Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Genauigkeit Kursdaten GPS-Sensor


von Michele B. (luxx) Benutzerseite


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Hallo,
sind die Kurs-Daten(also praktisch KompassDaten), die ein GPS-Empfänger 
im RCM-Datensatz ausspukt, halbwegs verlässlich?

Ich bin dabei einen Autopiloten für ein Boot zu bauen, und dachet mir 
ich nehm die daten ausm GPS, und zwar nehme ich immer 2 Sätze und 
vergleiche dann ob er abweicht vom vorherigen und wenn sie sich 
unterscheiden steuert er das Ruder aus.
Nur habe ich das Problem, dass ich mich vollständig auf die daten 
verlassen können muss. Ich habe schon eine Schutzfunktion eingebaut, die 
eine Warnung bei keinem oder wenigen emfangen Satelliten(-> ungenaues 
Signal) ausgibt, bin mir aber immer noch nicht sicher ob die daten eben 
verlässlich sind.

Hat da jemand erfahrungen?

achja der Empfänger verwendet einen SiRF2 Chipsatz und ist der Holux 
GM210.

MFG
luxx

von Power (Gast)


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Kreuzfahrschiffe und die gewerbliche Schiffahrt (Hochsee) verlässt sich 
auch nicht blind drauf, lassen ihre Schiffe aber automatisch navigieren. 
Ein Auge draufhaben schadet nicht. Wichtiger ist die Kollisionsverhütung 
(Radar usw.)

von Michele B. (luxx) Benutzerseite


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> Kreuzfahrschiffe und die gewerbliche Schiffahrt (Hochsee) verlässt sich
> auch nicht blind drauf, lassen ihre Schiffe aber automatisch navigieren.
Und wie testen Sie ob die daten stimmen?
> Ein Auge draufhaben schadet nicht. Wichtiger ist die Kollisionsverhütung
> (Radar usw.)
Und das braucht es nicht, ich will nur den kurs halten.

von Power (Gast)


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Die Daten werden mittels Magnetkompass (anlegender Kurs) und teilweise 
auch per Sextant verglichen.
Was für'n Schiff hast du denn? Es gibt doch schon genügend erprobte 
Systeme (Autohelm usw.).

von Null (Gast)


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Teil der Daten die per NMEA protokol rauskommen ist die Genauigkeit.

von Michele B. (luxx) Benutzerseite


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Null wrote:
> Teil der Daten die per NMEA protokol rauskommen ist die Genauigkeit.

schön ung gut und wusste ich auch schon, aber was ist wenn der empfänger 
die koordinaten bisschen flasch brechnet und damit ein aanderer kurs 
dabei rauskommt? Das meinte ich eigentlich...

von Power (Gast)


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>ein aanderer kurs dabei rauskommt?

Darum darf man bei uns nur zugelassene Geräte zur Navigation benutzen.

von Michele B. (luxx) Benutzerseite


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Power wrote:
>>ein aanderer kurs dabei rauskommt?
>
> Darum darf man bei uns nur zugelassene Geräte zur Navigation benutzen.

intressant... ;-) und wie machen die dasdamit kein mist rauskommt?

von Power (Gast)


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Viel, viel testen. Da gibts auch irgendwo Kriterien, die ein Gerät für 
die Zulassung erfüllen muss. Multiplexen der Satellitensignale z.B. ist 
ein Grund für KEINE Zulassung.

von Null (Gast)


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Naja, es kommt jede Sekunde ein neuer Wert raus. Da sollte man ein Auge 
drauf haben, ob die Daten stetig sind.

von spess53 (Gast)


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Hi

1. Ich würde bei so einem Projekt einen Empfänger mit SIRFIII-Chipsatz 
verwenden

2.Für einen Autopiloten braucht es meinenesachtens mehr, als nur in eine 
Richtung zu fahren. Z.B muss mann auch eine mögliche Drift 
berücksichtigen.

3. Aus meiner Erfahrung sind die GPS-Richtungsangaben bei kleinen 
Geschwindigkeiten mit Vorsicht zu geniessen.

MfG Spess

von Michele B. (luxx) Benutzerseite


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spess53 wrote:
> Hi
>
> 1. Ich würde bei so einem Projekt einen Empfänger mit SIRFIII-Chipsatz
> verwenden

Tja nur ahbe ich den mit SiRFII jetzt schon und werde nicht mehr 
umsteigen.

> 2.Für einen Autopiloten braucht es meinenesachtens mehr, als nur in eine
> Richtung zu fahren. Z.B muss mann auch eine mögliche Drift
> berücksichtigen.
Der Autopilot ist nicht zum längeren ersetzetn des Skippers gedacht, nur 
damit das Boot auf Kurs bleibt wenn man zB mal kurz was unter Deck sucht 
oder nach vorne geht um wasweißich zu machen..

> 3. Aus meiner Erfahrung sind die GPS-Richtungsangaben bei kleinen
> Geschwindigkeiten mit Vorsicht zu geniessen.

Was sind für dich kleine Geschwindigkeiten? Und was hat deine Erfahrung 
gezeigt? Hast du evtl. Tipps?

MFG
luxx

von Jürgen (Gast)


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Hallo,

zum kurs halten, ist doch wohl ein magnetkompass-modul eher geignet ?

jürgen

von Michele B. (luxx) Benutzerseite


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naja, die haben halt das problem mit der neigung etc. hab mir aber 
gerade ne APNoten geholt in der sowas genau beschrieben wird. Mal 
schaun, ich denke ich werde immer 2 GPS-Kurswerte mitteln, dafür sorgen, 
dass er warnt wenn die Genauigkeit zu gering wird, und eine 
Schutzfunktion einbaun, die starke Positionsschwankungen erkennt(also 
Messfehler) und dann auch warnt...vielleicht kombiniere ich das ganze 
auch mit einem KMZ52..mal sehen...

Danke jedenfalls für die Hilfe!

luxx

von Peter (Gast)


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Hallo,
wenn das nur ein paar Minuten sind kannst du es ja Händisch 
kontrollieren da machen ja 2-3 Grad nichts aus. Und als zusätzlich 
schutz könntest du ja eine Durchschnittsbildung oder so alle 10s machen 
und wenn ein Wert zu Stark abweicht waren. Zudem könntest du vieleicht 
noch die Runderbefehle beschränken.
MFG
Peter

von spess53 (Gast)


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Hi

Ich habe vor einiger Zeit mal ein GPS mit Kartendarstellung und Anzeige 
aller relevanten Daten incl. Richtung gebaut. Beim Betrieb ist mir 
aufgefallen, daß ,wie oben beschrieben, die Richtungsanzeige im Stand
und bei niedrigen Geschwindigkeiten teilweise recht wild gezappelt hat.
Die Richtungsangabe wird im GPS-Empfänger berechnet und kann bei 
Bewegungen innerhalb der Positionstoleranzen keinen genauen Wert 
liefern.
Die Genauigkeit ließe sich nur durch Differential-GPS verbessern.
Für dein Problem wären Kompassmodule (ich glaube bei Sander erhältlich)
meinesachtens besser geeignet.

Noch ein Tip:  www.pocketnavigation.de

MfG Spess

von Power (Gast)


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Ich habe mir den Luxus eines GARMIN GPSmap76s geleistet. Was 'Zappeln' 
des Kurses bei niedrigen Geschwindigkeiten angeht muss ich sagen, dass 
das Teil den Kurs schon bei geringster Bewegung (Treiben auf dem Wasser 
bei fast null Wind) korrekt anzeigt. Auf See würde ich mich diesem Teil 
voll und ganz anvertrauen, habe bis jetzt nur sehr gute Erfahrungen 
gemacht. Außerdem ist es Wasserdicht und schwimmfähig. Über eine 
Halterung, ext. Aktivantenne und NMEA-Ausgang kannst du das problemlos 
an einen Auswerterechner hängen und die Steuerung des Bootes 
realisieren. Mir wäre mein Leben soviel jedenfalls wert.

von Michele B. (luxx) Benutzerseite


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jetzt bin ich grad am programmieren und wollte mal eines wissen: Im 
GSA-Satz wird ja die genauigkeit, die horizontale genauigkeit und die 
vertikale genauigkeit angegeben. In meinen tests komme ich immer auf 
Werte so um 2,5-4. Was bedeutet das genau? Ist das die Abweichung in 
foot oder was genau?

Wenn ich nämlich diese Abweichungen auch noch als Warnwerte hernehmen 
könnte liese sich das ganze schon für meine Zwecke ausreichend sicher 
aufbauen.

luxx

von Power (Gast)


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Das hängt davon ab, welchen String du auswertest (NMEA-Protokoll).
Guckst du hier:
http://www.kh-gps.de/nmea-faq.htm

von Power (Gast)


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Ich schätze mal $GPAPB, oder? Hier ein Auszug aus:
http://www.gpsinformation.org/dale/nmea.htm

APB - Autopilot format B is sent by some gps receivers to allow them to 
be used to control an autopilot unit. This sentence is commonly used by 
autopilots and contains navigation receiver warning flag status, 
cross-track-error, waypoint arrival status, initial bearing from origin 
waypoint to the destination, continuous bearing from present position to 
destination and recommended heading-to-steer to destination waypoint for 
the active navigation leg of the journey.

Note: some autopilots, Robertson in particular, misinterpret "bearing 
from origin to destination" as "bearing from present position to 
destination". This is likely due to the difference between the APB 
sentence and the APA sentence. for the APA sentence this would be the 
correct thing to do for the data in the same field. APA only differs 
from APB in this one field and APA leaves off the last two fields where 
this distinction is clearly spelled out. This will result in poor 
performance if the boat is sufficiently off-course that the two bearings 
are different.

  $GPAPB,A,A,0.10,R,N,V,V,011,M,DEST,011,M,011,M*82

where:
    APB     Autopilot format B
    A       Loran-C blink/SNR warning, general warning
    A       Loran-C cycle warning
    0.10    cross-track error distance
    R       steer Right to correct (or L for Left)
    N       cross-track error units - nautical miles (K for kilometers)
    V       arrival alarm - circle
    V       arrival alarm - perpendicular
    011,M   magnetic bearing, origin to destination
    DEST    destination waypoint ID
    011,M   magnetic bearing, present position to destination
    011,M   magnetic heading to steer (bearings could True as 033,T)

von Michele B. (luxx) Benutzerseite


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Power wrote:
> Ich schätze mal $GPAPB, oder?
nein ich sagte GSA also exakt : $GPGSA

$GPGSA,A,3,,,,15,17,18,23,,,,,,4.7,4.4,1.5*3F
       ^ ^ ^                   ^   ^   ^
       | | |                   |   |   |
       | | |                   |   |   VDOP (vertikale Genauigkeit)
       | | |                   |   |
       | | |                   |   HDOP (horizontale Genauigkeit)
       | | |                   |
       | | |                   PDOP (Genauigkeit)
       | | |
       | | PRN-Nummern von maximal 12 Satelliten
       | |
       | Art der Positionsbestimmung (3 = 3D-fix)
       |                             (2 = 2D-fix)
       |                             (1 = kein Fix)
       |
       Auto-Auswahl 2D oder 3D Bestimmung

ICh wollte wissen was für für DPOD, HPOD und VPOD als guter Wert gilt. 
ich habe durschnittlich 2,5-4 ...


von jjk (Gast)


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>Ich schätze mal $GPAPB, oder?

Ne, er schrieb doch GSA.

Um mal wenigstens die Frage zu beantworten:

Fuer die Genauigkeit ist unter Anderem die geometrische Position der 
Satelliten entscheidend.
Stell Dir mal Verbindungslinien zw. den Sats und Dir vor. Dann erhaelt 
man einen Koerper (Polyeder). Der Reziprokwert des Volumens ergibt den 
DOP-Wert. PDOP bei 3D, HOP bei 2D.
Das Optimum liegt bei maximalem Volumen bzw. minimalstem DOP Wert.

Werte um 2 sind schon ganz gut. Eine Verdoppelung des DOP-Wertes 
verdoppelt den Rechenfehler in der Positionsbestimmung.
Consumergeraete arbeiten dabei mit fixen Umschaltschwellen, meist um 6.
Das heisst, dass automatisch von 3D auf 2D umgeschaltet wird wenn der 
DOP-Wert 6 uebersteigt. Professionelle Sensoren sind z.T. 
konfigurierbar, aber natuerlich nicht wenn man NMEA Sentences benutzt.


Sinnvoller waere es, wenn man denn schon Consumer-Sensoren benutzt, 
softwaremaessig zu filtern, also quasi das nachzubilden was 
professionelle Sensoren intergriert haben: RAIM. Receiver Autonomous 
Integrity Monitoring.

Ein voellig anderer Ansatz waere es Zielkoordinaten LAT/LON zu verwenden 
und die Richtung dorthin auf Basis der aktuellen Position zu berechnen. 
Aus der aktuellen Position zum Ziel ergibt sich dabei ein 
Steuer/Kurs-Winkel den man nachfuehren bzw. in eine entsprechende 
Ruderposition umsetzen muss. Wenn die Zielkoordinaten dabei sagenwirmal 
so 20-30 NM entfernt sind spielen kurze Positionsausreisser relativ dazu 
fuer den Kurs keine grosse Rolle mehr. Man haette dann auch einen 
automatischen Driftabgleich.

Vielleicht reicht fuer eine kurze Zeitspanne aber auch schon ein 
Kreiselsystem aus dem Modellbau aus ;)


juergen

von Michele B. (luxx) Benutzerseite


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vielen dank! das war info wie ich sie brauchte!!

von jjk (Gast)


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Gern geschehen.

Wer es sich nicht antun will die techn. Spezifikationen des 
Systembetreibers durchzuarbeiten:
u-blox hat(e?) mal eine gut verstaendliche Doku als PDF zum download, so 
etwa 3MB gross.

juergen

von Mitbastler (Gast)


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@Power:

Ich glaube, du hast übersehen, das das 's' in GARMIN GPSmap76s für 
Sensor steht, d.h. es besitzt einen barometrischen Höhenmesser und einen 
Digitalkompass.
Bei Stillstand oder langsamer Bewegung wird nur die Information aus dem 
Kompassmodul zur Richtungsanzeige herangezogen.

von Power (Gast)


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@ Mitbastler:
Stimmt schon, das 'S' heißt 'Sensor'.
Der barometrische Höhenmesser ist bei mir immer an, der Magnetkompass 
jedoch wegen Stromsparen nicht. Bewegungen können nicht aus dem 
Magnetkompassmodul herangezogen werden.
Bei Stillstand hat jedes Navigationssystem Probleme. Da es immer leichte 
Messfehler gibt wird sich der Kurs/die Richtung immer im Kreis drehen. 
Ist (in meinem Fall) eine Bewegung von nut 1 km/h vorhanden, wird das 
auch sauber angezeigt. Auch sind bei diesem Gerät eine Menge anderer 
Daten (Reisecomputer) vorhanden. Diese werden auch Garmin-spezifisch an 
der Schnittstelle ausgegeben.
Ich habe heute mittag einen Versuch gemacht (inspiriert durch diesen 
Thread) und hatte eine maximale Positionsabweichung von 5m. Das Gerät 
zeigt das durch einen Kreis um die aktuelle Position auf der Karte und 
durch frei definierbare Datenfelder numerisch an. ;-)
In welcher Einheit die Abweichung per NMEA ausgegeben wird hängt 
übrigens von der Einstellung der Aktivantenne ab.

von jjk (Gast)


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>Bei Stillstand hat jedes Navigationssystem Probleme.

Wenn du das auf Consumergeraete, und da insbesondere auf solche mit 
SiRFIII Chipsatz beschraenkst, hast Du Recht. Fuer industrielle Sensoren 
trifft es dagegen nicht zu.
Die sind auch im Stand stabil, das hat mal rein gar nix mit der 
grundsaetzlichen GPS-Genauigkeit zu tun sondern haengt von der 
verwendeten Hardware und Software des Sensors ab.

>Ich habe heute mittag einen Versuch gemacht (inspiriert durch diesen
>Thread) und hatte eine maximale Positionsabweichung von 5m. Das Gerät
>zeigt das durch einen Kreis um die aktuelle Position auf der Karte und
>durch frei definierbare Datenfelder numerisch an. ;-)

Du verwechselst doch nicht etwa EPE (Estimated Position Error), eine 
Garmin-spezifische! Angabe, mit Genauigkeit ;)

>In welcher Einheit die Abweichung per NMEA ausgegeben wird hängt
>übrigens von der Einstellung der Aktivantenne ab.

Huch.
Wo hast Du denn das her? Was soll das sein?
Seit wann bitte hat denn die "Einheit der Abweichung" (was immer Du auch 
darunter verstehst) etwas mit "Einstellung" der Antenne zu tun? Und was 
soll die "Einstellung einer Aktivantenne" ueberhaupt sein?

Was man, aber eben nicht bei Consumergeraeten, einstellen kann ist der 
sog.
Antenna bzw. Elevation Mask Angle. Damit lassen sich Sats unterhalb 
eines bestimmten Horizontalwinkels ausblenden. Das aendert aber keine 
"Einheiten der Abweichung", es blendet lediglich Sats unterhalb des 
gewaehlten Horizontwinkels aus.

juergen

von Power (Gast)


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>Wo hast Du denn das her? Was soll das sein?

$GPAPB,A,A,0.10,R,N,V,V,011,M,DEST,011,M,011,M*82
                  ^
z.B. als 'Nautisch'

Gibt deine Antenne (nicht das Gerät) nach Voreinstellung aus.

>Fuer industrielle Sensoren trifft es dagegen nicht zu.
Natürlich nicht für Sensoren, das macht die SW!
Die Kursberechnung erfolgt aufgrund der vermeintlichen (extrem 
minimalen) Bewegung im Stillstand, diese ist natürlich ungenau.

>Du verwechselst doch nicht etwa EPE
NEIN! Das ist die GARMIN-Berechnung, aber sehr exakt!

von Philipp S. (philipp)


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spess53 wrote:

> Die Richtungsangabe wird im GPS-Empfänger berechnet und kann bei
> Bewegungen innerhalb der Positionstoleranzen keinen genauen Wert
> liefern.

Das mag ich nicht so stehen lassen. Geschwindigkeit und Richtung werden 
aus der extrem genau meßbaren Frequenzverschiebung errechnet, können 
also auch dann genau sein, wenn die Position nur sehr ungenau ermittelt 
werden kann. Deshalb sollte sich die Steuerung durchaus an der 
Richtungsangabe orientieren, während die aus den Positionen errechnete 
Richtung nur zur längerfristigen Kontrolle taugt.

Richtig ist natürlich, daß bei Beinahe-Stillstand kein brauchbarer Wert 
geliefert werden kann, aber dann kann man auch ohne Autopilot unter Deck 
gehen!

Ich kenne diese Empfänger nicht, aber falls die nicht von Hause aus auf 
2D umschalten, sollte man das nachholen, wenn das Gewässer nicht allzu 
große Steigungen hat ... (-;  (oder eine Warnfunktion, wenn das Boot 
sich mehrere Meter unter der Wasseroberfläche befindet!)


Weshalb »Power« den Kompaß nicht während der Autonavigation zuschaltet, 
erschließt sich mir nicht. Der höhere Verbrauch spielt für die kurze 
Zeit doch keine Rolle, oder verstehe ich da etwas nicht?

von jjk (Gast)


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@Power

>>Wo hast Du denn das her? Was soll das sein?

>$GPAPB,A,A,0.10,R,N,V,V,011,M,DEST,011,M,011,M*82
                  ^
>z.B. als 'Nautisch'

>Gibt deine Antenne (nicht das Gerät) nach Voreinstellung aus.

Das solltest Du vielleicht doch noch mal ueberdenken. Da braeuchtest Du 
ja eigentlich gar kein "Geraet" mehr ;)
Oder klemmst Du zum Radiohoeren Deine Lautsprecher auch direkt an die 
Antenne? ;)
Also da gehoert schon noch ein Empfaenger dazu, sowohl beim Radio als 
auch bei GPS.
Du verwechselst offenbar eine GPS-Maus mit einer Antenne.

In jeder GPS-Maus befindet sich natuerlich eine Antenne. Die wiederum 
haengt an einem GPS-Empfaenger oder auch "GPS Sensor" genannt. Und just 
dieses Teil gibt Dir aufbereitete Daten aus, im NMEA Format sofern das 
Teil nur dieses Protokoll beherrscht. Ansonsten kann man auch auf 
proprietaere Protokolle des jeweiligen Sensorherstellers zurueckgreifen, 
etwa bei Trimble, u-blox oder Motorola Sensoren.


>>Fuer industrielle Sensoren trifft es dagegen nicht zu.

>Natürlich nicht für Sensoren, das macht die SW!

Noe. Da verwechselst Du was, s.o.
"GPS Sensor" ist eine uebliche Bezeichnung fuer das GPS Empfangsteil.

>Die Kursberechnung erfolgt aufgrund der vermeintlichen (extrem
>minimalen) Bewegung im Stillstand, diese ist natürlich ungenau.

Das stimmt allerdings, wobei diese Pseudobewegungen bei einigen GPS 
Sensoren relativ gross sein koennen, etwa bei Sensoren die SiRFIII 
Chipsets verwenden.

>>Du verwechselst doch nicht etwa EPE
>NEIN! Das ist die GARMIN-Berechnung, aber sehr exakt!

Das kannst Du gern glauben wenn Du magst. Aber da sich Garmin darueber 
ausschweigt wie sie zu dieser Angabe kommen ist das eher eine 
Nullnummer.



@S*sse

>spess53 wrote:

>> Die Richtungsangabe wird im GPS-Empfänger berechnet und kann bei
>> Bewegungen innerhalb der Positionstoleranzen keinen genauen Wert
>> liefern.

So ist es.

>Das mag ich nicht so stehen lassen. Geschwindigkeit und Richtung werden
>aus der extrem genau meßbaren Frequenzverschiebung errechnet, können
>also auch dann genau sein, wenn die Position nur sehr ungenau ermittelt
>werden kann....

Nein.
In herkoemmlichen Geraeten wird ausschliesslich mit Laufzeitdifferenzen 
gearbeitet. Daraus wird die Position errechnet und aus der Differenz der 
letzten zur aktuellen Position werden Richtung und Geschwindigkeit 
berechnet. Der Positionsfehler ist also immer mit dabei.

Lediglich suendteure Vermessungsempfaenger benutzen die Technik des 
Phase Carrier Abgleichs wenn die normale DGPS-Genauigkeit nicht mehr 
ausreicht und man in den Millimeterbereich vordringen will. Die dazu 
notwendige Technik samt Auswertungs/Korrektursoftware ist nicht gerade 
trivial.
Da bewegt man sich allerdings im oberen 5-stelligen Eurobereich.
Wirf mal einen Blick in den Katalog von Trimble...

juergen

von Power (Gast)


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OK, hier mal meine Gerätekonfiguration:
Garmin GPSmap76s, daran eine Aktivantenne (keine Maus). Das NMEA git das 
GPSmap per RS232 aus. Ich steuere damit nichts, benutze es als 
Kartenplotter (wie's auch gedacht ist und auch die Bundesmarine 
verwendet).
Den Aufgezeichneten Track (beim Wandern) habe ich mehrmals auf eine 
Karte gelegt und er hatte nie mehr als 10m Abweichung, die Mehrzahl der 
Punkte lag bei ca. 5m. Darum vertraue ich (und offensichtlich die BW) 
dem Gerät.

Wenn natürlich die Antenne bei einem Segelboot auf der Mastspitze 
montiert ist und das Boot mit Motor fährt (starkes Pendeln des Mastes 
bei Seegang), dann könnte es schon zu seltsamem Steuerverhalten des 
Autopiloten kommen, aber unter Motor bei Seegang fährt man auch selbst.

von jjk (Gast)


Angehängte Dateien:

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>OK, hier mal meine Gerätekonfiguration:
>Garmin GPSmap76s, daran eine Aktivantenne (keine Maus). Das NMEA git das
>GPSmap per RS232 aus.

Ok, das klingt schon ganz anders ;)

Meine Geraetekonfiguration sieht dagegen leicht anders aus:

GPS Empfaenger auf Basis Motorola Sensoren fuer extremen 
Anwendungsbereich: Einsatz oberhalb 68 Grad Nord bei mehrwoechigen 
Touren im Winter und Temperaturen bis unter -40 Grad. Ich habe 3 Stueck 
davon gebaut und unter diesen Bedingungen im Winter 2005/2006/2007 
getestet.
Anbei ein Bild von einem der Geraete ;)


>Ich steuere damit nichts, benutze es als
>Kartenplotter (wie's auch gedacht ist und auch die Bundesmarine
>verwendet).

Ich weiss nicht was die BW verwendet, ein Consumer-GPS taete mich aber 
sehr verwundern.
Sowas haben die Amerikaner im 1. Irak-Krieg eingesetzt weil sie damals 
nicht genuegend militaerische GPS Empfaenger hatten...
Ist aber auch unwichtig.

>Den Aufgezeichneten Track (beim Wandern) habe ich mehrmals auf eine
>Karte gelegt und er hatte nie mehr als 10m Abweichung, die Mehrzahl der
>Punkte lag bei ca. 5m.

Mit welchem Kartenmasstab?
Auf einem 10.000er Messtischblatt betraegt 1mm immer noch 10Meter ;)

Ich messe anders:
Verschiedene Waypoints exakt anlaufen und die Differenz anschauen. Wenn 
ich einen vorher gespeicherten WP wieder anlaufe dann zeigt mein Geraet 
typischerwweise Abweichungen von 3-8 Metern wenn die Sat-Konstellation 
vergleichbar ist, also 3D und DOP-Wert bei 2 oder besser.

Zur Standortbestimmung auf einer 100.000er Karte braucht man bedeutend 
weniger Genauigkeit. Besser als 100 Meter (1mm auf der Karte) kann man 
da kaum arbeiten.

>Wenn natürlich die Antenne bei einem Segelboot auf der Mastspitze
>montiert ist und das Boot mit Motor fährt (starkes Pendeln des Mastes
>bei Seegang), dann könnte es schon zu seltsamem Steuerverhalten des
>Autopiloten kommen, aber unter Motor bei Seegang fährt man auch selbst.

Dagegen kann man bedingt etwas tun.
Ich arbeite nur mit Sensoren von Motorola. Da kann man zum Beispiel das 
sog. Marine (velocity) Filter aktivieren/einstellen um starken 
Schwankungen bei hohem Seegang zu kompensieren.
Aber ich stimme Dir zu, unter Motor bei Seegang wuerde ich auch keinen 
Autopiloten nutzen wollen.

juergen

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