber schon so, dass "Streber" eine Ausbildung eher 
ohne Probleme bestehen. Das liegt an ihrer Autoritätshörigkeit und an 
ihrer Bereitschaft persönliche Dinge für die Belange der Vorgesetzten 
zurückzustellen.

So klingt es auch aus deiner Ausführung heraus.

Viele Menschen sind Rudeltiere: Buckeln und Treten. Bei dir habe ich 
"drauf" rausgehört... -> eine Evolutionsstufe drunter also.







von Ausbilder (Gast)


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@Jorge,

is' schon klar, die anderen sind Schuld, daß Du Deine Lehre nicht 
geschafft hast. Man könnte auch sagen, daß Deine Streber einfach mehr 
Durchhaltewillen und Ausdauer als Du haben. Von Intelligenz will ich 
jetzt mal nicht reden.
Wer drei Jahre Lehre nicht durchbeißen kann, hat im Studium nichts 
verloren. Oder glaubst Du, es gibt keine "blöden" Assistenten, 
Professoren etc. Und später im Berufsleben tut man natürlich alles, daß 
Du es schön kommod hast.

von peterguy (Gast)


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Klar kann man seine Lehre abbrechen und bekommt dann noch Bafög! Wenn 
man nach einer abgeschlossenen Lehre studiert kriegt man ja auch 
welches... Wenn die Eltern jedoch zu viel verdienen, wirds mit dem Bafög 
schwierig, aber das ist ja eher ein generelles Problem.

Ob es sinnvoll ist, eine Lehre abzubrechen um studieren zu gehen ist 
natürlich eine ganz andere Frage. Der Verdacht liegt in solche einem 
Fall nahe, daß der Kandidat kein Durchhaltevermögen besitzt. Allerdings 
ist es aus der Ferne nur sehr schwer zu beurteilen, was  für eine Type 
Herbert ist, weswegen ich mich hier nicht auf eine Abschätzung einlassen 
würde.

In meiner Lehre (Elektroinstallateur) habe ich bestimmt 1000* dran 
gedacht, abzubrechen, alles hinzuschmeissen. Während des FH-Studiums 
nach bestandener Gesellenprüfung kam dieser Gedanke nicht ein einziges 
Mal auf, weils einfach genau mein Ding war! Kann gut sein, daß der Fall 
hier ählich gestrickt ist.
Also mach was du willst, das Leben ist wie ein Spiel, nur mit saugeiler 
Grafik :-)

von Dirk H. (arm-dran)


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Hallo Herbert,

hallo alle antwortenden,


ehrlich gesagt belustigt mich das ganze. Es geht nur noch um 
Vermutungen,
Beschuldigungen, Unterstellungem.

Hab grad mal das Forum "Studium Vorwissen" gelesen.
Kaum Beteiligung und dann gehts nur drum wieviele Semester, Abi bla und 
bla.

Im Forum über Einstiegsgehälter melden sich alle zu Wort.
Anscheinend begreifen viele nicht, daß sich in naher Zukunft einiges
ändern wird. Dann gehts nicht mehr drum, was ich vor 20 Jahren für einen
Titel hatte.
Firmen in denen Ihr arbeitet leben von Eurer Leistung und Wissen (also 
das was unter dem Strich rauskommt) und n icht vom gequatsche.

Nur weil Herbert die Lehre abbricht, heisst das noch lange nicht, daß er 
kein Durchhaltevermögen hat.
Alle schreien nach Bafög. Ihr wollt studieren ? Dann verdient es Euch.
Früher hieß es mal "Lehrjahre sind keine Herrenjahre".
Viele denken, Sie werden schon im Studium auf dem silbernen Tablett 
durch
die Gegend getragen. Da liegt Ihr leider falsch.

Möchte doch dann viele bitten, kein Windows mehr zu benutzen.
Billy Boy hatte nähmlich Harvard abgebrochen.

Haltet Euch nicht für die Götter sondern beweisst Euer tun und Können
mit TATEN!

von S. W. (Gast)


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> Bekommt man nach abgebrochener Lehre und Anfang des Erststudiums
> überhaupt Bafög ?


Meines Erachtens nach ist das BaföG nur an das Alter und an deine 
Lebensbedingung geknüpft (elternunabhängig bzw. Einkommen der Eltern). 
Aber zu diesem Thema kannst du einfach in der Studentenkanzlei deiner 
UNI/FH nachfragen oder direkt bei der BaföG-Stelle.

Die Entscheidung zu studieren, ist immer die bessere Wahl.

von Blaubär (Gast)


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> Die Entscheidung zu studieren, ist immer die bessere Wahl.

Der wird das Studium auch abbrechen, das weiß ich jettz schon.

von S. W. (Gast)


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Blaubär wrote:
>> Die Entscheidung zu studieren, ist immer die bessere Wahl.
>
> Der wird das Studium auch abbrechen, das weiß ich jettz schon.

Abwarten. Wenn man sein Hobby zum Studium macht, sind die Motivationen 
ganz anders.

von Rasputin (Gast)


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>Alle schreien nach Bafög. Ihr wollt studieren ? Dann verdient es Euch.

Lol, das klappt vielleicht, wenn man im Hotel Mama wohnt oder die Eltern 
gewaltig dazusponsorn. Vom Bafög allein kann ansonsten eh keiner leben, 
d.h. es ist in jedem Fall Elternsponsoring oder Nebenjob angesagt (Mal 
davon ausgegangen, das derjenige nicht mehr bei Muttern wohnt).

>Firmen in denen Ihr arbeitet leben von Eurer Leistung und Wissen (also
>das was unter dem Strich rauskommt) und n icht vom gequatsche.

Das hab ich vor und während dem Studium auch gehofft. Die Realität sieht 
- vor allem in grossen Firmen - leider anders aus. Sich gut verkaufen zu 
können und rhetorische Gewandheit, also die sogenannten Softskills, sind 
mittlerweile ebenso wichtig geworden. Leider, wie ich finde, denn die 
Qualität der Arbeit leidet darunter letztendlich in erheblichem Maße! Es 
regieren die Schwätzer und nicht die Fähigen. Ist eigentlich wie in der 
Politik :-)))

>Billy Boy hatte nähmlich Harvard abgebrochen.

wer nämlich mit 'h' schreibt ist... :-))) Bitte nicht ernst nehmen, aber 
bei DER Vorlage konnt' ich nicht anders!

von Dietmar (Gast)


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@Jorge:

>Kannst du dir vorstellen, dass man eine Lehre "nicht schafft",
>weil einem der Laden zu blöd ist ?

Es gibt durchaus einen himmelweiten Unterschied bei der 
Ausbildungsqualität: Meine Ausbildung bei der ehemaligen Bundespost als 
Fernmeldelehrling war echte Wissensvermittlung, dafür bin ich dankbar 
bis heute, während die Ausbildung bei einer kleinen Elektriker-Klitsche 
womöglich überwiegend aus Schlitze-Stemmen besteht, und willkürlichem 
Sortieren der Nagel- und Schraubenkiste, wenn dem Gesellen eine Laus 
über die Leber gelaufen ist.

Gut die Hälfte meiner Ausbilder waren Ingenieure. Ich hoffe nur, daß 
dies bei der jetzigen Telekom so geblieben ist.

@Herbert:

Wenn du glaubst ein Studium angehen zu wollen, dann tu es.

Etwas Selbstverwirklichung, wenn man es richtig macht, kann nicht 
schaden.

Ich selbst, habe mein Studium mit 35 begonnen, nach damals gut 15 
erfolgreichen Jahren Tätigkeit im Handwerk, und jetzt mit über 40 paßt 
alles.

Ich bereue nichts.

Leider mußte ich mich selbst finanzieren, ein paar Jahre bescheiden 
leben, aber das hatte ich vorher auch abgecheckt.

Bis 30 bekommst du BaFög, wenn das Studium zügig verläuft. Dabei spielt 
dein Vorleben kaum eine Rolle.

Andererseits: Die Gehälter für Studierte schrumpfen, und es ist zu 
überlegen, ob nicht der Ausbildungsberuf da nicht wesentlich schlechter 
ist.

Pension Mama: Ja, ich beneide die, bei denen das noch geht. Wenn man mal 
den Rasen mäht, oder den Garten umgräbt, und Aufgaben übernimmt, wenn 
die Eltern alt sind, ist das auch OK.

Gruß

Dietmar

von Dirk H. (arm-dran)


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@Rasputin

Rasputin wrote:
>>Alle schreien nach Bafög. Ihr wollt studieren ? Dann verdient es Euch.
>
> Lol, das klappt vielleicht, wenn man im Hotel Mama wohnt oder die Eltern
> gewaltig dazusponsorn. Vom Bafög allein kann ansonsten eh keiner leben,
> d.h. es ist in jedem Fall Elternsponsoring oder Nebenjob angesagt (Mal
> davon ausgegangen, das derjenige nicht mehr bei Muttern wohnt).
>

Ich meinte damit nicht, sich von den Eltern unterstützen zu lassen, 
sondern
sich schon um Vorfeld zu überlegen, wie man klar kommt.
Dies sollte schon im Vorfeld und während des Studiums zu einer Art
Selbsterhaltung und Lebensmanagemant (blödes Wort, ich weiss ;-) ) 
werden.


>>Firmen in denen Ihr arbeitet leben von Eurer Leistung und Wissen (also
>>das was unter dem Strich rauskommt) und n icht vom gequatsche.
>
> Das hab ich vor und während dem Studium auch gehofft. Die Realität sieht
> - vor allem in grossen Firmen - leider anders aus. Sich gut verkaufen zu
> können und rhetorische Gewandheit, also die sogenannten Softskills, sind
> mittlerweile ebenso wichtig geworden. Leider, wie ich finde, denn die
> Qualität der Arbeit leidet darunter letztendlich in erheblichem Maße! Es
> regieren die Schwätzer und nicht die Fähigen. Ist eigentlich wie in der
> Politik :-)))
>

Das ist mir mehr als bekannt und habe es auch selbst erlebt.
Warum gehen absolvierte Studenten gern in Großfirmen !?!?!
Genau deswegen !
Ich rede eher von kleinen flexiblen schnell reagierenden Firmen.
Wobei ich es auch dort schon des öfteren erlebt habe. Ein paar für die
Arbeit und viele zum Profilieren.


>>Billy Boy hatte nähmlich Harvard abgebrochen.
>
> wer nämlich mit 'h' schreibt ist... :-))) Bitte nicht ernst nehmen, aber
> bei DER Vorlage konnt' ich nicht anders!

OK, gut aufgepasst ;-)
Wusstest Du, daß man nach der neueen deutschen R. dieses Wort so 
schreiben
darf: CONTÄNER ;-)

von Jorge (Gast)


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@Herbert

Es kann schon sein, dass du bafög bekommst. Dabei spielt auch deine 
individuelle Begründung eine Rolle und ob sie stimmt und nachvollziehbar 
ist.

Ich kenne einen Fall der nach 4 Semestern Physik auf Medizin wechseln 
konnte. Wenn es nur 2 Semester sind, dann ist es einfacher. Ein 
Bekannter hat 2 Studiengänge hinter sich gebracht, weil dies *eine 
sinnvolle Ergänzung* für seinen Berufswunsch war.

Vielleicht kannst du deine Lehre auch an einer anderen Stelle fortsetzen 
und abschliessen. Dann sind die Aussichten für ein anschliessendes 
"Aufbaustudium" auch nicht so schlecht. Die Begründung spielt aber immer 
eine Rolle und ich glaube es gehört auch ein persönliches Gespräch mit 
dem Amt dazu.

Also überlege dir jetzt schon deine Argumente sehr gut (die müssen nicht 
stimmen)  und spreche es mit anderen Bekannten vorher ab damit du evtl. 
weiterhin Bafög erhältst.

Ein Studium lohnt sich auf jeden Fall, allein schon dafür damit Proleten 
(s.o.) vor dir Respekt bekommen. Das einzige was solche Wadenbeisser in 
Schach hält ist ein besseres Zeugnis oder ein höherer Abschluss in ihrer 
eigenen Disziplin.

:-))





von S. W. (Gast)


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> Lol, das klappt vielleicht, wenn man im Hotel Mama wohnt oder die Eltern
> gewaltig dazusponsorn. Vom Bafög allein kann ansonsten eh keiner leben,
> d.h. es ist in jedem Fall Elternsponsoring oder Nebenjob angesagt (Mal
> davon ausgegangen, das derjenige nicht mehr bei Muttern wohnt).

Eher funktioniert es, wenn man angemessen lebt. Angemessen heißt nicht, 
der neueste BMW, die neueste Mode, jeden Tag Parties. Unsere UNI/FH 
hatte insg. 21.000 Studenten aber einen Parkplatz für ein paar tausend 
Autos. Arme Studenten.

Ich hab mich auch nicht daran gehalten. Eigene Wohnung, eigenes Auto, 
Parties, BaföG und Unterstützung der Eltern.

Aber in jedem Fall Elternsponsoring ist nicht korrekt.

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