Forum: Platinen Platinen entwickeln


von mr-unbekannt (Gast)


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Hallo!

Als ich versucht habe eine Platine zu entwickeln (in  NaOH), lösten sich 
die Leiterbahnen ziemlich stark auf (Siehe Bild). Ich habe mit einem 
Gesichtsbräuner (6x 20W Röhren) 90 sec. in einem Abstand von ca. 7cm 
belichtet.
Die Bestückungsseite hat sich vollkommen aufgelöst...

Liegt es an der zu starken Lauge oder zu kurz belichtet?

Vielen Dank

von jemand (Gast)


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Wie lang entwickelt? Welche Entwicklerkonzentration?

>>Die Bestückungsseite hat sich vollkommen aufgelöst...
??

Mit was hast du da drübergestrichen? Man sieht deutlich Spuren, die 
sehen einigermassen photolackfrei aus. Ich fahr nach dem Entwickeln mit 
dem Finge nochmals über die Platine, dann lösen sich eventuell noch 
vorhanden Lackreste.

von mr-unbekannt (Gast)


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90 Sekunden Belichtet

Durch das Abtrocknen mit einer Küchenrolle wurde alles noch ein wenig 
verwischt!

ich denke dass ich zu kurz belichtet habe und die Lauge noch zu stark 
ist (die Konzentration weiß ich leider nicht)

Kann man den Entwickler eigentlcih wiederverwenden?

sind 3g auf 0.5l ein guter wert?
wie kann ich denn 3g ohne feinwage messen??!!?

Danke

von zebrafalke (Gast)


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ich hab ne ganz normale küchenwaage (digital), irgendwann mal bei aldi 
gekauft, und mit der mess ich auch wenige gramm genau ab.

von Michael G. (linuxgeek) Benutzerseite


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Hallo Herr unbekannt,

also die Platine sieht ja schon ziemlich mitgenommen (d.h. unbrauchbar) 
aus. Abtrocknen ist nicht noetig da man ja ohnehin anschliessend aetzt. 
Ich schaetze mal Du hast entweder ueberentwickelt oder beim Belichten 
gab es Unregelmaeszigkeiten.

Hier ein Gegenbeispiel:
http://coremelt.net/graphics/cb_howto/developed_board.jpg

Is ziemlich gut gelungen wie ich meine ;)

Gruesse,
Michael

von Torsten (Gast)


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Belichtungsvorage muss lichtDICHT sein.
Mind. 5g Entwickler / 0,5L Wasser (Bungard Material)
Belichtung mal auf 120Sek. hochziehen.

von Michael G. (linuxgeek) Benutzerseite


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Was hast Du denn fuer eine Vorlage benutzt? Material/Druckertyp? Was 
fuer Basismaterial hast Du verwendet...? Fragen ueber Fragen.

von mr-unbekannt (Gast)


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Also:

Gedruckt habe ich auf Transparentpapier mit einem HP Deskjet 916c 
(Tintenstrahl)

Basismaterial ist Hartpapier von Pollin

Ich habe einen 2. Versuch gemacht (diesmal 3-4min belichtet) und wieder 
sind an den gleichen stellen die Leiterbahnen weg! Liegt das an den zu 
weiten Abständen der Röhren?

Ich habe einige Bilder gemacht, damit ihr euch das besser vcrstellen 
könnt!

PS: Was heißt überentwickelt?

von mr-unbekannt (Gast)


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Der Gesichtsbräuner

von mr-unbekannt (Gast)


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2. Versuch Bestückungsseite

von mr-unbekannt (Gast)


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2. Versuch Layout

von Michael G. (linuxgeek) Benutzerseite


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Also...

ich vermute mal das erste Problem ist, dass Du eine zusaetzliche 
Glasscheibe verwendest - Glas filtert mitunter UV-Licht. Dann druckst Du 
auf Transparentpapier, leider auch nicht eben optimal. Ich weiss zwar 
dass einige Leute sozusagen darauf schwoeren allerdings musst Du dann 
schon wesentlich mehr Power als mit Folie haben. Also druck mal auf 
Folie.

Das zweite Problem ist dann das Basismaterial... versuch's mal mit 
Bungard. Mag vllt. etwas mehr kosten aber wenn Du den verschleisz fuer 
Fehlversuche beruecksichtigst rueckt das alles in Perspektive ;) Ich hab 
auch mit Billigmaterial angefangen bin aber dann doch recht schnell 
davon abgekommen, genau aus diesem Grund.

Gruesse,
Michael

von mr-unbekannt (Gast)


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ok...

Der Gesichtsbräuner hat keine Glasscheibe, deshalb benutze ich einen 
Scanner-Oberteil! Ich hoffe ich finde eine Folie!

Danke

von jemand (Gast)


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Also unterentwickelt sieht das ganz und gar nicht aus.
Ehr überentwickelt. Ich kann nur dazu raten, kürzer zu 
Belichten/Entwickeln oder am besten gleich eine Belichtungsreihe zu 
machen, dann brauchst du nicht soviel Basismaterial verschwenden.
Bei mir hat salatölgetränktes Papier gegenüber Folie eine 1.5 bis 
2-fache Belichtungszeit.

von Torsten (Gast)


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Eine Belichtungsreihe ist hier eigentlich Pflicht.
Ansonsten haust Du noch mehr in den Müll.

Schmalen Streifen Basismaterial abschneiden, auf den Belichter
und jede Minute einen weiteren Bereich abdecken.

Danach in den Entwickler und beobachten....

Auch würde ich den Abstand zu den Röhren eher vergrößern als verringern,
damit die Ausleuchtung homogener wird.

von Sebastian F. (tacx)


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Nach dem Bild vom 2. Versuch:

Die Platine ist teilweise überbelichtet.
-> zu lange Belichtet!
-> ungleichmässige Ausleuchtung! -> zu kleiner Abstand!

Wieviel Abstand ist denn zwischen Deiner Platine und den Röhren?
Ich meine mal die Faustformel Abstand = 2 * Röhrenabstand (mitte-mitte) 
gehört zu haben.
Funktioniert bei meiner Kiste wunderbar.

von mr-unbekannt (Gast)


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Ja eine Belichtungreihe wäre gut!

Torsten, kannst du mir das bitte genau erklären?

Wie breit, wie lang, in welchen Zeitabständen? Wie breit sollen die 
Abdeckstreifen sein?

Danke

von mr-unbekannt (Gast)


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Der Abstand zwischen den Röhren ist 5cm.

Zwischen Röhren und Platine ca. 7-8cm!

von Michael G. (linuxgeek) Benutzerseite


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Hm naja stimmt schon, das billige Basismaterial is eher 
ueberempfindlich... vielleicht solltest auch Deinen Entwickler mal nich 
so scharf ansetzen, dann haste naemlich gleich sowas wie hier, kenn ich 
auch noch. Belichtungsreihe: Du deckst 4/5 der Platine beim belichten 
ab, belichtest sagen wir mal 30s, dann deckst Du noch 3/5 ab, nochmal 
30s usw. Danach kannst die optimale Zeit ausmachen...

von Karl H. (kbuchegg)


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mr-unbekannt wrote:
> Ja eine Belichtungreihe wäre gut!
>
> Torsten, kannst du mir das bitte genau erklären?
>
> Wie breit, wie lang, in welchen Zeitabständen? Wie breit sollen die
> Abdeckstreifen sein?

Du schneidest dir einen Streifen Basismaterial zu. So lang wie
möglich und vielleicht 2 oder 3 cm breit.

Da legst du dann dein Layout drauf und deckst das komplette Paket
mit einem Stück dünnen Karton oder sowas ähnlichem ab (Hauptsache
dünn und lichtdicht). Das Layout am Basismaterial mit Klebeband
festkleben, so dass nichts verrutscht kann nicht schlecht sein.

Und dann beginnst du.
Also deckst du mit dem Karton mal einen Teil (1 - 2 cm, je nachdem
wie lang dein Basismaterial ist) ab und belichtest 10 Sekunden.
Danach verschiebst du den Karton, bis wieder ein 1 - 2 cm breites
Feld mehr sichtbar ist. Wieder 10 Sekunden belichten.
Du hast jetzt also 2 Felder am Basismaterial belichtet:
Das eine 10 Sekunden, das andere 20 Sekunden.
Und so gehts weiter: Karton verschieben, 10 Sekunden belichten.

Sagen wir mal du hast auf die Art 7 Felder belichtet
Das erste ist dadurch 10 Sekunden
das nächste 20, das nächste 30, etc, bis zum letzten Feld
welches insgesamt 70 Sekunden belichtet wurde.
Da eine minimale Belichtungszeit von 10 Sekunden wahrscheinlich
sowieso zu kurz ist, belichtest du den kompletten Streifen
nochmal mit 20 Sekunden.
Dadurch haben deine 7 Felder abgekriegt:
  30  Sekunden
  40  Sekunden
  50  Sekunden
  60  Sekunden
  70  Sekunden
  80  Sekunden
  90  Sekunden

Und dann wirfst du den Streifen in den Entwickler, lässt entwickeln
und siehst nach bei welchem Feld die Belichtungszeit stimmt.

von yyyy (Gast)


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vermutlich zu viel Entwickler

von mr-unbekannt (Gast)


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so, mit 50 sek. hats nach dem entwickeln eigentlich gut ausgeschaut...

aber jetzt beim ätzten (mit HCl + H2O2) hats mir fast alle Leiterbahnen 
weggeätzt... Dort wo Bohrlöcher sein sollten riesige Unterbrechungen...

Weiß jemand an was was liegen könnte?

Danke

von belichtungszeit (Gast)


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- zu lange belichtet
- leiterbahnen in der vorlage nicht lichtdicht genug

von Manuel (Gast)


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Also ich möchte hier nicht großkotzig rüberkommen, aber ich habe schon 
einige Erfahrungen mit "Ätzen im Hobbykeller" gesammelt.

Als erstes kann ich zur Vorlage sagen:

Ich habe schon fast jede Technik versucht, Laser auf Transparentpapier 
und Folie, Tintenpatzer auf Transparentpapier und Folie, und sogar mit 
Toner Aufbügeln habe ich es schon versucht.
Die besten Ergebnisse von den versuchen habe ich mit Laser auf 
Transparentpapier (Butterbrotpapier oder sowas ähnliches) erzielt, 
allerdings muss man das papier vor dem ätzen mit Öl einreiben um das 
Ergebnis zu verbessern.

Als ich irgendwann für smd ätzen wollte bin ich auf die Seite 
http://www.cadgrafik-bauriedl.de/leiterplattenfilme.htm gestosen.
Seitdem lasse ich mir sämtliche Filme nurnoch von denen herstellen, denn 
die Preise sind echt fähr (im endefekt fast so teuer wie ne gescheite 
Folie fürn laser), und vorallem ist bei einer solchen Vorlage das 
überbelichten FAST unmöglich, da das schwarz auch wirklich 
lichtundurchlässig ist!
Da kannst du auch ruhig mal (ernsthaft) 4 - 5 mal länger entwickeln als 
normal und das ergebnis ist noch gut!

Zum entwickeln benutze ich Natriumhydroxid und zum Ätzen 
Natriumpersulfat von ProMa. Damit habe ich bisher die besten ergenisse 
erziehlt.

Gruß Manuel

von Manuel (Gast)


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Achja, eins habe ich vergessen.
Wenn bei deinem Gesichtsbräuner die abstände der Röhren zu groß sein 
sollte, dann klebe vor dem Belichten die Vorlage mit Tesa an der 
Platine, und nach halber belichtungszeit kann du die Platine um den 
halben abstand der UV Röhren verschieben. Somit hast du das Problem 
wieder kompensiert.
Ich persönlich habe mir bei ebay einen kaputten sehr alten scanner 
gekauft, mit möglichst viel Platz innendrin, und einen Gesichtsbräuner,
Gesamtpreis mit porto ca. 25 Euro.
Dann die elektronik des Gesichtsbräuners einfach in den Scanner gepackt 
(kannst dann auch den abstand der röhren selber variieren) und mit nem 
NE555 ne einfache monoflopp zeitschaltung aufgebaut. Die Perfekte zeit 
habe ich in einer Ätzreihe ermittelt und ist nun fest am Trimmerpoti 
eingestellt.

Der große vorteil von dem alten scanner ist, es gibt glasscheiben die 
gewisse lichter verfälschen bzw. uv-licht ein wenig dämpfen aber in so 
nem Scanner ist üblicherweise ne scheibe verbaut die so ziemlich alles 
durchlässt.

von J.J. (Gast)


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Ich habe manchmal das Problem dass zu wenig lang entwickelt wurde
-> es sind noch reste von der Fotoschicht auf der Platine.
=> Der Ätzvorgang dauert länger => Die Leiterbahnen werden weggeätzt.

Leider bin ich jedoch noch selbst Anfänger und weiss daher nicht ob 
meine Aussage wirklich stimmt.

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