Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Groundlift bei Verstärker einbauen?


von nemon (Gast)


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Scheinbar habe ich zwischen Verstärker (NAD 140) und Computer eine 
Brummschleife, vermutlich über den Line-In. Der Verstärker hat leider 
keinen Groundlift-Schalter, daher kam die Idee, diesen Schalter 
nachzurüsten. Was der Erdleiter macht, ist mir vollkommen klar, was für 
ein Risiko dabei entstehen kann, weiß ich. Ich möchte aber gerne euren 
Rat haben, ob es sinnvoll ist, die Masse des Netzteils im Verstärker von 
der Erde zu trennen, ich würde es vermutlich über einen Schalter machen, 
also reversiebel. Das Brummen ist nämlich recht präsent, natürlich 
insbesondere bei leiseren Passagen in Musik und Film. Wie habt ihr sowas 
gelöst? Worauf muss insbesondere geachtet werden?... Es wär nett, wenn 
ihr ein paar Erfahrungen und Hinweise posten könntet, auch, was es sonst 
für praktikable Möglichkeiten noch gibt und was diese taugen 
(Übertrager, analoge Optokoppler, ...).

Grüße

von Jürgen B. (hicom)


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oft schnelle Hilfe:
Verbindung 4mm² zwischen PC und Verstärker Masse.

Jürgen

von Christoph Haenning (Gast)


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Wow, da klink ich mich mal ungefragt ein...
Ich hab das gleiche Phänomen, allerdings bei einem Laptop. Hab auch ein 
gepflegtes Brummen (könnten sogar 50 Hz sein) zw. Lineout Laptop und 
LineIn Amp. Im Kopfhörerbetrieb macht sich das nicht bemerkbar, sehr 
wohl aber, wenn ich das Signal auf einen Verstärker gebe.

Hat da jemand eine Idee zu?

Chris

von Sebastian Heyn (Gast)


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Das Brummen hast du sicher nicht, wenn das Netzteil nicht dran ist, 
oder?

von Thomas (Gast)


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Ich hatte das Problem auch, meine Brummschlaufe lies sich über die 
Masseverbindung des TV+Radio Antennensignales unterbrechen. Ziehe mal 
die Radio-TV Koaxkabel ab und schau ob's gut ist. Weil das 
Antennensignal >50MHz  ist, lässt sich hier gut ein Hochpass-Filter 
(Brummfilter) in den Massepfad schalten, ohne dass Du die 
Installationssicherheit gefärdest. Etwas komplizierter wird's mit 
Sateliten Receiver, weil Du da noch die DC-Speisung und Steuersignale 
für den LNA durchkoppeln musst....

von GRmusik (Gast)


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Der Vorschlag vom Jürgen kann helfen, habe ich auch schon gemacht.

Den Erdleiter würde ich nicht abklemmen. Das ist nur was für Leute mit 
guter Lebensversicherung ;-)

Die galvanische Trennung über Optokoppler oder Übertrager funktioniert. 
Es gibt fertige Lösungen zu kaufen oder selberbauen. Einfach mal im Netz 
suchen.

Eine symmetrische Signalübertragung ist nach meiner Erfahrung die beste 
Lösung. Dabei muss man nämlich keine Masseverbindung zwischen den 
Geräten haben und vermeidet somit die Bildung einer Masseschleife.

Die Störungen, die ich bisher bei Notebooks hatte, waren keine 
Masseschleifen, also kein Brummen, da Notebooks keine Erdung besitzen. 
Die Störgeräusche sind für mich eher ein Sirren und treten nur auf, wenn 
das Netzteil angeschlossen ist. Um dieses Problem zu lösen muss man 
galvanisch trennen, z.B. mit Übertragern. Eine symmetrische Übertragung 
hilft da nicht.

Grüße

von nemon (Gast)


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jürgen: leider fällt der trick mit der niedrigohmigen verbindung zischen 
beiden massen flach, da der rechner noch halbwegs transportabel bleiben 
sollte und ich will nicht immer nen dicken kabelschuh anschrauben.

@grmusic: notebooks sind oftmals sehr wohl geerdet. wenn du eine 3polige 
zuleitung zum netzteil hast, ist in der regel die masse mit der erde 
verbunden. was passiert, wenn über die 1,5 meter kabel zwischen laptop 
und netzteil 5 ampere fließen, kann man sich ja vorstellen. dass du dann 
kein brummen, sondern ein sirren hast, liegt möglicherweise auch an 
einer restwelligkeit der ausgangsspannung, die durch die bauart des 
schaltnetzteils im kiloherz-bereich liegt.

zum thema: wär nicht auch je kanal ein differenzverstärker denkbar, aus 
einem einfachen optokoppler aufgebaut nach 
http://www.mikrocontroller.net/articles/Operationsverstärker-Grundschaltungen#Der_Subtrahierer 
? oder beseitigt dies das brummen nicht? dies wär dann eine kleine 
schaltung, die wohl problemlos auch im verstärker platz finden sollte. 
ein rauscharmer opamp sollte auch das signal ausreichend gut auskoppeln

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