Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Frage zu Siebdrossel für Glättung der Ausgangsspannung


von Stefan T. (stefan90)


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Hallo zusammen,

Ich wollte die Siebdrossel aus einem PC-Netzteil neu wickeln und für 
mehr Ausgangsstrom ertüchtigen, da ich es nun so umgebaut habe, dass es 
nur mehr 12V liefert. Leider ist mir dabei der Kern zerbrochen (ich kann 
mir selbst nicht erklären wie ich das zusammengebracht habe...)

Jetzt muss ich eben eine andere Drossel verwenden. Ich hab noch diese zu 
Hause:
SFT 51V32 10A 80μH Speicherdrossel
von http://www.riedl-electronic.at/pdf/16.pdf

diese ist für 10A ausgelegt, ich hätte aber gerne eine für 20A. Geht 
das, dass ich einfach eine 2. Wicklung parallel dazu draufgebe? Muss 
auch der Kern dafür geeignet sein? oder ist der Drahtquerschnitt der 
Wicklung maßgebend?

Ist der Wert von 80µH in etwa geeignet bzw ist diese Drossel überhaupt 
dafür brauchbar? leider kenn ich keine Daten der alten Drossel, außer 
dass für 12V vorher 24 Windungen am Kern waren, AL-Wert kenn ich leider 
nicht...

Danke im Voraus

mfg Stefan

von Nailpainter (Gast)


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Wenn man doppelt soviel Strom durchlaesst ist auch dass doppelte Feld im 
Kern. Das Feld sollte den Kern nicht saettigen, sonst nimmt die 
Induktivitaet ab.

von Stefan T. (stefan90)


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Ok danke. Weiß vielleicht jemand welche Kerne in PC-Nezteilen verwendet 
werden und wo es so einen gibt? Für die Hauptdrossel die für 5V, 12V, 
-5V und die -12V Ausgangsspannung verwendet wird.

mfg Stefan

von Mandrake (Gast)


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Da ich selbst schon Schaltnetzteile entworfen habe weiß ich, dass es 
hauptsächlich auf das Material ankommt um die Verluste gering zu halten.
Das Material wählt man entsprechend der Schaltfrequenz aus. Diese liegt 
üblicherweise so zwischen 50 und 100kHz. Es werden heute aber auch schon 
Wandler im Megahertzbereich gefahren. Wenn du an keine weiteren 
Informationen kommen solltest, wie zum Beispiel die Schaltfrequenz, 
würde ich dir einen Kern aus dem Material 3F3 von Ferroxcube fürs erste 
empfehlen. Datenblätter gibt es bei Farnell zum Beispiel. Kerngeometrie 
würde ich wieder die selbe wählen wie das Original.
Aus deiner Beschreibung "Speicherdrossel" gehe ich mal davon aus, dass 
es sich bei deinem Netzteil um einen Durchflusswandler handelt. Dann ist 
es zusätzlich wichtig, dass die Drossel einen Luftspalt hat um die 
Energie zu speichern. (Falls dass zerstörte Original keinen hatte kannst 
du den Spalt vergessen)
Weiter ist zu beachten, dass die Drossel im "linearen" Bereich der 
Hysteresekurve magnetisiert wird. Daraus ergibt sich bei den meisten 
Materialien eine maximale magn. Flussdichte von 250mT die man nicht 
überschreiten sollte (sonst wird zuviel Energie im Kern umgesetzt).

Die benötigte größe der Induktivität hängt dabei von der zu speichernden 
Energie ab. (W=1/2LI²) Mit den Formeln zur Berechnung von magn. Kreisen 
und der maximalen Flussdichteangabe aus dem Datenblatt kannst du dann 
den Maximalstrom pro Windung ausrechnen.

Ein Blick auf die Seiten von Schmitt-Walter kann sich da lohnen um ein 
tieferes Verständnis von der Thematik zu bekommen:

http://schmidt-walter.fbe.fh-darmstadt.de/snt/snt_deu/sntd_pdf.html

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