Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Beruflseben nach UNI


von gast (Gast)


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Hallo

Mich würde es interessieren in welcher Branche Uni oder FH Absolventen 
mit Fachrichtung E-Technik oder Elektronik tätig sind.

Arbeitet ihr nur als Hardware Entwickler oder seit ihr im Management 
tätig, was kann man mit diesem Abschluß im Berufsleben anfangen.

Und wie ist es wenn man nach Jahren nicht mehr als Hardware Entwickler 
arbeiten will, ist es da noch möglich die Branche zu wechseln oder ist 
es mit diesem Abschluß dann aussichtslos.

MfG

von 1329 (Gast)


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Zuerst musst mal etwas Berufserfahrung sammeln. Dabei gibt's ein paar 
Einbahnstrassen. Eine davon ist der Verkauf, eine andere ist Schule 
geben. Vom Verkauf geht's nicht mehr zu den Entwicklern zurueck. Als 
Lhrer geht das auch nicht mehr. Das Management kommt speaeter. Da hat 
man als Schulabgaenger weder die tevchnische, noch die soziale 
kompetenz. Lass das sein bis fruhestens 35. Als Entwickler ist man 
rrichtig nach Schulabschluss. Da gibt's einiges zu lernen. Eine 
parallele Moeglichkeit ist Inbetriebnahmen und Wartung genuegend 
komplexer Anlagen.
Der Witz an der Karriere ist immer genuegend zu wissen, sodass es dem 
Arbeitgeber etwas bringt dir den Lohn zu zahlen. Wenn das Wissen 
genuegend breit anwendbar ist, umso besser.

von Christian R. (supachris)


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Hab seit Frebruar 2007 Dipl.-Ing(FH) und arbeite jetzt als Hard- und 
Software-Entwickler speziell für FPGA/CPLD-Design und 
Microcontroller-Programmierung sowie Funktechnologien bei einem 
Fraunhofer-Institut. Nebenbei Projektanträge und -Berichte schreiben, 
Schaltungen in Betrieb nehmen, kleine Testplatinen selber routen, 
Analogschaltungen simulieren und testen/optimieren sowie HIWIs, 
Praktikanten und Deppen-Lehrlinge betreuen.
Ab und zu setz ich die gebaute Elektronik bei Versuchen mal ein. Achja, 
bissl Anwendungssoftware mit C++ schreib ich auch noch.

Bin seit dem 4. Semester da im Institut, und es macht riesen Spaß. Naja, 
vo Verwaltungs-Overhead mal abgesehn.

Wenn du irgendwann keine Lust zum Entwickeln mehr hast, kannst du immer 
noch Abteilungsleiter werden oder sonstwie aufsteigen. Abr man muss sich 
eben hocharbeiten, wenn man das so will.

von moviestar (Gast)


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Wieviel bekommt mn da so in fhg ?
Ich bin nämlich bald fertig und bin auch tätig als Hiwi bei iis.fhg Abt. 
Multimedia Video. Meine Chef(Abt. Leiter) hatte mich die frage letzte 
woche schon gestellt, ob ich da nicht weiter arbeiten will. Ich soll ihn 
spätesten Anfang November bescheid geben. Blöd das ich ihn nicht direkt 
sagen knnst das ich dort nicht arbeiten will weil die wenig bezahlt oder 
ähnliches weil ich nur so gehör habe. Als hiwi bekomme ich 8,60 die 
Stunde. aber als Dipl.Ing(Uni) keine Ahnung. Wollte dort liebe 
promovieren aber nur wenn die mehr als an der uni bezahlen.

von Christian R. (supachris)


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Du wirst halt nach TvöD bezahlt. Das ist nicht gerade viel. Als 
TU-Dipl.Ing wirst du immerhin als wissenschaftl. Mitarbeiter angestellt, 
und bekommst dann wohl die TVÖD Stufe 13.

von Daniel (Gast)


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Kann mal jemand Tacheles reden, was das heisst, TDÖV 13?  Es ist aj 
sowieso offensichtlich, also her mit den Zahlen.

von frank (Gast)


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frag doch mal google, da findest du den tvöd mit allen gehlatstabellen,
die 13 müssten knapp unter 3000 sein..

von Daniel (Gast)


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Mal ehrlich, das ist doch der pure Enthusiasmus, mit einem Uni-Diplom 
und schon etwas Erfahrung nicht den Sprung in die Industrie zu wagen? 
Sooo schlimm ist es dort ja auch nicht. Im Gegenteil: Ich habe dort 
genauso interessante Projekte gehabt, wie an der Uni. Ach ja, und man 
kriegt mindestens einen Tausender mehr! 4000 x 12 = 48 sind doch locker 
drin.

von Christian R. (supachris)


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Daniel wrote:
> Kann mal jemand Tacheles reden, was das heisst, TDÖV 13?  Es ist aj
> sowieso offensichtlich, also her mit den Zahlen.

So offensichtlich ist das nicht, da immer noch zwischen Ost und West 
(warum auch immer duck) sowie danach, wie lange man dabei ist, 
unterschieden wird.

Aber reich wird man im öffentlichen Dienst nicht, dafür gibts andere 
Motivationen. Das hatten wir aber schon zur Genüge hier.

Daniel: Wieviele unbezahlte Überstunden musstest du für den Tausender 
mehr leisten? ;)

von Daniel (Gast)


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Ich persönlich habe freiwillig einige Überstunden gemacht, die Leute an 
der Uni aber deutlich mehr - besonders die, die promierven wollten (oder 
mussten). Die meisten Firmen haben Gleitzeit und man kann nur ein 
gewisses Kontingent vorabrbeiten. Praktisch gekomme ich jede Stunden 
bezahlt. Ich muss eben das programmieren, was der Chef will und für das 
Projekt nötig ist und kann nicht mal so eben testweise eigene Wege 
gehen. Inzwsichen habe ich auch deutlich mehr, als das derzeitge 
Eintritssvolumenten für Uniabgänger, obwohl ich genau so hart (besser 
geagt "weich" !) arbeite.

Ich kann feststellen, daß ich mich nicht gerade kaputt mache, die 
Ingenieure im öffentlichen Dienst, bei denen ich das einschätzen kann, 
haben es grundsätlich nicht einfacher oder lockerer - sie werden nur 
derzeit mieser bezahlt. Dafür hatten sie auch in den mageren Jahren 
ihren Job - das muss natürlich berücksichtigt werden.

Wer es locker haben will, sollte natürlich jetzt - in den fetten Jahren 
- sich eine Unijob sichern, den er dann in 5 Jahren auch noch hat.

Wenn ich aber rechne, 5 Jahre lang auf mindestens 6000-8000 Netto 
verzichten zu müssen, kann ich da eine lange Druststrecke überwinden.

von C.C.V. (Gast)


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Ich kann nur jedem raten, JETZT Geld zu verdienen, wenn er die Chance 
hat. Was in 5 Jahren wird, weis keiner. Unsere Regierung produziert ein 
Milliardenloch nach dem anderen und dies lässt sich nur durch Steuern 
stopfen. Da die Firmen immer weniger hierzulande machen lassen werden, 
werden die Jobs in naher Zukunft auch für die Hochqualifizierten wieder 
knapp - trotz allen Gejammers wegen des Fachkräftemangels.

von Patrick (Gast)


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Hallo "gast"

Ich bin grad mitten im Studium (FH) zum Elektronik-Ing. (Bachelor) und 
arbeite jetzt schon in der Industrie (80%) bei einem bekannten 
Hersteller für optische Geräte in der Elektronik- und 
Softwareentwicklung. Ich bezweifle, dass man als frischer Abkömmling 
einer FH oder Uni schon im Management tätig sein wird, ausser man 
gründet seine eigene Firma.

Wenn ich mal die Schnauze voll haben sollte, vom Entwickeln, dann mach 
ich noch den Master und such mir eine Stelle mit mehr 
Entscheidungsgewalt. Aber im Moment macht mir die Arbeit noch Spass und 
hoffe das wird noch ne Weile so bleiben.

Ich würde den Start in der Industrie versuchen. Da kommst Du viel näher 
ans "reale" Leben heran und kannst unmengen an Erfahrungen sammeln.

Falls Du in Deutschland keinen Job findest, dann komm doch zu uns in die 
Schweiz. Hier verdienst Du mehr und die Sache mit dem Ingenieurmangel 
wird Dir nicht nur vorgegaukelt.

Viel Glück für Deine Zukunft
Grüsse aus der Schweiz
Patrick

von gast (Gast)


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Hallo Patrick

ich will ehrlich gesagt gar nicht ins Management und schon gar nicht 
nach dem Abschluß. Das einzige was mich interessiert hat war was für 
Chancen man mit einem Elektro- Abschluß hat.

Mich würde zb. Hardware Entwicklung interessieren, aber was wenn ich 
nach Jahren davon genug habe.

Ist es möglich mit dieser Ausbildung dann in die Mechatronik oder 
Robotik zu wechseln.
Es hat mich einfach interessiert was für unterschiedliche Berufe mit 
dieser Ausbildung offen stehen, jedoch viel habe ich nicht erfahren.

von Patrick (Gast)


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In der Studiumsbeschreibung meiner Fachhochschule stehen diverse 
Einsatzmöglichkeiten. Hier ein Auszug:

Das Studium Systemtechnik mit dem Profil Elektronik und Regelungstechnik 
bietet ausgezeichnete Voraussetzungen, sich in diesem dynamischen 
Fachgebiet zu behaupten. Auf Basis der soliden Grundlagenausbildung mit 
hohem Praxisbezug sind die Einsatz¬möglichkeiten der Absolventinnen und 
Absolventen sehr vielseitig. Ingenieur-Bereiche wie Forschung und 
Entwicklung, Fertigung und Prüftechnik, Wartung und Instandhaltung oder 
auch Vertrieb und Marketing stehen ihnen offen.

Die Berufsmöglichkeiten sind in der Region, in der gesamten Schweiz 
sowie international hervorragend. Systemtechnik-Ingenieure mit dem 
Profil Elektronik und Regelungstechnik sind im Markt gefragt. Typische 
Einsatzmöglichkeiten liegen in den Branchen Industrieelektronik und 
Automatisierung, Kommunikations-, Computer-, Verkehrs- und 
Fahrzeugtechnik, Unterhaltungs- und Leistungselektronik, Haustechnik, 
Medizin- und Umwelttechnik. Typische Arbeitsbereiche sind:
Systementwicklung mit elektronischen Komponenten
Entwicklung von Echtzeitsystemen für Kommunikations-, Mess-, Steuer- und 
Regelaufgaben
Entwicklung von drahtgebundenen und drahtlosen vernetzten elektronischen 
Systemen
Systemintegration von komplexen elektronischen Systemen
Systemanwendungen in der digitalen Signalverarbeitung und in der 
Leistungselektronik

von gast (Gast)


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Eine Sache würde mich noch interessieren. Man sagt ja immer die FH's 
sind sehr praxis bezogen.

Wie praxisbezogen ist deine FH. Baut ihr dort auch eigene Schaltungen 
oder macht ihr das nur über Simulationen. Ist der Stoff den man lernt 
praxisbezogen oder die Laborarbeit.

von mr.chip (Gast)


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Arbeite neben dem Studium ein bisschen als Hardware- bzw. 
Mikrocontroller-Entwickler in einer kleinen Firma. Wie mir scheint, ist 
es in so einem Laden recht schnell möglich, Verantwortung zu übernehmen.

von Harald (Gast)


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Das ist (leider) richtig. Die Sparwut zwingt viele Firmen daz, 
Jungdödels in leitende Positionen zu hiefen. Wir "alten" müssen es dann 
ausbaden und den verbockten Kram gerade biegen.

von Patrick (Gast)


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>Wie praxisbezogen ist deine FH.

Die FH, an der ich bin (Interstaatliche Hochschule für Technik Buchs 
NTB), ist schon ziemlich praxisbezogen. Es wird einem nicht nur die 
graue Theorie vermittelt, sondern immer auch, wo sie in der Praxis 
Verwendung findet. Ich hab jetzt zwei Jahre hinter mir (genau die 
Hälfte), heute fängt das neue Semester an, aber bis jetzt hatten wir nur 
Grundlagenfächer wie Physik, Mathe, Algebra, Chemie, Mechanik, 
Elektrotechnik. Bei diesen Fächern ist es relativ schwer einen 
Praxisbezug herzustellen. Im ersten Jahr mussten wir in einem Projekt 
einen autonomen Roboter entwickeln. Das war schon recht interessant.

In diesem Semester hab ich das erste mal Elektronik und 
Regelungstechnik. Ich denke schon, dass das sehr praxisbezogen sein 
wird, schliesslich sollte man sich am Schluss als Ingenieur in der 
Praxis auch auskennen.

von Gast123 (Gast)


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Simulationen durchzuführen ist genauso praxisbezogen wie Schaltungen 
"aufbauen" (ich denke du meinst entwickeln). Denn genau das ist es, was 
du als Ingenieur machen wirst (vorausgesetzt du landest in der 
Hardwareentwicklung).

Regelungstechnik ist im Prinzip erstmal Mathe und ziemlich theoretisch. 
Je nach Vorlesung/Übung kanns dann aber natürlich sein, dass ihr mit 
Matlab oder sowas arbeitet, was dann wieder praxisbezogen ist.

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