Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Abgebrannte Kondensatoren in Dimmer


von B. J. (bjue)


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Ich habe eine handelsübliche Dimmerschaltung (siehe Dateianhang) 
mehrfach nachgebaut und es lief auch alles einwandfrei. Jetzt, nach ca. 
10 Jahren, rauchen die Kondensatoren C1 oder C2 ab. Dies ist in mehreren 
Dimmern passiert. Das stinkt dann mächtig gewaltig. Wenn C2 den 
Kurzschluß macht, brennt natürlich auch R2 mit ab. Also ganz schön 
gefährlich diese Sache. Ist das normal? Liegt das an der 
Kondensatoralterung? Oder habe ich einen falschen Typ Kondensatoren 
benutzt?
Übrigens kenne ich auch fertig gekaufte Dimmer (Stehlampe) mit genau dem 
gleichen Schaden!

von Dietmar E (Gast)


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Ich dachte, diese WIMA-X2-Kondensatoren wären todsicher (nicht wörtlich 
genommen), nicht entflammbar usw?

von Thomas (Gast)


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Hi!

Das Ding hab ich auch. Ist vom großen C, stimmts? Sind die Kondensatoren 
nach langer Zeit abgebrannt oder "kurz" (relativ gesehen) nach einem 
erneuten Anschluss der Schaltung?

Also bei mir sind die Cs auch mal geplatzt. Ich weiss nicht obs daher 
kommt, aber ich schiebe es darauf:
Die Schaltung lief bei mir monatelang problemlos. Für ne Renovierung hab 
ich die Schaltung außer Betrieb genommen. Beim erneuten Anschluss war 
ich etwas unter Zeitdruck und hab nicht drauf geachtet, wie ich Phase 
und Nullleiter angeschlossen habe. Nach nur wenigen Tagen sind eben die 
Cs abgeraucht.
Da hab ich dann auf den Anschluss geachtet und ich hatte die Phase an 
dem unteren Kontakt wo in deinem Schaltplan "Netz" steht angeschlossen. 
D.h. an der "Last" war dauerhaft Spannung und darüber kam dann erst die 
Versorgung der Platine selbst.

MfG,
Thomas

von B. J. (bjue)


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Hallo,

Dietmar E: Richtig gebrannt haben sie anscheinend auch nicht, aber 
geraucht dafür umso mehr. Allerdings hat R2 mit Sicherheit geglüht, denn 
die Schalterdose war deutlich angeschmolzen!

Thomas:
Richtig, ist vom großen 'C'. Die Dimmmer liefen über 10 Jahre im 
Dauerbetrieb und waren auch richtig herum angeschlossen.

von Benedikt K. (benedikt)


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Das ist ein Serienfehler bei diesen Cs und hat nichts mit dem Gerät 
selbst zu tun. Ich habe schon etliche TVs, Netzgeräte und andere Geräte 
gesehen, bei denen genau diese Kondensatoren abgeraucht sind (Knall + 
viel Rauch).
Das Problem liegt vermutlich an der Alterung der Vergussmasse, die mit 
der Zeit Risse bekomt und spröde wird.

von Thomas (Gast)


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Gibt es denn bewährte Alternativen für diese Kondensatoren, wenn sie 
diese Eigenart haben?

von B. J. (bjue)


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Benedikt:
Gibt es da nähere Informationen über den Serienfehler?
Kann man jetzt problemlos diese Kondensatoren neu kaufen mit längerem 
Haltbarkeitsdatum? Ich möchte ja nicht alle 5 Jahre vorsichtshalber 
Kondensatoren tauschen müssen...

von Benedikt K. (benedikt)


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Alle fehlerhaften Kondensatoren die ich hatte stammten aus den 80ern bis 
Anfang mit Mitte der 90er Jahere.
Die gleichen (bzw. ähnliche Kondensatoren die auch ähnlich aussehen) 
gibt es auch heute noch. Ob die bessere Kunstoffe haben weiß ich nicht, 
da müsste man mal beim Hersteller anfragen, was die dazu meinen.
Soweit ich weiß, war das aber nicht nur das Problem eines Herstellers, 
sondern es waren nahezu alle Kondensatoren mit dieser durchsichtigen 
Vergussmasse betroffen.

von B. J. (bjue)


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Ich habe mal an WIMA geschrieben, wie von Benedikt vorgeschlagen. WIMA 
hat prompt geantwortet:

"Aus dem erhaltenen Anhang <Dimmer_Kondensatoren.JPG> kann ersehen 
werden, daß es sich entsprechend der Kennzeichnung auf der Al-Hüllfolie 
der Kondensatoren um die Ausführung
WIMA MP 3-E 0,1 µF/20 %/250 VAC
            9 x 14,5 x 17,5 / RM 15
handelt. Das "E" in der Kennzeichnung weist auf "Einbauvariante" des
WIMA MP 3-X2 hin, die in der Applikation ausschließlich vorgesehen ist
für den Einbau unter Verguß. Der Date Code ist auf einem Exemplar mit
"E4" = April 1994 erkennbar.
Das beobachtete Ausfallbild spricht dafür, daß die Kondensatoren über
die vergleichsweise lange Zeit Feuchte aus der Umgebung aufnehmen
konnten, was zu einer Beeinflussung der elektrischen Parameter und
schließlich zu einer außerordentlichen Überhitzung und in Folge zur
Zerstörung des Bauteils geführt hat.
Für den freien Einbau in der Schaltung, also ohne zusätzlichen Verguß,
ist als WIMA MP Funk-Entstörkondensator, Klasse X2, ausschließlich die
Baureihe WIMA MP 3-X2 in Betracht zu ziehen. Diese Bauelemente
verbinden die hervorragenden Merkmale des unter Vakuum harz-
imprägnierten Metallpapiers, so das sehr gute Selbstheilverhalten, mit
erhöhter Feuchtesicherheit aufgrund der verstärkten Umhüllung -
ergänzende technische Angaben gemäß aktuellem WIMA Hauptkatalog oder
unter <www.wima.de>...."

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