Hallo, ich spiele mit dem Gedanken, diverses an Elektronik auf dem Grund eines Sees temporär zu versenken und Meßwerte aufzunehmen. Um die Geschichte der Druckfestigkeit der Behälter zu umgehen, dachte ich daran, alles mit Flüssigkeit zu füllen und ein Druckausgleich mit dem Wasserdruck über ein flexibles Gehäuseteil zu ermöglichen. Wie wäre es mit Salatöl und zum Druckausgleich einen dicken Luftballon oder Babynuckel? Ralf
Klar, dürfte gehen. Musst nur aufpassen dass das Öl nicht raus kann, sonst verdrängt das Wasser das Öl und die Sache säuft ab. Druckausgleich muss auch nicht wirklich sein, wenn keine Luft drinnen ist. Flössigkeiten sind im normalen Rahmen nicht kompressibel.
Beim Betrieb in Flüssigkeiten würde ich mir über Korrosion und Leitfähigkeit Gedanken machen. Transformatorenöl? Allerdings wird der See nicht glücklich, wenn Du ein Dichtigkeitsproblem hast ... Alternativvorschlag: Vergießen, mit Silikon. Allerdings nicht mit dem Silikon aus dem Baumarkt, das nämlich enthält/bildet Essig, was interessante Korrosionserscheinungen zur Folge haben dürfte (nochmals Dank an "Power" für den Hinweis vom 7.5.), sondern mit "Dow-Corning 738" http://www.dowcorning.com/applications/search/default.aspx?R=409EN Kann Dir allerdings nicht sagen, wer das Zeugs verkauft. Möglicherweise geht auch Baumarktsilikon, wenn die Elektronik vorher dicht in Plastikfolie verpackt wird (ohne allzugroße Luftblasen).
Hmmm. Beim Salatoel ist man stolz auf ungesaettigte Fettsaeuren. Diese Aussage enthaelt zwei Punkte : ungesaettigt = immer noch reaktiv, Fettsaeuren = ionisch = leitfaehig. Wegen Leckagewahrscheinlichkeit sollte die Fluessigkeit biologisch abbaubar sein, Das schliesst die ueblichen Loesungsmittel und Mineraloele aus. Auszuprobieren waere nun zuerst ein Coating, mit Polyurethan (Spray), das sollte die Elektronik isolieren. Und dann Salatoel drauf. Ist ein Versuch wert denk ich.
>Wie wäre es mit Salatöl und zum Druckausgleich einen dicken Luftballon >oder Babynuckel? Es gab doch mal jemand, der seinen PC in Öl gelegt hat und tierisch einen auf "Overclocker" gemacht hat.
"ungesaettigt = immer noch reaktiv, Fettsaeuren = ionisch = leitfaehig" Das- nix gegen dich- ist das Bekloppteste was ich in den letzten zwei Wochen gehört hab. Dir ist klar, dass solche Fettsäuren an Glycerin gebunden sind? Triglyceride? Ionisch leitfähig? Wie denn wenn die Säuregruppe in der Esterbindung hängt? Und die ungesättigten Bindungen reagieren 100pro nicht mit Metallen, dafür sind die viel zu reaktionsträge. Selbst mit Wasserstoff, dem Reduktionsmittel Nr. one muss man noch einen Katalysator nehmen um die zu sättigen. Um Elektronik umweltfreundlich unter Öl zu setzen sind Rapsöl und Co. die Nummer eins!
Na Eure Antworten sind doch schonmal etwas. Ich dachte erst meine Vorstellungen wären zu überdreht. >Es gab doch mal jemand, der seinen PC in Öl gelegt hat und >tierisch einen auf "Overclocker" gemacht hat. Ich war das nicht.
Es gibt wohl auch säurefreies Silikon im Baumarkt, habe ich mir sagen lassen, das wäre 'ne Alternative. Allerdings könnte das Teil mit Silikonöl gefüllt werden, ist auch eher Umweltverträglich. Zum Entlüften empfiehlt sich evakuieren (Vakuum ziehen), das zieht auch versteckte Luftbläschen 'raus. Das Dow-Corning 738 gibt's glaub' ich bei RS oder so, allerdings nicht grade billig!
Silikonoel ist sicher nicht biologisch abbaubar. @Loeti Wenn das Oel mit sich selbst und/oder Sauerstoff reagieren kann und ranzig wird, ist noch genuegend Reaktivitaet uebrig. Ich bin nicht auf dem neusten Stand der Lebensmittelchemie, aber wenn die Saeuren als Ester gebunden waeren, duerfte man nicht mehr von Sauren reden. Das sind zwei voellig verschiedene Dinge. Das ist wie wenn man bei Salzen noch von Saeuren oder Basen reden wuerde. Ich hab allerdings auch noch keinen Versuch gemacht eine Leitfaehigkeit zu messen.
Glaubs mir einfach. Fettsäuren sagt man nur, weil für den Normalmenschen "ungesättigter Fettsäurerest" zu kompliziert ist. Und die Reaktion mit Sauerstoff ist ja was ganz anderes. Eine Leitfähigkeit wirst Du in normalem Salatöl nicht messen können, schon weil es so hydrophob ist, dass kein Wasser rein kommt, was die hypothetischen Säuren aber bräuchten um zu hydrolysieren, und erst dann sind sie gefährlich. Und das es praktisch geht siehst Du hier: http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID4330472_TYP6_THE_NAV_REF_BAB,00.html Destilliertes Wasser wäre auch eine Idee, aber längst nicht so gut wie Salatöl. Von Silikonöl möchte ich abraten, da ich neulich welches für unsere Forschunganstalt gekauft habe, und da ein fetter Sicherheitszettelbund dabei war. Scheint aufgrund der fehlenden Abbaubarkeit doch relativ umweltgefährdend zu sein.
Ich denke mal dass Pflanzenöl so ziemlich jedes Kontaktmaterial auf Dauer kleinkriegt. Silikonöl schadet jenfalls der Umwelt nicht, auch wenn's nicht abgebaut wird. In Manometern benutzt man Glycerin als Dämpfungsflüssigkeit, wie's da mit Leitfähikeit aussieht weiß ich nicht, jedenfalls greift es das Metall nicht an. Bei Silikon wird man das Problem haben, die Lufteinschlüsse nicht 'rauszukriegen. Dow-Corning kriecht wirklich in jede Ritze, wenn man nicht aufpasst auch in nicht gewollte Ecken und bleibt sehr flexibel. ;-) Das Zeug erfüllt auch kerntechnische Anforderungen, dort werden alle Stecker im 'Containment' (Stahlkugel in der der Primärkreislauf und Reaktor ist) vergossen, um Kondenswasseransammlungen bei einem evtl. Störfall zu verhindern.
Glyzerin ist ein Alkohol und hygroskopisch wie sonst kaum etwas. @Loeti, danke fuer die Ausfuehrungen. Wie kriegt man eine Kunststoffumhuellung dicht ? Mit Verschweissen wird wohl nichts wenn Oel drin ist. Diese Kunststoffreissverschluesse fuer Beutel ? Sowas, waer das gut ?
"Salatöl" greift Kupfer und Messing an. Die Reaktion dauert ein paar Wochen aber danach ist alles Grünspan. Bei belackten und verzinnten Platinen liegt zwar kein Kupfer frei, riskieren würde ich es trotzdem nicht. Für Dampfphasen Reflowlöten gibt es einen Fluorkohlenwasserstoff der umweltneutral, hydrophob und Elektronikfreundlich ist. Ob es für dich erhältlich ist, steht auf einem anderen Blatt.
Vielleicht kann man es in einen Beutel legen und dann fleißig Frischhaltefolie drumwickeln. Wenn die schicht dick genug ist, ist es dann möglich mit einem Heißluftfühn die Folie zu schmelzen. Dabei entsteht eine Wachssschicht, die eigentlich dicht sein sollte. Wie du das mit deinem Öl machen willst, ist mir bei der Variante unklar. Möglich wäre doch aber je nach Größe der Schaltung z.B. ein verschleißbarer Plasteeimer oder z.B. Wiederverschließbare Joghurtbecher (500ml) um erstmal die Flüssigkeit zu bändigen. Dicht bekommt man es dann mit der Frischhaltefolie. Witzig wird noch, wenn du feststellst, dass Plaste & Öl allesamt eine geringere Dichte haben als Wasser. Mit dem "Versenken" wird es dann u.U. recht schwer ;-) MFG
Gruenspan braucht Sauerstoff, ohne Sauerstoff kein Gruenspan. Galden : umweltneutal ? FCKW ? Ganz sicher nicht. Da bist du plumper Propganda aufgesessen. Zudem ist der ein Loesungsmittel, das anderen Plastik moeglicherweise aufloest oder quillt. Dann wird die Kunststoffverpackung aussenrum zum Problem.
Oft meinen die Leute Patina wenn sie Grünspan sagen.
Gruenspan ist doch Kupferacetat ? Das waere dann vom Essig zum Salatoel ?
von welcher Wassertiefe wird denn eigentlich hier geschwafelt? Gut, es gibt richtig tiefe Seen, dann muss man sich schon mal um Druckfestigkeit Gedanken machen, aber die sind nicht gerade überall. 10m ~ 1bar, das macht jede Heringsdose problemlos mit.
Dose, Elektronik rein, päckchen mit silicagel rein, zulöten. Silikon wird nur dann wirklich dicht wenn es alles andere rundum umschliesst, Kabeldurchführungen o.ä. wirken verheerend. (In Dose mit Duko und/oder oder Koaxsteckern einigermaßen dicht realisierbar). Bei Vergüssen in 1. Linie daran denken daß man Abwärme schlechter wegkriegt. Grüße Hendrik
Pommes Fritz meinte sowas hier: http://www.ibrtses.com/g/dampfphasenloeten.html Aber Umweltneutral ist auch das zeug nicht.
Wäre es denn mit einem Edelstahlrohr? Das kann viel Druck und du brauchst nichts zu vergießen. dicht bekommst du es auch gut. Ist nur die Frage welche Sensoren nach außen müssen.
Was auch noch geht ist das gute alte Kerzenwachs. Einfach schmelzen und rein damit. Aber wichtig: Langsam abkühlen lassen, sonst zerfällt es. Und man kann es anschließend wieder entfernen. Gruß Kuddel
Anstelle von Kerzenwachs gaebe es dann noch Paraffinoel. Dasselbe wie Wachs, nur mit kuerzeren Ketten.
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