Hallo in "stern extra gesund essen - fleisch" befindet sich angehängte Grafik. Quelle ist angeblich das Statistische Bundesamt. Ich konnte eine entsprechende Grafik dort allerdings nicht finden. Die Grafik zeigt, wieviel Arbeitszeit man umgerechnet für verschieden Lebensmittel aufbringen musste. Zeitrahmen von 1970 bis leider nur 1998. Ich suche nun entsprechende langfristige Charts, die bis in die Gegenwart reichen. Aus aktuellen Gründen interessiert besonders die Milchpreisentwicklung von den 70er Jahren bis heute.
Ein Effekt der Automatisierung, Globalisierung und natürlich die Erderwärmung. In Deutschland passen diese Begriffe auf alle Effekte. chears
>Ein Effekt der Automatisierung, Globalisierung und natürlich >die Erderwärmung. Nicht zu vergessen Dank der artgerechten Haltung auf kotverschmierten Spaltenböden, in Dunkelheit, Tristheit und Enge und einem frischen und gesunden Cocktail aus lebensbejahenden Antibiotika.
Und warum müssen wir uns heute an den Preisen von vor 30 (37) Jahren orientieren? Ich dachte wir leben in der Zukunft, nicht in der Vergangenheit!
Animal-OC: Bei Massen-Hühner-Hallen wird zweimal am Tag Licht an/aus gemacht und somit der Henne vorgegaukelt es handle sich um zwei Tage. Resultat: Die Hennen legen doppelt so viele Eier, leben aber nur halb so lange. ===> die Henne wurde sozusagen "übertaktet"
Schweine werden lieber im Dunkeln gehalten, damit sie ihr psychisch krankhaften Kanibalismus nicht nachgehen. Warum sie sich in Dunkelheit nicht gegenseitig ein Ohr abkaufen, kann ich nicht sagen. Der Schwanz wird auf jeden Fall gekürzt, die Ohren glaube ich auch.
Heinz P. wrote: > Schweine werden lieber im Dunkeln gehalten, damit sie ihr psychisch > krankhaften Kanibalismus nicht nachgehen. Also ob das krankhaft ist, das möchte ich doch stark bezweifeln. Das ist ganz natürliche Aggression - die übrigens auch bei Menschen zu beobachten ist, siehe Siegen - wenn man zu viele Individuen auf engem Raum und ohne sinnvolle Beschäftigung zusammensperrt. Die Dunkelheit behindert einfach die Wahrnehmung und reduziert damit den Streß. Krankhaft sind die Haltungsbedingungen. Das Schwein ist der Industie-Bauer, nicht die arme Sau, die die Suppe auslöffeln muß...
Heinz P. wrote: > Nicht zu vergessen Dank der artgerechten Haltung auf kotverschmierten > Spaltenböden, in Dunkelheit, Tristheit und Enge und einem frischen und > gesunden Cocktail aus lebensbejahenden Antibiotika. Aber Hauptsache, sie werden artgerecht geschlachtet, dann sind die Grünen glücklich.
>artgerecht geschlachtet,
LOL,
Der Schlachter schlachtet ein Schwein so, wie es ein Schwein machen
würde...
Wenn's nur nicht so traurig wäre...
Na wenigstens einer, ders merkt... Nur: Seit wann schlachten Schweine Schweine?
>Krankhaft sind die Haltungsbedingungen. Das Schwein ist der >Industie-Bauer, nicht die arme Sau, die die Suppe auslöffeln muß... Ohh, jaaa. Die bösen Bauern. Die sind so gut wie an allem schuld!
Hein wrote: >>Krankhaft sind die Haltungsbedingungen. Das Schwein ist der >>Industie-Bauer, nicht die arme Sau, die die Suppe auslöffeln muß... > > Ohh, jaaa. Die bösen Bauern. Die sind so gut wie an allem schuld! Na ja, ließe man die Schweine so leben, wie es ihnen gefällt, würden sie sich nicht gegenseitig anfressen. Es liegt also an den Verhältnissen, unter denen sie leben müssen. Und wer zwingt sie dazu? Denk mal nach...
>Und wer zwingt sie dazu? Denk mal nach...
und wer zwingt die Bauern dazu mit immer weniger €/kg-Schwein ein Ferkel
zur Sau zu machen? Jetzt denk DU mal nach...
C. H. wrote: >>Und wer zwingt sie dazu? Denk mal nach... > und wer zwingt die Bauern dazu mit immer weniger €/kg-Schwein ein Ferkel > zur Sau zu machen? Jetzt denk DU mal nach... Ja wer zwingt ihn? Der Fleischhandel? Oder gar die Konsumenten? Oder ist es etwa Befehlsnotstand? Das ist ungefähr derselbe Blödsinn, als wenn man behauptet, durch Straßenbau würde der Verkehr zunehmen.
Es geht immer um 'mehr Geld'. Die einen wollen mehr Geld verdienen, die anderen wollen mehr Geld behalten (weniger bezahlen). Erst wenn der letzte Baum gefällt...
Wer zwingt dich an der Tankstelle täglich mehr für den öden Treibstoff zu zahlen? Die Ölkonzerne? Oder gar die Autofahrer? Du glaubst wohl auch, dass die Bauern was von der Milchprodukt-preiserhöhung bekommen oder?
tastendrücker: > Erst wenn der letzte Baum gefällt... Da hast du wohl recht. Das Problem ist, daß wir ca. 5 Mrd. Menschen zu viel sind... C. H.: > Du glaubst wohl auch, dass die Bauern was von der > Milchprodukt-preiserhöhung bekommen oder? Nee, du etwa? Aber vielleicht sollten wir die Diskussion rekapitulieren, vielleicht geht dann dem einen oder anderen Pöbler ein Licht, oder ein Lichtlein auf: Heinz P. (Gast) schreib was von angeblich 'psychisch krankhaftem Kanibalismus' Ich antwortete ihm, daß das keineswegs 'psychisch krankhaft' sei, sondern ein Ergebnis der Haltungsbedingungen. Dazu meinte Hein: "Ohh, jaaa. Die bösen Bauern. Die sind so gut wie an allem schuld!" Nun, von Schuld habe ICH nicht geredet. Ich habe nur ganz kühl festgestellt, wie es ist: Der Bauer zwingt die Schweine, nicht die Oma, der das Schnitzel schmeckt. Merke: Moral am falschen Platz sorgt für trübe Sicht.
Danke für die schöne Zusammenfassung. >Der Bauer zwingt die Schweine, nicht die Oma, >der das Schnitzel schmeckt. richtig, aber ist es da nicht auch so, wie es öfters in unserer Gesellschaft vorkommt - der Kleinste, der eh keine andere Wahl hat bekommt den meisten Druck und steht als Buh-man da.
> der Kleinste, der eh keine andere Wahl hat bekommt den meisten Druck und > steht als Buh-man da. Da hast du wohl recht. Ich finde dieses Muster einfach nur menschenunwürdig.
>Du glaubst wohl auch, dass die Bauern was von der >Milchprodukt-preiserhöhung bekommen oder? Die bekommen 5Cent mehr pro Liter
Du tust ja so C. H., als wenn wirtschaftliche Zwänge jedes Misachten von Moral und Ethik rechtfertigen. Damit befändest Du sicherlich in prominenter Gesellschaft. Es muss doch eine ethisch Grenze geben, ab der man sagt, dann kann man eben Fleisch nicht mehr produzieren, wenn es so billig sein soll.
>Du tust ja so C. H., als wenn wirtschaftliche Zwänge jedes Misachten von >Moral und Ethik rechtfertigen. könnte man meinen ja, ist aber sicherlich NICHT so gemeint! >Es muss doch eine ethisch Grenze geben, ab der >man sagt, dann kann man eben Fleisch nicht mehr produzieren, wenn es so >billig sein soll. da bin ich ganz deiner Meinung!
Nun,e es ist ja so, dass der Bauer einn Beruf hat und mit seinem Hof nicht einfach in eine andere Branche umsteigen kann. Deshalb muss er bei Schweinezucht bleiben und wenn der Preis niedrig ist dann kalkuliert der Bauer eben bis auf den letzten Cent. Von einem bekannten habe ich erfahren, dass die Milchpreise tatsächlich um ca 5 Cent gestiegen sind, aber fast gleichzeitig sind auch die Preise für Futter gestiegen. Und das die Kosten für Strom und Diesel steigen brauche ich hier wohl niemanden zu erzählen! MfG Hein
Das ist wie überall, bei dem, der die Arbeit macht, bleibt das wenigste (Geld) hängen. ...
Statistik geht bis 1998 - klar - das ist vor der Euro-Einführung. Danach hätten sich alle Preise quasi halbieren müssen - ihr Zahlenwert! - haben sie aber nicht. Bei den Gastwirten haben sie nur das "DM" durch das "€" ersetzt, vielleicht noch schamhaft 50ct abgezogen. Bei den Bäckern kostete ein Brötchen statt 50 Pfennigen 35Cents und so fort. Eine Quasi-Halbierung der Preise hätte unserem Seelchen wahrscheinlich zu sehr geschadet.
Die Bauern mussten bis vor kurzer Zeit keine Buchfuehrung machen. Deshalb koennen das die meisten nicht. Sie wirtschaften ziemlich inneffizient, wissen nicht wo ihre Verluste und wo Einnahmen entstehen. Viele haben noch nicht mal eine richtige Ausbildung (besonders die aelteren), Meisterzwang wie ueberall sonst gibt es sowieso nicht. Prozentrechnung kann fast keiner, auch nicht die Erfolgreichen (soll bei Ingenieuren auch vorkommen;-)). Der Anteil an alten Bauern, die (halbe) Analphabeten sind, ist sehr hoch. Ohne Unterstuetzung durch Verwandschaft waeren die meisten verloren. Seit Generationen ist es usus, dass die intelligennteren Kinder den Hof verlassen und in die Industrie oder ins Handwerk gehen oder studieren, waehrend die dummen zu Hause bleiben und den Hof weiterfuehren, jetzt mal ueberspitzt formuliert. Da ist es verstaendlich, dass heute viele verzweifelt aufgeben und sich eher eine weniger anspruchsvolle Arbeit suchen. Das ist natuerlich nicht immer so. Eines sollte klar sein: Die Landwirtschaft ist heute kein einfacher Beruf. Der Bauer muss Universalist sein, die Anforderungen sind heute hoch. Auch wenn die wirtschaftliche Situation der Bauern heute schlechter ist als vor 20 Jahren (wie bei jedem Unternehmer) und heute auch viel Burokratie ansteht, womit die meisten Bauern ueberfordert sind, leben sie auch heute noch gut von den Subventionen. Es wird eben auf hohem Niveau gejammert. Deutschland einig Jammerland trifft hier extrem zu. Welcher sonstige Unternehmer bezahlt denn keine Steuern auf Diesel, kassiert Subventionen nur weil er Grundbesitz hat oder bekommt eine neue Werkshalle (Stall) subventioniert? Die Landwirtschaft ist eine echte Planwirtschaft. Fuer fast alles gibt es Subventionen, man muss nur wissen sie zu nutzen. Subventionen von einigen 10000EUR pro Jahr sind bei "grossen" Bauern drin. Deshalb gibt es auch kaum Innovationen in der Landwirtschaft. Wer sich nicht doof anstellt und sich auch Geschaeftsfelder sucht, die nicht jeder nutzt, der kann von Landwirtschaft ziemlich gut leben. Vergesst ganz schnell die Maerchen aus dem TV mit den hochtechnisierten Bauern mit GPS und Computer auf dem Trecker. Das sind Forschungsprojekte von Unis und der Industrie und haben mit der taeglichen Praxis nix zu tun. Der Fiskus gewaehrt schon seit vielen Jahren Steuerverguenstigungen fuer diejenigen, die mit dem Computer arbeiten, aber bis das ein nennenswerter Anteil der Bauern genutzt haben, hat sehr lange gedauert.
Können wir noch einmal auf die Statistik zurückkommen? Hat da jemand eine breitere Quelle als das statistische Bundesamt parat?
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