Hallo, ich setze mich momentan mit TCP (Transmission Control Protocol) auseinander. Nun steht in den RFCs (793 und 1323), dass TCP full-duplex ist. Das will ich jedoch so nicht glauben, denn zum Beispiel im Ethernet kann zu jedem Zeitpunkt doch immer nur ein Paket übertragen werden. Somit kann auch TCP nicht gleichzeitig senden und empfangen, oder?!?! Kann mir da bitte jemand auf die Sprünge helfen? Danke, Thomas
Hat Ethernet (mit Twisted Pair Kabeln) nicht vier Leitungen? Ein Paar für TX, das andere für RX? Dann ist es doch kein Problem.
TCP hat erstmal nichts mit Ethernet zu tun. Möglich wäre z.B. auch eine übertragung per Avian Carrier (gibt's sogar ne RFC zu) Siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/IPoAC. Also völlig ohne Ethernet.
Ja, ob wir da nun Ethernet oder sonstwas als darunterliegende Schicht haben. Die Frage ob TCP full-duplex ist wäre aber immer noch zu klären. Überigens: Ich glaube auch nicht, dass "Avian Carrier" full-duplex arbeiten kann ;-)
> Die Frage ob TCP full-duplex ist wäre aber immer noch zu klären.
Es ist. Aus Sicht des Programmierers. Was die Netzwerktransportschicht
daraus macht, steht auf einem anderen Blatt.
Im Übrigen ist Ethernet schon seit geraumer Zeit full duplex. Nämlich
seit man Ethernet-Switches statt Hubs verwendet. Nur im
Microcontroller-Sektor hält sich half duplex standhaft, weil sich die
Leute alle zu fein sind, das entsprechende Protokoll zwischen Adapter
und Switch zu implementieren und ein nicht konfigurierbarer Switch daher
auf half duplex entscheidet.
Du hast wie schon oben gesagt 2 Adernpaare, die gleichzeitig senden und empfangen können und zwei Buffer: TX, RX. Ethernet ist im Gegensatz zu ATM asynchron, so können Datenpakete über verschiedene Routen (in der praxis wohl kaum gegeben) ankommen und somit mit verschiedenen Laufzeiten, jedoch wie schon oben gesagt in beide Richtungen gleichzeitig. 4 Leitungen machen aber eine fullduplex Verbindung aus. Wie z.B: rs482 mit 2 Adern -> half duplex rs422 mit 4 Adern -> full duplex
noname wrote: > Ethernet ist im Gegensatz zu ATM asynchron, so können Datenpakete über > verschiedene Routen (in der praxis wohl kaum gegeben) ankommen Ethernet macht kein Routing, das passiert erst auf Layer 3 (IP). Ob die Reihenfolge der Pakete verändert werden kann, hängt vom Routingverfahren ab (Virtueller Kanal (ATM) vs. Paketvermittlung (IP)).
> Ethernet macht kein Routing, das passiert erst auf Layer 3 (IP).
Na doch, wie sollen sonst Switche funktionieren?
Markus
Ein Ethernet-Switch ist eine Bridge, kein Router. Siehe z.B.: http://www.erg.abdn.ac.uk/users/gorry/course/lan-pages/bridge.html
> Ein Ethernet-Switch ist eine Bridge, kein Router.
Wenn man den Begriff "Routing" exklusiv für Layer-3 Geräte verwenden
möchte, dann hast Du natürlich recht. Wenn man unter "Routing" aber ganz
allgemein die Wegfindung von Paketen versteht, dann trifft das sehr
wohl auch auf Switches zu.
Wie sollte die Wegfindung auf Layer2 auch sonst heißen? Das Paket wurde
über 5 Geräte hinweg zum Ziel geswitched?
Markus
Markus wrote: >> Ein Ethernet-Switch ist eine Bridge, kein Router. > > Wenn man den Begriff "Routing" exklusiv für Layer-3 Geräte verwenden > möchte, dann hast Du natürlich recht. So ist das nun mal definiert. > Wenn man unter "Routing" aber ganz > allgemein die Wegfindung von Paketen versteht, dann trifft das sehr > wohl auch auf Switches zu. Eine Bridge hat keine Ahnung von der Netztopologie und kennt keine Routen, sie weiss einfach nur: Geraet A ist an Port 1, Geraet B ist an Port 2, also muss ich ein Paket das an Geraet B adressiert ist an Port 2 ausgeben. > Wie sollte die Wegfindung auf Layer2 auch sonst heißen? Das Paket wurde > über 5 Geräte hinweg zum Ziel geswitched? Wie waer's mit "weitergeleitet"?
> Eine Bridge hat keine Ahnung von der Netztopologie
Doch, tut sie (Spanning Tree Protokoll), aber das wird nur dazu benutzt,
Schleifen zu erkennen und die entsprechenden Ports abzuschalten, nicht
um den Durchsatz zu erhöhen.
Ich kann hier auch den Unterschied zwischen einem kleinen Router ohne
Routingprotokolle und einem Switch nicht so wirklich sehen. Der Router
weiß halt, alles an Gruppe (Netz) A muss an Port A und alles an Gruppe B
muss an Port B, während der Switch eben nicht mit Gruppen, sondern mit
einzelnen Geräten arbeitet.
Um aber zur Ausgangsfrage zurückzukommen: Es gibt beim Ethernet
normalerweise keine alternativen Wege, deswegen sollten sich Pakete auch
nicht überholen können. Es gibt aber Switche, die Kanalbündelung
beherrschen. Ich weiß nicht, ob die die Pakete zwingend in
Originalreihenfolge auf der Gegenseite ankommen müssen.
Markus
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