Forum: Offtopic Geiseln in Afghanistan ihrem Schicksal überlassen!


von Blaubärersatz (Gast)


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Mit großer Sorge habe ich in letzter Zeit verfolgt wie unsere Regierung 
immer wieder mit den Entführern von Deutschen im Ausland verhandelt hat. 
Und gerade scheint ja auch das im Fall der entführten Südkoreaner mit 
der Südkoreanischen Regierung zu passieren. Sind die denn bekloppt? Wenn 
nicht verhandelt wird könnten die Geiseln sterben, verhandeln sie aber 
werden immer mehr Leute entführt, ganz besonders Westler, denn da lohnt 
es sich ja. Die Lösegelder finanzieren dann direkt die nächste 
Entführung. Es hat schon seinen Grund warum die afghanische Regierung 
keine Zugeständnisse machen will. Aber wenn die Südkoreaner jetzt 20 
Mille an die Taliban abdrücken können wir uns schon mal auf die nächsten 
toten deutschen Soldaten einstellen die durch dieses Geld umgekommen 
sind! Bin ich einfach herzlos oder teilt jemand meine Meinung?

von Jens (Gast)


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"tote deutsche Soldaten"

Vielen Dank an die deutschen Durchschnittswähler. Ohne die wären jetzt 
jedenfalls keine deutschen Soldaten da unten.

von Bernd T. (bastelmensch)


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Auch wenns jetzt Herzlos klingt, Soldaten wissen das sie beim Einsatz 
sterben können.

Wer sich in solche Krisenzonen begibt, weis auch das er sterben könnte.

Diese Erkenntnis nützt aber nichts.

Was soll man also jetzt tun?

Eine Zeitlang alle Geiseln Opfern? Oder brav Geld reinpumpen?

Vielleicht ja auch die aktuellen Geiseln mit einer 
"Aufwandsentschädigung" befreien, d.h. gerade so viel zahlen das 
möglichst wenig Geiseln sterben, die Entführer aber von weiteren 
Entführungen absehen weil es sich nicht lohnt?

Aber jeder der meint das da was falsch läuft, der kann sich ja mal 
überlegen was er anderst machen würde, Briefe schreiben, in die Politik 
gehen, Interesseengemeinschaften gründen etc.

Ehrlich gesagt habe ich keinen Plan was besser funktionieren könnte.

Wer Ideen hat, bitte melden.

Ach ja, als Durchschnittswähler habe ich in diesem Punkt keine 
alternative gesehen die uns wirklich weiter bringen könnte.

von Uhu U. (uhu)


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Bernd T. wrote:
> Ach ja, als Durchschnittswähler habe ich in diesem Punkt keine
> alternative gesehen die uns wirklich weiter bringen könnte.

Ist dir Afghanistan etwa nicht weit genug?

von Michael G. (linuxgeek) Benutzerseite


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Es ist mir unbegreiflich wie man als Deutscher mit Verstand in so ein 
Land reisen kann. Vielleicht war es Geldgier, fette Praemie versprochen? 
Den Preis hat ja zumindest einer schon bezahlt. Sorry aber manchmal bin 
ich mich echt ernsthaft am Fragen, ob solche Dinge Mitleid verdient 
haben. Die Natur bestraft Dummheit oft hart -- nur in unserer modernen 
"Zivilisation" versuchen wir (oft vergebens) von diesem Prinzip 
abzukommen. Wer heute in so ein Land einreist sollte wissen, was er fuer 
ein Risiko auf sich nimmt. Und ob das dann die paar EURs wert ist muss 
wohl jeder selber wissen. Also ich weiss fuer meinen Teil dass ich 
sicherlich NICHT in dieses Land reisen wuerde , nichtmal fuer einen Tag.

von ... (Gast)


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Der Staat darf nicht erpressbar sein. Nun ist doch die Kacke voll am 
dampfen. Nachdem einmal bezahlt wurde, kann sich jeder Deutsche der 
dorthin fährt gleich ein Euro-Zeichen auf die Stirn malen.

von ... (Gast)


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Natürlich ist das herzlos den Geiseln gegenüber, aber gibt es eine 
bessere Lösung für so ein Dilemma? Naja, man könnte vielleicht die 
Geldscheine mit Pest, Cholera oder LSD kontaminieren. So als kleine 
Rache.

von Roland Z. (r-zimmermann)


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Hallo,

Das der Staat nicht erpressbar sein darf ist klar und auch Logisch 
nachvollziehbar. Meiner Meinung nach sollte für die Entführten kein 
müder Cent bezahlt werden und lieber Versucht werden in einer "Nacht und 
Nebel" Aktion, notfalls mit militärischer Gewalt, diese zu befreien. 
Vielleicht nützt es etwas wenn die Entführten militärisch Rausgeholt 
werden und ein paar der Entführer einen ordentlichen Schrecken bekommen 
oder (was ich nicht hoffe) getötet werden. Wenn dabei einige Geiseln 
umkommen finde ich das so hart es klingt denen Ihr Problem, da jeder der 
in so ein Land fährt weiß auf was er sich eingelassen hat und nicht 
verlangen kann daß man für seine Profitgier (das unterstelle ich jetzt 
mal einfach so) ihn auch noch finanziell Auslöst.
Sobald einmal Lösegeld bezahlt wurde ist der "Lerneffekt" wie man das 
schnelle Geld macht auf seiten der Entführer miz ziemlicher Sicherheit 
schnell da.

MfG
Rolle

von T.M. (Gast)


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Der Staat hat sich natürlich um alle Deutsche zu kümmern, egal ob in 
Afghanistan, Irak oder in Deutschland. Wer entscheidet denn, ob Geiseln 
rettenswert sind? Oder ob sie selber dran schild sind? Sind 
Entwicklungshelfer in Ruanda zB auch selbt dran schuld, wenn sie 
entführt werden? Das ist doch absurd. Da könnte man auch argumentieren, 
wenn man in Dtl. in einer miesen Gegend unterwegs ist und verprügelt 
wird, ist man selbst dran schuld...

von Läubi .. (laeubi) Benutzerseite


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T.M. wrote:
> wenn man in Dtl. in einer miesen Gegend unterwegs ist und verprügelt
> wird, ist man selbst dran schuld...
Wenn ich das tue weil ich mir einen Finaziellen Vorteil verpreche: Ich 
denke ja.
Wer sich (wissentlich) in Gefahr begibt muß sich nicht wundern wenn er 
in ihr umkommt.

von Roland Z. (r-zimmermann)


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Mein Posting weiter oben entspricht meiner persönlichen Meinung, 
zugegeben es gibt jede Menge dafür und dagegen. Auch muß ja die 
Situation wie der oder diejenige in diese Lage gekommen sind 
berücksichtigt werden. Wenn Entwicklungshelfer entführt werden ist das 
natürlich etwas ganz anderes wie wenn, "Kriegstouristen" einkassiert 
werden. Mein beispiel weiter oben bezog sich auf eben diese 
"Kriegstouristen" die in solche Länder fahren ohne großen Bezug zur 
bevölkerung und nur "zum Schauen" was dort so abgeht.

MfG
Rolle

von Michael G. (linuxgeek) Benutzerseite


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> Wenn dabei einige Geiseln
> umkommen finde ich das so hart es klingt denen Ihr Problem, da jeder der
> in so ein Land fährt weiß auf was er sich eingelassen hat und nicht
> verlangen kann daß man für seine Profitgier (das unterstelle ich jetzt
> mal einfach so) ihn auch noch finanziell Auslöst.

Meine Rede... braucht mir ja wohl keiner erzaehlen dass die vollkommend 
unwissend der Situation blinden Auges da runtergefahren sind oder gar 
dazu gezwungen worden sind. Wer mit dem Feuer spielt, riskiert eben, 
dass er sich die Finger verbrennt.

von Timo (Gast)


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Wobei ich einem Entwicklungshelfer aber keine Profitgier unterstellen 
würde.

von Unbekannter (Gast)


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> toten deutschen Soldaten

Für jeden toten deutschen Soldaten in Afghanistan, sollte ein deutschee 
Politiker der für diesen Einsatz abgestimmt hat, auch getötet werden.

Dann wäre mit solchen idiotischen "Auslandseinsätzen" ganz schnell 
schluss.

von Timo (Gast)


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...und wir wären kein Mitglied der NATO mehr. Ist das erstrebenswert?

von Meckerer (Gast)


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Was bringt die NATO noch ? Eine gelungene Subventionierung 
amerikanischer Ruestungskonzerne ? Ah, der boese Russe...(zu spaet), ah 
der boese Terrorist...

von Roland (Gast)


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Also ich finde es ok das die Deutschen Soldaten in Afganistan sind. Gibt 
es denn einen Besseren Ort um mal wieder Kriegseinsätze zu üben. Man 
darf schliesslich nicht aus der Übung kommen wenn man dem Russen und dem 
Amerikaner nicht zu weit nachstehen möchte. Die Soldaten sind freiwillig 
in Afganistan, keiner wird gezwungen und fette Kohle gibts obendrauf 
auch noch. Also sollte man als freiwilliger Soldat den eigenen Tot immer 
mit einkalkulieren. Es ist übrigens völlig normal das Soldaten im 
Kriegseinsatz sterben, deshalb sind sie ja auch Soldaten um zu töten und 
getötet zu werden, deshalb verstehe ich absolut nicht die Aufregung 
darüber wenn mal wieder ein Deutscher Soldat getötet wurde.

von Wilhelm Busch (Gast)


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Roland, ein Soldat soll nicht töten, sondern den Gegner kampfunfähig 
machen. Das muss nicht unbedingt dasselbe sein. Weiterhin ist 
Afghanistan soviel ich weiss kein Kriegseinsatz, daher ist mit dem 
eigenen Tod nicht zu rechnen. Da unsere Soldaten keine Rambos sind, 
sondern meist auch Familie daheim haben, tun mit die Soldaten schon 
etwas leid, obwohl sie sich freiwillig dazu entschlossen haben.

von Matthias L. (Gast)


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>Die Soldaten sind freiwillig
>in Afganistan, keiner wird gezwungen und fette Kohle gibts obendrauf
>auch noch.

FULL ACK!

von Learschlotter (Gast)


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Wilhelm Busch,
>ein Soldat soll nicht töten, sondern den Gegner kampfunfähig
>machen. Das muss nicht unbedingt dasselbe sein.

Das mag in unserer Welt nicht dasselbe sein. In der Pampa draussen ist 
das aber so. Weshalb sollten sich 20 Leute mit einem(1) Verwundeten 
befassen, wenn's nur Steine und Sand hat ? Da muss man sich 
realistischerweise davon loesen und bye-bye sagen.

von Roland (Gast)


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"Weiterhin ist Afghanistan soviel ich weiss kein Kriegseinsatz, daher 
ist mit dem eigenen Tod nicht zu rechnen."

Wir Deutschen dürfen aufgrund der Vergangenheit keinen Krieg führen, das 
ist denke ich mal jedem klar. Deshalb heisst der Einsatz auch 
Friedenseinsatz. Aber unsere Soldaten tragen Waffen und benutzen sie 
auch. Und in einem Kriegsgebiet sollte jeder und zu jeder Zeit mit dem 
Tod rechnen.

von Feigling vom Dienst (Gast)


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ZAHLT EIGENTLICH DIE DEUTSCHE REGIERUNG AUCH ETWAS AN DEUTSCHE 
GEISELNEHMER, DIE IN DEUTSCHLAND DEUTSCHE ENTFÜHREN?

WARUM SOLLTE MAN DANN AN AUSLÄNDISCHE GEISELNEHMER ZAHLEN ?

Gerade habe ich einen Bericht über einen deutschen Geschäftsmann in 
Afghanistan gesehen: Nach eigenen Angaben verdient er 6-stellig und 
schätzt das Risiko als "kalkulierbar" ein.

Ich kalkuliere da etwas anders und bleibe daheim! Ich arbeite hier in 
Deutschland anonym für einen "Hungerlohn" , wohne in einem Altbau und 
minimiere das Risiko der Entführung auf nahe Null. Im Urlaub fahre ich 
in den Schwarzwald und sicher nicht nach Ägpten oder sonst wohin, wo die 
Terrorfuzzis herumbomben. Die Pyramiden schaue ich mir in google earth 
an.

von Argusauge (Gast)


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Die deutsche Regierung hätte sich von vornherein auf den Standpunkt 
stellen müssen: wir machen keine Zugeständnisse an Entführer und 
Terroristen, gar nicht und nie und unter keinen Umständen. Wenn man das 
strikt durchzieht kapieren es irgend wann auch die Entführer und lassen 
die Finger von Deutschen. Aber als Politiker muss man das Volk bei Laune 
halten, und für eine "Geisel frei"-Schlagzeile kann man ja schon mal die 
Sicherheit von allen Ausländern in der ganzen Region opfern und den 
Kriminellen gleichzeitig noch ein paar neue AKs finanzieren.

von Unbekannter (Gast)


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> Aber als Politiker muss man das Volk bei Laune halten, und für
> eine "Geisel frei"-Schlagzeile kann man ja schon mal die
> Sicherheit von allen Ausländern in der ganzen Region opfern

Das ist der eine Aspekt.

Es gibt noch einen weiteren:

Stell Dir vor, die Bundesregierung würde verlautbaren, dass sie auf 
keinem Fall die Geiseln freikauft, weil in Afghanistan Krieg herscht und 
die Kriegsparteien nicht durch Erpressungsgelder finanziert werden 
dürfen und tote Deutsche Zivilisten der Preis für die deutschen 
Kriegsgelüste sind.

Frei nach dem Motto: Auch die deutsche Zivilbevölkerung muss Opfer für 
die Verteidigung ihrer Freiheit am Hindukusch erbringen...

Dann wäre nämlich weit mehr Wählern klar, was in Afghanistan abgeht und 
dass die Bundeswehr dort im Kriegseinsatz ist und nicht auf einer 
Kaffeefahrt mit dem Namen "Friedenseinsatz".

Auslandseinsätze der Bundeswehr sind die Büchse der Pandora für das 
Deutsche Volk. Ohne Not wird die Bundesrepublick und das Deutsche Volk 
in Kriegshandlungen reingezogen.

von Argusauge (Gast)


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"tote Deutsche Zivilisten der Preis für die deutschen Kriegsgelüste 
sind"

"Auch die deutsche Zivilbevölkerung muss Opfer"

"das Deutsche Volk in Kriegshandlungen reingezogen"

Sorry, das ist Quatsch. Afghanistan ist kein Urlaubsland, wer da hin 
geht kennt die Risiken. Das "Deutsche Volk" wird nirgendwo rein gezogen.

von Aufreger (Gast)


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Die Soldaten werden schon reingezogen und damit wir alle!

von Jörg S. (Gast)


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> Dann wäre nämlich weit mehr Wählern klar, was in Afghanistan abgeht und
> dass die Bundeswehr dort im Kriegseinsatz ist und nicht auf einer
> Kaffeefahrt mit dem Namen "Friedenseinsatz".
Das Rote Kreuz und andere Hilfsorganisationen sind auch in 
Kriesengebieten unterwegs. Wenn von denen einer umkommt kann man auch 
nicht automatisch sagen das die im "Kriegseinsatz" sind.

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