Forum: Offtopic Power-Safer / Energiesparen


von Stefan (Gast)


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Hallo zusammen!

Es wird ja immer wieder über das Thema Energiesparen gesprochen.
Nun gibt es ja sogenannte Power-Safer oder Standby-Killer die angeblich 
die Standby-Verluste der angeschlossenen Geräte senken indem Sie diese 
abschalten und durch die normale Infrarot-Fernbedienung wieder aktiviert 
werden können.
Es wird in den Produktbeschreibungen auch behauptet die Power-Safer 
benötigen keinen Strom.
Kann das sein?
Wie soll ein Gerät über die Infrarot-Fernbedienung aktiviert werden 
können wenn das Gerät keinen Strom braucht?
Auch stellt sich die Frage ob es überhaupt Sinn macht?
Beispielsweise benötigt mein 10 Jahre alter Philips-Fernseher 0,5 W im 
Standby-Betrieb was somit knapp einen Euro Strom/Jahr ausmacht.

Hat von euch jemand Erfahrungen mit solche Geräten?

Grüße,
Stefan

von crazy horse (Gast)


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sie brauchen nicht keinen, sondern wirklich nur sehr sehr wenig Strom.
Was deinen Fernseher betrifft - es war schon immer möglich, Geräte 
sparsam auszulegen, kostet dann halt einen Euro mehr in der Herstellung. 
Der wurde in der Geiz-ist-Geil und China-Schrott-Import-Zeit natürlich 
wegrationalisiert, da zählt jeder Cent (auch wenn man später ein 
mehrfaches des "Gesparten" zuzahlt).
Es gibt immer noch Glotzen, die sich 10W und mehr im standby ziehen. 
Auch 25W habe ich schon gesehen - und da sieht deine Rechnung etwas 
anders aus.
Videorecorder waren noch besser, und wenn man sie wirklich ausschaltete, 
konnte man nicht mehr Fernsehen (Antennendurchschleifung funktioniert 
nicht ohne Saft - für den Laien ein unlösbares Problem)

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Besonders peinlich ist bei diesen Geräten bereits die Namenswahl:
"PowerSafer".
Wer auch nur bruchstückweise des Englischen mächtig ist, wird verstehen, 
was ich meine.

Ansonsten ist die Technik natürlich sinnvoll - wobei es sicherlich auch 
Möglichkeiten gibt, den Stromverbrauch der Teile weiter zu reduzieren.

Eine Variante:
Ein stromsparender µC (z.B. ein MSP430) wird mit einem ausreichend 
dimensionierten Goldcap mit Strom versorgt und überprüft gelegentlich 
seine Betriebsspannung. Fällt diese unter einen bestimmten Wert, 
schaltet der µC ein kleines Netzteil ein, das den Goldcap wieder auflädt 
und dann wieder abgeschaltet wird.
Dieser µC wertet auch den IR-Empfang aus und steuert die 
Leistungselektronik zum Schalten der angeschlossenen Verbraucher.

Daraus könnte man theoretisch ein Selbstbauprojekt machen, nur scheue 
ich mich davor, den unbedarften Bastelanfänger an Netzspannung 
heranzulassen.

von Sebastian Heyn (Gast)


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Kleinen Solarzelle, oder zwei kleine Akkus,


da gab es doch mal ne Appnote für PIC wo Kondensatornetzteile 
beschrieben wurden.

von Karl-j. B. (_matrixman_)


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Man kann auch ganz einfach im Baumarkt für 1€ eine schaltbare 
Steckdosenleiste kaufen

Vorteile:
Günstig
Braucht absolut garkeinen Strom
Einfach in der Handhabung
Blitzschutz
längere Lebensdauer (da nicht 24h in Betrieb)


Nachteil:
Man muss halt zum Einschalten aufstehen
(Wobei ich persöhnlich sowieso stehe oder an einem Gerät vorbeilaufe 
wenn ich es benötige)


Was mir auch noch aufgefallen ist wie man gut Stromsparen kann: TFT/CRT 
Monitore nur immer auf der Helligkeitsstufe betreiben die Nötig ist. 
Spart zum einen Strom, zum anderen Schont es die Augen und erhöht noch 
dazu die Lebensdauer der Hintergrundbeleuchtung/Röhre

von karla (Gast)


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Steckdosenleiste mit Schalter und
>Blitzschutz

wohl eher nicht!

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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karla wrote:
> Steckdosenleiste mit Schalter und
>>Blitzschutz
>
> wohl eher nicht!

Doch, je nach Preissegment.

von karla (Gast)


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Yep, aber sicher nicht im "Baumarkt für 1€".
Ein einfacher Schalter nützt halt gar nichts bzgl. Blitzschutz.

von Bobby (Gast)


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>Ein einfacher Schalter nützt halt gar nichts bzgl. Blitzschutz.

Aber der "Powersafer" doch auch nicht.
Selbst wenn die Schalterleiste 2,99 EUR kostet,
was solls: meine Präferenz !

von Sparky (Gast)


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>Selbst wenn die Schalterleiste 2,99 EUR kostet

Ich hab schon solche Schalterleisten für den Preis gesehen, da standen 
mir die Haare zu Berge! 6-fach Leiste mit dünnen Blechen für die 
Kontakte, die dann irgendwann mal beim Einstecken umgebogen sind (ergo 
Verbindung des Geräts mit dem Schutzleiter mehr vorhanden) und die 
Zuleitung bestand aus 3x 0,75mm² Äderchen in dünner Plastik-Ummantelung. 
Da ist man dann direkt froh, dass das Ding bei Belastung nicht noch in 
Flammen aufgegangen ist. Was bei diesen Billig-Blitzschutz-Leisten dank 
unterdimensionierter Bauteile tatsächlich wohl ganz gerne mal passiert 
(c't hatte da mal ein paar nette Tests gemacht).

Also wenn schon abschaltbare Steckdosenleiste, dann lieber was 
vernünftiges kaufen...

von Hagen R. (hagen)


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Wie steht es mit den Kosten die angeblich entstehen können weil die 
heutigen StandBy-Geräte nicht dafür ausgelegt worden den Satf komplett 
abgedreht zu bekommen ?

Ich frage weil ich immer wieder davon höre das besonderst deren 
Netzteile aus Kostengründen sehr empfindlich sein sollen, eben wegen der 
Einschaltströme.

Kann dies bestätigt werden ?

Gruß Hagen

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Mir ist vor Jahren schon ein "Audiophiler" begegnet, der seinen 
Audioverstärker nie abschaltete, weil die Einschaltvorgänge das Gerät zu 
sehr belasten und so den Klang verschlechtern würden.

Hat aber viel Geld gekostet, der Verstärker.

von Unbekannter (Gast)


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Audiophiler = Hirnkranker Spinner

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Ach, sooo hart hätte ich das jetzt aber nicht ausgedrückt. Audiophilie 
ist halt so eine Art technische (oder eher doch pseudotechnische) 
Religion, ebenso wie es das Befürworten der zivilen Kernkraftnutzung 
ist.

von Objekt-orientierter (Gast)


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Mit ist mal ein Drucker-Netzteil kaputtgegangen durch häufiges An- und 
Ausschalten. Das Netzteil war in den Drucker eingebaut (Lexmark 
Billigtintenstrahl), und ging kaputt, als der Schalter der 
Steckdosenleiste mal geprellt hat.

von Raccoon (Gast)


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Hat mal jemand den Powersafer auf gehabt? Wie mißt der den Strom? Ich 
meine das Teil ist relativ günstig, also kann keine so aufwendige 
Schaltung drin sein. Evtl. über einen Wandler(LEM)?

von Dieter W. (dds5)


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Meine Vermutung (weil billig)

Die haben ein Kondensatornetzteil und messen die Spannung über einem 
(relativ hochohmigen) Shunt.
Damit der Spannungsabfall bei höheren Strömen nicht zu groß wird, 
überbrückt man den Shunt mit zwei antiparallelen Dioden.

Noch einfacher wäre ein AC-Relais mit sehr niedriger Anzugsspannung und 
das mit zwei Dioden überbrückt.
Kann aber sein, dass das nicht empfindlich genug ist.

von Raccoon (Gast)


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Klingt plausibel. Kondensatornetzteil ist billig, Controller ist sicher 
auch nicht nötig, wird eine einfache Logik sein, die ein Relais 
schaltet, sobald ein Infrarotempfänger (à la TSOP 1736) etwas 
detektiert. Und bricht die Spannung über dem Shunt zusammen, so fällt 
das Relais ab. Auswertung des Shunts mit Komparator.
Den Trick mit den Dioden um den Spannungsabfall zu begrenzen muss ich 
mir merken. Danke :) Dabei muss der Shunt garnicht so hochohmig sein. 
Sonst würde der Großteil des Stromes über je eine durchsteuernde Diode 
abfliessen. Ist der Shunt klein, teilt sich der Strom und somit auch der 
Leistungsverlust. Unnötiger Hitzestress der Bauteile wird vermieden ;o) 
.

Nachteilig ist halt, dass hier nichts galvanisch getrennt ist. 
Galvanische Trennung könnte man sicher noch über einen Übertrager 
erreichen, den man seriell in die Versorgungsleitung schleift.
Das würde das Gerät aber wieder unrentabel machen. Aber die Idee ist

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