Forum: Platinen Ein SMD-Lötmeister


von Carsten P. (papa_of_t)


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Evtl. wurde die Seite schonmal erwähnt, aber ich bin sehr beeindruckt 
von dieser Fingerfertigkeit und Kreativität 
*meinennichtvorhandenenHutzieh*:

http://elm-chan.org/docs/wire/wiring_e.html

von yalu (Gast)


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Ich kenne die Seite schon, habe sie aber vor Kurzem, als ich sie einem
Bekannten zeigen wollte, trotz intensiver Suche nicht wiedergefunden.

Vielen Dank, dass du sie noch einmal gepostet hast. Hab sie jetzt in
meine Bookmarks gelegt.

Der Typ scheint wirklich der Paganini unter den Lötern zu sein.

von TT (Gast)


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da kann ich nur sagen dicker Respekt!!!

von David (Gast)


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Hehe, hübsch hat er das gemacht, in der Tat!
Das ist nicht sonderlich schwer, mit einer feinen Lötspitze  (und Lupe, 
je nach Sehkraft. :-) ) und einer ruhigen Hand kein Problem.
Nur Fehlersuche macht in so einem Gewusel überhaupt keinen Spaß. Mir zu 
mindest nicht.

von Bernd T. (bastelmensch)


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Jo, das ist schon sehr gut!

Ich hatte in meinem früheren Job auch so einen irren Kollegen.
Der hat so Verdrahtung wie im Link zu sehen gemacht.
Mit den Isolierten Fädeldraht Käbelchen hat der 90 Grad Winkel gelegt. 
Also "wirklich" 90 Grad, seine geraden Leitungen waren "wirklich" 
gerade, das war Sensationell!

Ich kann nun wirklich sehr gut löten. Aber an einem Tag habe ich den 
glauben an meine Fähigkeiten verloren.
Da mußten wir in der Spätschicht (es war dann zum Glück schön ruhig) bei 
einigen LPs je 3 Stück 304 pol QFPs auflöten. Problem: Pins dünn und 
dafür lang.
Anfangs konnte ich gerade so mithalten. Nach 2 Stunden hat der Irre 
schon 1/3 mehr ICs draufgelötet als ich. Nach 4 Stunden 2/3 (ich wurde 
immer langsamer und mal ein verbogener Pin beim löten...

Das Coolste was er mal gemacht hat war ein BGA, dessen Pinout auf der 
Leiterplatte ziemlich falsch war, mit den Fädeldrähten auf die 
Leiterplatte zu verbinden.

Den BGA mit den Balls nach oben und dann die Käbelchen einzeln zur 
Leiterplatte.

Da war ich total sprachlos, schnell und fehlerlos bei weis der Geier 
wievielen Punkten.

Ich mach mir da lieber eine Leiterplatte bevor ich so was wie im Link 
mache! ;-)

von Schorsch (Gast)


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Eigentlich kann man vor allem, was dieser mensch so macht, den hut 
ziehen. Wirklich sehr beeindruckend...

von David (Gast)


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"Das Coolste was er mal gemacht hat war ein BGA, dessen Pinout auf der
Leiterplatte ziemlich falsch war, mit den Fädeldrähten auf die
Leiterplatte zu verbinden."

Das ist allerdings ziemlich cool! TQFP ist meine Schmerzgrenze. Aber an 
einem BGA mal so eben fehlerfrei Drähtchen anlöten -- stell ich mir 
besonders in den inneren Reihen unangenehm vor! Respekt! :-)

von Bernd T. (bastelmensch)


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Den BGA hat er so gemacht das er auf einer Seite angefangen hat und dann 
eine Reihe nach der anderen. Die Kabel immer über die schon angelöteten 
drübergezogen, da ist er sich nicht selber in den Weg gekommen.

War natürlich kein µBGA. Er hat auch erst die Drähte am Chip angelötet, 
dann das Teil auf der Platine befestigt und dann die Drähte auf die 
Pads.

Am meisten hat mich Fasziniert wie wenig Drahtabfall er danach hatte. 
Ich hätte die Drähtchen von Anfang an länger gemacht und mehr Reserve 
gehabt.

Wir hatten da aber auch ein Super Flußmittel das es auch erleichtert 
hat. Das Zeug hat geklebt, also einfach dünn auf eine Scheibe 
aufgetragen, den BGA reingesetzt, kurz kontolliert (unter Microskop, 
alle Balls leicht benetzt) und dann hat er angefangen.

Er hat sich nicht mal am Kopf gekratzt oder lange beratchlagt wie man 
das macht. Ein einfaches "ich weis schon wie ichs mache" und die 
Diskusion wer und wie war unnötig. 2 Kollegen haben bei der Sache erst 
mal einen Schritt zurück gemacht, der geht einfach einen Schritt vor und 
machts.

Ich sagte immer zu ihm er sei der Copperfield der Löttechnik und der 
Lötkolben ist sein Zauberstaub. :-)

von Marius S. (lupin) Benutzerseite


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an so nen fpga drähte anlöten hab ich auch schonmal gemacht, mit dünnen 
kupferlackdraht und ruhiger hand kein problem... aber hohe frequenzen 
sollte man damit nicht fahren ;)

Ich merke immer wieder wie einige leute zurück schrecken wenn sie nur 
irgendwelche SMD Bauteile sehen die sie per hand löten sollen... total 
übertrieben. Ich würde nur gerne wissen womit der elm-chan die isolation 
und das Festkleben der ICs gemacht hat (dieses gelbe Klebeband) und wo 
man die fädelwerkzeuge etc her bekommt. Ich verdrahte bisher immer nur 
mit kupferlackdraht (der für spulen) und das dauert manchmal ne weile 
bis da die isolation abgebrutzelt ist.

von DerJan (Gast)


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@lupin:
Versuch mal an sogenannten "Backlackdraht" heranzukommen. Er verzinnt 
beinahe so schnell wie blanker Draht. Das liegt an der doppelten 
Beschichtung mit einem Thermoplast und einer sehr dünnen Schicht PU 
darunter.Der Thermoplast ist in Alkohol löslich oder schmilzt beim 
erhitzen währen die innere schicht die Isolation garantiert. Mit etwas 
Spiritus oder Hitze wird der Draht selbstklebend und pappt an jeder 
Oberfläche. Vor Jahren habe ich damit selbsttragende Luftspulen für 
induktive Sensoren hergestellt. Verdrahtet habe ich damit noch nie.

von Dirk (Gast)


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Hallo Marius...

Das gelbe Klebeband (sieht zumindest so aus) kenne ich aus dem 
Modellbaubereich.
Nennt sich Kaptonband.
Ist hitzeunemfindlich.

Kaufen kann man es z.B. hier:
http://www.kd-modelltechnik.de/shop/product_info.php?info=p192_Kaptonband-Goldfix-1-Rolle-10m.html

Oder google einfach mal nach Kaptonband.

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