Hallo Leute, ich würde gerne später inmal Prozessoren entwickeln. Was ist dazu der bestmöglichste Studiengang? Etechnik scheint mir viel zu sehr mit analogen Schaltungen zu tun haben. Wo lernt man hauptsächlich den Prozessoraufbau und die Ansteuerung? Adme
mikrosystemtechnik nennt sich das. Und Prozessorbau hat auch viel mit analogtechnik zu tun!!
Mikrosystemtechnik ist das nicht. Die Mikrosystemtechnik ist eher für den Herstellungsprozess zuständig, Lithographie und Ätzen usw. "Etechnik scheint mir viel zu sehr mit analogen Schaltungen zu tun haben." Was glaubst du was in einen Prozessor drin ist, in der untersten Abstraktionsebene sind das lauter Analogeschaltungen. Eine Stufe höher ist es dann Digitaltechnik. Also klassiche gebiete der E-Technik. Wenn dich das genauer interssiert schau dir mal an wie ein Addieren aus and und or gatter usw. aufgebaut ist. Und dann schaust du aus was diese Grundgatter bestehen, Transitoren, also Analoge Schaltungstechnik. Darf man Fragen wie alt du bist? Ich frag das, weil ich das mit ca. 16 Jahren auch unbedingt machen wollte. Inzwischen studier ich E-Technik, allerdings müssen es inzwischen nicht unbedingt Prozessoren sein, hab noch viel anderes interssantes Zeug endeckt. Mathematik kann auch noch interssant sein, wenn es um die Prozessor entwicklung geht. War nicht von Neumann Mathematiker? Wenn ich falsch liege korrigiert mich bitte. Die Mathematiker ist dann wohl für die Prozessorarchitektur zuständig. Oder Physiker, der kann z.B. neu Transitoren entwickeln die dann im Prozessor zum Einsatzkommen.(Stichwort Nanotechnologie)
Also als ich Elektrotechnik studiert habe hieß der Studienschwerpunkt "Chip-Design".
> Mathematik kann auch noch interssant sein, wenn es um die Prozessor > entwicklung geht. War nicht von Neumann Mathematiker? Wenn ich falsch > liege korrigiert mich bitte. Er war. Hei Adme: Dein Studiengang waere denke ich mal E-Technik mit einem entsprechenden Schwerpunkt. Ich weiss ja nicht ob Du an einer FH studieren willst, da gibt es moeglicherweise speziellere Studiengaenge, das Angebot variiert allerdings von FH zu FH. Erstmal solltest Du auch von diesem "fixen" Denken dass Du genau "dies und das" machen willst abkommen. Ebenfalls kannst Du Dir abschminken, dass Du, wenn Du diese Richtung einschlagen willst, mal getrost die Grundlagen vergessen kannst ;) Und Mikroprozessortechnik ist, wie schon gesagt, hauptsaechlich Transistorschaltung, d.h. Du musst halt mit Transistoren und Kennlinien rauf- und runterechnen koennen und vor allem musste ein bisschen was von Computerarchitektur verstehen. Und genau da duerfte ein E-Technik-Studium wieder enden. Da wirste bestenfalls schon frueh in eine entsprechende Firma (gibt ja nich viele, die erfolgreich sind!) einsteigen muessen um das zusaetzliche Wissen zu erarbeiten. Das Beste fuer Dich waere ein Informatik-Grundstudium mit anschliessendem E-Technik-Studium, so dass Du zumindest die Grundlagen der Informatik aufgegriffen hast, weil Prozesorren zu entwickeln (so wie die heute ueblichen RISC-Architekturen) heisst vor allem auch die Arbeitsweise von Computern zu verstehen. Und ich wage einfach mal zu bezweifeln dass E-Techniker einen Kurs in Computerarchitektur haben, das is naemlich mehr Informatik (allerdings auch nich Grunstudium). Der E-Technik-Teil ist dann mehr der Umgang und die konkrete Entwicklung z.B. einer integrierten Schaltung, das geht wieder ueber die Informatik hinaus. Und da musste dann sehr viel ueber Halbleitertechnik wissen (E-Technik) und natuerlich entsprechende Erfahrung erarbeiten. Naja Du wirst schon Deinen Weg finden, was? Wie alt biste denn? ;) Michael
hi erstmal ;) wie schon erwähnt wurde,gibt es auf deine fragen keine klare antwort.. beim prozessorbau spielen im prinzip ALLE fächer mit ein die du dir so vorstellen kannst.. die belichtungsschritte und ätzschritte sind sehr sehr an technische physik angelehnt. auch chemiker kommen hier zu ihrem sex ;) die materialen müssen hochrein sein und bestimmte kriterien erfüllen .. hier kommen ebenfalls physiker und materialtechnologen ins spiel die schaltungen sind praktisch alles analoge transistorschaltungen .. hier wäre ein klassisches elektrotechnik studium das passende für dich ,hier gibt es praktisch auf jeder uni spezialisierungsrichtungen wo du selber prozessoren entwirfst. bei uns nennt sich das " digitaler hardwareentwurf" wenn du die schaltungen im grossen betrachtest,sind es im endeffekt logik schaltungen,hier wäre eher technische informatik eher das richtige... wie du siehst musst du dir mal überlegen auf welcher ebene du dich eigentlich dafür interessierst. zum anfangen empfehle ich dir ein FPGA testboard und VHDL . hier bekommst du erste eindrücke,dass alles mögliche im endeffekt als logikschaltung darstellbar ist.. ich hoffe ich konnte dir ein bisschen helfen. mfg
Ich bin jetzt eher davon ausgegangen dass es um Prozessor_entwicklung_ geht ;D Das "Bauen" in diesem Sinne is echt wieder nen ganz anderes Gebiet: Eher Werkstoffkunde, technische Chemie, evt. auch in Richtung Feinwerktechnik... aber sind wir uns ehrlich das meiste da laeuft eh schon vollautomatisch ab. Das "Herz" liegt da sicher in der Entwicklung und nicht in der Fertigung.
Hallo, danke für die vielen Antworten. Auf der untersten Ebene, den Transistorschaltungen, interessiert es mich eher nicht. Eher interessiert mich der digitale Aufbau, also mit welchen Eingangskombinationen gibt es welche Ausgangskombinationen usw.... und halt die ganze "intelligenz", die in den neusten Prozessoren steckt. Ich bin 21, habe 1 Jahr in Aaachen ET studiert aber diese Uni mit ihren Mentalitäten sagt mir nicht zu. Jetzt bin ich auf der Suche nach etwas Neuem. An technische Informatik habe ich auch schon dedacht. Allerdings habe ich gestern den Studiengang "Informationssystemtechnik" gefunden, der in dieser Richtng auch sehr interessant scheint. Kennt ihr ihn? Wie läuft das eigentlich in der Praxis ab? Wieviele Leute schätzt ihr sind an den neusten INTEL Prozessor beteiligt? Hat man als Einzelner überhaupt noch die Möglichkeit, voll durchzusteigen? Also mein gröööößtes Ziel ist es mal, den kompletten Aufbau eines Rechners voll und ganz zu verstehen. Wobei ich echt bezweifel, dass es einer Einzelperson mittlerweile soweit möglich ist...
Bei neusten Procesorren kannst Du vergessen voll durchzusteigen. Ich habe mal bei mc68000 irgendwas von 60 Mannjahren gehört, keine Ahnung, ob es hinkommt. Die Sache ist, die CPU zu entwickeln ist einfach. Auch in VHDL/FPGA zu gießen ist auch relativ einfach. Was schwer ist, die Tools dafür zu schreiben, wie Assembler, Compiler und so weiter. Und dann auch noch alles zu verifizieren. Als eine Person kannst Du da nicht mithalten. Bei Intel würde ich schätzen, dass da 10-20 Mann beteiligt sind. Die restlichen XXXX verifizieren und machen "Kleinram", wie Physik, Prozesstechnologie und so weiter ;-) Ohne die aber, es nicht funktioniert. Kest
>Die Sache ist, die CPU zu entwickeln ist einfach. Auch in VHDL/FPGA zu >gießen ist auch relativ einfach. Ahja, kann ich dann bei dir die reine Entwicklung einer CPU in Auftrag geben? Hätte an einen Multicore prozessor mit mehr als zwanzig Kernen gedacht. Kannst dir ja noch zehn Leute dazu holen und dann fünf Jahre entwickeln. Würde 5-10 Millionen dafür auf den Tisch legen. Das muss dann doch zu schaffen sein, oder?
/*frech modus on*/ Ja, schaffe ich /*frech modus off*/ Ich habe gesagt "reine" Entwicklung. Ohne Prototypen. Für 5-10 Mio bekommst Du sogar ein generisches Design, wo Du die Anzahl der Kerne selber definieren kannst. Was Du dann mit dem RTL-Design anfängst und wie Du es in ASIC verwandelst ist Deine Sache. Kest
Schau einfach mal nach, was zB Intel für den Standort Braunschweig sucht: http://www.intel.com/jobs/jobsearch/index_js.htm?Location=200000054&JobCategory=200000014 Sieht mir gnaz nach E-Technik / techn. Informatik aus.
> Wo lernt man hauptsächlich den Prozessoraufbau und die Ansteuerung?
Wenn man damit seine Brötchen verdienen will: per Studium in den USA.
Denn wie immer der Studiengang heisst - Umgangssprache in dem Job wird
meist englisch sein (oder CJK, wer Neigung dazu verspürt ;-).
Inhaltlich spielen da mehrere Richtungen zusammen. Die Informatiker
(Uni) kriegen zwar eine logische Prozessorstruktur zusammen, aber nicht
den Chip. Die E-Techniker bauen die Transistoren, aber man sollte sie um
des Ergebnisses willen lieber nicht ans logische Design ranlassen.
Hi der Trend geht ja eindeutig weg von Prozessoren deren Logik extrem komplex (superskalar, OOOE, komplexe Sprungvorhersage, elends lange Pipeline) ist wie noch bei aktuellen x86 Prozessoren. Es wird immer mehr Komplexität in die Tools ((JIT)Compiler) verlagert. Das hat zum einen den Vorteil das ein Compiler deutlich flexibler auf neue Anforderungen reagieren kann (Änderung am Compiler -> 5 Minuten, Änderung am Chip -> 5 Monate) und zum anderen das man mehr dieser einfachen Kerne (Siehe z.B. IBMs Cell, Suns Niagara oder die Grafikchips von AMD/nVidia) auf einen Chip pressen kann bzw. noch etwas mehr Cache auf den Chip bekommt. So ein aktueller x86 besteht ja zu über 50% der Chipfläche nur aus Cache. http://pics.computerbase.de/1/4/9/9/7/13.jpg Ich denke schon das man mit 20 Mann die reine Logik eines einfachen Kerns in angemessener Zeit entwickeln kann. Es fehlen dann eben noch die Kleinigkeiten wie das eigentliche Chipdesign und die benötigten Tools. Matthias
>Ich bin 21, habe 1 Jahr in Aaachen ET studiert aber diese Uni mit ihren >Mentalitäten sagt mir nicht zu Kannste mal Details geben? Wollte da evtl. auch hin..
Zur Uni Aachen kann ich aus eigener Erfahrung nichts sagen. Zu den Aachener Absoventen, die ich kennengelernt habe schon: Die sind sehr eingebildet darauf , dass sie ihren Abschluss dort gemacht haben. Die halten sich fuer etwas besseres. Das muss jetzt nicht bedeuten, dass alle so sind. Es sind lediglich meine Erfahrungen. Fuer mich hat damals etwas ganz anderes gegen Aachen gesprochen: In dieser Stadt gibt es zu wenig Frauen. Die RWTH mit ihren vielen Maennern ist eben doch sehr dominant. Deshalb bin ich damals nicht nach Aachen gegangen. Waehrend meines Studiums konnte ich mich nicht ueber zu wenig Frauen beklagen.
g irgendwie interessant was wir (Männer) für Frauen alles so machen ;)
Ich habe nun 1 Semester dort studiert. Ich kann mich leider nur beklagen. Die Vorlesungen sind exterm unpersönlich gehalten, 500 Mann im Hörsaal sind keine Seltenheit. Der Stoff wird schnellstens mitgetragen, und wenn man keine Vorkenntnisse hat, kann man sich die Vorlesung auch gleich schenken, da man dann absolut garnicht versteht, worum es überhaupt geht. Leider musste ich mir alles selber beibrignen. Ich habe nicht in einer Vorlesung irgendetwas mitnehmen können. Die Übungen zu den Vorlesungen sind von unterschiedlicher Qualität. Manche sind genau wie die Vorlesungen (ohne Lerneffekt), bei manchen kann man das ein oder andere mitnehmen. Man muss schon ein großes Maß an Selbstdisziplin haben, um dort einen Abschluss zu erlangen, man schafft das Studium dort nur mit sehr viel Fleiß und Eigenverantwortung. Leider fand ich die Atmosphäre schockierend - ein Massenbetrieb eben. Das ist meine persönliche Einschätzung. Es soll auch Leute geben, denen es in Aachen gefällt. Es kommt jetzt auf dich drauf an: willst du an einer Uni mit einem guten Ruf (und den hat Aachen nunmal) studieren und bist bereit, möglicherweise ein paar Semester länger zu studieren? Oder möchtest du einen einfacheren Weg gehen? Es kommt auf die Person an sich drauf an - für mich ist die Uni definitiv nichts! @Franz Nicht nur die Absolventen, sondern auch die Studenten sind sehr eingebildet darauf, in Aachen studieren zu können. Auch das hat mir nicht gefallen, dieses ganze Elite gelabere und das Gefühl vieler, etwas besseres zu sein. Formal gesehen macht man da auch nur ein Diplom, wie jedes andere auch.
Ja die Analogtechnik ist in aktuellen Rechnern kaum mehr drin. Höchstens noch um die Spannung zu stabilisieren oder solche Kleinigkeiten
Kest blickt voll durch. Ich möchte dir wie viele andere empfehlen ein allgemeines Fach zu studieren. Physik, E-Technik, Informatik, Nachrichtentechnik. Bis es mal soweit ist interessiert dich Lokomotivführer vielleicht gar nicht mehr. Du musst auch sehen, dass Prozessorbau eine triviale Angelegenheit ist. Es kommen bewährte Strukturen zum Einsatz und Kreativität ist an der Machbarkeit orientiert. In dem Genre tummeln sich noch Profis - die ohne Studium die tollsten Errungenschaften vollbringen. Das hängt mit der Erfahrung zusammen, die man im Studium nur als Theorieblock vor den Kopf kriegt. Nicht dass es schwierig wäre... Also ich fand es nicht schwierig aus TTL-Bausteinen eine CPU zu kreieren musste mir nur vor Augen halten, dass es schon bessere CPUs vor TTL gab.
Mich würde interessieren, ob hier im Forum auch nur ein einziger an der Entwicklung von den neueren Hauptprozessoren von AMD oder INTEL mitgewirkt hat? Gruß, Gast384
Für AMD und Intel wohl nicht, denn sonst würde sich derjenige schon längst melden ;-) Außerdem sind AMD/Intel nicht das Maß aller Dinge. Es gibt aber wohl schon eine ganze Menge Leute die für andere Projekte ähnliches gemacht haben. Beim FPGA ist es eher so, dass spezielle Lösungen entwickelt werden, genau passend zur Aufgabenstellung. Ich wollte früher auch "Prozesoren bauen", habe mich aber von der Idee verabschiedet, weil ich erkannt habe, dass es 1.) schwer ist, was wirklich Neues zu entwickeln 2.) schwer ist, eine passende Stelle zu finden 3.) viel interessanter ist, über kundenspezifische Probleme nachzudenken und nicht unbedingt sinnvoll ist, eigene Suppe zu kochen. Grüße, Kest
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