Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Flyback schaltregler


von Marius S. (lupin) Benutzerseite


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Also ich habe mir von Conrad diesen Kern gekauft: 
http://www.conrad.de/goto.php?artikel=516678

Hab den Wandler nach der Schaltung im Anhang aufgebaut (ist von 
http://schmidt-walter.fbe.fh-darmstadt.de/smps/smps.html geklaut, da die 
Seite gerade down ist).

Dann habe ich ihn bewickelt, auf der einen Seite mit 0,6er Draht (also 
recht dick). So lange bis nix mehr drauf passte. Auf der anderen Seite 
mit 0,2er Draht (glaube ich), auch bis nix mehr drauf passte.

Die Seite mit dem dicken Draht sollte die Primärseite sein (niedrige 
spannung) und die mit dem dünnen halt die Sekundärseite mit hoher 
Ausgangsspannung.

Als Schalter kommt ein IRLU024N zum einsatz (die wurden hier mal 
verkauft). Angesteuert durch einen ICL7667 der wiederrum eine PWM vom 
AVR bekommt.

An die Ausgangswicklung habe ich einen brückengleichrichter gemacht, 
vorher hatte ich einfach nur eine Diode genommen aber mit dem 
Brückengleichrichter hatte ich am meisten Leistung bekommen (warum auch 
immer, eigentlich braucht's ja beim Flyback nur eine Diode). Die 
einzeldiode konnte ich an beiden Seiten in gleicher Richtung anschließen 
und da kam dann auch ungefähr Leistungsmäßig das gleiche raus - mit dem 
Brückengleichrichter hatte ich folglich ungefähr das doppelte an 
Ausgangsleistung.

Ich hab mal über der D-S Strecke des FETs gemessen, soweit ich weiss 
sollte im einschaltmoment ja die Spannung über D-S langsam ansteigen 
(strom durch die Spule steigt an), tat sie aber nicht wirklich (nur nach 
ner sehr langen ON-zeit konnte man was von nem Anstieg erkennen).

Im Ausschaltmoment lag halt die hohe Sperrspannung über den FET und hat 
sich runter geschwungen (soweit okay...).

An einen Luftspalt hatte ich nicht gedacht, hab den Kern mal ein bischen 
auseinander gezogen und Papier dazwischen gemacht, aber um so weiter ich 
den auseinander ziehe desto mehr geht die Leistung runter (was irgendwie 
logisch ist) - aber beim Flyback soll man ja einen Luftspalt im Kern 
haben.

An sich funktioniert das auch, aber da kommen nur 2 Watt draus (an einer 
normalen 40W Glühbirne getestet). Ich komme auf ungefähr 52 Volt über 
die Glühbirne (wenn man mit 10V versorgt).

Kann mir jemand sagen was ich falsch gemacht habe, wie ich den Trafo 
wickeln sollte (finde nur Infos wie man Netztrafos wickelt), vor allem 
das mit dem Luftspalt würde ich gerne verstehen (wieviel mm braucht's 
denn?).

Außerdem würde ich gerne wissen warum ich mit den Brückengleichrichter 
bessere Ergebnisse erziele?

von Marius S. (lupin) Benutzerseite


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Gerade ein paar windungen von der Primärseite genommen - nun sind es 80 
Volt an der 40W Birne.

Immer noch nicht ganz mein Ziel ;-)

von Dave (Gast)


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Auf der Seite, von der du das Bild hast, ist auch ein Rechner für 
Wickeldaten, Kernmaterial-Vorschläge usw.

http://schmidt-walter.fbe.fh-darmstadt.de/smps/spw_smps.html

Grüße,
David

von peter-neu-ulm (Gast)


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>bessere Ergenisse mit Brückengleichrichter.

Der Wandler arbeitet als Durchflusswandler, wegen der Brücke. Bei der 
Übersicht der Schaltwandler (in dem einen Anhang) sind die Schaltungen 
mit sekundärseitiger Brücke Durchflusswandler. Nur ein Teil der Energie 
wird in der Sperrphase übertragen, eben der in der Induktivität des Tafo 
gespeicherte Anteil.

Die Ausgangsspannung wird durch das Übersetzungsverhältnis der Windungen 
bestimmt, was eines der Merkmale der Flusswandler ist. Beim Sperrwandler 
kommt nämlich zum Windungsverhältnis noch die Überhöhung durch die 
Rückschlagspannung dazu.

von Marius S. (lupin) Benutzerseite


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Dave: momentan kann ich auf dem Server gar nicht zugreifen, ist das bei 
dir auch so?

peter: Also ein Durchflusswandler funktioniert im grunde genau wie ein 
normaler Trafo wenn ich das richtig verstanden habe (es gibt im grunde 
keine OFF-Zeit normalerweise).

Schön, dass ich jetzt einen druchflusswandler habe, aber eigentlich 
wollte ich einen Flyback aufbauen.

Wie baue ich das jetzt zum Flyback wandler um? Wie gesagt, als ich nur 
eine Diode am Ausgang hatte, hatte ich auch nur ungefähr die hälfte der 
Spannung am Ausgang wie mit dem Brückengleichrichter.

Mir ist klar, brücke bedeutet durchflusswandler und nur Diode bedeutet, 
dass es sich um einen Wandler auf Prinzip der Rückschlagspannung handelt 
(boost, buck und sperrwandler). Aber viel mehr konnte ich deinen 
Ausführungen leider noch nicht entnehmen :-(

von Tcf K. (tcfkat)


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1) Was für Dioden/Gleichrichter hast Du denn genommen? Da gehören fast 
recovery oder Schottky rein, keine normalen 1N400x!

2) Die allererste Schaltung ist ein Sperrwandler, erkennbar an dem 
Wicklungssinn der Primär-/Sekundärwicklung. Während tON wird ein 
Magnetfeld aufgebaut, sekundär sperrt die Diode. Während tOFF wird die 
Energie des Magnetfeldes (0,5*L*I²) in den Ausgangselko entladen. Wenn 
Du den Wicklungssinn änderst, hast Du einen Eintakt-Flusswandler.
Einfach so wickeln bis "nichts mehr drauf passt" funktioniert nicht. Das 
erzeugte Magnetfeld darf den Kern nicht in Sättigung treiben, weil sonst 
jede weitere Energie nur zum Erwärmen der Primärwicklung beiträgt. Die 
maximale Einschaltzeit tON richtet sich nach dem Verhältnis L/R. Den 
Strom in die Primärwicklung kannst Du nur unzuverlässig über Rds(on) 
messen, besser Shunt in der Sourceleitung.
Ein kurzes tON und eine hohe Schaltfrequenz erlaubt es, hohe Leistung 
zu übertragen; deswegen muss die Induktivät und der Wicklungswiderstand 
des Übertragers passen, und die verwendete Schaltfrequenz. Imho darf der 
Kern keinen Luftspalt haben, bin mir da aber nicht so sicher.

von Falk B. (falk)


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@ Tcf Kat (tcfkat)

>Einfach so wickeln bis "nichts mehr drauf passt" funktioniert nicht. Das

Eben, gerade beim Sperrwandler muss ein richtig dimensionierer Trafo 
her.

>des Übertragers passen, und die verwendete Schaltfrequenz. Imho darf der
>Kern keinen Luftspalt haben, bin mir da aber nicht so sicher.

Doch, gerade für den Sperrwandler braucht man einen Luftspalt. Trafos 
für Flusswandler haben kleinen Luftspalt.

MFG
Falk

von Marius S. (lupin) Benutzerseite


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Der Wicklungssinn bei meinem Trafo ist gleich... Also ich werde mir den 
Trafo mal berechnen lassen und richtig wickeln ;-)

Da war ich wohl etwas zu voreilig...

Hab einen gleichrichter mit schnellen Dioden aufgebaut (STTA106U) aber 
der gleichrichter (B250R) hat besser funktioniert...

von Dave (Gast)


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"Dave: momentan kann ich auf dem Server gar nicht zugreifen, ist das bei
dir auch so?"

Nein, funktioniert bei mir ganz hervorragend!

von Mandrake (Gast)


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Muss meinen Vorrednern recht geben. Du hast einen Durchflusswandler 
gebaut.
Das erklärt im übrigen auch, warum du keinen ordentlichen Stromanstieg 
an der Primärspule messen kannst.
Der Flyback oder auch Sperrwandler genannte Schaltregler speichert beim 
Einschalten des FETs Energie in der Induktivität. Genauer im Luftspalt 
was sich durch die Formel W = 1/2 B x H x V (B: Mag. Flussdichte H: Mag. 
Feldstärke V: Volumen) herleiten lässt. Man kann zeigen, dass praktisch 
die gesamte Energie im Luftspalt gespeichert wird.
Also Sperrwandler speichert beim Einschalten Energie in den 
Speichertrafo.
Beim Ausschalten (sperren) kehrt sich die Spannung an der Sekundärspule 
um und die gespeicherte Energie wird in den Ausgangselko umgespeichert.
Bei deinem Durchflusswandler durchfließt die Energie bereits beim 
Einschalten den Trafo und gelangt auf den Ausgang. Diese Energie sollte 
aber eigentlich im Magnetfeld gespeichert werden, was dann für einen 
nahezu linearen Stromanstieg in der Spule führt. Und da du nicht 
speicherst gibt es keinen linearen Anstieg.
Während des sperrens wird der Trafo nun mehr nur noch weiter 
entmagnetisiert.

Weiter:
Du hast den Trafo nicht ordentlich projektiert wie meine Vorredner 
bereits anmerkten. Damit treibst du das Kernmaterial in die Sättigung 
(Du kommst in der Magnetisierungskennlinie in den nicht linearen Bereich 
[Spitzen der Hystereseschleife]). Das bedeutet das Material kann keine 
weitere Energie mehr speichern und deine Primärspule stellt nur noch 
einen Drahtwiderstand da.

Ergo:
-Trafo richtig bauen
-Sich mit magnetischen Kreisen beschäftigen (Zwecks Verständnis)
-Brückengleichrichter raus, ultrafast Diode (trr <= 50ns)
 besser Shottky-Diode (Vorsicht bei den zum Teil recht ordentlichen 
Rückwärtsströmen) rein
-Niedrig ESR Elko (ruhig einen schönen großen) so nah wie möglich an den 
Schalttransistor ran
-Sättigungsstrom berechnen und bei erreichen des Selbigen abschalten
(Messung per Shuntwiderstand hinter Source)

Tip:
Datenblatt von UC3842/3/4 oder 5 bei Texas Instr. runterladen und 
Schaltungsbeispiel ansehen und ein paar Ideen abgucken.

P.S.: Der UC3842 und deren Verwandten machen im übrigen genau das was du 
mit deinem uC bezweckst.

von Andreas K. (a-k)


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> -Brückengleichrichter raus, ultrafast Diode (trr <= 50ns)
>  besser Shottky-Diode

Wenn er eine hohe Ausgangsspannung haben will, wird er mit Schottky wohl 
nicht glücklich werden. Dafür sind Fast Recovery Dioden zuständig.

> P.S.: Der UC3842 und deren Verwandten machen im übrigen genau das was du
> mit deinem uC bezweckst.

Und haben zudem den Vorteil, dass sich ein Programmfehler nicht gleich 
olfaktorisch bemerkbar macht.

von peter-neu-ulm (Gast)


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Sei doch froh, wenn Du einen Durchflusswandler hast. Mit diesem Prinzip 
kann man über einen gegebenen Kern mehr Leistung übertragen als bei 
einem Sperrwandler. Sperrwandler bringen Vorteile, wenn ein hoher 
Eingangsspannngsbereich gefragt ist, oder eine hohe 
Spannungsübersetzung.
Problematisch beim Sperrwandler ist aber die Streuinduktivität der 
Wicklung. Die in der Streuinduktivität gespeicherte Energie muss mit 
aufwändigen Snubber-Netzwerken abgebaut werden. Nach meiner Erfahrung 
muss ein Trafo für Sperrwandler eine aufgeteilte Primärwicklung haben, 
um vernünftig zu arbeiten.

von Mandrake (Gast)


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@a-k:
>Wenn er eine hohe Ausgangsspannung haben will, wird er mit Schottky wohl
>nicht glücklich werden. Dafür sind Fast Recovery Dioden zuständig.

Jaein! Es gibt mittlerweile Shottky-Dioden die über 600V sperren können 
(infineon Siliziumkarbid-Technik). Allerdings weisen diese einen recht 
hohen Rückwärtsstrom auf, der den Wirkungsgrad recht stark beeinflussen 
kann.
Aber du hast absolut recht, ich nehme eigentlich immer ultrafast Dioden 
mit einer Reverse-Recovery-Time 50ns oder besser.
Den Einsatzbereich für Shottkys sehe ich auch eher bei 
Niedervoltanwendungen.
Leider habe ich nichts über die gewünschte Ausgangsspannung gelesen und 
deshalb auch Shottky-Dioden genannt. Aus den Posts kann man allerdings 
vermuten, dass Marius 230V Ausgangsspannung haben möchte. Da sind 
Schottky-Dioden nicht die erste Wahl.

>Und haben zudem den Vorteil, dass sich ein Programmfehler nicht gleich
>olfaktorisch bemerkbar macht.

"Olifaktorisch" muss ich mir merken ;-)
Wenn man was falsch programmiert kann man schnell mal die Amperes 
riechen oder anhand der Rauchzeichen sehen.

von Andreas K. (a-k)


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Mandrake wrote:
> "Olifaktorisch" muss ich mir merken ;-)

Aber dann bitte ohne "i". Es sei denn du heisst zufällig Oliver und 
redest vor dir ;-).

von Tcf K. (tcfkat)


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Danke @ Mandrake! Das mit dem Luftspalt war mir nicht so klar, ich sehe 
schon, ich muss mich nochmals mit der Thematik beschäftigen...

Den Tipp mit den ULN384x kann nicht bestätigen, die Teile sind für 
primärgetaktete 230V Netzteil gedacht, und benötigen alleine eine 
Startspannung von ca. 16V.
Zum Experimentieren(!) mit Flyback eignet sich imho der uralte MC34063A 
von ON besser (abgespeckte Version des 78S40). Das Teil kostet nur ein 
paar Cents, hat einstellbare Oszillatorfrequenz, Möglichkeit für 
externen Schalttransistor (biploar oder MOSFET), es lässt sich auch ein 
Trafo anschliessen (wenn auch nicht explizit im DS erwähnt), und es gibt 
ein paar Berechnunsbeispiele im DS, sowie viele Schaltungsvorschläge im 
Netz.

von Mandrake (Gast)


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@tcf kat:

Die UC3843 Familie (nicht ULN!)hat mittlerweile so viele Abwandlungen, 
dass die Behauptung das sei ein IC für primärgetaktete 230V Wandler 
eigentlich zu platt ist.
Dann nimmst du halt den UCC3813 ist die selbe Funktionalität nur für 
ganz kleine Spannungen und ganz geringe Stromaufnahmen (Habe ich in 
einem selbstentwickelten Sperrwandler (24V auf 24V) verwendet). Das Teil 
arbeitet mit Spannungen zwischen 4V und 12V.

>Zum Experimentieren(!) mit Flyback eignet sich imho der uralte MC34063A
>von ON besser

Man kann den zwar auch benutzen allerdings ist das eigentlich kein 
Currentmode-Regler wie die UC38xx-Reihe. Man kann den Strom zwar mit 
einem Shunt begrenzen, ob diese Strombegrenzung allerdings einer 
Currentmoderegelung gleich kommt weiß ich nicht. Dann doch lieber 
vielleicht den guten alten TL494 von Motorola. Mit dem kann man einen 
echten Currentmoderegler bauen.
Im übrigen kostet der UC-Chip auch nur ein paar Cent, da der eigentlich 
in jedem Sperrwandler auf dem Markt drin ist.

von Marius (Gast)


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Hab mir mal berechnen lassen wie ich wickeln muss...

Bei 25 kHz und bei diesen Kern: 
http://www.conrad.de/goto.php?artikel=516589 komme ich auf 5 zu 116 
windungen - (für 12V auf 230V bei max. 0,5A).

5 Windungen sind ja extrem wenig - trotzdem berechnet der Rechner ein L 
von 4,33µH

Ich denke aber, dass ich sowieso lieber einen durchflusswandler aufbauen 
möchte, scheint mir unproblematischer. Da berechnet er mir 3 zu 91 
windungen - noch extremer.

Kann das wirklich funktionieren?

von peter-neu-ulm (Gast)


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Die 0,5 A bei 12V passen prima zu der Kerngröße 25mm, da sind beim 
Sperrwandler noch genügend Reserven gegen Rechenungenauigkeiten 
vorhanden. Bei enger Bemessung kann man aus solch einem Kern 40 W 
machen.

Allerdings können am Schalter ganz saftige Spannungsspitzen durch die 
Streuung der Wicklungen entstehen.
Da kann man schnell mehrere MOSFETs morden. am Anfang eine Z-Diode mit 
80..100 V zwischen D und S zu schalten dürfte eine Lebensversicherung 
für den  MOSFET sein - und ohne Kontrolle durch einen Oszi dürfte 
sowieso wenig zu machen sein.

von Marius S. (lupin) Benutzerseite


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worauf ich hinaus wollte ist, dass ich bei 5 oder 3 windungen ja gleich 
ein stück draht nehmen kann, hätte ja fast den gleichen Effekt.

peter: ich würde Ausgangsseitig gerne 0,5A haben, das ganze soll ein 
Wechselrichter bzw regelbare Gleichspannungsquelle werden (meine Idee 
ist es ein Netzgerät zu bauen welches 40 bis 300 Volt in beliebiger Form 
für verschiedenste Experimente ausgeben kann (AC mit allen möglichen 
Kurvenverläufen und DC)).

Ich würde jetzt den größeren Kern zum Bau eines Durchflusswandlers 
nehmen - dann würde ich 3 Windungen 1,2 mm Draht rum machen, da drauf 
dann meine 91 Windungen 0,4 mm Draht - die würden dann aber zwischen den 
1,2 mm draht verschwinden, dazu würde ich dann Klebeband um die primäre 
wicklung machen (aber dann müsste ich mit dem Klebeband immernoch große 
Zwischenräume überbrücken).

Ich find's schade, dass man praktisch keine Bastlerseiten findet bei 
denen über den Bau eines Flybacks oder Durchflusswandlers beschrieben 
wird (es geht mir um alle Arten von Trafo basierten wandlern mit hohen 
Arbeitsfrequenzen).

von Dieter W. (dds5)


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Übertrager für Durchflusswandler sind relativ aufwendig, weil sie noch 
eine Entmagnetisierungswicklung enthalten müssen.

Die liefert - wie bei einem Sperrwandler - die in der Streuinduktivität 
gespeicherte Energie beim Abschalten des Transistors über eine Diode in 
den Elko der Primärseite zurück.

von Marius S. (lupin) Benutzerseite


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Dieter Werner: Wenn ich das richtig sehe aber nur beim Eintakt 
Durchflusswandler.

Ich würde gerne einen "Vollbrücken-Gegentaktwandler" aufbauen (gehört 
doch auch zur Familie der Durchflusswandler oder?).

von peter-neu-ulm (Gast)


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Nicht umsonst findet man in den Bastelseiten Nichts über Wandler mit 
höherer Leistung. Dazu gehört nämlich viel Erfahrung, denn zu viele 
Dinge haben entscheidenden Einfluss: Wickeltechnik des Trafo, 
Eigenschaften des Kerns, Schaltverhalten der Dioden, Leitungsführung 
und, und, und.. Ich selbst habe mich bis zu Leistungen von 10 W 
vorgewagt, aber nicht weiter. Sowas nach Deinen Vorstellugen würde ich 
nur mit einer Festinduktivität, als Abwärts- oder Aufwärtswandler 
versuchen.

von Tcf K. (tcfkat)


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Es gibt auch Fachbücher... aber die kosten halt auch Fachbüchergeld...

von peter-neu-ulm (Gast)


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Ein Vorschlag zur Wickeltechnik, wenns nu mal mit Trafo sein muss:
Erste Lage (erste Hälfte Sekundärwicklung) 45 Wdgn. Zweite Lage 
(Primärwicklung) Cu-Folie 0ß,5 mm, als Streifen geschnitten, einseitig 
mit Klebefolie beklebt, in 5 Windungen. Anschlüsse vorher ( Cu-Draht 
Quer zum Streifenende angelötet)Dritte Lage: Rest der Sekundärwicklung 
45 Wdgn.

von Marius S. (lupin) Benutzerseite


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Peter wie kommst du auf die Windungszahlen? Geschätzt?

Die zweite lage mit der Cu-Folie geht dann über den ganzen Kern? Wo 
bekommt man die denn her?

Den Trafo so zu wickeln finde ich eine super Idee.


Auf http://www.serious-technology.de/ findet man ziemlich genau das, was 
ich bauen möchte - nur ohne den ganzen digitalen controller 
schnick-schnack. Leistungsmäßig passt das jedenfalls. Vlt. sollte ich 
das einfach mal nach bauen bevor ich mit eigenen Entwicklungen anfange.

von Dieter W. (dds5)


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> Ich würde gerne einen "Vollbrücken-Gegentaktwandler" aufbauen
> (gehört doch auch zur Familie der Durchflusswandler oder?).

Stimmt, der braucht keine Zusatzwicklung.

Dafür sind die Gegentaktwandler extrem empfindlich was Unsymmetrien in 
der Ansteuerung angeht. Dadurch baut sich nämlich der Restmagnetismus im 
Kern immer weiter auf bis er einseitig in die Sättigung kommt.

Da Vollbrücken recht Materialintensiv - und damit teuer - sind, werden 
die oft erst für Leistungen ab etwa 250W eingesetzt.

Kleinere Wandler haben häufig Eintakt- oder Halbbrücken-Schaltungen.

von peter-neu-ulm (Gast)


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Die Windungszahlen stehen weiter oben (91+5Wdgn).
Die Cu-Folie sollte möglichst über die ganze Breite des Wickelraumes 
gehen.
Die Idee stammt nicht von mir, ich habe sie an einem realen SNT-Trafo 
gesehen.
Cu Folie bekommt man als DINA4-Blatt im Bastelladen. Da kann man eben 
maximal 297mm-Streifen schneiden, aber das langt ja meistens.

von Tcf K. (tcfkat)


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Die Cu-Folie ist eine Schirmwicklung, und verhindert kapazitive 
Verkopplung zwischen Primär- und Sekundärwicklung. Kann man bei 
50Hz-Trafos auch auf PE legen, zur erhöhten Sicherheit.
Achtung, die Schirmwicklung darf nicht elektrisch geschlossen sein, 
sonst hat man einen feinen Kurzschlussring --> Trafo unbrauchbar.

von Marius (Gast)


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Tcf Kat ich glaube peter hat die folie aber als primärwicklung 
vorgeschlagen, was aufgrund des großen querschnitts ja auch sinn macht 
oder?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Marius wrote:

> Tcf Kat ich glaube peter hat die folie aber als primärwicklung
> vorgeschlagen, was aufgrund des großen querschnitts ja auch sinn macht
> oder?

Richtig Sinn hat das nicht.  Rechne doch mal: nimm eine Foliendicke
von 100 µm an (zum Vergleich: Platinenmaterial hat 35 µm) und einen
1 cm breiten Streifen, dann hast du 1 mm² als Querschnitt.  Das
entspricht einem 1,12 mm dicken Kupferdraht.  Den kann man noch ganz
brauchbar wickeln, und man könnte bei Bedarf davon sogar zwei oder
drei parallel wickeln (bifilar/trifilar), um den wirksamen Querschnitt
zu vergrößern.

von Hans (Gast)


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es geht aber imho darum, dass du damit weniger streuinduktivität 
bekommst.. die macht dir sonst grobe probleme.. außerdem gibts auch noch 
die dumme stromverdrängung...

das hat einige vorteile das mit folien zu machen.. muss mal nachschaun 
was das alles war aber soweit ich mich erinnern kann vor allem die 
streuinduktivität und die stromverdrängung sind dafür die hauptgründe...

und ganz nebenbei.. 5windungen sind sicher berechnet mit der lustigen 
näherungsformel.. und die gilt nur für lange, dünne spulen.. mit der 
folie machst du aus der flachen eben eine lange ;) und ab 
länge=durchmesser gilt die näherung ganz brauchbar...

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