Forum: PC Hard- und Software Konvergenz bein einem PC-Monitor einstellen ?


von GAST (Gast)


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Hallo,

bei meinem "alten" (Bj. 1995) Highscreen 1785P (kommt von CTX) ist die 
Konvergenz defekt. Aufgrund des hohen Alters ist der Monitor ein Fall 
für die Mülltonne, da er jedoch bis dato einen guten Dienst geleistet 
hat wollte ich mal nachfragen, ob die Konvergenz ggf. mit ein paar 
Handgriffen ohne Spezialwerkzeug/-gerätschaften wieder einzustellen ist.

Kleine Anmerkung an mögliche "Kommentatoren" :
Natürlich kommt ein neuer Monitor ins Haus, jedoch könnte man den alten 
für diverse Bastel-PC´s nutzen. Also bitte nur ernste und zum Thema 
gehörende Beiträge posten.

Gruß

ein GAST

von yalu (Gast)


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Ich bin kein Fernsehtechniker o. ä. und kenne auch deinen Monitor
nicht von innen. Deswegen kann ich dir keine garantiert zum Ziel
führende Einstellanleitung geben. Allerdings ist es mir durch wilde
Herumprobiererei schon ein paar Mal gelungen, die Bildqualität von
Monitoren deutlich zu verbessern. Diese dünnen Erfahrungen möchte ich
nun ausschütten:

Erst aber die obligatorische WARNUNG:

* Im Inneren eines Röhrenmonitors liegen an verschiedenen Stellen
* lebengefährliche Spannungen an. Während die Beschleunigungsspannung
* von mehreren 10 kV i. Allg. ausreichend isoliert ist, sind andere
* Spannungen im Bereich von einigen 100 bis 1000 V, insbesondere an
* der Platine am Röhrenhalsende und im Netzteil, frei zugänglich. Da
* beim Einstellen des Monitors das Auge auf den Bildschirm blickt,
* während die Hand im Inneren herumfummelt, ist die Gefahr groß einen
* ernsthaften elektrischen Schlag verpasst zu bekommen.

Zunächst brauchst du ein geeignetes Testbild, bspw. neun weiße
Fadenkreuze auf schwarzem Grund, vier davon in den Ecken, vier an den
Rändern und eins in der Mitte. Noch deutlicher zu erkennen sind die
Fehler mit bunten Kreuzen nach folgendem Schema:
1
                R
2
                R
3
                R
4
                R
5
                R
6
                G
7
                G
8
RRRRRRRRRRRGGGGGGGGGGGBBBBBBBBBBB
9
                G
10
                G
11
                B
12
                B
13
                B
14
                B
15
                B

Bist du Brillenträger, solltest du die visuelle Kontrolle ohne Brille
vornehmen, da diese je nach Dioptrienzahl deutliche Farbfehler
aufweist.

Die meisten Monitore haben zur Konvergenzeinstellung sechs
hintereinander angeordnete drehbare Ringmagnete am Röhrenhals. Sie
sind mit einer Mutter gegen Verdrehen gesichert.

Bevor diese Mutter geöffnet wird, sollte die Stellung der Magnete
unbedingt markiert werden, damit bei Fehlversuchen die Ursprungs-
stellung wiederhergestellt werden kann.

An den Magneten befinden sich Griffe, an denen sie gedreht werden
können. Jeweils zwei direkt hintereinanderliegende Magnete bilden ein
Paar. Dreht man zwei zusammengehörende Magnete gegeneinander oder
miteinander, so bewegen sich die Teilbilder in den drei Grundfarben
tendenziell vertikal bzw. horizontal (oder umgekehrt, ich weiß es
nicht mehr genau) relativ zueinander.

Jedes der drei Ringpaare beeinflusst prinzipbedingt alle drei
Grundfarben, aber in unterschiedlicher Stärke. Hier fängt nun die
Herumprobiererei an. Mit der Zeit bekommt man ein Gefühl dafür, welche
Magnete wie gedreht werden müssen, um einen bestimmten Fehler zu
korrigieren.

Das Problem dabei: Man kann nicht einfach die Ringe nacheinander auf
Optimum einstellen, da sie sich, wie bereits erwähnt, gegenseitig
stark beeinflussen. Noch fieser: Selbst wenn man eine Stellung
gefunden hat, bei der jede kleine Drehung eines Magneten zur Ver-
schlechterung führt, heißt das nicht, dass dies das Gesamtoptimum ist,
das es wohl mehrere solche lokalen Optima gibt.

Da der Monitor jedoch schon einmal richtig eingestellt war, sollten
relativ kleine Änderungen genügen, was die Suche nach der optimalen
Stellung etwas einschränkt.

Konvergenzfehler, die nur in einzelnen Ecken auftreten, können mit den
Ringmagneten nicht korrigiert werden. Evtl. sind an der Röhre
außerhalb ihrer Achse weitere Magnete angebracht, an denen gedreht
werden kann. Hier hilft wieder Experimentieren.

Bei hochwertigen Monitoren werden bei der Herstellung weitere kleine
Magnete unterschiedlicher Stärke individuell an den Röhrenkörper
geklebt. Auch hier kann man versuchen, diese zu lösen, leicht zu
variieren und wieder festzukleben.

Neuere Monitore haben für einige Einstellungen an Stelle der
beweglichen Magnete (oder zusätzlich zu diesen) fest angebrachte
Spulen, deren Strom über Potetiometer eingestellt wird. Ob dies auch
die Konvergenzeinstellung betrifft, weiß ich nicht genau. Im
Zweifelsfall hilft auch hier Ausprobieren.

Damit bin ich mit meinem Latein auch schon am Ende :-)

Falls du irgendwo eine professionelle Einstellanleitung (egal für
welchen Monitortyp) findest, würde mich diese auch sehr interessieren.

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