Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik MOSFET-Driver gesucht


von August (Gast)


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Hallo,

ich suche einen high and low side MOSFET-Driver, dessen 
Versorgungsspannung kleiner als 100V sein sollte.
Der Ausgangsstrom sollte ca. 1A betragen.

Habe bis jetzt nur welche gefunden mit einer Versorgungsspannung 
jenseits der 200V. Kann es sein, dass es solch einen nicht gibt oder 
dass ich mein Augenmerk falsch gesetzt habe und die Versorgungsspannung 
egal ist?

Bitte um Hilfe.

Jürgen

von Bernd R. (Firma: Promaxx.net) (bigwumpus)


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Hä ?

Ich glaube, Du tapst im Dunkeln...

Ein IR2101 versorgst Du mit so 12-16V, damit er diese Spannung in einen 
Kondensator übernimmt und die Highside ansteuert.

Aber 1A ist schon eine Nummer. Da mußt Du mal die Seite von IRF intensiv 
durchsehen. Welcher MOSFET braucht denn 1A Strom ins Gate ?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Mir dünkt, er verwechselt die maximal zulässige Spannung mit
,,Versorgungsspannung''.  Das sind keine Elektronenröhren, die
unter 100 V nicht arbeiten. ;-)

August-Jürgen, vielleicht beschreibst du ja mal, was du damit
ansteuern willst...

von Stefan W. (wswbln)


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...unabhängig von den vielen offenen Fragen zu Deiner Applikation und 
Deinem Verständnis:

Um MOSFETs richtig hurtig anzusteuern verwende ich gerne die 
UCC37321/37322 von Texas Instruments. Die arbeiten im Bereich von 4..15V 
und liefern +/- 9A zum raschen Umladen der Gate-Kapazitäten. Man beachte 
aber die Applikationshinweise zu Layout und Abblockung (sonst schalten 
auf der Platine nicht nur die MOSFETs ;-))

Schön finde ich folgenden Satz aus dem Datenblatt:
"...can encourage even the most stubborn MOSFETs to switch..."

LOL!

von August (Gast)


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Hallo Leute,

der IR2011 hat zum Beispiel einen Ausgangsstrom von 1A warum soll das so 
seltsam sein, ist bestimmit nicht der einzige. Damit steuer ich die 
MOSFETS irfp3703 an, klappt auch wunderbar.

Also gut die maximal zulässige Spannung ist beim ir2011 250V, ist die 
relevant? Hab halt keinen Treiber mit einer kleineren gefunden, der 1A 
Ausgansstrom hat.
Deshalb wollte ich wissen, ob diese Spannung überhapt relevant ist. Ob 
man bei einer Auslegung auf diese Angabe achtet oder ob die irrelevant 
ist.

Steuer einen Motor an, der Imax bis zu 60A hat und mit 32V versorgt 
wird. Suche seit ein paar Tagen MOSFEETs und Treiber und bin echt am 
verzweifeln, weil mir gesagt wurde, dass man bei der Auslegung der 
Elektronik einen Strom nimmt der mind. doppelt so hoch ist. Bei einer 
anderen Ansteueurng waren das Imax 11A und da konnte ich einen MOSFET 
mit nem Strom Id von 100A (100°C) nehmen. Bei dem neuen Motor jetzt 
weiss ich nicht wie ich die Elektronik auslegen muss und welche 
maximalen Ströme und Spannungen die Treiber und der MOSFET können 
müssen.

Jürgen

von Winfried (Gast)


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Maximal zulässige Werte sind doch immer Angaben, die dir den 
Möglichkeitsraum offenbaren, den du natürlich nicht ausnutzen musst. 
Wenn auf einer Lautsprecherbox 100 Watt steht, muss man die auch nicht 
permanent abfordern...

von August (Gast)


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Das ist mir auch klar. Aber wenn sie sowieso nicht mit mehr angsteuert 
werden, warum sind sie dann teilweise um das 10-fache Überdimensioniert? 
Ich will ja wissen, ob ich bei der Auslegung dadurch irgendwelche 
Nachteile habe.

von Anon Y. (anonymous)


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Die Bauteile sind vielleicht für dich überdimensioniert, für andere 
Leute aber nicht. Wenn man einen Baustein für 400V herstellen kann und 
den selben für 600V zu nicht erheblich höheren Kosten, wird über kurz 
oder lang der 400V Baustein wegrationalisiert. Es ist ist erheblich 
einfacher, nur eine Fertigung laufen zu haben und bei höheren 
Stückzahlen kann man den 600V Baustein oft preiswerter machen als den 
400V Baustein.
Also alles pure Marktwirtschaft :)

Dein 250V - 1A Baustein ist das Ergebniss dieses 
Rationalisierungsprozesses. Du kannst auch einen 600V Baustein 
verwenden, solange dessen minimale Betriebsspannung erfüllt ist.

Noch eine Frage: Was sind eigentlich diese "self-oscillating" drivers 
z.b. von ir215* ? Ich habe die Beschreibung nicht wirlich verstanden. 
Erzeugen diese selbstständig ein PWM Signal mit 50% Duty Cycle? Wenn ja, 
wie steuer ich diese dann?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Bei FETs, die rein als Schalter betrieben werden, ist es durchaus
üblich, dass man davon mehrere parallel schaltet, um so den
zulässigen Ausgangsstrom zu vergrößeren.  Sowas machen zum Beispiel
auch allerlei USVs, 5 parallel geschaltete Transistoren pro
Brückenzweig sind dort normal (und trotzdem habe ich die bei mir
in Flammen aufgehen sehen...).

Warum brauchst du einen high-side und einen low-side-Treiber?
Vielleicht malst du ja doch mal die Schaltung auf?

von SNT-Opfer (Gast)


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@Jörg Wunsch
Naja die Gefahr beim parallel schalten von Fets* ist immer die, dass sie 
nicht unbedingt parallel arbeiten....
Ist EINER mal schneller oder langsamer macht er ein Lagerfeuer auf dem 
Kühlkörper, was bei Brückenschaltungen leider immer zu einem 
beeindruckenden Feuerwerk führt, da alle noch nicht gestorbenen jetzt 
aber wie die Lemminge hinterher hüpfen.
Kenne das auch zu genüge...


*Fet = Fire Emitting Transistor ;-)

von Jack B. (jackbraun)


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>Noch eine Frage: Was sind eigentlich diese "self-oscillating" drivers
>z.b. von ir215* ? Ich habe die Beschreibung nicht wirlich verstanden.
>Erzeugen diese selbstständig ein PWM Signal mit 50% Duty Cycle? Wenn ja,
>wie steuer ich diese dann?

Kannst Du alles hier nachlesen:

http://www.trifolium.de/netzteil/kap10.html

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