Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Nach der Ausbildung???


von Twink (Gast)


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Moin Moin!

Ich bin gerade im 3. Lehrjahr als EGS (Elektroniker für Geräte und 
Systeme) und bin im Februar 2008, wenn alles gut geht, fertig und bekomm 
meinen Facharbeiterbrief.

Mein Problem:
Ich bin schon mehrere Wochen am überlegen was ich denn so nach der 
Ausbildung machen soll. Meine Möglichkeiten sind, dass ich:

- Zur Bundeswehr gehe (Im elektronischen Bereich bei der Marine oder 
Luftwaffe, dann für 8 oder 12 Jahre und in der Zeit meinen Meister 
mache, oder weiter als Berufssoldat bleibe. Bin flexibel was meinen 
Wohnort angeht und Körperlich tauglich.

- Studiere (Also erst ein Jahr Fachhochschulreife dann ins Studium) Mein 
vorläufiger Plan wäre, den Bachelor zu machen und wenns in meiner Macht 
steht auch noch den Master, dann sitz ich aber 6 Jahre zu lernen, 
verdiene kein Geld und muss von Bafög leben, hab dannach aber beste 
Chancen auf einen guten (und gut bezahlten) Beruf.

- Direkt in die Freie Wirtschaft (Bei Firmen wie z.B. Vestas oder 
Siemens bewerben und mal schauen was draus wird)

- Irgendwas anderes ???

Also ich bin Wohnorttechnisch sehr flexibel, kann in Englisch 
kommunizieren
und mache auch Privat viel mit Elektronik und Computern, ich habe vor 
ein paar Cisco-Zertifikate zu absolvieren und bin insgesamt auch nicht 
unintelligent und kann auf Menschen zugehen so.

PS: Eigentlich würd ich am liebsten den ganzen Tag am Strand liegen oder 
zocken und immer genug Geld haben und ein geiles Auto ein riesiges Haus, 
ne eigene Insel, aber wer will das nich :D

von Timo (Gast)


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Für mich wäre der Bund keine Alternative. Die Chancen auf eine 
Anstellung nach dem Bund sind sehr davon abhängig, was man beim Bund 
gemacht hat. Aber darauf hat man nach erfolgtem Eintritt bei selbigem 
nicht unbedingt einen Einfluss. Wenn man etwas relativ fachfremdes 
macht, fällt einem der Wiedereinstieg nachher in der freien Wirtschaft 
eher schwer.

Wenn du denkst, dass du mit einer "simplen" (nicht abwertend gemeint) 
Ausbildung noch nicht ausgereizt bist, würde ich stark zu einer 
Weiterbildung tendieren. Diese kann ein Studium oder auch nur ein 
angehängter Techniker sein.

von Twink (Gast)


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Stimmt, der Techniker ist auch ne Alternative, aber was braucht man 
dafür??? Soweit ich weis sitzt man da auch 3 Jahre oder länger in der 
Schule und dann würd ich schon wieder zum Studium tendieren.

von Timo (Gast)


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Man braucht dafür nur eine abgeschlossene Ausbildung. Soweit ich weiß 
(ich selbst habe studiert, weiß es also nicht so genau), braucht man für 
den Techniker zwei Jahre in Vollzeit. Macht man das in Teilzeit 
(nebenher arbeitet man noch in seinem Beruf), dauert das länger.

von Dirk S. (duerk)


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Twink wrote:

> - Zur Bundeswehr gehe (Im elektronischen Bereich bei der Marine oder
> Luftwaffe, dann für 8 oder 12 Jahre und in der Zeit meinen Meister
> mache, oder weiter als Berufssoldat bleibe. Bin flexibel was meinen
> Wohnort angeht und Körperlich tauglich.

Würde ich dir von abraten, wenn du nicht unbedungt willst. Solltest dir 
mal überlegen, ob du dich wirklich 8 oder 12 Jahre auf Bundeswehr 
einlassen willst. Du kannst da nicht einfach wieder kündigen. Wenn du 
nach 4 jahren keine Lust mehr hast, musst du es trotdem durch ziehen.

Auerdem liegen dir bessere optionen zu Füßen.


> - Direkt in die Freie Wirtschaft (Bei Firmen wie z.B. Vestas oder
> Siemens bewerben und mal schauen was draus wird)

Wie schon weiter oben erwähnt. Wenn du dich noch nicht ausgelastet 
fühlst, würde ich auf jeden Fall studieren.

Gruß Dirk

von Betrachter (Gast)


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Hi!
Für den Techniker braucht man in der Regel eine abgeschlossene 
Berufsausbildung und 1 oder 2 jahre Berufserfahrung.
Das Studium selber geht dann entweder 2 Jahre Vollzeit oder 4 Jahre 
Teilzeit.

von Patrick (Gast)


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Hallo Twink

Ich weiss ja nicht, wie das in Deutschland ist, aber ich glaube durch 
diese Bologna-Reform gelten in ganz europa die gleichen Richtlinien.

Ich komme aus der Schweiz und habe nach der Berufsausbildung zum 
Automatiker (in Deutschland heisst das glaub ich Mechatroniker) ein 
Berufsbegleitendes Bachelor-Studium in Systemtechnik angefangen.

>verdiene kein Geld und muss von Bafög leben,
Nebenbei arbeite ich 80% in der Elektronik-Entwicklung und verdiene 
nicht schlecht.

>hab dannach aber beste Chancen auf einen guten (und gut bezahlten) Beruf.
Meiner Meinung nach hast Du nach einem Berufsbegleitenden Studium noch 
grössere Chancen eine gute und noch besser bezahlte Stelle zu finden. 
Für den Arbeitgeber ist es nämlich ein Zeichen, dass Du nicht nur ein 
Theoretiker bist, sonder schon während deines Studiums die Theorie 
praktisch vertiefen konntest. Ausserdem kannst Du damit zeigen, dass Du 
belastbar bist.
Natürlich ist ein berufsbegleitendes Studium anstrengender, aber es 
lohnt sich.

Ein Beispiel aus meinem Studium:
Im ersten Jahr mussten wir in einem Projekt einen Roboter selber 
entwickeln, der selbständig eine Leiter erklimmt und oben einen Golfball 
einem Partnerroboter übergibt. Insgesamt haben 10 Teams je einen roboter 
gebaut. Davon waren 4 Teams berufsbegleitend. Und jetzt rate mal welche 
Roboter einwandfrei funktioniert haben? ;-)
Das Problem bei den Vollzeitstudenten war einfach, dass praktisch alle 
direkt nach der Ausbildung das Studium angefangen haben und von der 
Praxis (fast) Null Ahnung hatten.

Mein Tipp: Erkundige Dich über verschiedene Hochschulen in Deiner Nähe 
und ob sie ein berufbegleitendes Studium anbieten. Ich habe es nicht 
bereut.

Ausserdem: Ein Vollzeitstudium dauert 3 Jahre, das berufsbegleitende nur 
ein Jahr länger.

Ich hoffe ich konnte Dir weiterhelfen

Gruss aus der Schweiz
Patrick

von Der Hubert (Gast)


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Zum Bund:

Ich würde keine 12 Jahre machen, denn wenn Du mal unterschrieben hast 
und Deine "Holde" (die ja auch mal irgendwann kommt) will net weg oder 
ist anderweitig gebunden, dann haste den berühmten "Griff ins Klo".

Mach evtl. erst mal nur 4 Jahre und schau dann, ob es immer noch Dein 
"Traum" ist. Kürzer ist gagga, weil die Kohle net stimmt und länger => 
siehe oben.

Ich habe meine Elektronikerausbildung beim Bund als Zivilist gemacht 
(vor vielen Jahren) und muss sagen, damals war das top.

Die haben aber schon damals kaum Leute übernommen, da eben nur noch nach 
Bedarf eingestellt wird und da ja der Bund ne Vorzeigefunktion hat und 
Quoten erfüllen muss, werden eben wie überall Leute ausgebildet ohne 
Übernahmegarantien.

von E-Techniker (Gast)


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Hallo,

ich würde Dir auf jeden Fall zu einem Studium raten. Je höher 
qualifiziert deine Ausbildung ist, desto geringer die 
Wahrscheinlichkeit, dass du arbeitslos wirst. Außerdem steigt natürlich 
mit höherer Qualifikation dein Gehalt und auch deine Zufriedenheit im 
Beruf, da man interessantere Aufgaben erledigen darf.

Dein Problem besteht bei einem Studium natürlich darin, dass du denkst, 
weitere 6 Jahre nur ein geringes oder gar kein Einkommen zu haben. Das 
stimmt so nicht ganz. Erstens, so habe ich es zumindest gemacht, kannst 
Du während Deines Studiums an der FH als wissenschaftliche Hilfskraft 
arbeiten. Da bekommt man ca. 8 Euro die Stunde. Ist natürlich nicht die 
Welt. Aber bei 8 Stunden die Woche hat man auch wieder knapp 300 mehr in 
der Tasche. Zweitens solltest du Dir nochmal genau anschauen, wie lange 
ein Studium dauert. Mit Einführung des Bachelor-/Mastersystems gibt es 
jetzt viele Studiengänge die nur 7 Semester dauern, sodass du inkl. 
Erwerb der Fachhochschulreife nur 4,5 Jahre für einen Bachelorabschluss 
benötigst. Dann hättest du (sofern du Elektrotechnik oder etwas 
ähnliches studierst) einen Abschluss, der in der Industrie stark 
nachgefragt ist.

Anschließend kannst du Dir noch überlegen ob du auch noch einen 
Masterabschluss anhängen willst, der dann weitere 2 Jahre dauert.

Grüße

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