Hallo, Von der Funktionsweise scheinen mir der EIB und LON mit ihrem verteilten Ansatz und der Adressierung im Wesentlichen über Gruppenadressen sehr ähnlich zu sein. Gibt es grundlegende Unterschiede? Vielen Dank für alle Kommentare!
EIB ist ja eigentlich nur in Deutschland verbreitet, da es von Siemens kommt. Da Siemens den Bus nicht freigegeben hat, hat Siemens in der hinsicht eine Monopolstellung und lizensiert für teuer Geld den Bus an Konkurrenten. Deshalb sind die Produkte für den EIB auch recht teuer. Aber dafür gibt es eine zentrale Stelle (die EIBA Konnex), wo alle Geräte für den EIB erst zertifiziert werden müssen. Damit wird schlichtweg sichergestellt, dass diese Geräte mit allen anderen Geräten für den EIB funktionieren. Denn das ist ein wichtiges Plus in Bereich Planungssicherheit. LON hingegen ist in der restlichen Welt zu finden und soweit ich weiss offen. Deshalb gibt es für LON im allgemeinen wesentlich mehr Produkte. Diese sind dann zwar günstiger, aber die Interoperabilität ist nicht garantiert, so dass man hier für teueres Geld speziell einen Systemintegrator beschäftigen muss, welcher (hoffentlich) Bescheid weiss, welche Geräte mit Welchen wie genau funktionieren. Außerdem sind alle Bussysteme im Allgemeinen ja sehr ähnlich. ;) gruß slash
Sorry Slash, aber Deine Aussagen sind weitestgehend falsch.
1 | EIB ist ja eigentlich nur in Deutschland verbreitet, da es von Siemens |
2 | kommt. |
EIB heisst Europäischer Installationsbus; sonst müsste er ja DIB heissen ;-) EIB hat sich inzwischen zu KNX weiterentwickelt. EIB/KNX ist nicht nur in Deutschland und Europaweit etabliert - auch in USA, Arabien, Osteuropa,... wird auf die EIB/KNX-Technik gesetzt. EIB/KNX-Produkte müssen (wie slash schon erwähnt hat) zertifiziert werden, um die Interoperabilität, Kompatibilität und Austauschbarkeit zu gewährleisten. Für EIB/KNX gibt es ausschliesslich eine Software zur Inbetriebnahme - die ETS. Diese wird ausschliesslich über die EIBA/KONNEX vertrieben!
1 | LON hingegen ist in der restlichen Welt zu finden und soweit ich weiss |
2 | offen.Deshalb gibt es für LON im allgemeinen wesentlich mehr Produkte. |
3 | Diese sind dann zwar günstiger, aber die Interoperabilität ist nicht |
4 | garantiert, so dass man hier für teueres Geld speziell einen |
5 | Systemintegrator beschäftigen muss, welcher (hoffentlich) Bescheid |
6 | weiss, welche Geräte mit Welchen wie genau funktionieren. |
Völlig falsch und es wäre schön, wenn LON-Produkte grundsätzlich günstig wären. Es ist richtig, dass es sehr viele Hersteller gibt, die LON-Technologie einsetzen - eine Schlussfolgerung, dass es damit mehr Geräteauswahl bzw. Konkurrenzdruck gibt als bei EIB/KNX, wäre aber falsch. Der Einsatz von LON legt nicht automatisch das Protokoll fest (im Gegensatz zu EIB); sehr viele renommierte Hersteller verwenden LON mit einem nicht veröffentlichten Protokoll für ihre propietären Systeme; diese konnen mit anderen LON-Produkten i.d.R. nicht "verbunden" werden. Geräte, die im Sinne von EIB/KNX-Systemen verwendet werden, benutzen LONTalk/LON. Die Problematik der Interopberabilität wurde erkannt und deshalb LONMARK eingeführt; Geräte, die dieser entsprechen, können genauso unproblematisch eingesetzt werden, wie EIB-Geräte. Für die Programmierung dieser Systeme gibt es Inbetriebnahmetools von mehreren Herstellern (im Gegensatz zu EIB/KNX), die üblicherweise auf LNS basieren. Die Konkurrenzstellung der Softwaretools drückt aber nicht auf den Preis - vielmehr haben sich verschiedene Lösungsansätze herauskristallisiert, die je Einsatzzweck die Eintscheidung für die eine oder andere SW beeinflussen. Ob ein Systemintegrator benötigt wird oder nicht hängt nicht grundsätzlich von den Systemen an und für sich ab - meist ist die Komplexität der zu realisierenden Lösung ausschlaggebend. Zurück zur Fragestellung: Grundsätzlich gemeinsam ist die Bustechnologie, Übertragungsmedien und die damit verbundene verteilte "Intelligenz". Obwohl Verknüpfung und Binding ;-) auf dasselbe schliessen lassen, ist es dennoch nicht dasselbe. EIB verwendet dafür Gruppenadressen, die Systemweit einzigartig sind - bei LON ist dies so nicht der Fall. Das führt dazu, dass, je komplexer die Lösung wird, LON umsomehr seine Stärken ausspielen kann. Bei EIB/KNX kann nur 1! Projektant gleichzeitig arbeiten, bei LON kann dies über Vorkehrungen auf mehrere ausgeweitet werden - was aber nur bei grossen Projekten eine Rolle spielen wird. Während bei EIB/KNX eine Ringbildung strengstens verboten ist, ist dies bei LON bei FTT gestattet. Da EIB/KNX von allen gängigen Installationsproduktherstellern verwendet wird, gibt es eine vielfältige Auswahl an EIB/KNX-Oberflächenprogrammen - bei Einsatz von LON gibt es hier einige Hürden zu bewältigen. BTW: LON wird auch in Verbindung mit BACNet verwendet - BACNet/LON Im Grunde sollte man EIB/KNX und LON nicht als grundsätzlich konkurrierende Systeme sehen. Innerhalb der klassischen Installationsaufgabe hat EIB/KNX absolute Vorzüge - je mehr die Aufgabenstellung in den Automatisierungsbereich verlagert wird, ist LON die Lösung. Überschneidungen wird es aber immer geben.
Falls Du (GAST) noch Fragen zu EIB/KNX hast, kann ich Dir http://www.eib-userclub.de/ empfehlen - dort findest Du auch Hinweise auf weiter INFO-Quellen.
KNX erfüllt weltweit als einziger Standard für Haus- und Gebäudesystemtechnik sowohl die Vorgaben der ISO/IEC (14543-3), der CENELEC (EN50090) als auch der CEN (13321-1). Soviel zum Thema Siemens und Freigabe.
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