Forum: Platinen Ätzmittel neutralisiert worden?


von Chriss (Gast)


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Ich habe beim letzen Ätzversuch, meine Ätzlösung neu angerichtet 
(Natriumpersulfat) und beim heutigen Ätzvorgang ist fast kein Kupfer 
mehr abgetragen worden.

Kann es sein, dass die Ätzlösung vom Entwickler neutralisiert worden 
ist?
Ich habe die Platinen nämlich nach dem Entwickeln nicht mit fließendem 
Wasser abgewaschen, sondern nur ein eine Schütte mit Wasser gehalten.
Dadurch ist sicher eine geringe Menge in die Ätzlösung gekommen.

Oder könnte es sein, dass ich mit der Temperatur zu hoch war?
Normalerweise sagt man 40-50° ich war aber auf ca. 65-70°?

schöne Grüße

von Jupp (Gast)


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Es könnte auch sein, dass die belichtete Fotoschicht noch nicht 
vollständig abgelöst wurde.

von Läubi .. (laeubi) Benutzerseite


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60-75C ist definitiv nicht gut ich glaub ab 55° zersezt sich die 
Ätzlösung (nicht hauen wenns nicht stimmt).
Ich hatte da aber auch shconmal das ne Platine nicht wollte... weiss der 
Himmel wodrann das gelegen hatte der Anfang war noch gut aber der lezte 
rest wollte und wollte nicht runter...

von Stefan P. (pauli003)


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Hallo!

Diese Erfahrungen (angeätzte Platine wird und wird nicht fertig) kann 
ich bestätigen.
Weder weitere Zugabe von frischem Persulfat, noch weiteres Erwärmen 
konnten das Kupfer dazu bewegen, zu verschwinden.

Ich kann mir das nicht erklären. Eisen-III-chlorid hat die Platine dann 
innerhalb von zwei Minuten fertiggeätzt. (Allerdings waren viele schmale 
Leiterbahnen schon weg.)

Meine Lösung: Zurück zum Eisen-III-chlorid. Das ist zwar ne üble 
Dreckbrühe, sie verhält sich aber gegenüber organischen Materialien 
nicht so aggressiv wie das Persulfat.

Und ätzt sehr zufriedenstellend und ausdauernd.

Möchte an dieser Stelle nochmal Werbung für meine Homepage machen, auf 
der ich die verschiedenen Ätzverfahren lang und breit diskutiere:

http://www.pauliunterstrom.de/haupt/elektro-div/Platine/platine.html


Es stimmt, daß sich Persulfat zersetzt, vor allem, wenn es warm wird.
Aber nicht alles auf einmal! Sondern meistens nur am Gefäßrand, das 
erkennt man an den Blasen. Man kann Persulfatlösung auch kochen! (Das 
machen manche Leute, wenn sich beim Erwärmen ein weißer Niederschlag in 
der Lösung bildet.)

Ehrlich gesagt wurde mir trotz ein paar guter Ergebnisse die 
Persulfatgeschichte dann zu mysteriös.

Viele Grüße,
              Stefan.

von Geniesser (Gast)


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@Chriss

Das NaPS NICHT über 50 Grad erwärmen! (andere sagten es bereits) Die 
Platine selbstverständlich dazwischen wässern! NaPS verbraucht sich von 
allen bekannten Ätzmitteln am schnellsten, funktioniert aber ansonsten 
gut und hat den großen Vorteil den Ätzvorgang genau beobachten zu können 
(gegenüber FeCl3). Nur wie gesagt, darf man es nicht zu warm machen (ist 
völlig unnötig!).

von Harry U. (harryup)


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hi,
der entwickler (natriumhydroxid, rohrfrei oder was auch immer) ist mal 
stark basisch, als puffer bringt der nen ph-wert über 10 mit sich. ätzen 
tut man aber mit säure, der ph-wert soll unter 4-5 liegen, sonst kann 
die brühe kein kupfer lösen. wenn jetzt ein hoher puffer eingetragen 
wird, drückst du die lösung in richtung neutral, richtig. also immer 
schön abwaschen vorm ätzen.
grüssens, harry

von Michael B. (loetmichel)


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Harry Up wrote:
> hi,
> der entwickler (natriumhydroxid, rohrfrei oder was auch immer) ist mal
> stark basisch, als puffer bringt der nen ph-wert über 10 mit sich. ätzen
> tut man aber mit säure, der ph-wert soll unter 4-5 liegen, sonst kann
> die brühe kein kupfer lösen. wenn jetzt ein hoher puffer eingetragen
> wird, drückst du die lösung in richtung neutral, richtig. also immer
> schön abwaschen vorm ätzen.

Moin!

Zumindest teilweise falsch:

Natriumpersulfat wie auch Fe3Cl arbeiten nicht als Säure.
Vielmehr fondet eine Redox-Reaktion statt, soll heissen
das CU wird "weggerostet" und dann wieder ans Ätzmittel gebunden.

Die suppe wird aber vom entwickler (NaOH) zerstört, das ist richtig.

Das NaPS nicht ätzt kann an zu langer Standzeit liegen, mangelnder
Ergiebigkeit ( ein Liter NaPS ist nach ~2 doppelseitigen Eurokarten
gesättigt, wenn man keine Masseflächen hat), zu heiss geworden, oder
schlicht die platine angeätzt lange rumliegen gelassen, wenn die 
gleichmässug
oxidiert ist, hat das NaPS es scher, durch die oxidschicht 
durchzukommen.

Michael.



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