Forum: HF, Funk und Felder Gruppenlaufzeitverzerrungen


von Matthias (Gast)


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hi,

kennt jemand gute Literatur im Web über Kompensation von 
Gruppenlaufzeitverzerrungen ?

von Peter (Gast)


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Nee, ich weiss bloss, dass man dies mit digitalen Filtern macht...

von Matthias (Gast)


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Ich habe einen komischen Effekt:

Zwischen einem Cable Equalizer am Eingang meiner Platine (BNC) und einem 
Cable Driver am Ausgang (BNC) bekomme ich bei einer 75 Ohm angepassten 
Leitung und einem Abschlusswiderstand am Ende dieser Leitung 
Laufzeitverzerrungen im Bereich von 200 MHz. Das DVB-ASI Signal kann 
somit nicht mehr demoduliert werden.

Zuvor hatte ich keine angepassten Leitungen zwischen diesen beiden IC´s 
und bekam eine konstante Gruppenlaufzeit. Obwohl der Hersteller dieser 
IC´s ab einer Leiterbahnlänge von 0,5inch die 75 Ohm Leitungen empfielt, 
bekomme ich nun Gruppenlaufzeitverzerrungen.

Meine Gruppenlaufzeit schwangt um 5ns. Wobei ein Einbruch auf bis zu 2ns 
erfolgt. Vielleicht hatte ja ein HFler schonmal so einen Effekt. Mein 
theoretisches Verständnis ist jedenfalls auf den Kopf gestellt.

Gemessen habe ich die Laufzeiten einerseits mit einem Networkanalyzer, 
andererseits kann man am Oszilloskop eine starke Hüllkurvenverzerrungen 
leicht erkennen.

von Wolfgang Horn (Gast)


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Hi, Matthias,

Deine Symptome klingen nicht nach Gruppenlaufzeit als Ursache.

Sondern eher nach Reflexionen, die vorher keine Rolle spielten.

Du: "Zuvor hatte ich keine angepassten Leitungen zwischen diesen beiden 
IC´s
und bekam eine konstante Gruppenlaufzeit."

Die Verluste werden da größer gewesen sein. Bei Reflektionen wurde die 
zweimal rückgeworfene Welle schon zweimal gedämpft.

Versuch es doch mal mit einer Bedämpfung.


Ciao
Wolfgang Horn

P.S. Juchhu, Wacker ein Tor!

von Matthias (Gast)


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Also,

Fehler waren Pull-Up Widerstände, die laut Hersteller am Ende der 
Leitung plaziert werden sollen. Dort wirken diese Pullups jedoch nicht. 
Sie müssen direkt am Ausgang der Eingangsstufe plaziert werden.

>Sondern eher nach Reflexionen, die vorher keine Rolle spielten.

Meinst du nicht, das das HF-technisch keinen Sinn macht. Zuerst habe ich 
dünne Leitungen, d.h. ganz sicher kein 75 Ohm System (eher 120 Ohm...). 
Der Reflexionsfaktor bei so einer Leitung würde sich durch eine extakte 
75 Ohm Leitung (FR-4 und Epsilon r von 4,7) und einen 75 Ohm Abschluss 
aufheben bzw. verschwindend klein werden (sozusagen Match).

Ausserdem wurde eine Durchgangsmessung (S21) durchgeführt und die ergab 
sich zu 0 dB im gewünschten Frequenzband. Somit kann keine Reflexion 
aufgetreten sein. Hatte ich aber oben nicht erwähnt.

Vielen Dank für eure Bemühungen

von Wolfgang Horn (Gast)


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Hi, Matthias,


Du: "Meinst du nicht, das das HF-technisch keinen Sinn macht."

Natürlich meine ich, sinnvoll gesprochen zu haben: Erhebliche 
Gruppenlaufzeitverzerrungen sind ein Indiz für eine Resonanz.
Je stärker die Verzerrung, desto schmalbandiger, dest höher die Güte 
dessen, was da unerlaubt in Rresonanz ist.

Die Bedämpfung kostet Dich nicht viel, mindert die Güte aber erheblich 
und damit auch die Gruppenlaufzeitverzerrung.

Dein Befund läßt mich natürlich rätseln, wie kann der Impedanzabschluß 
richtig gewesen sein, wenn die Pull-Ups fehlten?

Aber wenn's läuft, will ich dafür keine weitere Sekunden aufwenden.


ciao
Wolfgang Horn

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