Hi, ich habe bei conrad einige LM317T-Chips gekauft. In meiner Schaltung regelt der Chip aus 5V zwischen 2,3V und 4,7V. Soweit alles super. Nun habe ich auch LM317T-Chips von reichelt bestellt. Die Firma scheint Motorola zu sein. Und siehe da: In der exakt gleichen Schaltung regelt dieser Chip nur noch zwischn 4,08V und 4,6V. Ein anderer "reichelt-Chip" zeigt exakt das gleiche Verhalten. Darf sowas sein?!? Danke für eine kurze Info! Sebastian
Hi, aber ein Bauteil ist doch genormt, oder?!? Ich kaufe einfach einen "LM317T" und dann ist es mir doch egal von welcher Firma das Ding produziert wird. Dann sollte jedes Datenblatt das gleiche sagen. Und mit "reichelt-Chip" habe ich den LM317T von reichelt gemeint. Sebastian
"Darf sowas sein?!?" Na klar. Du kannst Dir auch etwas basteln und es LM317T nennen. Üblicher Weise sind Bauteile-Numerierungen keine eingetragenen Warenzeichen, d.h. jeder kann sie verwenden. Für die Bezeichnung LM317T ist also einzig allein das Datenblatt des Herstellers zutreffend. Haben gleichnamige Produkte anderere Hersteller ähnliche Daten, ist das entweder ein Konkurrent oder nur Zufall. Peter
Außerdem, wenn ich das richtig verstanden habe, bist Du gut jenseits der Grenzwerte, und genau an diesen Stellen unterscheiden sich die LM317-Kompatiblen der verschiedenen Hersteller eben. Garantiert werden die Daten beim LM317 üblicherweise für ca. 3 V Mindestflußspannung, d. h. mit 5 V Eingangsspannung kannst Du 1,2 V (die interne Referenzspannung, das ist in der üblichen Schaltung die Untergrenze für die Ausgangsspannung) bis (5 - 3) V = 2 V regeln. Wenn ein einzelner Chip bis 4,7 V kommt, ist er schon gut, wahrscheinlich macht er das aber nur mit wenig Last. Nimm entweder eine höhere Eingangsspannung oder einen sogenannten low-drop Regler. Warum Du nur noch bis 4,08 V herunter regeln kannst, ist allerdings fraglich, dafür müßtest Du mal Deine Schaltung posten.
Das Problem liegt wohl darin, das nur sehr wenige bei "kompatiblen" Bauteilen noch die Daten des "Original-Herstellers" berücksichtigen. Hersteller A bringt einen Spannungsregler auf den Markt unter der Bezeichnung LMxxx mit z.B. 1A und min. Ein- und Ausgangsspannungsdifferenz von 3V und 150 µA Strombedarf am Regeleingang. Hersteller B folgt mit einem "kompatiblen" Produkt das jedoch nur min. 1,5V und 50 µA benötigt. Ist aber zum Orginal-Bauteil kompatibel bzw. sogar besser. Also Austausch "A" -> "B" kein Problem. Wenn natürlich ein Schaltungsdesigner die speziellen verbesserten Eigenschaften eines kompatiblen Herstellers ausnutzt, ist der Austausch nur nach Datenblatt-Studium möglich.
@Sebastian Es kann auch sein, daß die Pins verdreht sind. Ich hatte 'mal das Vergnügen vom selben Händler 78L18 zu bekommen, wo Pin 1 + 3 vertauscht waren. Eigentlich hätte ich das ja selber merken können: das 'L' war in Spiegelschrift aufgedruckt. Die Abweichungen, die Du beschreibst, dürfen auch bei großen Toleranzen nicht auftreten (Spannungsteiler mit 240 Ohm!).
Und der LM317 bracht meines Wissens eine Mindestlast von 4mA, um sauber zu regeln. Vielleicht liegt's daran? Sven
Da geht's auch schon los bei der Mindestlast: Hersteller A: typ. 3,5 mA max. 5 mA Hersteller B: type 3,5 mA max. 12 mA
Das mit den verdrehten PIN`s ist auch beim TL317 so. Hatte mich da auch gewundert warum ein Regler von Reichelt gar nicht bis 1,25 Volt runterregeln ließ sondern ebenfalls nur bis ca. 4 Volt. Im Datasheet dann die Lösung: Ausgangspin und Reglereingang vertauscht (Achtung: dadurch kann der Regler natürlich kaputt gehen!). Liegt wohl an den unterschiedlichen Herstellern, deshalb immer das Datasheet beachten.
Hi, vielen Dank für alle Erklärungen und Tips! Ich dachte immer, das sei genormt... Aber gut zu wissen, daß es nicht so ist! Ich verwende die Schaltung auf der ersten Seite im angehängten Datenblatt. Ich schau mal, ob Motorola ein eigenes Datenblatt hat. Auf jeden Fall danke nochmals! Sebastian
@Sebastian: Ich bin mir sicher, daß Du die Lösung nicht im Datenblatt finden wirst. Warum lötest Du das Teil nicht einfach einmal verkehrt herum ein; dann hättest Du ein Problem schon ausgeschlossen. Die obigen Antworten gehen davon aus, daß der Regler artgerecht verdrahtet ist. Hast Du überhaupt je einen kleinen Elko direkt am Eingang und am Ausgang angeschlossen ? Wenn nicht, dann schwingt das Teil lustig vor sich hin und veräppelt jedes Voltmeter. Das scheint mir in Deinem Fall sehr wahrscheinlich.
Im Datenblatt steht auch, daß das Ding mindestens 3V Differenz haben will, damit es die Bezeichnung "Regler" auch verdient. D.h. bei 5V Input sind nur bis etwa 2V Output geregelt drin, jedoch keine 4,7V. Deine gemessenen 4,7V brechen unter Last zusammen bzw. sind das Resultat von Schwingungen (keine Cs beschaltet). Peter
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