Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Freche Frage im Vorstellungsgespräch?


von Tom (Gast)


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Hallo,

stellt euch ein Vorstellungsgespräch bei einem Dienstleister vor. Am 
Ende hat man ja immer die Gelegenheit noch Fragen zu stellen und ihr 
fragt den Personaler, was denn seiner Meinung nach diesen Dienstleister 
positiv von anderen Zeitarbeitsfirmen unterscheidet.

Was meint ihr, ist diese Frage zu frech?

Tom

von anonym (Gast)


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Nein, das ist nicht frech. Man will ja nicht die Katze im Sack kaufen. 
Hab die Frage vor geraumer Zeit mal einem Dienstleister (Yacht Group) 
gestellt, und mein Gegenüber hat sich auch bemüht, die Firma in ein 
gutes Licht zu rücken. Völlig selbstverständlich. Und sie wollten mich 
trotz der Frage immer noch haben. Letztendlich bin ich aus 
Interessensgründen aber woanders hingegangen.

Gruß,
anonym (tja, das Internet holt einen sonst irgendwann wieder ein)

von Chrisi B. (ihisg)


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Absolut gerechtfertigte Frage. Die einzige sache auf die du dich 
vorbereiten solltest ist jene warum du dich den da beworben hast, und 
nicht bei einem anderen Dienstleister. Kann muss aber nicht kommen. Aber 
immer besser vorbereitet sein als dann blöd aus der Wäsche schauen.

von Nullpointer (Gast)


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@Tom,
diese Frage ist sicher berechtigt. Nicht am Ende, besser vorneweg.

Ich stellte ueberigens auch schon die Frage, wie hoch die Sicherheit 
sei, dass der Laden (Abteilung des Militaers) in 10 Jahren noch 
existiere. Die Frage wurde belaechelt und betont, dass der Laden auch 
nach dem Weltuntergang noch existiere. Der Weltuntergang kam bisher noch 
nicht, den Laden gibt's aber auch schon nicht mehr. Ich ging damals 
nicht dahin, da ich schon die Vorahnung hatte.

von Der Hubert (Gast)


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Wäre interessant zu wissen, welche Läden ihr abgelehnt habt ....

von Rolf Magnus (Gast)


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Ich finde die Frage auch nicht frech. Ganz im Gegenteil würde ich sagen, 
daß Fragen, die ähnlich kritisch sind wie die, die man selbst gestellt 
bekommt, durchaus angebracht sind. Die erwarten ja von mir auch, daß ich 
mich solchen Fragen stelle.

Was die Vorbereitung betrifft, so kann ich nur zustimmen. Man sollte 
sich auf möglichst viele typische Fragen gut vorbereiten. Allerdings kam 
bei mir bisher immer auch eine Frage, die mich eiskalt erwischt hat. 
Letztenlich ist das aber wohl Absicht, weil die sehen wollen, wie man in 
einer solchen Situation reagiert.

von hackklotz (Gast)


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>Letztenlich ist das aber wohl Absicht, weil die sehen wollen, wie
>man in einer solchen Situation reagiert.

LOL

Musternder Blick der Personalreferentin: "Denken sie, dass sie für 
dieses Gespräch passend gekleidet sind?"

Antwort: "Ja, denn helle Kleidung lässt mich zu füllig aussehen."

Die Personalreferentin trug ein beiges Kostum :)

von Berater (Gast)


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Solche Geschichten habe ich schon lagen nicht mehr - die können froh 
sein, wenn ich ihre Anfragen beantworte.

von Piccoz (Gast)


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Hallo,

es ist IMHO vollkommen richtig - insbesondere heutzutage - gewissen
Personalern nicht mehr mit eingezogenem Schwanz und Demutshaltung zu 
begegnen.

Denn was die sich über die Jahre "antrainiert" haben ist oft genug
jenseits von Knigge.

Ausser nennen Sie mal 2 Stärken/Schwächen oder offensichtlichem
Auswendiglernen sozialpyschopathischer Bücher von Möchtegernpsychologen
kommt zum Teil eine auslesbare Körperhaltung rüber, die bemerkenswert 
ist


Da setzt sich der Typ hin und fängt sofort an an seiner Uhr zu spielen 
und
draufzuschauen -ein klares Zeichen ,daß das noch nicht mal begonnene
"Gespräch" langweilt ---  Was meint Ihr wie blöd der geguckt hat, als
ich Ihn drauf ansprach...
Achja sowas wie nen Kaffee oder so gab auch net...


Und so zieht sich das durch Können wird durch gespielte Arroganz des
vermeintlich am längeren Hebel sitzenden ersetzt .

Insofern ist es äusserst sinnvoll mittels Fundamentalfragen Ihre
Checklistenkriterien zu zerpflücken...

Wenn der Mann die Frau "gut" ist, dann kann vielleicht mit einer
"herausfordernden Tätigkeit " gerechnet werden.  Ansonsten mutiert
die "Weltfirma" schnell zur Anstalt , die man nur besucht um am 
Monatsende
was oberhalb HartzIV überwiesen zu bekommen....

von Matthias L. (Gast)


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@ Piccoz (Gast):
>-  Was meint Ihr wie blöd der geguckt hat, als
>ich Ihn drauf ansprach...

Was hast denn da gesagt? ;-)

von Piccoz (Gast)


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Nun,

wer so agiert, da ist klar, das wird eh nix  - also habe ich
keine Hemmungen "meine Schwäche" raushängen zu lassen . Dem
Hansel habe ich reinen Wein eingeschenkt ...
Also , daß die Offenbarung solcher Körpersprache demonstriert,
daß offenkundig ,warum auch immer, kein direktes Interesse am
Kandidaten besteht - warum haben Sie mich herbestellt, wenn
Sie einen quasi nach der Begrüßung offenkundig "verabschieden" ...

Nun , er war scheinbar etwas überrumpelt, daß einer (so)etwas
erkennt, was er vielleicht selbst net mal bemerkt ( in guten Büchern
steht sowas übrigens drin, isr also kein Geheimwissen)- jedenfalls
war keine Antwort auch ne Antwort , man tauschte noch ein
paar Sätze aus , und ich konnte mir endlich nen Kaffee beschaffen
gehen...

letztlich schießen gewisse "Auswähler" sich selbst ins Knie, wenn
sie nicht merken, daß gewisse Daumenschraucben net funzen weil das
Gewinde ausgedreht.

von Gast³ (Gast)


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Nicht ganz so krass hab ich letztens auch ne Situation erlebt. Die 
Personalerin stellte mir die für mich absolut dämlichen Fragen "Was 
denkt Ihr Chef über sie? Wie glauben Sie, dass ihre Kollegen sie 
einschätzen?" - der ganze Schmalz aus den einschlägigen Büchern usw. 
usw.

Diese Frage hätte ich der Frau auch mal stellen sollen: "Glauben Sie 
durch geeignete Schauspielerauswahl für die Entwicklungsabteilungen 
wirklich an wirtschaftlichen Erfolg?" Ich hatte mich jedenfalls auf so 
eine Situation nicht entsprechend vorbereitet. Und als ich merkte, dass 
sie etwas beleidigt war, dass ich auf ihre tollen Fragen nichts 
Passendes anwortete und sie auch den entsprechenden Gesichtsausdruck 
zog, habe ich sie dann sanft darauf angesprochen.
Kontext: Menno, der ist doof, der antwortet nicht wie im Buch auf meine 
klasse Fragen. Klar, dass ich den Job nicht bekommen habe. Hab jetzt was 
anderes gefunden. Dort hat man sich um mich beworben und inhaltlich 
ausgelotet, ob das passt, wie die Perspektiven sind, was man noch lernen 
muss  usw. Ob die Chemie letztlich passt, sieht man tatsächlich doch nur 
durch ausprobieren.

von tippgeber (Gast)


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Sieh es m so: Eine Firma, in der solche Leute arbeiten, die durch diese 
Schleuse kommen, ist eben vollgestopft mit solchen Leuten.

WILLST Du dort arbeiten ?

von Rolf Magnus (Gast)


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> die für mich absolut dämlichen Fragen "Was denkt Ihr Chef über sie? Wie
> glauben Sie, dass ihre Kollegen sie einschätzen?"

Passende Gegenfrage: "Was halten Sie persönlich von Ihrer Firma? Was 
stört Sie am meisten an Ihrer Arbeitsstelle?". Zugegeben wäre mir das in 
so einer Situation nicht eingefallen. Aber wenn ich denen offen 
vortragen soll, was meine Schwächen sind, dann möchte ich im Gegenzug ja 
auch mal was über die "Schwächen" der Firma wissen.

von Piccoz (Gast)


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Hallo so kurz vorm WE

sicher gehts bei Schwächen/Stärken darum , daß man seine "Arbeitsweise"
selbst reflektieren kann,
Also im Sinne von man neigt dazu das geegnüber zu overnewsten und
wissend um dies setzt man zB beim Gespräch / Referat auf unterstützende
Schaubilder, idealerweise vor Ort skizziert ( also kein PP Flashing )
somit gewinnt man Zeit , auch für Fragen des gegenübers.

Aber . die Fragestellungen diverser Personaler sind trotz 
Fachkräftemangels
derart "schwachsinnig" und "konstruiert", daß ein normaldenkender Mensch
schnell aufm Glatteis steht.  Alleine dieser Tatsache heraus bezieht 
eine solch fragwürdig , an der betriebspraxis vorbeigehende, "geschulte"
Personalerkaste einen statusquo, die gerade heute von den Kandidaten
durch vorbereitete gezielte Gegenfragen dito ein wenig gegrillt werden
sollte.

Das Problem hierbei ist , daß die HR in Ihrer Grundnaivität mit diese 
Form
von schlagfertiger Intelligenz  gar nicht umgehen kann - ergo man wieder
alles Gute für den Lebenweg bescheinigt bekommt.
Das heißt - siehe heute wieder im HeiseForum - die "Manager" sind selbst
wegen offensichtlicher Amtverfehlungen selbst nicht bereit eigene Fehler
zu finden und gar zu offenbaren - vom "Kandidaten verlangt man dies.

Solange diese Perversion nicht abstellbar ist , bleibt fast nur die
Geisteshaltung "Ich körperlich zu Firma xy gehe, weil am Monatsende
ich Kohle kriege "

Wer "mehr" will ist verdonnert sich selbstständig zu machen oder 
auszuwandern.

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