Hallo, ich hab mir mal Gedanken gemacht ein paar meiner Projekte nebenerwerblich zu verkaufen. Die Hürden die es mittlerweile dafür gibt sind ja so hoch, dass man legal überhaupt nichts mehr sinnvolles machen darf. 1. Baugruppen und Bausätze unterliegen dem ElektroG 2. Ich darf keine Baugruppen herstellen, da ich kein Meister und kein fertig studierter Elektrotechniker bin (ich studiere Informatik, bin aber auch noch nicht damit fertig), bin aber gelernter Elektroniker. Das was man anscheinend darf ist, dass man Platine und Bauteilsatz getrennt zum Kauf anbietet, weil beides im Sinne des ElektroGs keine Geräte darstellen. Die Diskussion hab ich damals schonmal verfolgt. Dummerweise beschränken sich meine Projekte nicht auf ICs im DIL-Gehäuse und ich hab die erschreckende Erfahrung gemacht, dass es selbst mit solchen Bauformen noch erhebliche Probleme geben kann. Ich kann es mir zeitlich und nervlich nicht leisten jemandem zu erklären, wie man DIL-ICs einlötet ... d.h. der Support, der bei Bausätzen gefordert wird, kann erschreckend hoch sein. Und so gut wie alles was ich neu entwickel hat QFPs mit 0,5mm Pitch. Mir kam es sogar mal so vor, als würde ich für 15EUR gleich meine Seele dazuverkaufen ... Wir würdet ihr das handhaben? Was darf man, was darf man nicht? Kann man sich von Support, bezüglich des Zusammenbaus, distanzieren? Noch irgendwelche andere Ideen? Mfg Thomas Pototschnig
Als selbstaendig Erwerber ist man voll haftbar. Die Geraete unterliegen den EMV-, den Sicherheits-, den RoHS- Vorschriften, plus allenfalls sonstnochwas. Ich denke nicht, dass man Meister sein muss. Und fertig studiert auch nicht. Meister koennen das alles eh nicht, alte Manner mit grauen Baerten.
Meister können weningstens löten, was Ings nicht immer drauf haben!! ich kann das beurteilen, bin beides.
> 2. Ich darf keine Baugruppen herstellen, da ich kein Meister ...
Wer hat dir diesen Unsinn erzählt? Klar darfst du Baugruppen herstellen!
Alter nativer wrote: >> 2. Ich darf keine Baugruppen herstellen, da ich kein Meister ... > > Wer hat dir diesen Unsinn erzählt? Klar darfst du Baugruppen herstellen! Zum Beispiel hier: http://www.wer-weiss-was.de/theme128/article2894358.html Mfg Thomas Pototschnig edit Oder hier unter Stichwort Meisterzwang + Elektrotechnik: http://www.tagesschau-online.de/wirtschaft/meldung253008.html
>Meister können weningstens löten, was Ings nicht immer drauf haben!!
Dafür haben Ings weniger auf den Hüften als so mancher Meister...
Um elektronische Baugruppen zu entwickeln/fertigen brauchst Du weder Meisterbrief noch ein Studium. Ahnung solltest Du aber schon haben und eine Portion Ausdauer ;-) Auf jeden Fall solltest Du Deine Einnahmen ordentlich abrechnen (Finanzamt, ggf. Gewerbeanmeldung).
Meister Kleister wrote: > Um elektronische Baugruppen zu entwickeln/fertigen brauchst Du weder > Meisterbrief noch ein Studium. Ahnung solltest Du aber schon haben und > eine Portion Ausdauer ;-) Auf jeden Fall solltest Du Deine Einnahmen > ordentlich abrechnen (Finanzamt, ggf. Gewerbeanmeldung). Dann versteh ich aber das mit dem Meisterzwang nicht ... Was betrifft das dann? Mfg Thomas Pototschnig
Hallo Thomas, bei mir lief das so ab: Auf der Gewerbeanmeldung fürs Ordnungsamt lautete meine Firmentätigkeit: Entwicklung, Herstellung und Vertrieb von elektronischen Steuerungen. Zuerst bekam ich die Mitgliedschaft von der IHK aufgezwungen, dann wollte die HWK das ich bei ihr Mitglied werde. Die hab ich aber drei mal Mahnen lassen um denen dann mitzuteilen, dass ich längst 'erfolgreich' Mitglied bei der IHK bin. Meisterzwang wollte nie jemand von mir. Mir ist eben nur eingefallen, dass ich von der Ausbildung her Elektronik-Techniker bin.
Man kann doch nicht einfach so elektronische Baugruppen herstellen lassen. Die müssen doch von irgendeinem Verein IHK oder weiß der Teufel abgenommen werden. Zumindet die Konzeption des ganzen. Die Frage ist nur, welches Zertifikat braucht man, um diese Hürde zu umgehen?
Abnehmen ? Ja. ein CE kommt hinten drauf. Gibt's ab Rolle bei Schuricht oder so.
Nein es wird NIX abgenommen! CE auch nicht! Wenn mann der Meinung ist, oder es gemessen hat macht man selber ein Aufkleber drauf und gut. Erstmal kann JEDER was herstellen. Aber: Es sind halt Gesetzte und Vorschriften einzuhalten. Egal ob Pizzabäcker oder Baugruppenhersteller. Für uns gilt halten die oben genannten plus spezielle (wie Medizinproduktegesetz oder Maschinen.. oder richtige Dokumentation...) Es gibt halt viele Fallstricke. Einfach mal schauen wie die grossen Mitbewerber das machen.
Hallo zusammen, es ist schon richtig, dass es keine Abnahme einer externen Stelle für die CE-Kennzeichnung gibt, trotzdem wird die Thematik meiner Ansicht nach von einigen zu sehr auf die leichte Schulter genommen. Mir ist sehr wohl klar, dass bei den meisten von uns der finanzielle und zeitliche Aufwand für eine richtige CE-Zertifizierung in keinem Verhältnis zum finanziellen Erlös steht, dann würde ich aber den CE-Kleber komplett weglassen. Denn derjenige der auf CE-Konformitätserklärung unterschreibt, ist persönlich (!) haftbar für Schäden, die durch eine vorgetäuschte CE-Konformität entstehen. Nach welchen Richtlinien ein Produkt zu zertifizieren ist, muss jedesmal neu überlegt werden, also z.B. Niederspannungsrichtlinie, Maschinenrichtlinie, EMV-Richtlinie usw. Und mich würde doch mal interessieren, wie die CE-Konformitätserklärung aussieht, die diejenigen Ausstellen, die "nur den Kleber draufmachen". Man muss sich doch darin auf die oben genannten Richtlinien berufen. Und ohne Konformitätserklärung ist der Kleber nutzlos. Gruss, Jochen
>Und mich würde doch mal interessieren, wie die CE-Konformitätserklärung >aussieht, die diejenigen Ausstellen, die "nur den Kleber draufmachen". >Man muss sich doch darin auf die oben genannten Richtlinien berufen. Und >ohne Konformitätserklärung ist der Kleber nutzlos. Die Konformitaetserklaerung ist immer dieselbe. Ob die Tests nun durchgefuehrt wurden oder nicht. Ja, da muss man informieren was fuer Tests denn erfuellt werden muessen. Abhaengig vom Absatzmarkt und der Anwendung. Die Tests muessen eh erfuellt werden, ob CE drauf steht oder auch nicht. Und haften tut man auch, ob CE draufsteht oder nicht. Meine Aussage ist nun, man kann nicht der Haftung entfliehen durch nicht draufkleben. Und wissen dass das Produkt die Tests erfuellt ist zwingend. Dh man sollte mindestens eine Testserie mal bestanden haben um zu Wissen was Sache ist. Dann sollte man die Produktgruppe nicht wechseln. Dh mit einfach so Medizinprodukte oder was anderes Neues herstellen ist nichts.
Seit wann unterliegen denn Bausätze dem ElektroG? Bausätze sind doch keine Geräte, oder habe ich etwas verpasst?
Du hast verpasst, dass auch wenn es legal ist nicht-gesetzteskonformen Schrott ueber eine Gesetzzesluecke zu verhacken, es immer noch Schrott ist und die Kunden das schneller oder weniger schnell merken. Wenn der Kunde das Geraet als Baussatz selbst zusammenbaut, muss es funktionieren und gesetzeskonform sein, dh die ueblichen Normen erfuellen. Es sollte also nicht als Stoersender den Flugverkehr lahmlegen.
@ 1295 habe ich nun verpasst,daß Bausätze jetzt auch in die ElektroG aufgenommen wurden, oder nicht?
Ich weiss es nicht, da unsere Gesetze hier etwas anders heissen... ich denke es gibt auch eine Grauszone. Was geschieht wenn ein Bausatz im schlechtesten Fall die Flugkommunikation stoert. Der Bastler weiss von nichts - klar. Der wird die Kosten auf den Bausatzhersteller abwaelzen wollen. Das heisst zunaechst mal Aerger. Moeglicherweise wurde in der Bauanleitung nicht genuegend klar kommuniziert, dass die Kabel sehr kurz sein muessen. Eine ordentliche Entstoerung waere in dem Fall einfacher gewesen. Darum geht's den Normen ja. Sollte nicht stoeren, sollte nicht gestoert werden, sollte keine Leute umbringen. Mehr ist nicht. Ja, der Bastler kann mit Blei loeten, wenn's was bringt.
>Ja, der Bastler kann mit Blei loeten, wenn's was bringt.
Interessante Alternative: Man gibt das Produkt zu einem kleinen
Gewerbetreibenden, der das Bauteil, dass sich nich pb-free löten läasst,
dann einsetzt und das Gerät gegen Geld vertreibt. Inverkehrbringer ist
dann er und nicht der Hersteller, der ihm das Geld verkauft hat.
Ich gehe davon aus, daß die Firmen jetzt immer mehr
Vertriebsgesllschaften gründen, die die Haftung abfangen und maximal
-25000 GmbH-Einsatz in die Bilanz reindrücken, wenn sie Pleite gehen.
>Ich gehe davon aus, daß die Firmen jetzt immer mehr >Vertriebsgesllschaften gründen, die die Haftung abfangen "Seifenblasenfirmen" sage ich da nur! Das machen ja jetzt shon viele, um Leute rausschmeissen zu können, wenn der Absatz einbricht, oder andere Firmen zu verklagen.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.