Viele Firmen beschäftigen Managementberater und Controller, welche die Prozesse und Kosten optimieren sollen. Zu diesem Thema die neueste(?) News von einem Symposium, deren Inhalt einersteits brisant ist, andererseits vielen von uns wohl intuiv bereits längst klar gewesen sein dürfte: Controlling und MB sind überwiegend contraproduktiv! Ich kann hier nicht die Einzelheiten der Argumentation wiedergeben, möchte aber eine Kernpassage zitieren: Fasst man das konkret Ziel der Kostenoptimierung ins Auge, dann ist es z.B. die Aufgabe des Controllers, nach Möglichkeiten der preiswerteren Beschaffung von Material und Personal zu suchen, bzw. durch den Druck des Vorhandenseins eines Controllings, den Besteller (Sachbearbeiter oder Abteilungsleiter) dazu anzuregen, genau über die Bestellung nachzudenken und vorsorglich nach Alternativen zu suchen. Dieser Vorgang der Einsparprüfung, wie wir es mal nennen wollen, kostet nach Erhebungen im Mittel ca. 50-150% mehr an Zeit für die Suche und Formulieren der Angebotsstellung. Der Vorgang des Prüfens durch das Controlling wiederum verursacht weitere Kosten, die im Bereich von 30% - 40% des Bestellvorgangs liegen. Je nach Projektumfang bzw Kostenumfang der Bestellung, kann sich der gesamte Kostenrahmen damit derart verteuern, daß das gesamte Kostenvolumen signifikant steigt. Erhebungen zufolge liegt dies bei den meisten Projekten Firmen Vorgängen bei durchschnittlich um 5-15% steigt. Bei Kleinaufträgen sind hier sogar oft 30% und mehr zu veranschlagen, im immer weiter sich ausbreitenden Personalvermittlungsgeschäft stehen mindestens 20% zu Buche, da hier viel beim Dienstleister hängen bleibt, unabhängig von der Projektgröße im Nenner. Nun ist zu berücksichtigen, daß nicht jeder Einsparversuch und Suchvorgang zu einer Ersparnis führt und führen kann, da der Controller die Zeit und das KNowhow nicht hat und der Vorgang bereits optimiiert ist. Die vorgelegte Analyse spricht von bestenfalls 50% der Fälle in denen Verbesserungen von gerade 20% vorgenommen wurden. Der Durchschnitt liegt bei unter 15%. Damit kann sich das gesamte Verbesserungsvolumen nur im Bereich von 7-8% bewegen, was gerade die Hälfte dessen ist, was für die Verbesserung aufgewendet wird. Tenor der Diskussion soweit: DIE BESTE VERBESSERUNGSMASSNAHME IST MEIST DAS UMGEHEN DES CONTROLLINGS! Dies sei um so wichtiger, als dass dadurch nicht nur Geld, sondern auch Zeit gespart würde. Ein Controlling samt Auftragsgenehmigung lohne sich damit erst ab Volumina von größer 20.000 - 30.000 Euro. Alles darunter müsse ein Abteilungsleiter selber entscheiden und über Budget abrechnen. Im kostenträchtigen Fall der Personalvermittlung lägen die Bedarfszeitgrenzen bei mindestens 3-4 Monaten, so der Referent, da der Controller die Qualifikation des Bewerbers nicht einschätzen- und damit nicht den effektiven Kosten-Nutzen-Effekt sehen kann sondern nur nach den Kosten entscheidet. Selbst, wenn ein Abteilungsleiter einen scheinbar zu teuren Projektmitarbeiter einstelle, käme das bei einer Laufzeit von unter 3 Monaten im Schnitt immer noch deutlich billiger, als bei jedem Vorgang einen kostenverursachenden Controllingschritt zwischenzuschalten. Die Angabe beläuft sich auf insgesamt 10-20 Mannstunden für die Suche nach Alternativbewerber, Interrogation und eben den Aufwand im Controlling. Berücksichtigt man nun noch die Verzögerung und die Projektzeitverluste durch den oft verspäteten Einstellvorgang, so liegt der Grenzwert bei mindestens 6 Monaten. Kein noch so billiger oder schneller Projektarbeiter kann einen Controllingzeitverlust von 1 Monat wieder einfahren! Daher erging in diesem Punkt die Empfehlung, Abteilungsleitern eine Summe von mindestens 25% der jährlichen Personalkosten als frei verwendbares Budget einzuräumen, über das er schnell verfügen kann, um Projektmitarbeiter zeitnah beschaffen können. Dies allein ist ein interressante Schlussfolgerung, dan Folgende ist aber noch besser: Die oben genannte Empfehlung lässt sich ja als ein typsicher Akt der Managementberatung auffassen und hier stellt sich sofort die Frage nach der Effizienz dieser Riege. Vorgestellt wird dazu dies: Ein Berater kostet am Tag durchschnittlich etwa 1000 Euro und verursacht weitere 1500 Euro an Kosten für das Personal, das ihm zuarbeitet. Die Informationsmenge, die ein Berater benötigt, um effektiv arbeiten zu können, ist nach der Eerhebung allerdings derart umfangreich, daß er mindestens 2-3 Wochen arbeiten muss, um eine genügend gute Übersicht über die Prozesse haben zu können, um auch effektive Beratung ausüben zu können. Das Kostenvolumen belaufe sich damit auf mindestens 50.000 Euro für Kleinfirmen mit überschaubaren Prozessen - um überhaupt loslegen zu können. Da ein Berater aber kaum alle GEschäfstfelder abdeckt und eine zeitnahe Bearbeitung erfolgen muss, müssen in jedem Falle 2 oder mehrere Analysten sich die Arbeit teilen. Nach der eigentlichen Informationsbeschaffung folgt dann meist eine Beratung und Schulung der Mitarbeiter in eben so langem Zeitraum, wodurch man von 100.000 - 200.000 Euro an Kosten ausgehen muss. Damit sich dies rechne, müssten Einsparungen / Gewinnsteigerungen nach der Beratung von mindestens 300.000 - 500.000 Euro her. Angenommen, die Beratung kann eine Steigerung von 10% bewirken, was viel wäre, da nicht alles optimerbar ist, so muss der aktuelle Gewinn bei mindestens rund 4Mio liegen, damit bei 10% Steigerung deutlich mehr als die Kosten herausspringen. 4 Mio Gewinn haben aber nur Firmen, die jährlich mindestens 30 MIo Umsatz haben. Die beratungsberürftigen Firmen haben aber geringere Gewinne, daher lohne sich eine solche Mindestberatung nur bei Firmen, die in etwa 6-8 Mio Umsatz im Jahr haben. Nun kommt es: Die Zahl der Firmen, die tatsächlich mindestens so große Umsätze und zugleich ein solches Verbesserungspotenzial haben UND NOCH NICHT BERATEN WURDEN, ist jedoch so gering, daß 3 von 4 Beratern in Deutschland im Grunde arbeitslos sind! Die meisten Managementberater in Deutschland sind demgäß nutzlos. Da sie aber dennoch arbeiten muss man davon ausgehen, daß sie die erwarteten Gewinnsteigerungen garnicht einfahren können und nur Kosten verrusachen. Da eine Beratung aber setig stattfindet, muss weiter davon ausgegangen werden, daß Empfehlungen der Berater nicht selten kontraproduktiv ausfallen müssen, da ein Berater ja einerseits eine Veränderung empfehlen MUSS, andererseits diese Veränderung nichts bringen kann, da die Firma schon richtig arbeitet.
Falls das nicht rübergekommen sein sollte: Die Schlussfolgerung stammt wohlgemerkt von einem Managementberater selbst der die Situation mal kritisch beleuchtet hat.
Tja, wenn der gesunde Menschenverstand für viel Geld nach außen verlagert wird kann es schon mal vorkommen das man dabei über den Tisch gezogen wird. Schließlich denken ja dann andere für einen...
Ist doch mit den IT-Consulting-Firmen genauso. Windows-Rechner aufstellen nennt sich "Client-Rollout" und Netzwerkkabel verlegen nennt sich "Communcation Administration" und ähnliche Spässe. Aber nachdem auf einem hinten zugeblechten Firmenwagen lesen konnte "Gas Wasser Sanitär Netzwerk" bin ich davon überzeugt, dass die alle auch bald eingehen. Ist genauso wie mit den vielen Webdesignern vor 4 Jahren...
Also, das laeuft so. Der Chef ist nicht sicher, wie er sich entscheiden soll, schliesslich sitzt er immer mit Leuten am selben Tisch, die seinen Stuhl wollen. Daher ist ein externer, kompetenter Rat hilfreich. Nun gibt es sich, dass Kollege X, den er noch vom Studium her kennt eine Beratungsfirma hat. Nicht dass kollege X speziell was drauf haette, er ist nur ein besserer Schwaetzer. Also, der Chef, und Kollege x machen zusammen eine grosse Spesenrechnung plus ein sattes Beratungshonorar. Kollege X darf dann mal das neue Konzept praesentieren, die Konkurrenz im eigenen Hause ist auch beeindruckt und allen ist geholfen.
Und wehe, Du hast eine bessere idde, als der Chef und die Frechheit, sie zu aeussern - dann biste draussen!
@Axel Das ist der richtige Beitrag aber leider im falschen Forum. Du müsstes dir ein Forum suchen indem diese überflüssigen, nassforschen BWLer zu Hause sind. Sogar in der Existenzgründungsberatung wird das Controlling empfohlen. Dabei weiss ein jeder Kaufmann, ohne, das er den Begriff Controlling kennt, das im Einkauf der Gewinn liegt. > Und wehe, Du hast eine bessere idde, als der Chef und die Frechheit, sie > zu aeussern - dann biste draussen! Gute Cheffs erkennt man daran, dass sie erwarten, das ihre Mitarbeiter die besseren Ideen produzieren. Mitarbeiter zu haben heisst, eigene Schwächen zu kompensieren. Aber welcher Cheff gibt schon zu das er Schwächen hat? Vielleicht gibt es deswegen so wenig gute Cheffs?
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