Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Frage zu Rauschen bei OP


von Schorsch (Gast)


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Hallo,

in einem Datenblatt eines OPs steht

Input voltage noise = 1,65nV / sqrt(Hz)

Was genau bedeutet das? Habe recherchiert und ich verstehe das so, dass 
man quasi das vom OP intern erzeugte Rauschen umrechnet in eine 
Rauschspannungsquelle, welche an den Eingang gelegt wird und man für die 
weiteren Betrachtungen den OP einfach als rauschfrei annimmt, was ja 
auch irgendwie Sinn macht :)

Nur scheint da wohl noch die betrachtete Bandbreite eine Rolle zu 
spielen. Angenommen ich möchte den OP im Bereich von 1 MHz bis 2 MHz 
betreiben, habe also eine Bandbreite von 1 MHz. Nur wie kriege ich das 
mit der o. g. Angabe verheiratet? Im Nenner steht ja sqrt(Hz), d. h. ich 
muß da irgendwie mit sqrt(Hz) multiplizieren, dass das von der Einheit 
her auch stimmt.

Kann mir das jemand erklären?

Vielen Dank.

Schorsch

von Schorsch (Gast)


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Die 1,65nV gelten für eine Bandbreite von 1Hz. Wenn ich jetzt 1MHz 
Bandbreite habe, dann muß ich sqrt(1MHz/1Hz) rechnen, was 1000 ergibt. 
Dann habe ich bei dieser Bandbreite also 1000-mal so viel Rauschen? Das 
wären dann also 1,65µV???

von Schorsch (Gast)


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Und wenn ich jetzt z. B. einen nichtinvertierenden Verstärker mit G=40 
aufbaue, habe ich am Ausgang dann 1,65µV*40=66µV zusätzliches Rauschen?

von Düsentrieb (Gast)


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ja
bei zb 1mhz --< datenblatt: evtl. is hier die rauschdichte anders

von gast (Gast)


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und was lernen wir daraus, jeder rauscharme verstärker hat in 
irgendeiner form eine bandbreitenbegrenzung um das rauschen gering zu 
halten...

von Mathias (Gast)


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Könntest noch am Ausgang einen TP-Filter packen um das Rauschen zu 
begrenzen.

von Schorsch (Gast)


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Ich hatte eine Application Note von Texas Instruments gelesen. Darin 
ging es um die Verwendung von Breitband-OPs in HF- und ZF-Stufen von 
Funkempfängern. Leider war in diesem Bericht nicht eine Silbe zum Thema 
Rauschen erwähnt.

Naja und wenn ich mir das jetzt so überlegen, dann sind OPs in solchen 
Stufen wohl eher nicht geeignet, da das durch sie erzeugte Rauschen um 
Zehnerpotenzen höher ist als z. B. die Empfindlichkeit mittelmäßiger 
Empfänger.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Aber wenn ein angeschlossener 1MHz-Empfänger (Mittelwelle) die 
Bandbreite wieder auf einen Audiokanal von 3 kHz reduziert, sinkt das 
Rauschen auch wieder. Entscheidend ist die tatsächliche Bandbreite der 
Gesamtstrecke. Wenn anschließend ein DSP mit digitaler Filterung die 
Bandbreite nochmal reduziert, muß man das auch berücksichtigen. Die 66µV 
gelten nur für die HF-Bandbreite.

von Studi (Gast)


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von Schorsch (Gast)


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> http://www.ti.com/litv/pdf/slod006b

Schluck...vielen Dank. Melde mich dann mal wieder in einem Jahr :)

> http://www.ti.com/litv/pdf/slyt094

Das ist interessant, da wurde die NF eines Breitband-OPs berechnet und 
gemessen. Dabei kam 11,5dB raus, ein wohl schlechter Wert gemessen 
daran, was was z. B. mit einer einfachen JFET-Verstärkerschaltung 
erreicht werden kann.

Aber vielen Dank für die vielen Informationen, da werde ich mich jetzt 
mal einlesen.

von Düsentrieb (Gast)


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ein opamp is für hf wenig sinnvoll, zb liegt ein "primitver" bc550 
bereits bei weniger als 1nv/(hz)e-2 , speziell rauscharme teile, zb 
2sc2240 entspricht ca. dem thermischen rauschen eines 30 ohm widerstd.

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