Könnte mir bitte jemand mit Schaltungsdetails (Skizze für Elektronik-Laie) aushelfen, wie man mit einem Mega32 und Dioden Temperaturwerte an vier Stellen in einer Kaffee-Maschine messen kann? Die Messungen sollt gradgenau sein und schnell auf Temperaturänderung reagieren, da sich die Temperatur teilweise in Sekunden um 10 Grad ändert. Maximalwert 150 Grad. Sensor muss physikalisch in ein M4-Sackloch passen. Ich würde gerne 1n4148-Dioden verwenden, weil mir das in eine anderen Thread als günstig empfohlen wurden. Ersatzweise KTY21-6 (die gefallen mir, weil das kleine TO 92 mini-Gehäuse schnell auf Temperatur reagiert). Die Schaltung für KTY kenne ich, Spannungsteiler an Versorgungsspannung. Aber wie macht man das mit den Dioden?
Bei einer Diode nimmst du einen Vorwiderstand von einigen Kiloohm. Ein Ende and eine stabile positive Versorgungsspannung und das andere an die Anode. Kathode an Masse. Empfindlichkeit für eine einzelne Siliziumdiode ist ca. 2mV/°C bei einigen 100mV Grund. Ich kannte mal jemand der sich mit 1N4148 ein dreifach Thermometer gebastelt hat. Er musste mindestens einmal im Jahr nachkalibrieren damit es auf ein einzelnes °C stimmt.
Wenns du eine andere möglichkeit hast würd ich eine opv schaltung mit einem kty 10 verwenden. Das sollte für deine verwendungszwecke auch reichen grüße aus Mondsee Martin
Ich benutze statt des Vorwiderstands einen Konstantstromquelle wie den LM334 auf circa. 250µA justiert. Gruß Hagen
Currywurst wrote: > Ich kannte mal jemand der sich mit 1N4148 ein dreifach Thermometer > gebastelt hat. Er musste mindestens einmal im Jahr nachkalibrieren damit > es auf ein einzelnes °C stimmt. Wundert mich überhaupt nicht. Wenn man mit billigen Dioden auf 1° genau messen könnte, warum macht das nicht schon längst jeder ? Es gibt allerdings spezielle Temperaturmeßdioden, die wir benutzen, um bis herab zu wenigen °K zu messen. Diese Dioden werden aus einem Substrat hergestellt und dann ausgemessen. Je nach Genauigkeit kostet eine Diode 100,-€ oder mehr. Peter
> Ich benutze statt des Vorwiderstands einen Konstantstromquelle wie den > LM334 auf circa. 250µA justiert. Hat es einen Unterschied gemacht, der den Aufwand rechtfertigt? Wenn ich die anderen Kommentare lese ("Wenn man mit billigen Dioden auf 1° genau messen könnte), dann kommen mir langsam Zweifel. Also: was ist das beste für 1 Grad genau, schnell, schnell, schnell und bis 150 Grad, wobei es nur um 100 Grad genau sein muss? PT100 wohl nicht (zu langsam), die digitalen auch nicht (150 Grad), bleiben noch Dioden, LM135 und KTY10. Beim LM135Z brauche ich keinen OPV, oder? Das wäre schon mal ein Vorteil.
Dietmar, warum glaubst du, dass ein PT100 zu langsam ist? Ein Dünnfilm-PT100 hat eine viel geringere thermische Masse als die meisten anderen üblichen Verdächtigen. Noch schneller geht es dann fast nur mit Thermoelementen (die kann man noch kleiner bauen). Gruss, Thorsten
> warum glaubst du, dass ein PT100 zu langsam ist?
Das Missverständig geht vermutlich darauf zurück, dass irgendwo erwähnt
wurde, dass der PT100 "nicht so stark" reagiert, und ich hatte das mit
Geschwindigkeit und nicht mit dessen Signal in Zusammenhang gebracht.
wenn wir davon ausgehen, dass es kein präzisions-referenz-din-messgerät werden soll, sondern ne verbesserung der mechanischen temp-schalter mit etwa 20° hysterese, ist eine drift von etwa 1° pro jahr ....traumhaft...superklasse...jenseits von allen unterschieden, die zwei packungen espresso, im abstand von 4 wochen gekauft, schon grundsätzlich im geschmack unterscheidet! wenn schon perfekt, muss bei jeder neuen charge kaffee die temperatur angepasst werden, ob der sensor also jahrelang auf 1° konstant wäre, ist völlig egal!
> ist eine drift von etwa 1° pro jahr
....traumhaft...superklasse...jenseits von allen unterschieden
Die Espressso-Freaks vergleichen gerne absolute Temperaturen ("Der Illy
mag XX Grad"), also auf keinen Fall eine stärkere Drift, nur um 1 EUR
beim Sensor zu sparen. Übrigens habe ich gerade gemerkt, dass das
M4-Loch viel zu klein für die meisten Sensoren ist (duh ;). Bleiben
eigentlich nur noch der erwähnte Sensor (KTY21-6) im TO92-Mini-Gehäuse
und die Diode.
right, am 1° würde ich mich nicht aufhängen, da im "billig-primitiv" maschienchen sowieso etliche grad differenz zwischen heizelement, alu-körper, wasser, auslauf+röhrchen, brüheinheit usw bestehen, fragt sich also, wo "xx"° überhaupt zu messen sein sollen.... zb: kaffe kann nur mit <100° rauskommen, sonst pummm, dampfexplosion! obwohl mit etwa 130° wasser reingepumpt wird! die profi-maschienen haben imho voll auf nenn-temperatur geheizte getrennte tanks, für den jeweiligen vorgang (dampf, espresso, kaffe normal), allerdings brauchts auch zwei mann zum tragen dieser teile... ohne die vorgeheizten tanks ist der brühvorgang sowieso ne mischung aus temp. vom einströmenden wasser, kaltem kaffee+brühbehälter und der geschwindigkeit des durchlaufs + der zeitkonstante des mit-aufgewärmten metalls in der umgebung des kaffees, also effektiv: probieren...testen...bis das ergebnis passt. der temp.-sensor is da wohl nicht gerade das "1°-genau " problem...
>> Ich benutze statt des Vorwiderstands einen Konstantstromquelle wie den >> LM334 auf circa. 250µA justiert. >Hat es einen Unterschied gemacht, der den Aufwand rechtfertigt? http://e-praktikum.physik.hu-berlin.de/Versuche/versuch9.html nach Formel 5b. Der LM334 ist ebenfalls Temperaturabhängig, exakt so linear wie ein Diode in Sperrrichtung mit Konstantstrom betrieben, es gleicht sich aus. Der Aufwand ist relativ gering, LM334 + 1 Widerstand + Diode. Nun ist es meistens so das man 1.) lange Zuleitungen zur Diode benutzen möchte 2.) oft keine genau stabilisierte Spannung hat in beiden Fällen meine ich das der LM334 eine gute Alternative zu einem simplen Widerstand ist. Aber bei einer Auflösung von +-5 Grad ist das auch mit Widerstand ausreichend. Zudem hatte ich noch genügend der LM334 in meiner Bastelkiste, also warum nicht verbauen ;) >> Unterschied ? Schwer zu sagen, wenn man keine genauen und schnellen Meßmethoden zum Abgleich hat. Mein Multimeter nimmt NTC und der Meßgeber ist viel zu träge. Ich messe die Strömungslufttemperatur die an einer Halogenlampe entsteht mit ca. 4Khz ADC Sampling Frequenz. Wenn ich meine Terassentür in 2 Metern Entfernung aufgemacht habe dann hat der AVR sofort einen Temperaturabfall von einigen Grad gemessen. Um die Trägheit meines NTC Meßgebers am Multimeter "auszugleichen" habe ich die Halogenlampe per AVR so angesteuert das sie immer die gleiche Temperatur liefert. Dabei war die Halogenlampe in einem Metallrohr. Der AVR regelte die Halogenlampe immer exakt auf die eingestellte Temperatur. Mit dem trägen NTC habe ich dies dann verifiziert, es waren immer die 200 Grad die ich per AVR vorgegeben habe. Aber, wenn man keine exakten und schnellen Temperaturmeßgeräte hat dann ist es immer schwierig die reale Performance einer Lösung auszumessen, logisch. Für meine Zwecke ist die Lösung mit LM334 und Si-Glas-Dode ziemlich zufriedenstellend. Gruß Hagen
> fragt sich also, wo "xx"° überhaupt zu messen sein sollen....
Das ist eine gute Frage, darüber grübele ich auch noch. Aber was
angezeigt und vom User eingestellt werden soll, ist selbstverständlich
die Temperatur des Brühwassers. Messen kann man sie leider nicht so
einfach direkt, also wolle ich sie schätzen. Dafür wollte ich vier
Temperaturen nehmen: unten-mitte am Boiler (in der Nähe des Ausgangs für
das Brühwasser), oben am Boiler (dort steht das heisseste Wasser
und/oder Dampf) sowie am Eingang des Boilers (Eintritt des
Frischwassers). Der vierte Sensor ist ein externer Sensor, den der User
einmailg unter die Brühgruppe halten muss, um die Schätzungs-Software zu
kalibrieren. Die Vorgänge sind ziemlich dynamisch, weil fliessendes
Wasser sehr viel Wärme transportiert und die 1400W-Heizung sehr viel
Wärme zuuführt und der Boiler sehr klein ist (100-130 ml), also müssen
die Sensoren schnell reagieren.
> Der LM334 ist ebenfalls Temperaturabhängig, exakt so linear wie ein
Diode in Sperrrichtung mit Konstantstrom betrieben, es gleicht sich aus
Elektronik und Sensoren sind bei mir auf sehr unterschiedlichen Niveaus.
Woher kommt eigentlich die Drift der Dioden, wenn das ein Problem der
Dioden und nicht der Schaltung ist? Driften die immer weiter weg oder
stablisiert sich? Ist das bei anderen Halbleiterbausteinen auch ein
Problem?
ja, bei der rel. hohen temperatur gibts ne "alterung" der bauteile, die eine langzeitdrift bewirkt. die stabiliert sich nach einiger zeit weitgehend. nur zb. pt100 oder thermo-elemente wären langzeit-konstant, aber bei der hier nötigen genaugkeit wäre der aufwand ein witz. dann sollte schon zu einer 2000eu hardware (profi-maschine) gegriffen werden, damit das ganze auch mechanisch der elektonischen präzision entspricht.
> bei der hier nötigen genaugkeit wäre der aufwand ein witz Können wir den Witz mal in Zahlen fassen? Wie ist es mit PT100 + der folgenden Schaltung (siehe Anhang), wäre das bezüglich schnellster Ansprechzeit, Genauigkeit und einfacher Eichbarkeit - an einem Punkt mit Eiswasser - das Optimum? OPV: 2 x MCP604 oder 2 x MCP6044 oder 2 x TS924 (Vierfach-OP, Rail-to-Rail), jeweils 2 EUR 8 x Spindeltrimmer a 0,50 EUR 4 x PT100 Dünnfilm-Sensoren in SMD-Bauweise a 3,50 EUR Das würde dann ca 20 EUR kosten.
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