Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Falsche Bibiothek :-(


von emanuel (Gast)


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Hab einen Print gezeichnet. Leider wurde dieser schon in Produktion 
gegeben. hab leider erst jetzt gemerkt, dass ich bei einem Bauteil in 
der Bibliothek was falsches ausgewählt habe (für DIL statt SO-16, beim 
Footprint muss ich dann aber trotzdem SO-16 ausgewählt haben :-().
Dabei handelt es sich um einen L293D. Einen Motorentreiber (naja brauch 
in um was anderes zu treiben...) Das Prolem ist, das die SMD variante 
von diesem 20 Pins hat, und natürlich überhaupt nicht darauf passt...
Kennt jemand zufällig einen alternativtreiberbaustein ala L293, welcher 
pinkompatibel, und da raufpassen würde? (wäre echt dankbar, mein chefe 
wird sonst keine freude mit mir haben, und noch wichtiger, ich mit mir 
selbst noch weniger :-( )

wäre dankbar um jeden tip...

gruss emanuel

von Läubi .. (laeubi) Benutzerseite


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Wie wärs mit nem Adapter?

von Fred (Gast)


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Hi,

einen Ersatztyp habe ich leider nicht parat, ber vielleicht einen 
Alternativvorschlag. Vielleicht ist es möglich, eine Art Adapterplatine 
für den SMD 20Pinner zu basteln, die genau auf die vorhandenen Pads 
passt. Irgendwie so in der Art der SMd auf DIL-Raster Adapter.
Gruß

Fred

von Johannes M. (johnny-m)


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16 Pins und Pin- sowie Funktions-kompatibel halte ich für 
ausgeschlossen. Außerdem hat der SMD-L293 extra die zusätzlichen Pins, 
um die Verlustwärme auf die Leiterplatte abführen zu können.

von emanuel (Gast)


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naja wäre auch zufrieden wenn er nicht ganz so viel strom liefern würde, 
mit 400mA auf 2 der 4 Kanäle wäre ich mehr als glücklich...

Fred ja hab ich mir shcon überlegt, ist halt leder nur die 2beste 
lösung... neben einer alternative...

von crazy horse (Gast)


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Ich habe noch nie eine Platine in Produktion gegeben, ohne vorher ein 
Muster gebaut zu haben. Und irgendwelche Kleinigkeiten gibts eigentlich 
immer zu korrigieren. Das können einfache elektrische Fehler sein 
(irgendwelche Signale vergessen oder verdreht, hier oder da ein pullup 
oder eine weitere Masseverbindung an einem IC, die Gehäusegrössen nicht 
bedacht (manchmal ist ein Bauteil in der Realität grösser als in der 
lib), EMV-Probleme oder oder oder.
Buch es unter Erfahrung und lass es neu machen. Alles andere ist Pfusch 
und fehleranfällig und arbeitsintensiv (was kostet es, extra 
Adapterplatinen machen zu lassen, diese zu bestücken und in die 
Originalplatine einzulöten?)

von Severino R. (severino)


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crazy horse wrote:
> Ich habe noch nie eine Platine in Produktion gegeben, ohne vorher ein
> Muster gebaut zu haben. Und irgendwelche Kleinigkeiten gibts eigentlich
> immer zu korrigieren. Das können einfache elektrische Fehler sein
> (irgendwelche Signale vergessen oder verdreht, hier oder da ein pullup
> oder eine weitere Masseverbindung an einem IC, die Gehäusegrössen nicht
> bedacht (manchmal ist ein Bauteil in der Realität grösser als in der
> lib), EMV-Probleme oder oder oder.

Schade, mir hingegen ist es bisher meist gelungen, die Platinen sofort 
in Serie zu produzieren. Allerdings handelte es sich meist nicht um sehr 
komplexe Sachen.
Ich drucke aber jedes Mal das Layout aus und lege es auf eine 
Antistatik-Matte. Danach stecke ich alle Komponenten ein, resp. klebe 
sie auf (bei SMD). So hat man ein sehr realistisches Bild der 
Platzverhältnisse etc.

> Buch es unter Erfahrung und lass es neu machen. Alles andere ist Pfusch
> und fehleranfällig und arbeitsintensiv (was kostet es, extra
> Adapterplatinen machen zu lassen, diese zu bestücken und in die
> Originalplatine einzulöten?)

Ist wahrscheinlich die bessere Variante, hängt aber wohl auch von der 
Komplexität der Platine ab.
Wenn emanuel eine grosse Multilayer-Platine herstellen lässt, 
möglicherweise auch mit speziellen Konturen oder 
Oberflächenbehandlungen, ist u.U. die Adapterplatine die einfachere 
Lösung.
Aufwändig und fehleranfällig ist dieser Weg aber schon.

Severino

von emanuel (Gast)


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crazy horse
da hast du grundsätzlich recht... nur wenn ich kleiner smd bauteile 
drauf habe, brauch ich um das ganze vorher zusammenzulöten 
adapterplatinen, etc...
ausserdem hab ich über 230 bauteile drauf (ist zumindest für mich viel), 
hab mir gedacht es ist zu fehleranfälig dies im vorneherein so 
aufzubauen (hmmm fürs nächte mal würd ich das nicht mehr so einfach 
sagen), und wenn ich sowas wie genug  zeit gahabt hätte (jene zeit 
welche es bräuchte die platine nochmal machen zu lassen), wäre mir so 
ein fehler nie passiert...
somit bleibt mir leider wohl nix anderes übrig als ein bisschen zu 
pfuschen, wie du zurecht sagst...

von Chrisi (Gast)


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Hängt doch alles davon ab, wie weit die Produktion schon ist. Wenn erst 
die Filme erstellt sind, ist's ja noch harmlos. Du solltest Deinen 
Platinenhersteller so schnell wie möglich anrufen und sagen: HALT! Der 
Auftrag wird ja schließlich durch einen weiteren ergänzt. Insofern 
sollte eine Teilstornierung möglich sein.

Wird ja schon kein 24-Stunden-Schnellservice sein ;-)

von Frank E. (erdi-soft)


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Keine Zeit zu haben ist hier keine Ausrede. Hättest du ein paar Stunden 
mehr damit verbracht, das Layout nochmal zu überprüfen, dann hättest du 
den Fehler sicher gefunden. :) Aber jeder muss die Erfahrung mal machen. 
:D

Ich hab vor meinem Studium bei ner Firma hauptsächlich Layouts gemacht. 
Das ging bis zu 14 Layern. Keine davon hatte elektrische oder 
Layoutfehler, was daran lag, dass ich einige Zeit damit zugebracht habe, 
die Libraries der Bauteile und das Layout selbst zu überprüfen. Dazu 
dann das 4-Augen Prinzip.
Hat Cheffe letztendlich weniger gekostet (auch wenns erstmal nicht so 
aussschaut), als wenn wir die Platine hätten fehlerbereinigen und neu 
Fertigen lassen müssen.

von xyz (Gast)


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Es ist nie genug Zeit etwas richtig zu machen.
Aber immer genug Zeit es nochmal zu machen.

von Peter D. (peda)


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Frank Erdrich wrote:
> Keine Zeit zu haben ist hier keine Ausrede. Hättest du ein paar Stunden
> mehr damit verbracht, das Layout nochmal zu überprüfen, dann hättest du
> den Fehler sicher gefunden.

Das habe ich noch nie erlebt, daß sowas klappt.

Der Entwickler is quasi betriebsblind, d.h. kann nur sehr schwer Fehler 
in der eigenen Arbeit entdecken.

Man muß die Arbeit mindestens 14 Tage beiseite legen und was anderes 
machen, damit man neu drauf schauen kann und auch was sieht.


> Dazu dann das 4-Augen Prinzip.

Das wäre das beste. Aber dazu braucht man jemandem mit ähnlichen 
Kenntnissen und Erfahrungen.


Wir lassen grundsätzlich immer erst Prototypen fertigen.
Die Schaltungen sind zu tricky, als daß sie auf Anhieb klappen (MC 
gesteuerter hochpräziser Hochspannungs-Analogkrams).

Und wenn man viele neue Bauteile einsetzt sind Layoutfehler (falsche 
Abmessungen, Bohrdurchmesser, vertauschte Pins usw.) kaum zu vermeiden.
Oftmals hab ich das Bauteil noch garnicht beim Layouten (lange 
Lieferzeiten).


Peter

von crazy horse (Gast)


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Na, Peter, musst mal Profis ranlassen - die machen das im 1.Schuss :-)
Und wenn man schon so ein Vertrauen in die eigene Arbeit hat (das an 
sich ist ja nichts schlechtes und gehört auch dazu), wie gehts dann 
weiter? Direkt aus der Leiterplattenproduktion in die Bestückung und 
dann schaun wir mal ob alles klappt?? Spätestens jetzt wäre doch der 
Zeitpunkt gekommen, ein funktionsfähiges Muster zu stricken. Sonst kanns 
wirklich teuer werden. Bauteile futsch, sind manchmal teuer und manchmal 
nur schwer wieder schnell zu beschaffen, manchmal auch beides gemeinsam.
SMD-Maske ist hinfällig, Bestückungsautomat-Programmierung ebenso.
Es geht kein Weg an einem Muster vorbei (es sei denn, es handelt sich um 
eine Platine mit 3-10Bauteilen, da kann man es schon mal wagen).
Und wen ich sowieso ein Muster bauen muss, dann kann ich es auch vor der 
Platinenproduktion machen.
Zeitdruck lass ich nicht gelten, stellt sich der oder die Fehler später 
heraus, dauerts noch länger.

von Falk B. (falk)


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Serienproduktion ohne Muster ist Humbug. Auch bei einfachen Platinen!

MfG
Falk

von Frank E. (erdi-soft)


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@crazy horse:

Natürlich haben wir Muster gebaut, da führt schließlich kein Weg 
drumherum.
Glücklicherweise haben die Muster immer genau so funktioniert, wie sie 
sollten. Ich nehme mal an, dass die das Layout für die High-Speed Kamera 
von damals, das ich gemacht habe, immer noch benutzen. War auch ne 
Starr-Flex mit dabei. Und diese Kamera entstand noch unter extremem 
Zeitdruck auf ne Messe hin. :)
Die Bestückung wurde bei uns in den meisten Fällen (mal abgesehen von 
BGA) von Hand gemacht. War ne kleine Firma mit recht geringen 
Stückzahlen, da war sowas noch machbar.
Dementsprechend weh hätte es der Firma aber auch getan, wenn man ein 
1000 Euro Entwicklungspaket für die Platine nochmal zahlen müsste und 
dazu den Mitarbeiter für die Fehlersuche und das neue Layout ebenso zu 
bezahlen hätte, obwohl der andere Arbeit hat.

@Peter:

War ja nicht so, dass ich auch das Schematic entwickelt hab. Das kam von 
nem Ing.. Ich musste nur das Layout machen. Damit konnten wir eigentlich 
fast alle Fehler von vornherein finden. Ich hab sein Schematic 
kontrolliert, er danach mein Layout.


Es scheint aber so, dass ich wohl ein kleines Händchen dafür habe. Bis 
auf 2 Fehler fällt mir jetzt nichts ein, was nicht auf Anhieb das getan 
hat, was es hätte tun sollen. (davon waren beide Projekte privat und bei 
einem hab ich ein komplett falsches Bauteil ausgesucht, was exakt das 
Gegenteil von dem gemacht hat, was es hätte machen sollen. :D )

von emanuel (Gast)


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uf hatte glück, konnte den auftrag stoppen :-)



>>Serienproduktion ohne Muster ist Humbug. Auch bei einfachen Platinen!

>>MfG
>>Falk

Naja bei platinen mit wenigen bauteilen und und signalen die irgendwo im 
kHz Bereich liegen, mach ich das immer so, oder wo genau siehst du das 
problem?

von Falk B. (falk)


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@ emanuel (Gast)

>Naja bei platinen mit wenigen bauteilen und und signalen die irgendwo im
>kHz Bereich liegen, mach ich das immer so, oder wo genau siehst du das
>problem?

McMurphy is watching you. Selbst so eine einfache Plane kann böse schief 
gehen. Mechanik, Elektrik, EMV, whatever. Und wenn es so eine einfache 
Platine ist, dann ist der Musterbau und Test umso schneller und 
billiger. Allemal billiger ale 10000 Stück in die Tonne zu treten.

MfG
Falk

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